Geht es den Gitarrenlehrern zu gut?

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Hallo Ihr Gittarristen und -istinninen :D

Ich bin auf der Suche nach einem Gitarrenlehrer für die klassische Art der Gitarrenspiels und das in der großen Hauptstadt Berlin. Irgendwie kann ich aber nur noch mit dem Kopf schütteln oder aber vielleicht sehe ich das auch nur aus dem falschen Blickwinkel.
Egal wo ich anrufe, man will mir immer einen Vertrag unterjubeln bzw. ich soll monatlich bezahlen um dann 4 x in der Woche Unterricht zu erhalten. In den Ferien ist kein Unterricht, gezahlt wird aber trotzdem. Mag sein, dass das üblich ist, bei mir aber nicht! Wenn ich dem Kunden erkläre, dass er mich bezahlen muss, obwohl ich im Urlaub bin (ich bin Handwerker), dann fühlt der mir doch den Puls.
Bei dem letzen Lehrer, den ich anrief, erhielt ich einen Preis für 45 Minuten wöchentlichen Unterricht, der auf das Jahr berechnet, abzüglich der Ferien, bei sage und schreibe 35,70 € für die 3/4 Stunde beträgt, aber auch nur dann, wenn ich keine Stunde versäume. Ne Leute, das geht gar nicht, ich habe keinen Dukatenesel im Schrank versteckt und die Kinder könnten es auch nicht verstehen, dass es nichts zu Essen gibt, weil Papa Gitarre spielen lernen will.
Was ich suche, ist ein Lehrer, bei dem ich alle 14 Tage eine Stunde nehmen kann, welche ich dann vor Ort bezahle und schön ist's, aber darauf wollte sich keiner einlassen.
Wenn ich das so sehe, dann geht es unseren Musiklehrern ziemlich gut und von der Wirtschaftskriese haben die nicht wirklich viel mitbekommen.
So, ich kauf mir jetzt eine Mundharmonika!

..... ich kann gar nicht so viel futtern, wie ich kot... könnte! :(
 
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Hallo und erstmal willkommen im Board! ;)

Einen Lehrer kann ich dir leider nicht empfehlen, tut mir leid!

Jedoch kann ich dir versuchen zu erklären, warum Musiklehrer auch in den Ferien Geld nehmen.
Und das ist eigentlich ganz leicht!
Das Kultusministerium sieht einen bestimmten Betrag, den ein z.B. Gitarrenlehrer jährlich erhält, vor. Dieser wird nun durch 12 geteilt und gut ist's.
Im vom Kultusministerium vorgeschriebenem jährlichen Gehalt sind die Ferien bereits einberechnet.
Ich persönlich finde die Preise auch alles Andere als fair und musste mich mit dem gleichen Problem rumärgern.
Dies wurde mir dann so erklärt, wie ich es dir oben erklärte..

Viele Grüße,

Jan ♪♫
 
Wenn ich dem Kunden erkläre, dass er mich bezahlen muss, obwohl ich im Urlaub bin (ich bin Handwerker), dann fühlt der mir doch den Puls.

Mal ne Frage: Was bezahlen Deine Kunden Dir als Handwerker so pro Stunde? Werden Anfahrtszeiten/-aufwand bei Dir berechnet?

Ist es falsch als Gitarrenlehrer ein gewisses Sicherheitsbedürfnis zu verspüren und nicht jede Woche zittern zu müssen ob die Schüler auch brav zum Unterricht kommen und ihren Obulus entrichten?

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich hatte schon mal Unterricht zu ähnlichen Bedingungen wie Du sie nennst und ich empfand das damals schon auch als enorme finanzielle Belastung. Aber ich habe eben auch Verständnis für die Gegenseite also die Lehrer.

Wie ist es eigentlich wenn man in einen Sportverein eintritt? Dort gibt es ja dann auch Trainer, das Training selbst ist nicht verpflichtend für den Sportler, wenn der also dem Training fern bleibt muss er dann nicht zahlen? Doch, oder? Nennt sich dann einfach "Beiträge" die man an den Verein zu entrichten hat sobald man sich angemeldet hat....unabhängig davon ob man die Leistung auch in Anspruch nimmt.

Also wo ist das Problem? Genau: Das Problem ist, dass Du den Marktpreis für Gitarrenunterricht für nicht angemessen hältst. Oder in anderen Worten: Dass Du den Aufwand des Lehrers (jahrelange Übung am Instrument, theoretisches Know-How, Didaktik, idR individuelle Unterrichtsvorbereitung etc) als weniger wertvoll einschätzt als es der restliche Markt offensichtlich tut.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Du einen Lehrer findest (Suche dauert halt lange) der Deinen finanziellen Anforderungen genügt. Fraglich ist dann aber ob dieser dann Deinen fachlichen Ansprüchen entspricht.....oder ob Du dann nicht für weniger Geld auch weniger Leistung bekommst. ;)

Edit: Die Erklärung von janiboooy kannst ich noch nicht....danke dafür. :)
 
Ich habe hier ähnliche Erfahrungen gemacht, und zahle für meinen Unterricht auch in etwa so viel, wie du als Beispiel angegeben hast. In den Ferien ist dann auch kein Unterricht, trotzdem wird gezahlt.

Das ist es mir allerdings trotzdem wert, da ich mit der Gitarrenschule (privat) und meinem Lehrer sehr zufrieden bin. Ich kann den Unterricht relativ frei mitgestalten, Termine auch mal verlegen usw.
Ich könnte bei der gleichen Schule zwar auch Einzelstunden buchen, aber im Endeffekt würde ich damit teurer fahren, wenn ich pro Jahr die gleiche Anzahl an Stunden wahrnehme.
 
Ist es falsch als Gitarrenlehrer ein gewisses Sicherheitsbedürfnis zu verspüren und nicht jede Woche zittern zu müssen ob die Schüler auch brav zum Unterricht kommen und ihren Obulus entrichten?

Ja hallo, wie geil ist das denn?:gruebel:

Wen interessiert denn das Sicherheitsbedürfnis eines Gitarrenlehrers?
Wer einen Handwerker bestellt, der bezahlt für die geleistete Arbeit! Wenn keine Arbeit da ist, dann wird auch nichts bezahlt und im Übrigen haben ja auch Handwerker eine Ausbildung gemacht.
 
Bei dem letzen Lehrer, den ich anrief, erhielt ich einen Preis für 45 Minuten wöchentlichen Unterricht, der auf das Jahr berechnet, abzüglich der Ferien, bei sage und schreibe 35,70 € für die 3/4 Stunde beträgt, aber auch nur dann, wenn ich keine Stunde versäume
Das ist schon recht viel, aber nicht utopisch. Kommt natürlich immer auf die Gegend an in der man lebt, die Konkurrenz und die Ausbildung des Lehrers.
Ohne Witz, es gibt Leute die kassieren 60€ für ne Stunde..

Was ich suche, ist ein Lehrer, bei dem ich alle 14 Tage eine Stunde nehmen kann, welche ich dann vor Ort bezahle und schön ist's, aber darauf wollte sich keiner einlassen.
Das ist vllt auch ein Zeitmanagementproblem, erklär ich nochmal genauer im nächsten Punkt.

Wenn ich das so sehe, dann geht es unseren Musiklehrern ziemlich gut und von der Wirtschaftskriese haben die nicht wirklich viel mitbekommen.
Stimmt, die Wirtschaftskrise ist eher ein kleines Problem, viel schlimmer ist die Tatsache, dass es immer mehr Ganztagsschulen gibt.
90% der Schüler sind eben Schüler. Die sind oft bis 14/15 Uhr in der Schule, und die wenigsten können vor 16 Uhr Unterricht nehmen. Auch abends sind viele Schüler in Sportvereinen, oder sonstwo verplant, so dass ein Gitarrenlehrer meist effektiv nur von 15-20 Uhr unterrichten kann. Jetzt versuch mal das so zu organisieren, dass du jeden Tag die Zeit voll ausnützen kannst, evtl mit Fahrzeit zwischen den Stunden etc.
Dann nimmt jeder einfach lieber den Schüler, der jede Woche zahlt, egal ob er da ist oder nicht, als den Schüler, der vllt alle zwei Wochen zahlt und dann auch nur, wenn er wirklich kommt.

Wen interessiert denn das Sicherheitsbedürfnis eines Gitarrenlehrers?
Den Gitarrenlehrer..??
Was ist das denn eigntlich für eine unqualifizierte Frage?
Wenn ich die Möglichkeit hab meine Schüler vertraglich zu binden und so ein planbares sicheres Monatseinkommen hab, wieso soll ich das denn nicht machen?
Ansonsten müsste er den Stundenpreis ja noch weiter in die Höhe treiben, um die ganzen Ausfälle zu kompensieren, wenn Leute ferienbedingt nicht zum Unterricht kommen und er kein Geld bekommt...
Von der Unterrichtsplanung mal ganz abgesehen.
 
Ja hallo, wie geil ist das denn?:gruebel:

Ich verstehe Dich nicht!

Deine Vorstellung von Unterricht grenzt ja an Anstiftung zu Schawarzarbeit!

Wie würde es Dir denn gefallen, wenn Deine Kunden Dich nur nach IHREN Vorstellungen, nur nach für SIE guter Arbeit, bar auf die Hand bezahlen würden?
Dann hättest Du doch auch keine Sicherheit, keinen Vertrag, ja keine richtige Arbeitsgrundlage um Dich und Deine Familie von Deinem Job zu ernähren!
Und hauptberufliche Gitarrenlehrer müssen ja auch Steuern zahlen!

Und versuch mal in der Musikschule Unterricht zu nehmen.
Da wirst Du Dir einen privaten Gitarrenlehrer wünschen wie noch nie zuvor!

Schöne Grüße...
 
Ja hallo, wie geil ist das denn?:gruebel:

Wen interessiert denn das Sicherheitsbedürfnis eines Gitarrenlehrers?
Wer einen Handwerker bestellt, der bezahlt für die geleistete Arbeit! Wenn keine Arbeit da ist, dann wird auch nichts bezahlt und im Übrigen haben ja auch Handwerker eine Ausbildung gemacht.

Hab jetzt mal grad bei meiner ehemaligen Musikschule geguckt, wo ich Unterricht hatte.
72€/Monat für 45min.

Also 864€ pro Jahr.

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass der Lehrer dieses Geld nicht einfach regelmässig einstreicht, sondern einfach sagt: Meine Leistung kostet 864€.
Wir haben 75 Tage Ferien. Also 9 1/2 Monate Unterricht.
Dann könnte der Lehrer ja auch einfach 91€ verlangen in den Monaten wo er auch unterrichtet.

Ich würd das nicht einfach so sehen: Ich bezahle in den Ferien eine nicht geleistete Arbeit. Ich würde es eher als einen auf 12 Monate verteilten "Endbetrag" betrachten. Ob der am Ende zu hoch ist, ist eine andere Sache.

Grüßle

Ps.: hoffe habe mich nicht verrechnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Vorstellung von Unterricht grenzt ja an Anstiftung zu Schawarzarbeit!

Hä, wieso das denn???:gruebel:
Wenn ich beim Kunden auftrete, erhällt er für Geld Arbeit! Abgesehen davon gibt es auch eine Rechnung.

Wie würde es Dir gefallen, wenn ich Dir erkläre, dass Du Deinen tropfenden Wasserhahn bei mir jetzt monatlich bezahlen musst, auch wenn er nicht tropft.

Ich will keinen Schwarzarbeiter, ich will ehrliche Arbeit für ehrliches Geld. An mein Sicherheitsbedürfnis denkt auch keiner und wenn ich Urlaub mache, dann bezahlt mir das auch kein Kunde.
 
@ Klassik: Was zahlen denn deine Kunden für eine Arbeitsstunde bei dir? 20€?
 
Hallo !

Um dem ganzen Problem aus dem Wege zu gehen kannst du Dir doch vielleicht erstmal ein paar Bücher zulegen. Damit kann man für den Anfang vorzüglich allein zurecht kommen.

Wie wärs z.B. mit "In Vivo Guitar" von Abi von Reininghaus (Harmonielehre):great:

Mit einem PC Programm wie Guitar Pro oder Tuxguitar kannste Dir von 911tabs.com Songs runterladen.

Und wenn Du damit durch bist, haste schon ne ganze Menge Kohle gespart die Du bis dahin in einen Gitarrenlehrer investieren kannst, der Deinen Preisvorstellungen entspricht.

mfg
 
...Das Kultusministerium sieht einen bestimmten Betrag, den ein z.B. Gitarrenlehrer jährlich erhält, vor. Dieser wird nun durch 12 geteilt und gut ist's...

Kann ich mir so nicht vorstellen. Inwiefern hat das KM mit der Bezahlung von Gitarrenlehrern zu tun? Das gilt für private mit Sicherheit nicht und selbst bei öffentlichen Musikschulen wäre ich mir da nicht sicher. Aber ich lerne gerne dazu...

Zitat von Klassik: Wenn keine Arbeit da ist, dann wird auch nichts bezahlt und im Übrigen haben ja auch Handwerker eine Ausbildung gemacht.

Der Vergleich hinkt etwas. Es geht ja nicht darum, dass keine Arbeit da ist, sondern der Gitarrenlehrer hat die Zeit für jemanden eingeplant, der aber nicht erscheint. Den Termin hätte er aber vielleicht jemandem anderen geben können. Er hat somit keinen Verdienst, obwohl evtl. Nachfrage vorhanden wäre.
 
Oder eine geschäftsidee draus machen: Internetportal "Schüler sucht Lehrer" mit ein paar rubriken: Englisch, Gitarre, Klavier, Wahrsagen etc.

Dann können potentielle schüler ihr inserat aufgeben und die potentiellen lehrer können auf den job "steigern". Der billigste kriegt den job. Also so eine art inverses eBay. Du als betreiber der plattform nimmst ein prozentchen oder zwei und kaufst dir von den gewinnen in einem halben jahr ein konservatorium ;)

Dann könnte man die plattform auf handwerkerjobs ausdehnen :D

Oder gibt es sowas schon?

Nix für ungut
Gruss, Ben
 
Jo gibts.
Nennt sich MyHammer.
Aber weiss nicht ob da auch Musiker inserieren.

mfg
 
Ja hallo, wie geil ist das denn?:gruebel:

Wen interessiert denn das Sicherheitsbedürfnis eines Gitarrenlehrers?
Wer einen Handwerker bestellt, der bezahlt für die geleistete Arbeit! Wenn keine Arbeit da ist, dann wird auch nichts bezahlt und im Übrigen haben ja auch Handwerker eine Ausbildung gemacht.

Ich rate Dir, bei dem Gitarrenlehrer, den Du sicher finden wirst, auch noch eine
Erfolgsklausel auszuhandeln - wenn Du die Töne nicht triffst, ziehst Du ihm was
vom Honorar für die Unterrichtsstunden ab.

Ich schmeiß mich weg... :D
 
@ Klassik: Was zahlen denn deine Kunden für eine Arbeitsstunde bei dir? 20€?

Nur mal so als Info:

Bei mir zahlt der Kunde für 60 min geleistete Arbeit (An- und Abfahrt werden nicht berechnet) 39,-€.
Von diesen 39,-€ müssen die Miete für den Laden, die Schreibkraft, Kraftfahrzeug mit Steuern und Benzin gezahlt werden, mal ganz abgesehen davon, dass ich einen Maschinenpark vorhalten muss. Dagegen setzte ich mal den Gitarrenlehrer, bei dem ich meine Gitarre selbst mitbringen muss und Bücher etc. kommen auch noch dazu.


Hallo Leute, wacht mal bitte auf, hier stimmt die Relation nicht!!!
 
Du nimmst also als Handwerker 39€ / Stunde und beschwerst dich, dass ein Gitarrenlehrer in etwas das gleiche verlangt? Obwohl er, wie schon erwähnt wurde kein 8 Stunden, sondern nur 5 Stunden am Tag effektiv arbeiten kann?
Bedenke doch bitte, dass auch ein Gitarrenlehrer einiges dafür investieren musste um überhaupt Gitarrenlehrer zu werden. Selber Unterricht nehmen, sich Praxis und Theorie aneignen, wenn es ein "richtiger" Gitarrenlehrer ist auch studieren, Notenmaterial und Instrumente zusammenkaufen und dann auch noch die laufenden Kosten für die Gitarrenschule zahlen.

Erklär mir doch bitte wo da das Verhältnis nicht stimmt!?
 
Hallo Leute, wacht mal bitte auf, hier stimmt die Relation nicht!!!

Niemand zwingt Dich, Stunden zu nehmen.

Wenn mir ein BMW zu teuer ist, kauf ich eben nen Fiat oder fahre mit der
Straßenbahn.

Dir als Unternehmer sollten doch die Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft
geläufig sein?
 
so läuft das nunmal , Angebot und Nachfrage. Weisst du warum Frisösen und Bäcker so wenig verdienen? Weil jeder Hinz und Kunz sie ersetzten könnten. Gitarrenlehrer gibt es nunmal nicht wie Sand am Meer und deswegen können sie sich erlauben, zu recht, ein wenig mehr in der Stunde zu nehmen als ein Handwerker.....das mit den Ausfallstunden ist normal und meinerseits auch vollkommen nachvollziehbar aber das mit den Ferien? gehts noch? 6 Wochensommerferien= (1xWöchentlich Unterricht a 40€)x6 = 240€ für nichts ??
 
Hallo Leute, wacht mal bitte auf, hier stimmt die Relation nicht!!!

Das sehe ich auch so. Leider ist es ganz normal, daß manche Berufsgruppen "kräftig abgesahnt" und "verarscht" werden, während andere wiederum in Geld und Prestige schwimmen...

Welche Berufe zu was gehören, darüber kann man streiten.
 
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