Gesangsmikrofone für Volksmusiktrio

Florian H.
Florian H.
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Hallo,

wir machen Volksmusik/Oberkrainer mit Steirischer Harmonika und Gitarre, und singen dazu. Wir haben bisher immer im Duo gespielt und haben jetzt einen dritten Mann am Bass dazubekommen.
Aktuell haben wir ein Sennheiser E835 und ein Shure Beta 58A, zwecks einfacherem Abmischen wollen wir die aber vereinheitlichen, quasi eins behalten und davon noch zwei weitere kaufen. Klanglich gefallen mir sowohl Shure als auch Sennheiser, schön luftig und am EQ muss man i. d. R. nicht viel machen.

Unsere Bühnen sind ziemlich klein, aber auch nicht wirklich laut. Monitore sind meistens ganz klassisch vorne unten - da sollte das E835 wegen der Niere (gegen Superniere beim Beta 58) ja in der Theorie etwas feedbackfester sein, oder?

Ich hab die Mikros nicht da, aber werde sie demnächst mal zu Hause in Ruhe direkt vergleichen. Falls die schonmal jemand verglichen hat, würd ich mich sehr über Meinungen freuen :)

Grüße
 
Beides sind grundsolide Mikrofone, wobei bei Sennheiser die e935 bzw. e945 gegenüber der 800er Serie noch eine ganze Schippe drauf legt (und das 945 ist gerade bei T günstig zu haben). Könnte nur passieren, dass ihr - wenn ihr das 945 probiert habt - mit den andern beiden nicht mehr zufriedern seid ;)
Ansonsten wäre noch das sE V7 ein Kandidat, der zu probieren wäre. Obendrein deutlich günstiger.
Mit dem Beta58 komme ich auch ganz gut klar, besser als mit dem SM58. Das e945 ist günstiger und gefällt mir deutlich besser (und morgen kommt mein zweites).

 
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... zwecks einfacherem Abmischen wollen wir die aber vereinheitlichen, quasi eins behalten und davon noch zwei weitere kaufen...

Prinzipiell ist das vernünftig, sowohl das Vereinheitlichen als auch eines der Mikros behalten zu wollen. Aber höre Dir unbedingt mal das Sennheiser e935 an - alles, was Du am e835 magst, nur noch viel, viel besser. Ich habe im Verleih mehrere Beta 58a, e935 und e945 und auch ein e840, welches dem e835 ganz ähnlich ist, aber im Vergleich zu den e935/945 kein Land sieht - ich benutze es nur noch als Talkback-Mikro. Wenn es so ähnlich klingen soll wie die e935/945 aber günstiger sein soll, dann höre Dir mal das sE electronics V7 an, das klingt fast so brilliant und strahlend wie die Sennheisers. Ist aber auch eine Superniere, wobei man die Monitore ja schräg vor sich platzieren kann, also ca. 45° nach links oder rechts.
 
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Wow, zwei exakt gleiche Antworten im selben Moment, da muss was dran sein ;)

Das V7 kenne ich und wäre tatsächlich mein Favorit überhaupt. Zu dem würde ich wahrscheinlich auch greifen, wenn ich ein gänzlich neues wählen würde. Wo ihr die 900er-Serie ins Rennen werft, muss ich mir die ja fast auch mal anschauen...
 
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Ich kann den vorherigen Aussagen nur zustimmen. Alle genannten Mikrofone sind gutes Handwerkszeug. Das V7 ist, was Preis-Leistung angeht aktuell einfach top. Selbst wenn ihr davon drei nehmt seid ihr billiger dran als wenn ihr nur zwei Beta 58a zukauft. Und dann hättet ihr die alten Mikros immer noch als Backup.
 
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Kann ich auch nur bekräftigen und hinzufügen, dass es das V7 mittlerweile in so vielen Farbvarianten gibt, dass man sich - wenn man mag - von der Einheitsoptik abheben kann.
 
Monitore sind meistens ganz klassisch vorne unten - da sollte das E835 wegen der Niere (gegen Superniere beim Beta 58) ja in der Theorie etwas feedbackfester sein, oder?
Die Ansicht dass die Superniere anfälliger für Feedbacks sein soll hält sich hartnäckig und man stolpert auch alle Nase lang im Internet darüber. So pauschal formuliert stimmt das aber nicht.
Wie aus diesen Dokumenten: https://sengpielaudio.com/AlleMikrofonRichtcharakteristiken.pdf und https://sengpielaudio.com/UnterschiedHyperniereSuperniere.pdf hervorgeht, ist es tatsächlich die Superniere, bei der der Schalleinfall von vorne (Vorne-Halbkugel) gegenüber hinten (Hinten-Halbkugel) maximiert ist.
Dieses Mini-Keulchen auf der 180°-Seite bei der Superniere irritiert die meisten, scheint das doch auf eine größere generelle Empfindlichkeit nach hinten hinzudeuten, wohingegen diese ´schöne´ Einbuchtung der Niere bei 180° doch offensichtlich anzeigt, dass da "von hinten eigentlich nichts ankommen kann".

Es geht aber um die Auslöschungswinkel, und da hat die Superniere bei +/- 125° sozusagen eine ausgeprägte "Taille" in der sie nichts einfängt (die Polardiagramme bitte Dreidimensional im Raum vorstellen), die Niere hat aber ihre maximale Auslöschung ausschließlich ganz hinten, nämlich bei +/- 180°.
Dazu ist die Superniere auch insgesamt stärker gebündelt nach vorne raus, also in Richtung ihrer Hauptbesprechungsrichtung: -3 dB-Winkel +/- 57,5° (Niere +/- 65,5°) und -6 dB-Winkel +/- 77,8° (Niere +/- 90°).
Hier dazu das entscheidende Zitat aus Sengpiel: "Die "Superniere" ist diejenige Richtcharakteristik, bei welcher der Schall im hinteren Halbraum im Verhältnis zum vorderen Halbraum maximal unterdrückt wird."
Die Superniere nimmt also in der Summe weniger rückwärtigen Schall auf im Verhältnis zum von vorne einfallenden Schall als die Niere.
Man darf sich daher von den im Vergleich zur Niere scheinbar mageren 11,4 dB Rückwärtsdämpfung der Superniere (das rückwärtige "Mini-Keulchen") nicht täuschen lassen (Niere minus unendlich). Wie gesagt geht es um die Summe der "Hinten-Halbkugel".

Ein weiterer für die Praxis wichtiger Aspekt ist der besagte Auslöschungswinkel von +/- 125° der Superniere gegenüber den +/- 180° der Niere. In diesem Winkelbereich ist das jeweilige Mikrofon maximal unempfindlich, die Niere also ausschließlich genau rückseitig, die Superniere hingegen im Bereich dieser +/- 125°-"Taille".
Wer also sein Mikrofon schräg nach unten hält, so dass dessen hinteres Ende genau auf den am Boden befindlichen Monitor zeigt, nimmt besser eine Niere (so halten meistens Sprecher und Moderatoren ihr Mikrofon). SängerInnen, die ihr Mikrofon eher waagrecht vor den Mund halten, wie es oft zu sehen ist, sollten besser zur Superniere greifen, denn genau dann befindet sich die Position der Monitorbox im Bereich der maximalen Auslöschung.
Waagrecht gehalten zeigt das hintere Ende des Mikrofons mehr oder weniger genau ins Publikum, und von dort kommt in der Regel nichts gefährliches hinsichtlich Rückkopplungen, das rückwärtige "Mini-Keulchen" der Superniere ist daher praktisch irrelevant.


Das Polardiagramm des sEV7 sieht im übrigen ganz proper aus:
sEV7_Polar Pattern.png

Bis 2 kHz ist das Pattern geradezu ideal, bei 4 kHz auch sehr schön, nur 8 kHz reißen etwas aus, und die krumme Linie bei 16 kHz ist ohnehin recht typisch für dynamische Mikrofone bzw. für Mikrofonkapseln mit etwas größerem Durchmesser (z.B. GM-Kondensatormikrofone haben in diesen oberen Frequenzbereichen auch meistens so krumme Patterns). Die beiden "Ausreißer" trüben aber das Gesamtbild nicht, denn diese hohen Frequenzen sind eher nicht die gefährlichen für Rückkopplungen.
 
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Dankeschön auch hier wieder für die aufschlussreiche Antwort.

Ich hab mir mal ein paar Vergleiche und Datenblätter angeschaut und das E935 ist jetzt so ziemlich mein Favorit. Niere ist für uns wahrscheinlich wegen dem "verzeihenderen" Einsprechwinkel vorteilhaft.

Der größte Vorteil zwischen E835 und E935 ist wohl, was ich so mitbekomme, der feinere Klang. Aber gibt es abgesehen davon große Unterschiede, bei Plosivlauten, Griffgeräuschen, Feedbackempfindlichkeit? Auf das Quentchen mehr Detail könnte ich bei der Preisersparnis - vor allem, beim 835 brauch ich ja ein neues Mic weniger - schon verzichten...
 

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