Humbug!
antipasti hat zwar ein gutes Argument damit, daß man den Umgang mit einem Mikro auch lernen sollte und gegen learning by doing ist allgemein auch nichts einzuwenden - aber für Themen wie z.B. Stimmbildung etc. ist das einfach schwachsinnig. Erst recht über irgendeine Käseanlage, die die Stimme entsprechend bescheiden klingen läßt. Die einzige Wirkung, die sowas hat, ist, daß Du aktiv (wenn auch evtl. unbewußt) den Klang Deiner Stimme veränderst, um Soundschwächen in der Übertragung auszugleichen. Und damit machst Du Dir jede gescheite Technik schon im Ansatz kaputt. Stell' Dir vor, Du schließt ein Keyboard an eine Aktivbox an, die dumpf klingt. Daraufhin stellst Du den EQ beim Keyboard so ein, daß Bässe abgesenkt, obere Mitten und Höhen angehoben werden. Dann klingt es in dem Moment evtl. einigermaßen brauchbar. Aber nun stell' Dir vor, Du müßtest diese Einstellung am Keyboard beibehalten - auch wenn Du über eine gute, glasklare Anlage spielst - das klingt unerträglich.
Ich kenne das auch von Schlagzeugern, die jahrelang mit Baustellengehörschutz geübt haben. Sie nehmen dann möglichst grell klingende Felle und Becken, stimmen alles grell und spitz, machen ausschließlich Rimshots, um die vermeintlich fehlenden Höhen auszugleichen. Fazit: mit dieser Spielweise sind sie zu nichts zu gebrauchen, weder live noch im Studio und im Proberaum möchtest Du sie am liebsten nach 2 Minuten erwürgen...
Basselch's Ratschlag ist hingegen Gold wert! Besorg' Dir eine Aufnahmemöglichkeit, z.B. genannten Zoom H-2 und nimm' Dich selbst beim Üben und eigentlich auch sonst immer auf (wenn Du singst...) - das Aufnehmen ist das wichtigste, beste und effizienteste Lernwerkzeug überhaupt!
p.s. Hups, mit "Humbug" wollte ich nicht auf antipasti zielen, sondern auf das Thema allgemein - ich bitte, das nicht mißzuverstehen...