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Zonk
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Im Folgenden möchte ich über meine negative Erfahrung bei einem Musical für desen Technik ich vor kurzem zuständig war berichten. Ich möchte das erzählen, weill ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Ich möchte zeigen, dass ein Techniker sich sehrwohl gedanken darüber macht wie der Sound ist und nicht einfach an den Knöpfen dreht weill er Geld dafür bekommt. Eines dieser Argumente hörte ich noch offt an diesem Abend...
"Mein Kind hat ein Halbes Jahr für dieses Musical geübt und IHR habt es versaut" schrie die Mutter vor mir schon beinahe. Sie war aufgebracht - dazu hatte sie auch allen Grund. Doch wie so offt lass ich das nicht einfach auf mir sitzen, und schon garnicht wenn sie dies in aller Öffentlichkeit sagte sodass es jeder im Umrkeis hören konnte. "Wäre nett gewesen, wenn wir auch ein wenig proben hätten dürfen." antwortete ich trotzig und verteidigte damit mein Team. Auch wenn ich wusste, dass wir diese Proben hätten haben können - hätten wir da nicht etwas versemmelt.
Was geschehen war:
Die Premiere des Musicals der örtlichen Realschule stand an. Ein halbes Jahr hatten die jugendlichen geprobt und wollten nun zeigen was sie können. Der für einen Schule überdurchschnittlich guten Chor veranstaltet sein halbjährliches Musical an zwei Abenden in der Stadthalle.
Um es kurz zu machen: Die Premiere ging ordentlich daneben. Playbacks wurden zu spät oder zu früh eingespielt, Mikros vergessen an zu machen und machen Playbacks wurden überhaupt nicht gefunden. Und an allem war das 5 Köpfige technikteam Schuld.
Dabei war das bereits das 4 Musical bei dem ich die Technik für die Schule machte. Und immer wenn ich daran denke, dass wir bereits 3 mal einen klasse Sound hinbekommen haben kommt mir in den Sinn eigentlich überhaupt nicht daran schuld zu haben, dass Schief lief was schief gelaufen war. Das ist die Klassische "Techniker Schutzhaltung".
Ein Klack und plötzlich war Stille im Saal - und dunkel war es plötzlich auch. Gleich mit einer rausgeflogenen Sicherung fing die Generalprobe am Morgen vor der Premiere an. Die alte Elektronik der vor 20 Jahren renovierten und zu einer noblen Stadthalle aber mitlerweille mit einer veralteten Hauselektronik umgebauten Kelter brach zusammen. Und damit fing alles übel an: "Die Technik hällt unsere ganze Probe auf" schrie die Chorleiterin zum Technikpult und setzte nach kurzer Wartezeit die Proben trotz unserer Bitte zu warten einfach ohne uns fort. Erst viel später fanden wir den Fehler in der Elektrik: Und erst nachdem eine größere Leitung aus dem Keller in den Saal gelegt war konnte es weiter gehen. Dumm nur, dass die Proben bis dahin fertig waren. Nach mehrfachem Nachfragen bekamen wir Techniker dann sogar einen "Regieplan" - EINEN für Fünf Leute? "Mehr haben wir nicht mehr" sagte sie und widmete sich anderem.
Das Technikteam, bestehend aus Schülern, einem von mir am Vortag eingelernten Lichttechniker und meiner wenigkeit am Tonpult, hatten damit ein Problem. So erkoren wir einen "Operator" der nur da saß, das Heftchen mit las und am CD Player die Playbacks startete. Funktionierte soweit ganz gut solange wir alle eng beisammen saßen und ihn hören konnten. Die Zwei Schüler an den Spots links und rechts der Halle auf der Empore bekamen von all dem jedoch nur Handzeichen mit - weswegen die am Laufe des abends nicht immer richtig und nicht immer am richtigen Fleck die Birne anknippsten.
"CD1 Track 5 - Aus dem Schatten treten"
"Ah ja" seufzte ich und fragte den "Operator" ob auch zufällig dabei steht wer da singt, damit ich diese Headsets anschalten konnte. "Nein" antwortet mir dieser und ich steh da und hab ein neues Problem. Zwar sah ich die Personen wenig später auf der Bühne, auch hatte ich die Kanäle der Headsets mit Namen der Rollen versehen - doch wer war wer? Es half nur Raten - hat auch meistens funktioniert - nur halt nicht immer. Vorsichtshalber hab ich alle der 5 Headsets leicht angestellt und hätte ich gewusst, dass die hinter der Bühne so viel reden hätte ich es gelassen...
Es gab noch eine Reihe weiterer ähnlicher Fälle... Die Dialoge die durch Abgehängte Mikrofone abgenommen wurde waren u.a. viiieeel zu leise.
Sicherlich fällt mir ein Schluss wie:
- Hätten wir eine Generalprobe mit Technik gehabt...
- Hätten wir ein vollständiges Regiebuch bekommen (es fehlten auch einige stellen die selbst hinzugeschrieben wurden)...
- Hätten die Darsteller ohne Headset lauter gesungen hätte man sie auch gehört...
...wäre das alles nicht passiert.
Ich muss aber erkennen, dass wenn ICH besser geplant hätte und wenn ICH das mit dem Strom vorher geklärt hätte wäre die Generalprobe nicht ohne uns weiter gegangen, wir uns dadurch ein vollständiges Regiebuch hätten schreiben können, den Darstellern hätten sagen können, dass sie lauter sprechen müssen und die Hand und Taschensender so zukleben können, dass diese keiner mehr AUSSCHALTET... wären all die Pannen nicht passiert.
Traurig fand ich dennoch die vielen verbalen Beschimpfungen und z.t. unfaire Kritik einiger Leute - sowie Darsteller, Lehrer oder Publikum. Auch wurde ALLE Schuld auf uns übertragen - auch für Dinge für die wir wirklich überhaupt nix konnten. Denn immerhin hatte ich und der Lichttechniker extra zwei Tage Urlaub genommen und föllig kostenlos gearbeitet, da wir zwei ehmalige Schüler der Schule sind.
Dennoch bin ich jetzt nicht beleidigt, auch zu Weihnachten bin ich wieder beim Musical dabei und ich bin mir sicher diese Fehler so leicht nicht mehr zu begehen. Denn eins passiert mir nie wieder: Unvorbereitet zu sein.
Übrigens: Der Zweite Abend des Musicals war dafür um so besser. Die Premiere war quasi die Generalprobe mit Publikum. Der Zweite Abend wurde mit Tosedem Beifall und viel Lob beendet. Übrigens die Beste Vorstellung die ich mit dieser Schule je erlebt hatte.
Dank einem einfallsreichen Musiklehrer der ein 1m x 2m großes Plakat "LACHEN" angefertigt hatte sangen und sprachen die Jungedlichen auch deutlich lauter. Und Dank an ihn, der mit mir noch den ganzen Morgen Mikrofone neu abgehängt, beschrifftet und verklebt hat. Danke, dass wenigstens einer anstelle zu schimpfen etwas tat das half: Helfen.
"Mein Kind hat ein Halbes Jahr für dieses Musical geübt und IHR habt es versaut" schrie die Mutter vor mir schon beinahe. Sie war aufgebracht - dazu hatte sie auch allen Grund. Doch wie so offt lass ich das nicht einfach auf mir sitzen, und schon garnicht wenn sie dies in aller Öffentlichkeit sagte sodass es jeder im Umrkeis hören konnte. "Wäre nett gewesen, wenn wir auch ein wenig proben hätten dürfen." antwortete ich trotzig und verteidigte damit mein Team. Auch wenn ich wusste, dass wir diese Proben hätten haben können - hätten wir da nicht etwas versemmelt.
Was geschehen war:
Die Premiere des Musicals der örtlichen Realschule stand an. Ein halbes Jahr hatten die jugendlichen geprobt und wollten nun zeigen was sie können. Der für einen Schule überdurchschnittlich guten Chor veranstaltet sein halbjährliches Musical an zwei Abenden in der Stadthalle.
Um es kurz zu machen: Die Premiere ging ordentlich daneben. Playbacks wurden zu spät oder zu früh eingespielt, Mikros vergessen an zu machen und machen Playbacks wurden überhaupt nicht gefunden. Und an allem war das 5 Köpfige technikteam Schuld.
Dabei war das bereits das 4 Musical bei dem ich die Technik für die Schule machte. Und immer wenn ich daran denke, dass wir bereits 3 mal einen klasse Sound hinbekommen haben kommt mir in den Sinn eigentlich überhaupt nicht daran schuld zu haben, dass Schief lief was schief gelaufen war. Das ist die Klassische "Techniker Schutzhaltung".
Ein Klack und plötzlich war Stille im Saal - und dunkel war es plötzlich auch. Gleich mit einer rausgeflogenen Sicherung fing die Generalprobe am Morgen vor der Premiere an. Die alte Elektronik der vor 20 Jahren renovierten und zu einer noblen Stadthalle aber mitlerweille mit einer veralteten Hauselektronik umgebauten Kelter brach zusammen. Und damit fing alles übel an: "Die Technik hällt unsere ganze Probe auf" schrie die Chorleiterin zum Technikpult und setzte nach kurzer Wartezeit die Proben trotz unserer Bitte zu warten einfach ohne uns fort. Erst viel später fanden wir den Fehler in der Elektrik: Und erst nachdem eine größere Leitung aus dem Keller in den Saal gelegt war konnte es weiter gehen. Dumm nur, dass die Proben bis dahin fertig waren. Nach mehrfachem Nachfragen bekamen wir Techniker dann sogar einen "Regieplan" - EINEN für Fünf Leute? "Mehr haben wir nicht mehr" sagte sie und widmete sich anderem.
Das Technikteam, bestehend aus Schülern, einem von mir am Vortag eingelernten Lichttechniker und meiner wenigkeit am Tonpult, hatten damit ein Problem. So erkoren wir einen "Operator" der nur da saß, das Heftchen mit las und am CD Player die Playbacks startete. Funktionierte soweit ganz gut solange wir alle eng beisammen saßen und ihn hören konnten. Die Zwei Schüler an den Spots links und rechts der Halle auf der Empore bekamen von all dem jedoch nur Handzeichen mit - weswegen die am Laufe des abends nicht immer richtig und nicht immer am richtigen Fleck die Birne anknippsten.
"CD1 Track 5 - Aus dem Schatten treten"
"Ah ja" seufzte ich und fragte den "Operator" ob auch zufällig dabei steht wer da singt, damit ich diese Headsets anschalten konnte. "Nein" antwortet mir dieser und ich steh da und hab ein neues Problem. Zwar sah ich die Personen wenig später auf der Bühne, auch hatte ich die Kanäle der Headsets mit Namen der Rollen versehen - doch wer war wer? Es half nur Raten - hat auch meistens funktioniert - nur halt nicht immer. Vorsichtshalber hab ich alle der 5 Headsets leicht angestellt und hätte ich gewusst, dass die hinter der Bühne so viel reden hätte ich es gelassen...
Es gab noch eine Reihe weiterer ähnlicher Fälle... Die Dialoge die durch Abgehängte Mikrofone abgenommen wurde waren u.a. viiieeel zu leise.
Sicherlich fällt mir ein Schluss wie:
- Hätten wir eine Generalprobe mit Technik gehabt...
- Hätten wir ein vollständiges Regiebuch bekommen (es fehlten auch einige stellen die selbst hinzugeschrieben wurden)...
- Hätten die Darsteller ohne Headset lauter gesungen hätte man sie auch gehört...
...wäre das alles nicht passiert.
Ich muss aber erkennen, dass wenn ICH besser geplant hätte und wenn ICH das mit dem Strom vorher geklärt hätte wäre die Generalprobe nicht ohne uns weiter gegangen, wir uns dadurch ein vollständiges Regiebuch hätten schreiben können, den Darstellern hätten sagen können, dass sie lauter sprechen müssen und die Hand und Taschensender so zukleben können, dass diese keiner mehr AUSSCHALTET... wären all die Pannen nicht passiert.
Traurig fand ich dennoch die vielen verbalen Beschimpfungen und z.t. unfaire Kritik einiger Leute - sowie Darsteller, Lehrer oder Publikum. Auch wurde ALLE Schuld auf uns übertragen - auch für Dinge für die wir wirklich überhaupt nix konnten. Denn immerhin hatte ich und der Lichttechniker extra zwei Tage Urlaub genommen und föllig kostenlos gearbeitet, da wir zwei ehmalige Schüler der Schule sind.
Dennoch bin ich jetzt nicht beleidigt, auch zu Weihnachten bin ich wieder beim Musical dabei und ich bin mir sicher diese Fehler so leicht nicht mehr zu begehen. Denn eins passiert mir nie wieder: Unvorbereitet zu sein.
Übrigens: Der Zweite Abend des Musicals war dafür um so besser. Die Premiere war quasi die Generalprobe mit Publikum. Der Zweite Abend wurde mit Tosedem Beifall und viel Lob beendet. Übrigens die Beste Vorstellung die ich mit dieser Schule je erlebt hatte.
Dank einem einfallsreichen Musiklehrer der ein 1m x 2m großes Plakat "LACHEN" angefertigt hatte sangen und sprachen die Jungedlichen auch deutlich lauter. Und Dank an ihn, der mit mir noch den ganzen Morgen Mikrofone neu abgehängt, beschrifftet und verklebt hat. Danke, dass wenigstens einer anstelle zu schimpfen etwas tat das half: Helfen.
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