Gesangslehrer - Meinungen und Erfahrungen

Kommt mir etwas konzeptlos vor, dass sie fragt, aber ok...
Äh, nö. Sie will Dir vermutlich eine Wahl geben. Es ist nämlich motivierender, selber zu wählen und dann kommt mehr dabei rum. Auch sonst klingt es für mich nicht schlecht, was Du beschreibst. Vielleicht solltest Du wirklich einfach mal mit ihr reden...
 
hey,
was hindert dich daran, so wie du es hier im board machst, über deine fragen zu sprechen?
vielleicht fragst du sie einfach, am anfang der stunde, ob du ihr vor dem singen ein paar fragen stellen kannst, die dir immer wieder in den kopf kommen und die dich beschäftigen, wenn du an den gesangsunterricht denkst:
und dann fragst du sie mal die 3 dinge, die dich am meisten interessieren (so wie hier), zB.
aus welchem grund soll ich zuhause keine übungen machen?
für was ist die übung xyz da?
sind übungen zur atmung und haltung jetzt noch nicht dran?
oder auch eine frage wie:
könnte ich am ende der gesangsstunde bitte noch eine rückmeldung zur stunde haben?

du würdest es bestimmt völlig anders formulieren!
ich schreib dir das halt mal, damit du vielleicht mal hinspüren oder überlegen kannst, was für dich vorstellbar ist. was vielleicht deine (unbewusste) sorge ist? warum du nicht einfach spontan fragst, wenn du was wissen willst.
manchmal fallen wir in „lehrer-schüler situationen“ in ein gefühl zurück, als wir kinder waren. das passt aber in der erwachsenenbildung, sprich im gesangsunterricht aus meiner sicht nicht.
Hier sind beide gleichermaßen verantwortlich für den erfolg. also wenn da dinge zu klären sind, trau dich!
unsicherheit und fragen sind normal, und sie sollte besprechbar sein. sonst zahlst du zu viel für zu wenig beteiligung.
ich bin ganz überzeugt der meinung,
Gesangsunterricht ist produktiver, wenn er keine einbahnstraße ist, sondern es (das muss ja nicht ewig viel raum einnehmen)
kommunikation über lehrmethode, lernfortschritte, fragen und unsicherheiten gibt. das kennt deine lehrerin mit sicherheit von anderen schülern auch schon.
herzlichen gruss
karin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
3. Sie so gut wie nichts zu Atemtechnik und Haltung. Gesangstechnik an sich ist auch kaum ein Thema.

Am Anfang hole ich tief Luft, sage die Zahlen 1-8 laut und den Rest Luft schnaufe ich langsam heraus (oder ist das vielleicht doch eine Atemübung...?)
Danach machen wir eine Reihe von Übungen zum Einsingen. Sie spielt mehrere Reihen von Tönen am Klavier und ich singe sie in dem Modus der jeweiligen Übung nach. Mit bestimmten Vokalen, oder legato/stakkato. Bei tieferen Tönen hapert es üblicherweise.
Der letzte Teil ist dann tatsächliches Singen. Dann fragt sie immer "Was singen wir heute?" und ich hole eines der drei Lieder heraus, welche wir schon behandelt haben.

Also ich finde, ihr macht genau dass, was du meinst dass ihr nicht macht :D.

Du scheinst eine andere Vorstellung von Gesangsunterricht zu haben und es gibt sicher auch andere Ansätze für den Unterricht. Aber was du beschreibst ist IMHO typischer Gesangsunterricht.
Ich studiere im fünften Semester LMO (Lied-Messe-Oratorium) und meine Stimmbildungsstunden schauen meist ziemlich ähnlich aus. Vor Auftritten oder Prüfungen arbeiten wir natürlich mehr an den Stücken (also das tatsächliche Singen), in auftrittsarmen Zeiten dann oft vermehrt an der Technik (deine "Einsingübungen").

Und dass sie dir die Wahl lässt, welches der in Arbeit befindlichen Stücke du singen willst finde ich gut. Sicher kein Zeichen, dass sie nicht weiss was sie mit dir anstellen soll :).

Der Rat, mit ihr zu reden bleibt natürlich.
Singen ist eine sehr intime Angelegenheit. Man öffnet sich (gerade im Unterricht) viel mehr als man in jeglicher Altagssituation machen würde. Deshalb ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden besonders wichtig.

Lg Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kann nur bestätigen was alle anderen auch schon geschrieben haben:
Am Anfang hole ich tief Luft, sage die Zahlen 1-8 laut und den Rest Luft schnaufe ich langsam heraus
Atemübung
Tönen am Klavier und ich singe sie in dem Modus der jeweiligen Übung nach. Mit bestimmten Vokalen, oder legato/stakkato
Grundlegenden Technikübungen
Der letzte Teil ist dann tatsächliches Singen
Anwendung im Übungsstück
Dann fragt sie immer "Was singen wir heute?" ... Kommt mir etwas konzeptlos vor, dass sie fragt
Wieso? Ich habe in meinem Klassik GU die Stücke nach kürzester Zeit selbst vorgeschlagen.
 
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an und finde jetzt auch nichts Ungewöhnliches an deiner Gesangsstunde.
Meine Schüler frage ich übrigens auch oft, was sie denn heute gern singen möchten. Wir arbeiten oft parallel an verschiedenen Songs, und man hat ja nicht immer Lust auf ein bestimmtes Stück. Es gibt Tage, da ist man eher balladesk drauf, dann wiederum gibt es Tage, da ist man voller Energie und möchte auch stimmlich Gas geben... ich möchte da gar nichts vorschreiben, sondern die Leute selbst entscheiden lassen, zumindest bei Hobbysängern, die nicht auf Knopfdruck liefern müssen, sondern nach Lust und Laune singen dürfen. Vielleicht sieht deine Lehrerin das ja ähnlich.

Trotzdem kann es natürlich sein, dass es zwischen euch einfach nicht passt. Oder dass dir ihr Unterrichtsstil einfach nichts bringt. Das gibt es und das muss man dann auch nicht schönreden. Wenn es tatsächlich so ist, dann hilft wohl nur ein Lehrerwechsel. Aber das können wir schlecht beurteilen....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Trotzdem kann es natürlich sein, dass es zwischen euch einfach nicht passt. Oder dass dir ihr Unterrichtsstil einfach nichts bringt.
Das der TE den Unterricht hinterfragt läßt natürlich vermuten, dass so etwas der Fall ist, aber tatsächlich hat er das nirgendwo geschrieben :confused:

@StelchinBeam : davon abgesehen, dass du dich fragst ob dein GU so wie du ihn erlebst "richtig" ist:
  • Wie kommst du denn mit deiner GL zurecht? Passt die Chemie?
  • Hast du das Gefühl Fortschritte zu machen oder geht nichts vorwärts?
 
Schliesse mich den anderen an, tönt in den Grundzügen nach ganz "normalem" GU. Was wir hier natürlich nicht beurteilen können, ist wie es didaktisch umgesetzt ist: wie gut dir die GL helfen kann, wenn du was nicht auf Anhieb verstehst, wie sehr sie individuell auf dich eingeht, etc.

Am Anfang hole ich tief Luft, sage die Zahlen 1-8 laut und den Rest Luft schnaufe ich langsam heraus

Wie @Swingaling schrieb, denke ich auch, dass du dadurch lernen sollst, den Luftstrom beim ausatmen gleichmässig und nicht zu schnell abzugeben. Das ist ganz essenziell fürs singen. Allerdings finde ich etwas speziell, dass du das auf gesprochenen Text machst. So wie ich es üblicherweise kenne, macht man es auf einen einzelnen Konsonanten, z.B. fffff oder ssss; so fände ich es für einen Anfänger auch einfacher, zu kontrollieren, ob die Luft wirklich kontrolliert und gleichmässig abgegeben wird oder ob da noch irgendwo was stockt; und allenfalls ist dann, wenn du mit zählen fertig bist auch noch etwas die Gefahr, dass du den Rest der Luft ev. etwas zu schnell rauslässt; und wenn du schreibst, du holst tief Luft und damit meinst, du atmest in die Tiefe, dann ist das natürlich gut, wenn du aber meinst, du plustert dich zu Beginn so viel wie möglich auf: das wäre falsch.

zu Übungen machen: ganz normal, ich wäre eher misstrauisch, wenn die GL diesen Teil weglassen würde

Der letzte Teil ist dann tatsächliches Singen. Dann fragt sie immer "Was singen wir heute?" und ich hole eines der drei Lieder heraus, welche wir schon behandelt haben. Kommt mir etwas konzeptlos vor, dass sie fragt, aber ok... ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch ist.

Dass sie dich was aus deinen bereits vorhandenen Unterrichtsstücken auslesen lässt ist doch super! einzige Bedingung dabei: dass es alles Stücke sind, die deinem momentanen Niveau entsprechen, d.h. die dich in deiner Stimmentwicklung fördern aber nicht überfordern. Was allenfalls noch etwas besser wäre: wenn sie dir diese Frage gleich zu Beginn der Stunde stellt, dann könnte sie die Übungen auch grad noch etwas auf das zu folgende Stück ausrichten. Da es bei einem Anfänger aber oft ohnehin noch zahlreiche Baustellen gibt an denen gearbeitet werden muss, spielt das in dieser Entwicklungsphase ev. noch nicht eine so grosse Rolle.

Was ich auf jeden Fall mitnehme: Unsicherheiten, Unklarheiten anzusprechen. Mal sehen, was sich ergibt.

Generell ist es natürlich wichtig, dass der Schüler Frage stellen kann, nicht nur für den Schüler, auch für den GL! Aber: wenn die Zusammenarbeit mit dem Lehrer noch neu ist, und dabei spielt es auch keine Rolle ob der Schüler Anfänger oder bereits ein fortgeschrittener Sänger ist, würde ich diese Fragen sehr überlegt und vorsichtig formulieren, damit der GL das nicht als Misstrauensvotum ihm gegenüber empfindet (was bei dir ja auch tatsächlich etwas der Fall sein könnte!) und so eine möglicherweise erfolgreiche Zusammenarbeit grad im Keim erstickt wird. Später, wenn der GL längst weiss, dass sich der Schüler bei ihm bestens aufgehoben fühlt, dürfen die Fragen viel direkter und auch mal etwas kritisch sein (z.B. "wenn ich diese Stelle so singe wie du es möchtest, tönt es nach aussen zwar gut, aber anfühlen tut es sich nicht wirklich angenehm!") Solch eine Frage muss ein GL nicht nur verkraften können, er sollte auch darauf eingehen und zusammen mit dem Schüler rausfinden, wo noch ein Problem besteht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben