Im Gegensatz zum Rest der Band haben Leute unter 30 normalerweise:
OK Boomer, das war bei Dir so
Heute haben die Leute:
a) weniger Selbstvertrauen, Generationen an Helikoptereltern hat ihnen die Fähigkeit genommen selbstständig zu sein
b) deswegen mehr Zeit um sich selber in Depressionen zu stürzen und ihren Lebenssinn anzuzweifeln
c) Angst vor der Verantwortung Kinder zu haben, weil sie ja erstmal so viel im Leben schaffen müssen, was sie eigentlich gar nicht immer wollen
d) Völlige Ungewissheit vor der Zukunft, die Lehrer, Eltern und Medien ihnen Jahrzehntelang madig geredet haben
e) eine Kluft zwischen anerzogenem Verantwortungsbewusstsein für sich und ihre Außenwelt und gleichzeitig mangelnder Erfahrung, wann und wie diese eingesetzt werden soll
Die heutigen U30ler kommen später ins Leben rein, brauchen länger um sich zu orientieren, und haben deutlich mehr Ängste als frühere Generationen.
Deswegen sind sie übervorsichtig, brauchen oft mehr Aufmerksamkeit bis sie aufblühen, und haben andrerseits oft kein Verständnis dafür, dass sie Sachen vielleicht nicht können.
Ich hab auch schon wahnsinnig fleißige Mukker kennengelernt, die jahrelang täglich mehr geübt als ich geschlafen haben, und trotzdem kein Talent für Musik aufzeigten.
Trotzdem haben viele von denen nicht losgelassen und versuchen sich weiter als Berufsmusiker.
Zu viele Eltern (meine auch, mit meinen gewaltig alten 31 Jahren bin ich aber noch näher an den U30s als ihr Semirentner
) haben ihren Kindern eingetrichtert, dass sie was besonderes sind und alles erreichen können.
Ich hab schnell gemerkt dass ich es nicht kann, dass mir Grenzen gesetzt sind die ich nicht durchbrechen kann.
Wenn man da aber so ein Helikoptererzogenes Kind hat, welches nie gelernt hat dass es irgendwo echt schlecht drin ist, wie will man dem sagen dass es nicht drummen (oder was auch immer) kann?
Das kann schlimmstenfalls erst ein frustrierter End40er machen, der dem recht klar sagt dass er nichts taugt, was ihn so knickt dass er sein Hobby an die Wand hängt - ohne zu reflektieren ob es am Talent oder an der Herangehensweise lag.
Es gibt erste Studien, wo sie Lehrer befragen wie sich Kinder von den 90ern bis heute verändert haben.
Es gibt heute wohl deutlich weniger Konflikte, deutlich weniger Mobbing und Gruppierungen, es ist insgesamt ruhiger.
Andrerseits fehlen heutigen Kiddies oft Fähigkeiten um Entscheidungen zu treffen, oder tatsächliche Konflikte zu lösen.
Beispiele aus der Realität:
Meine Frau macht auch Musik, und hat da auch mal n neuen Musiker.
Früher hat man natürlich auf die Fähigkeiten geachtet.
Heute guckt sie auf den Charakter. Sie ist bereit jemanden grünes, unabhängig vom Alter, anzulernen. Der mit Abstand jüngste ist der Drummer, der einfach mit Herz bei der Band ist, und weswegen sie gerne mit ihm spielt.
Andere waren auch frisch, haben aber schnell geglaubt sie wären richtig geil und wollten dann in die nächstbessere Band wechseln - um dann eben zu scheitern.
Es gibt sie noch, die jungen Leute mit denen man gerne mukkt, aber es gibt eben einen Schwarm an Interneterzogenen Möchtegernmusikern, die das Element des gemeinsamen Musizierens leider nie gelernt haben.