Gesangsequipment für zu Hause

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Aaron S.
Aaron S.
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Hi,
ich bin hauptsächlich Pianist, will aber wieder anfangen zu singen. Eine Gesangslehrerin hat mit empfohlen, zu Hause mit Verstärkung zu singen, um mich selbst besser zu hören. Was brauche ich denn alles dafür? Mein Bruder hat mir eine aktive Monitorbox und ein SM58 empfohlen, ist das gut so?
Gruß Aaron
 
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Hallo, Aaron,

dieser Ratschlag ist, so wie Du ihn zitierst, ausgesprochener Käse. Wenn Du zuhause übst, ggfs. mit Klavierbegleitung, solltest Du Dich nicht in erster Linie verstärken, sondern aufnehmen - zur Selbstkontrolle! Dafür gibt es mittlerweile eine ganze Herde von kleinen Handheld-Recordern, die da wunderbare Dienste leisten. Der Zoom H2 wäre beispielsweise ein ausgesprochen geeignetes Gerät hierzu. Es leistet übrigens auch zum Aufnehmen der Gesangsstunde selbst beste Dienste...
Wenn Du Dir ein ausgesprochenes live-Mikrofon mit Aktivbox hinstellst, wird Dir das gesangstechnisch nichts bringen, da Du sicher vor dem Mic anders singen wirst als in der Stunde. Oder wirst Du auch im Unterricht "abgenommen"? :gruebel:
Die Empfehlung Deines Bruders wäre mehr was für eine - relativ leise - Bandprobe...

Viele Grüße
Klaus
 
Gebe Basselch teilweise recht

Tatsächlich habe aber ich zB bei meinem Unterricht mit Mikro gesungen und sonst praktisch auch immer. Insofern geht das durchaus und man kann dabei eben gleichzeitig den Umgang mit dem Mikro lernen.

Wo Basselch recht hat , ist, dass deine Gesangtechnik dadurch nicht besser wird und es gerade für Anfänger problematisch sein kann, sich praktisch immer zu verstärken. Dadurch könnte eben passieren, dass du dich selbst vera...rschst. Denn statt zu lernen, mit Atmung und Technik einen ausreichend lauten Ton zu erzeugen, übernimmt das Mikro diese Aufgabe.

Ein Mikro mit Aktivbox , nur "um sich besser zu hören" ist tatsählich fragwürdig und auch ein bißchen zu teuer.
 
Humbug!
antipasti hat zwar ein gutes Argument damit, daß man den Umgang mit einem Mikro auch lernen sollte und gegen learning by doing ist allgemein auch nichts einzuwenden - aber für Themen wie z.B. Stimmbildung etc. ist das einfach schwachsinnig. Erst recht über irgendeine Käseanlage, die die Stimme entsprechend bescheiden klingen läßt. Die einzige Wirkung, die sowas hat, ist, daß Du aktiv (wenn auch evtl. unbewußt) den Klang Deiner Stimme veränderst, um Soundschwächen in der Übertragung auszugleichen. Und damit machst Du Dir jede gescheite Technik schon im Ansatz kaputt. Stell' Dir vor, Du schließt ein Keyboard an eine Aktivbox an, die dumpf klingt. Daraufhin stellst Du den EQ beim Keyboard so ein, daß Bässe abgesenkt, obere Mitten und Höhen angehoben werden. Dann klingt es in dem Moment evtl. einigermaßen brauchbar. Aber nun stell' Dir vor, Du müßtest diese Einstellung am Keyboard beibehalten - auch wenn Du über eine gute, glasklare Anlage spielst - das klingt unerträglich.
Ich kenne das auch von Schlagzeugern, die jahrelang mit Baustellengehörschutz geübt haben. Sie nehmen dann möglichst grell klingende Felle und Becken, stimmen alles grell und spitz, machen ausschließlich Rimshots, um die vermeintlich fehlenden Höhen auszugleichen. Fazit: mit dieser Spielweise sind sie zu nichts zu gebrauchen, weder live noch im Studio und im Proberaum möchtest Du sie am liebsten nach 2 Minuten erwürgen...

Basselch's Ratschlag ist hingegen Gold wert! Besorg' Dir eine Aufnahmemöglichkeit, z.B. genannten Zoom H-2 und nimm' Dich selbst beim Üben und eigentlich auch sonst immer auf (wenn Du singst...) - das Aufnehmen ist das wichtigste, beste und effizienteste Lernwerkzeug überhaupt!


p.s. Hups, mit "Humbug" wollte ich nicht auf antipasti zielen, sondern auf das Thema allgemein - ich bitte, das nicht mißzuverstehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
p.s. Hups, mit "Humbug" wollte ich nicht auf antipasti zielen, sondern auf das Thema allgemein - ich bitte, das nicht mißzuverstehen...

Schon verstanden ... bin ja grundsätzlich auch deiner und Elch's Ansicht: zum Singenlernen ist das nichts.


Mir kam so ein Gedanke, weil Aaron schrieb

will aber wieder anfangen zu singe

... , dass er kein völlig unbeschriebenes Blatt sein könnte und die GL das auch wusste, als sie diesen ungewöhnlchen Rat gab...

Bei einem, der bereits Basics hat und nur seine Gesangs-Performance mit Klavierbegleitung aufschnecken will, kann es ja durchaus nützlich sein, Live-Bedingungen zu simulieren.

Daher, um die Threadfrage dennoch zu beantworten:

Ja - eine aktive Box und ein solides Standard-Mikro sind gut geeignet, um seinen Gesang zu verstärken. Ob es unbedingt ein SM58 mit Nierenchrakteristik sein sollte, musst du selbst rausfinden. Die einen schwören drauf, die anderen fassen es nicht mal mit der Kneifzange an. Es kommt sicher auch auf den Stil an. Besonders, wenn du dabei am Klavier sitzt und nicht immer Lippenkontakt haben möchtest, wäre eine Superniere vielleicht besser geeignet.

Monitor-Equipment "für zuhause" kann und will ich nicht empfehlen, weil es sowas nicht gibt. Verstärkungstechnik wird für Situationen gebaut, in denen man eben lauter sein muss als es der eigene Körper oder der des Instrumentes hergibt. Und sie macht eben auch erst dann Sinn, wenn sie das eigene Natursignal übertönt. Und das ist den meisten Nachbarn schon zu laut.

Eine brauchbare aktive Box, die du auch außerhalb deines Wohnzimmers benutzen kannst, gibt es ab ca 250 Euro.

Schau hier:
https://www.musiker-board.de/f78-pa/

und hier
http://www.musik-service.de/pa-monitore-aktiv-cnt1086de.aspx

Standard Mikro-Empfehlungen:
https://www.musiker-board.de/live-mikrofone-vocal/206016-vocal-mikros-standard-empfehlungen.html

..
 
Zuletzt bearbeitet:
...und falls es tatsächlich ein Mikro und eine Box sein soll (aus welchen Gründen auch immer), auf jeden Fall dran denken, daß ein Mikro einen Vorverstärker braucht. Also entweder eine Box, die nicht nur eine Endstufe, sondern auch einen Vorverstärker eingebaut hat oder zusätzlich einen Mixer besorgen ;)
 
Ob es unbedingt ein SM58 mit Nierenchrakteristik sein sollte, musst du selbst rausfinden. Die einen schwören drauf, die anderen fassen es nicht mal mit der Kneifzange an. Es kommt sicher auch auf den Stil an. Besonders, wenn du dabei am Klavier sitzt und nicht immer Lippenkontakt haben möchtest, wäre eine Superniere vielleicht besser geeignet.
Dann wäre vielleicht eher ein Kondensatormikro angebracht! Je nach Gesangsstil sowieso die vorzuziehende Variante!
 

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