..ein paar cents zu einigen der Disussions Punkte...
"Handarbeit" vs. CNC... mir ist ein CNC gefräser Body grundsätzlich immer sehr sympatisch, weil bei aller Hochachtung vor der handwerklichen Leistung von Gitarrenbauern, die Serienstreuung so einer CNC Maschine ist sehr gering und die erreichbare Genauigkeit sehr hoch. Das ist (bezahlbar) von Hand in der Güte kaum zu erreichen. Wichtige "Handarbeit" ist für mich das Sortieren, Auswählen und "richtige" (sprich klangdienliche) Zuschneiden der Hölzer.
...unterschiedliche Neckjoints, Chambering... wieviel da Long-, fast Long- und Short-Tenon in Sachen Sustain und Klang wirklich ausmachen ist IMO kaum auszumachen. Tatsache ist, dass Gitarren mit durchgehenden Hälsen -was dann ja die "ideale" Konstruktion sein müsste- wohl doch nicht so große Vorteile bringt, als das sich das Konzept wirklich durchgesetzt hätte. Ich denke solange ein Hals dauerhaft stabil eingeleimt ist, funktioniert die Gitarre. Statt mit Leim, geht das sogar mit 3 oder 4 Schrauben ganz erfolgreich. Fürs Sustain ist dann da IMO die Hardware und die gewählten Hölzer (bzw. deren Kombination) von viel größerer Bedeutung. Gerne zieht man auch immer wieder den Schluss, dass eine physikalisch/technisch möglichst optimale Lösung auch den optimalen Ton liefert, was IMO bei Gitarren ein Denkfehler ist. Technisch optimal ist nur das Gesamtpaket, das am Ende gut klingt. Das gleiche gilt IMO im Prinzip für die ganze Chambering Diskussion. Es mag zwar einige unverbesserliche "Bauch-Physik-Gläubige" geben, bei denen der Ton mit den Tonnen Gewicht einer Gitarre korrellieren, aber wirklich gefragt sind Gibsons aus leichtem Mahagonie, die dann auch nicht gechambert sein müssen. Diese Hölzer verwendet Gibson dann auch in den (dann auch) sehr teuren Custom-Shop Modellen. Durch die Löcher und Tonkammern profitieren IMO die Paulas, die aus dem günstigerem aber halt schwereren Holz sind eher noch.
...gesundheitsschädliche Edelhölzer... dieses Thema sollte man IMO auch noch mal detaillierter betrachten. Es ist nachgewiesen worden, dass inhalierte Stäube von verschiedenen Hölzern krebserregen sein können. Das ist bei Feinstäuben auch nicht ungewöhnlich. Auch ist bekannt, dass Splitter von einigen Harthölzern in der Haut zu unangenehmen Entzündungen führen können. D.h. im Umkehrschluß aber, dass wenn mn seine Gitarre ganz läßt und sich keine Splitter zieht, man auch keinen großen Gefahren ausgesetzt ist.
Anders sieht es da z.B. bei den Mitarbeitern in den Fabriken, die hier gezeigt wurden, aus. Wenn man sich das so anschaut, dann ist in den USA Arbeitssicherheit und Mitarbeiterschutz irgendwie nicht sooo das Thema. Keinerlei Atemschutz ist da zu sehen und am "coolsten" sind da immer die langhaarigen und -bärtigen "Freaks" an den offenen Bandsägen und Fräsmaschinen...as ist bei PRS genau das gleiche.. wenn jemand hier in Deutschland so arbeiten würde, wäre (zu Recht) so ein Betreib ruckzuck durch die zuständige Berufsgenossenschaft geschlossen.
Also, wer als Parketschleifer oder eben als "Sander" und einer Gitarrenfirma arbeitet, der sollte sich der Gefahren bewusst sein und das Inhaliern von diesen Stäuben (vielleicht über Jahre!) vermeiden.
Das sind natürlich alles keine Thesen mit Anspruch der letzen Wahrheit, denn die kennt hier wohl kaum jemand, aber so stellen sich mir diese Fragen dar.