Ich höre in Läden gelegentlich das Gerücht, GIBSON würde die besseren Gitarren in USA vertreiben und nur die zweitklassigen exportieren.
Ob's stimmt oder nicht: allein die Tatsache, dass durch eine gelegentlich enttäuschende Qualität dieser Eindruck erweckt wird, ist bedenklich.
Ich habe als Linkshänder nicht die ganz grosse Auswahl, habe aber zwei Gibsons besessen.
Eine "preiswerte" SG Special. Die hatte diverse kleine (verdeckte) Verarbeitungsmängel, die einfach ärgerlich waren. Und sie klang, na ja, nicht doll im Verhältnis zum Preis von ca. 1200 Euro. Eine durchschnittliche Gitarre zu einem viel zu hohen Preis.
Und dann habe ich noch meine Paula. Die einzige Verarbeitungsmacke hier ist - typisch Gibson - dass das Binding nicht bündig ist zur Zarge. Ansonsten eine exzellente Gitarre und jeden cent wert. Komisch aber: die stammt nicht vom deutschen Vertrieb, sondern wurde vom Ladeninhaber direkt im Gibson-Werk in Nashville eingekauft. Ist doch was dran an dem Gerücht? Wenn ich mit den "Rechtshand-Klampfen" vergleiche, die in den Läden so hängen, stelle ich immer wieder fest: meine ist besser verarbeitet. Selten, dass mal eine dabei ist, die ich auch gern hätte.
Meine Meinung: Gibson hat die Qualitätskontrolle (immer noch oder wieder mal) nicht im Griff. Zumindest ausserhalb des Custom Shops Art, Historic, blabla. Zuviele billige, ungelernte Arbeitskräfte knallen zuviele Gitarren in zu kurzer Zeit zusammen. Ein Teil davon ist aussergewöhnlich gut, viele sind so lala und einige richtig schlecht. Mit viel Schwein erwischt man mal eine aus der ersten Gruppe. Meine gehört scheinbar dazu. Was mich aber trotzdem irritiert: Ich besitze eine Highway1 Strat von 7ender. Die ist eindeutig besser bespielbar - keine abglitschenden e-Saiten und sorgfältiger polierte Bünde - und in Sachen Tonqualität dicht dran.....zu einem Fünftel des Preises.....
...aber den "Wow, ist die geil" Effekt beim Publikum hat sie nicht......