Hallo alle zusammen!!
Viele, viele kluge und tolle Dinge wurden bisher in diesem Thread geschrieben, dafür schon mal ein dickes Lob von mir an euch alle, obwohl ich bisher nur stiller Mitleser war!
Was m.M.n. bisher noch unerwähnt blieb (hab nicht alles gelesen, man möge mich rügen falls dieses Thema schon behandelt wurde
) ist die allg. Klangvorstellung während eines Solos!
Oft ist es einfach besser vorher innerlich das zu hören was man spielen will, als vorher das zu spielen was man nicht hören will.
Gehe ich davon aus, dass ich eine gefühlvolle Pharase sagen wir über 2 Akkorde spielen will. Natürlich ises wichtig dass der Solist die Akkordfolge gut kennt über welche er soliert. Nun stellt man sich vor, wo diese Phrase hingehen soll, man stellt sich die Frage welche Spannung haben die einzelenen Akkorde aufeinander, soll ich die Phrase abbremsen oder weiter gasgeben??
Setzt man sich mit diesen Fragen einmal auseinander, vl. wenn man sich die Akkordfolge einfach einmal anhört,
ohne zu spielen, hat man schon eine Phrase im Kopf!
Experiment: Einfach mal einen BT dreimal Anhören. Ich wette, JEDER von uns hatt eine klare vorstellung der Einstiegsphrase über die ersteb beiden Akkorde! Dabei ist es egal, ob die Phrase vl. so schwer klingt, dass man sie mit seinen eigenen Technik-Skills nicht spielen könnte. Aber ich glaube jeder hat zumindest einmal die Phrase im Kopf.
Hier möchte ich einmal die fast gehörlose (!) Perkussionistin Evelyn Glennie zitieren:
"Als Musikerin kann ich den Ton, den ich kreiere, wirklich hören, weil ich ihn zuerst imaginiere."
Hat man nun diese Einstiegsphrase gefunden, beginnt der schwierige Teil: Man muss diese Phrase mit Hilfe seines Instruments ausdrücken!
Soll heißen: Man muss wissen, welche Töne man sich vorgestellt hat (deshalb trainieret euer Gehör!!
), man muss fähig sein diese Töne technisch auf sein Instrument umzusetzen, mann muss die Phrase rhythmisch so platzieren, wie man es sich vorgestellt hat, man muss die Phrase so phrasieren, wie man es sich vorgestellt hat, man muss ...
[Hierbei möchte ich auch noch auf den 17. Beitrag dieses Freds von David Bereuther verweisen der hier eine tolle und m.M.n. sehr nützliche Übung vorschlägt!]
Klar? Einspruch? Zustimmung?
Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum es eig. recht wenige TOP-Solisten gibt, weil man muss all diese Aspekte über Jahre so verinnerlicht haben, dass man sie intuitiv und augenblicklich anwenden kann, und dass über ein komplettes Solo!
Aber das schöne ist, jeder kann es, so wie (fast) alles im Leben mit vieel Geduld erlernen!!
Ich hoffe ich konnte dem TE und allen anderen mit meinem Beitrag vl. auch ein paar neue Anreize geben!
Grüße, a slowly Rolling Stone