Gebrauchte Gitarren kaufen

  • Ersteller DerOnkel
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Das wird zwar vor Gericht keine Beweiskraft haben
Warum eigentlich nicht? Was erwarten die Gerichte sonst noch von einem? Soll der Verkäufer die Beschreibung per Post schicken und jede Abbildung mit seinem Blut unterschreiben, damit ihm das sicher zugeordnet werden kann?
 
ergänzend könnte man ja noch hinzufügen, dass es prinzipiell immer besser ist, eine gebrauchte Gitarre ab einem gewissen wert grundsätzlich nur aus dem näheren umkreis zu kaufen.

Ich finde das ist die sicherste Methode etwas von privat zu kaufen. Bei Händlern schaut die Sache schon ganz anders aus. Es stimmt natürlich das man im Netz wirkliche Schnäppchen machen kann, die sind aber leider sehr dünn gestreut. Mittlerweile hat sich ja herumgesprochen was gut erhaltene Instrumente für eine Wertsteigerung haben können. Im Vordergrund sollte aber immer die Bespielbarkeit liegen. Ausser man ist ein kleiner Sammler wie ich, der verschiedene Bauformen sein Eigen nennen will.
 
Hatte es ich eigentlich schon erwähnt? Nein? Dann will ich Euch eine der elementarsten Weisheiten beim Online-Kauf nicht vorenthalten:

Wer lesen kann ist klar im Vorteil und sollte diese Fähigkeit zum eigenen Nutzen auch zur Anwendung bringen!

Ach, das ist schon bekannt? Tja, anscheinend noch nicht überall, denn es stand zu lesen:

Post090118_01_01.jpg

Formal war dagegen ja nichts einzuwenden, wie ich weiter oben schrieb und trotzdem ist nun folgendes zu lesen:

2060sbd.jpg

Tja, wer lesen kann ist eben klar im Vorteil!

Oder etwa nicht? ;)

Ulf
 
Wer eine gebrauchte Gitarre aus der Ferne, also zum Beispiel über Ebay kauft, der steht immer vor dem Problem, daß der Zustand des Instrumentes nicht wirklich zu 100% klar ist. Wenn man nicht aufpaßt, erlebt man leicht eine Überraschung. Ich möchte hier im Laufe der Zeit ein paar Tips geben, auf die man beim Kauf unbedingt achten sollte.

Wir beginnen zunächst mit dem Hals oder besser gesagt, mit den Bünden. Wenn es beim Spielen klirrt oder gar scheppert, ist häufig ein falsche Einstellung von Halskrümmung oder Saitenlage die Ursache. Wenn man weiß, wie es gemacht wird, kann man das leicht selber beheben. Wer es nicht weiß, geht damit zu einem ordentlichen Gitarrenbauer und steckt vorher 10 bis 20 Euro in die Tasche.

Manchmal hilft das jedoch nicht, so sehr man sich auch bemüht. Eine mögliche Ursache findet sich dann in dem folgenden Bild:

Post081227_01_01.jpg

Hier sind mehr als deutliche Riefen oder besser gesagt Kerben in den Bundstäbchen zu erkennen, die auf eine starke Abnutzung hinweisen.

In diesem Fall wird es mit großer Wahrscheinlichkeit unumgänglich sein, die Bünde neu abzurichten und anschließend die Rundung mit Hilfe einer Bundfeile neu zu erstellen. Unter Umständen ist sogar eine Neubundierung fällig! Solche Reparaturen sind zeitaufwändig und mit entsprechenden Kosten verbunden. Je nach Fall kann man da 100 bis 200 Euro auf der Rechnung finden!

Wer sich ein solches Instrument kauft, der sollte die entsprechenden Kosten unbedingt in seine Kalkulation einbeziehen! Im Zweifelsfall sollte man von einem Kauf lieber absehen!

Tatsächlich wurde die fragliche Gitarre für über 300 Euro verkauft...

Die Sache mit den Bildern

"Toll, meine Traumgitarre wird angeboten!"

Manch einer findet bei Ebay wirklich seine Traumgitarre, aber ob hier wirklich alles in Ordnung ist?

Post081231_01_01.jpg

Nehmen wir dieses Angebot doch einmal kritisch unter die Lupe:

  1. Die Modellbezeichnung ist vollständig. 1:0 für den Verkäufer!
  2. Die Zustandsbeschreibung ist ein wenig "dünn". Über den Begriff "neuwertig" läßt sich im Zweifelsfall trefflich streiten, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß! Papier ist bekanntlich geduldig und ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! Ein wenig mehr Prosa wäre sicherlich angemessen.
  3. Die Spezifikation des Instrumentes ist nie verkehrt. 2:0!
  4. Die Bilder (denn Fotos kann man das wirklich nicht nennen)
Was man auf diesen Fotos erkennen soll, wird wohl auf immer das Geheimnis des Verkäufers bleiben. Sieben mal Dunkelheit oder Dämmerung (auch in höherer Auflösung) sind mit Sicherheit nicht dazu geeignet den schon erwähnten Zustand "neuwertig" zu belegen!

Warum so viele Verkäufer im Zeitalter der günstigen Digitalkameras immer noch nicht begriffen haben, daß der erzielbare Verkaufspreis mit der Qualität der eingestellten Fotos korreliert, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel!

Als potentieller Käufer bin ich jetzt gezwungen, bessere Bilder anzufordern. Das kostet Zeit und nervt!
down.gif


Dafür gibt es also eine glatte 6!

Wer aufgrund der vorliegenden Angaben ein Gebot abgibt, ist entweder sehr risikofreudig oder schlicht und ergreifend dumm! :screwy:

Um das angebotene Instrument wirklich nur im Ansatz beurteilen zu können, sind unbedingt qualitativ gute Fotos notwendig. Sie sollten ausreichend belichtet und scharf sein, damit auch etwas zu erkennen ist.

Eine Auflösung von 400x300 Pixeln ist nicht ausreichend. 640x480 ist das mindeste, was hier zu fordern ist, wenn es sich um Detailfotos handelt.

Jetzt bleibt noch die Frage, wie viele Fotos es denn sein sollen? Nun, wir wollen ja einen Eindruck vom gesamten Instrument haben. Also:

  • Korpus von vorne
  • Korpus von hinten
  • Kopf mit Sattel
  • Rückseite des Kopfes (Mechaniken und ggf. Seriennummer)
  • Mehrere Fotos der Bünde
  • Bilder eventueller Lackschäden
Grundsätzlich gilt: "Je mehr, desto besser!" und "Je größer, desto besser!"

Sieht sich der Verkäufer nicht in der Lage, die gewünschten Fotos zu liefern, dann gibt es nur eine Konsequenz: Finger weg!

Die Sache mit den Bildern II

Da hat man schon ein brauchbares Bild und trotzdem...

Aktuell wird in der Bucht eine Aria Pro II CS-200 angeboten. Im Text ist zu lesen:



Nun ja, über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten und wer stümperhaft ausgeführte Lackierungen mag, wird hier sicherlich bestens bedient. Das Bild ist ja groß genug, um sich ein Bild zu machen, allerdings...

Wenn man sich einmal das Bild einer originalen CS-200 ansieht:

Post090107_01_01.jpg

Hoppla, offensichtlich wurde da auch die Form des Korpus verändert! Die Cutaways wurden so stark eingezogen, wie es bei keiner Cardinal zu sehen ist. Da hatte jemand wohl extremen Platzbedarf und eine Stichsäge zur Hand!

Spätestens jetzt ist es natürlich mit der Orginalität des Instrumentes vorbei. Die CS-200 ist vergleichsweise selten. In gutem Zustand hätte man durchaus 200 bis 300 Euro erzielen können. So kann man als Verkäufer nur hoffen, daß ein Tüffel vorbeikommt, der...
nixweiss.gif


Gekauft? Tja, reingefallen trotz brauchbarer Bilder!
rofl.gif


Was lehrt uns das?

Man sollte das angebotene Instrument auch anhand anderer Bilder dieses Modells verifizieren.

Im Zeitalter des schnellen Internet findet man mit ein wenig Geduld und einer Suchmaschine fast jedes Bild. Die investierte Zeit ist in jedem Fall gut angelegt.

Ulf
Man hast du alles gut beschrieben. Besser kann man die Fallen in die man reintreten kann nicht beschreiben. Sicher gibt es natürlich seriöse Angebot im Netz, die sind meiner Meinung nach oft nur von Instrumentenliebhabern die ihr gutes Stück in gute Hände weitergeben wollen. Gewinn dabei zu machen ist ja auch durchaus legitim. Die geben ihr Geld sowieso gleich wieder aus :). Danke noch mal für die sehr gut ausgeführte Beschreibung, find ich einfach nur toll.
 
Sehr gutes Thema! Gerne möchte ich einmal die andere Seite, die des Verkäufers, etwas beleuchten:

Selbst verkaufte ich im letzten Sommer über ebay fünf Gitarren, die alle in einem sehr guten Zustand waren. Keine der Gitarren übertraf einen Neupreis von 320,- Euro. Es waren zwei Squier Bullet, eine Westone Rockabilly, eine Squier vintage modified Tele und eine Ibanez ART 100. Der Verkaufsgrund war, dass ich mich von allen "Einsteigergitarren" trennte, die ich max. ein Jahr testete (um Erfahrungen zu sammeln).

Auf die Bilder legte ich keinen Wert, d.h. ich machte nur eines, welches die Gitarre in der Normalansicht (im Gitarrenständer) zeigte.

Die Beschreibung war sehr ausführlich und ging bis in das kleinste Detail.

Nun meine Erfahrungen:

Die beiden Squier Bullet gingen fast zum Neupreis an die Käufer. Die Westone Rockabilly hatte wohl eine Liebhaber gefunden, der die Gitarre zu meinem angebotenen Sofortkaufpreis (ca. 2/3 des Neupreises) kaufte. Auch die Squier vintage mod. Tele ging als ausgehandelter Sofortkaufpreis (ebenfalls ca. 2/3 des Neupreises) an den Bieter. Nur mit der besten Gitarre aus der Reihe, die Ibanez ART 100, machte ich ein Verlustgeschäft, da sie nur ca. 180,- Euro brachte und 320,- Euro neu kostete. Warum dieser Unterschied, trotz gleicher Darstellung (übrigens erhielt ich von allen Käufern eine sehr gute Bewertung und positive Rückmeldungen)?

Für mich gibt es folgende Gründe, die dies erklären könnten:

1. Auf den vier Gitarren, die gute Preise erzielten, gab es noch eine Händlergarantie. Bei der Ibanez war diese gerade abgelaufen. Dies werden die möglichen Käufer wahrscheinlich als Einschränkung des Risikos gewertet haben?!?

2. Bei Preisen von ca. 100,- Euro gibt es bei ebay keine Scheu. Viele scheinen dies als "Spielgeld" zu werten und suchen wohl eher den "Auktionskick", aber nicht unbedingt ein wertiges Instrument.

3. Markennamen schinden bei der "Ebay-Gemeinde" Eindruck. Natürlich habe auch ich "Squier, by Fender" (was eben auf der Kopfplatte steht ;)) in die Beschreibung aufgenommen.

4. Beliebte und bekannte Instrumente (z.B. Strat) finden ein breiteres Interesse und wenn der "Bieterwahn" erst ausgebrochen ist, gibt es offensichtlich nur noch Instinkte. Da geht es nicht mehr um das Produkt, sondern nur noch um das "3, 2, 1, alles meins". :rolleyes:

5. Die Westone und die Tele fanden bei wenigen Käufern Anklang, die auch noch einmal genauer nach dem Artikel fragten. Vielleicht lag dies an dem höheren Preis oder daran, dass es eine bestimmte Zielgruppe ansprach? Weitere Bilder verlangte jedoch niemand, offensichtlich schenkte man meinen Aussagen (die zwar auch alle richtig waren, was aber bei ebay bestimmt nicht die Regel ist) absolutes Vertrauen.

Fazit: Wäre ich ein "Abzocker", dann könnte ich mir aus diesen wenigen Erfahrungen schon eine gemeine Verkaufsstrategie aneignen! Deshalb werte ich dieses Thema und wie es von "DerOnkel" dargestellt wird als sehr wichtig und richtig! Mit steigendem Preis, steigt eben auch das Risiko. Wer Sammlerstücke oder seine Traumgitarre erwerben möchte, sollte das nie ohne einen direkten Test machen (d.h. nie über ebay). Dann lieber gleich ins Casino und das Geld dort setzen. Die Gewinnquote ist dort wahrscheinlich um einiges höher.

Gruß

Andreas
 
Meine Erfahrung ist auch, dass vor allem Preis und Marke den Preis bei Ebay ausmachen.

Niedrigpreisige Gitarren haben praktisch keinen Wertverlust, da hier Käufer eher mal etwas riskieren und wohl lediglich preiswerter als beim Neukauf wegkommen wollen. Allgemein scheints so zu sein, dass ab ca. 100€ bis 150€ oft gerechnet wird "Neupreis * 0,x = Gebrauchtpreis". 0,75 , 0,6 oder was auch immer. Je mehr die Gitarre kostet desto mehr Ersparnis wollen die Käufer haben. Ist auch eigentlich auch klar, ich würde auch eher 130€ für ne gebrauchte Affinity Strat ausgeben bei 150€ Neupreis als 1000€ für ne gebrauchte American Standard Strat, die 1200€ kostet. Das ist das Risiko einfach höher, dass es ein Totalausfall ist. Bei der American leg ich lieber 200€ drauf und kauf die direkt neu.

Und es kommt halt auf den Markennamen an, der zieht Käufer an und sorft Konkurrenz.

Meine Erfahrungen bei Ebay bisher (alles auf gute Auktionsbeschreibungen, gute Bilder und so bezogen):
Billiggitarren unter / um 100€ gehen meist praktisch zum Neupreis weg, als Auktion. Squier vor allem, aber auch HKs mit ihren Phantasie-UVPs. Und sogar für Albas bieten Leute mal schnell über 40€, obwohl die nebenan neu 38€ kostet... :screwy: Bei Preisen darüber fängts an mit nen kleinen Abschlag, vor allem bei anderen Marken wie Harley Benton, Jack und & Danny. Ne 170€ Gitarre geht dann eher für 140€ weg.

Fender geht immer. :) Selbst ne 8 Jahre alte Mex Strat findet für 300€ Sofortkauf einen Käufer, obwohl eine neue, bessere Version nur 400€ kostet.

Allgemein:
Bei teueren Gitarren lohnt es sich eher, keine Auktion zu machen, sondern einen Sofortkauf. War bei meiner Mex Strat und meiner Variax erfolgreich. Mes Strat für 300€ gekauft und für 300€ wieder losgeworden, bei der Variax gabs nen kleinen Abschlag von 50€. Ich habe zwar keinen Gewinn gemacht, aber auch praktisch keinen Verlust. Das reicht ja, wenn man sein privates Lager räumen will. :) Die von mir erzielten Preise bisher fand ich immer fair für beide Seiten.
 
Bezüglich eines Kaufes einer alten Made In Japan Klampfe möchte ich auch meinen Senf dazu abgeben. Wie es aussieht
ist es dem Käufer oft völlig egal aus welcher Baureihe die Gitarre stammt, Hauptsache der entsprechende Name steht auf der Kopfplatte.
Während sich in Japan die Preise aus gutem Grund auf die entsprechende Baureihe beziehen, ist der Preis in Europa für eine
enstprechende Marke oft ohne Unterschied, allerdings was man letztendlich bekommt ist oft sehr unterschiedlich.
Für einen Käufer ist es in einem Fall vor kurzem sehr gut ausgegangen, denn er erwarb für € 830.-- eine alte Greco EGF 1200 im Sahnezustand, diese Gitarre
wird zur Zeit in Japan zwischen € 1.500.-- und € 1800.-- gehandelt, in den USA zwischen $ 2.000.-- bis $ 3.000.-- . Herzlichen Glückwunsch !
Auf der anderen Seite möchte ich den Käufer bemitleiden der bei Ebay bei einem japanischem Händler eine Aria Pro II LS-500 von 1980 für umgerechnet
satte € 720.-- gezahlt hat. Der reele Marktwert der Gitarre liegt bei ca. € 420.--

Zum Vergleich:
Greco EGF 1200 einteiliger Mahagony Korpus, Flame Top Decke Massiv, nix Furnier oder Foto, Fret Edge Binding, Mahagony Hals, hochwertige Tonabnhemer
Aria LS-500 Mahagony Sandwich Korpus, mehrteilige Ahorndecke, kein Fret Edge Binding, Standard Tonabnehmer

Des öfteren bietet ein Kerl in England vier ähnliche Aria Gibson Custom Kopien für ca. jeweils GBP 500.-- an, ich würde nur für eine das Geld auf den Tisch
legen, wer weiß warum bekommt einen Keks.
 
Biete auch gerade auf eine -allerdings 30 Jahre alte!- "Les Paul Kopie" von Pearl.

Rein von den Bildern her würde ich mal sagen, eine vorbildliche Auktion.

Ist im Augenblick auch preislich noch sehr angenehm, da kann man schon mal ein Instrument "mit Geschichte" kaufen, finde ich. ;o)
 
Biete auch gerade auf eine -allerdings 30 Jahre alte!- "Les Paul Kopie" von Pearl.

Rein von den Bildern her würde ich mal sagen, eine vorbildliche Auktion.

Ist im Augenblick auch preislich noch sehr angenehm, da kann man schon mal ein Instrument "mit Geschichte" kaufen, finde ich. ;o)


Da hast Du Dir aber ein Objekt ausgesucht über welches man fast keine fundierten Infos bekommt. Hat aber ein Fret Edge Binding, anscheinend einen massiven Mahagony Korpus und wenig Macken. Nur die billigen Inlays sind nicht der Kracher. Für den zu erwartenden Preis kannste nichts falsch machen.
 
Ich habe auch noch ein nettes Fundstück und es ist ein weiterer Beweis das man nur zu oft übers Ohr gehauen wird. Wissentlich oder unwissentlich. Das zweite trifft auch auf mich zu, leider.

Das Beispiel hier:

Es wird eine Aria Pro II mit P-90 Tonabnehmern von 1978 angeboten, den Verkaufstext köönt ihr euch ja durchlesen. Zu Beginn gleich bemerkt 1978 ist ein Käse, die Aria LS-600P wurde nur 1980/1981 gebaut.

lolb.jpg





Als Fuchs ist mir aber etwas aufgefallen und ich habe dem Shop Besitzer kurz telefonisch etwas erklärt. Er wollte es mir erst nicht glauben, aber nach unserem Gespräch hat er wohl doch die Gitarre näher untersucht und siehe da, neuer Preis und neue Beschreibung. Ich hätte dem Verkäufer noch andere Sachen über Teile seiner Angebote und Infos erzählen können, aber irgendwann ist Schluß mit der Nächstenliebe.




lol2.jpg



Das ist kein Einzelfall und ich kann nur jeden INFORMIERT euch vorher selber so gut es geht und im Freundeskreis gibt es immer die geliebten "helping hands". Die haben mich vor drei Wochen in Sachen Greco vor einem sehr teueren Fehler bewahrt. Es war übrigens köstlich wie sich die Verkäuferin gewunden hat wie der berühmte Aal, nachdem ich sie mehr oder weniger als Lügnerin entlarvt hatte.
 
Da hast Du Dir aber ein Objekt ausgesucht über welches man fast keine fundierten Infos bekommt. Hat aber ein Fret Edge Binding, anscheinend einen massiven Mahagony Korpus und wenig Macken. Nur die billigen Inlays sind nicht der Kracher. Für den zu erwartenden Preis kannste nichts falsch machen.

Da ich selbst nach wie vor ein Gitarren-Newbie bin, wird sie mir sicherlich gute Einsteiger-Dienste leisten.
Als totaler "Paula"-Anhänger bin ich für ´ne echte Epi im Augenblick noch zu geizig, von der "großen Schwester" von Gibson mal ganz zu schweigen. :)

Grundsätzlich weiß ich allerdings, das Pearl bis Mitte der 80´er tatsächlich Gibson-Kopien gebaut hat, die nicht schlecht gewesen sein sollen.
Mein alter Herr hatte damals so eine und war sehr zufrieden.

Und die Tonabnehmer sind ja nach meinen Kenntnissen auch kein Schrott und solten für mich als Hard-Rocker im Herzen durchaus tauglich sein.
 
Als Fuchs ist mir aber etwas aufgefallen
Was ist Dir denn außer dem falschen Baujahr noch aufgefallen? Oder ist Dir nur das falsche Baujahr aufgefallen, und dann hat die Verkäuferin gemerkt, dass sie ihre Sperrholzgitarre nicht mehr als Nitrolack-Obervintage-pipapo-Schätzchen verkaufen kann und redet sich damit heraus, sie hätte das falsche Logo und den falschen Steg übersehen?
 
Was ist Dir denn außer dem falschen Baujahr noch aufgefallen? Oder ist Dir nur das falsche Baujahr aufgefallen, und dann hat die Verkäuferin gemerkt, dass sie ihre Sperrholzgitarre nicht mehr als Nitrolack-Obervintage-pipapo-Schätzchen verkaufen kann und redet sich damit heraus, sie hätte das falsche Logo und den falschen Steg übersehen?

Es gibt gute alte Aria Gitarren und eben diese Sperrholz Gurken aus den 90ern, optisch nur an der Brücke zu erkennen und das habe ich dem Shop Betreiber mitgeteilt. Das Logo ist das gleiche wie bei den alten Aria Gitarren. In dem neuen Text ist er ganz verwundert wer solche Sachen macht, Aria selber, die Dinger wurden regulär in den 90ern verhöckert. Ich weiß das weil ich auch drei solche Gurken erwischt habe und in einem Gigbag war das Original Aria User Manual mit Datum und Modell Bezeichnung.

Jetzt passiert mir das nicht mehr.......hoffe ich.

Die Lady war eine andere Baustelle, die wollte mir eine 90er Korea Firebird Greco als MIJ Greco von 1978 andrehen. Da haben mich zum Glück meine Sammler Kumpel gerettet, da ich bei Greco eher Laie bin.
 
Auch wenn der Onkel sich im Board zur Zeit rar macht, bedeutet das nicht, daß er blind durch die Welt geht! ;)

Es stand bei Ebay zu lesen:

Verkaufe hier ein Bass von der Marke Cimar, der Bass ist gebraucht. dazu gibt es ein Verstärker Johnson 40 Watt und der ist NEU!!!!
Dazu gab es natürlich auch ein Bild, welches ich schon einmal um 90 Grad gedreht und etwas geschnitten habe:
Post090706_01_01.jpg

Hier hat der Anbieter eigentlich keinen Fehler ausgelassen, aber alles der Reihe nach:

1. Schlechtes Bild

Viel kann man auf diesem Bild wirklich nicht erkennen. So etwas ist leider eher ein Grund, um kein Gebot abzugeben. Aber der Onkel ist ja ein neugieriger Mensch. Also her mit dem Programm für die Bildverarbeitung. JPG-Artefakte entfernen, Bild drehen, etwas Gamma und dann noch mit Kontrast und Farbe spielen... et voilá:

Post090706_01_02.jpg

Was aus diesem Bild alles zu schließen ist, wird im weiteren Verlauf dargelegt:

2. Keine weiteren Angaben über das Instrument

Es handelt sich also um einen Bass der Marke "Cimar", so viel ist schon einmal klar! Und...

Mit Hilfe einer Suchmaschine wäre man schnell auf den Artikel "Cimar Modell 2070MH - Das Ende der großen Unbekannten" gestoßen. Hier findet sich das folgende Bild:

CimarElectric1982.jpg

Aha, offensichtlich handelt es sich um einen Cimar 2072RD!

Die meisten Musiker werden heute bei der Nennung des Namens "Cimar" sagen: "Who the fuck is Cimar?" Aber zumindest ein paar Älteren wird durch den Kopf schießen: "Cimar, das war doch die Billigmarke von Ibanez!" Großes Interesse wird man so jedoch nicht erwecken!

Daß diese Serie offensichtlich nicht so schlecht war (immerhin wurden hier auch Stegreiter aus Messing verbaut) dürfte den wenigsten bekannt sein und wenn man das im Angebotstext nicht sagt... dann darf man nicht auf viele Gebote hoffen!

Die Gitarren aus dieser Serie erzielen übrigens mit schöner Regelmäßigkeit Preise über 200 Euro!

Über den Zustand von Korpus und Bünden schweigt man sich lieber aus. Ist ja auch nicht so wichtig! Immerhin ist der Bass doch schön rot, oder?

3. Falsche Angabe über den Verstärker

Mit einem 40 Watt Verstärker kann man schon etwas anfangen, aber wenn man einmal die Größer der Potiknöpfe in Relation zum Gehäuse setzt, kommt schnell der Verdacht auf, daß dieser Verstärker wohl keine Leistung von 40 Watt erbringen wird. Vielleicht nimmt er diese elektrische Leistung auf, aber abgeben...

Diese offensichtliche Falschangabe kann nach der Auktion leicht zu Unstimmigkeiten führen und ist im Zweifelsfall ein Grund, um den Kauf rückgängig zu machen oder zumindest eine Minderung des Kaufpreises zu verlangen!

4. Ware muß abgeholt werden

Wer sich nicht die Mühe machen will, um sein Ware zumindest bundesweit zu verschicken, der schränkt den Kreis der potentiellen Bieter stark ein. So etwas hat immer auch Folgen für den zu erzielenden Kaufpreis!

5. Auktionsende 11:41 Uhr

Zu dieser Zeit sind viele Musiker zwar schon wach, aber nicht wenige sind dann auch am Arbeitsplatz und ob dann immer ein Computer mit Zugang zu Ebay zur Verfügung steht? Wer Wert auf eine geringe Anzahl von Bietern legt, der ist mit dieser Vorlage natürlich auf dem richtigen Weg!

Die Folgen

Wie schon gesagt wurde, hat der Anbieter eigentlich kaum einen möglichen Fehler ausgelassen. So etwas wird natürlich auf dem Fusse bestraft!

3-2-1-Meins für 83,99 Euro bei nur 11 Geboten!

Bei dem Verstärker handelte es sich erwartungsgemäß nicht um einen 40 Watter, sondern um einen JA-15B, der seinerzeit für rund 35 Euro neu über den Tisch ging.

Apropos gehen: Schlußendlich ist das angebotene Paket für 60 Euro über den Tisch gegangen und ein Koffer für das Instrument war auch noch dabei!

Tja, das waren 5 Gründe für ein Schnäppchen!

Ulf
 
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T
  • Gelöscht von gitarrero!
  • Grund: Völlig OT sowie Reaktion darauf
rockinghahn
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Nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag vom Onkel.

Es stand zum Verkauf:

Aria Model A-550, Japan, Konzertgitarre

Der Auktionstext war - ebay-typisch - eher dürftig, aber die Bilder waren ganz in Ordnung. Hier der Text:

Konzertgitarre

ARIA MODEL A-550
MADE IN JAPAN
aus 1970´ern


Gitarre ist c.a. 35 Jahre alt, altersgemässe Gebrauchsspuren /s.Fotos/. Kling gut. Eine Seite fehlt.
Inkl. Tasche
Soweit, so gut. Aber was hat der Onkel denn hier zu nörgeln? Kuckst Du hier:

Post100628_01_01.jpg

Für den unbedarften Musiker nur so viel:

Die A-550 gehört schon zu den etwas besseren klassischen Gitarren von Aria, die Ende der 70er Jahre gut 600DM gekostet haben.

Der Kritikpunkt wird durch den Pfeil gekennzeichnet. Was sehen wir da? Richtig: Ball-Ends!

So etwas gibt es nur bei Stahlsaiten! Klassische Gitarren werden, nach alter Väter Sitte, nur mit Nylon-Saiten bespannt und entsprechend werden diese Gitarren konstruiert.

Stahlsaiten weisen einen deutlich höheren "Zug" auf. Dafür ist weder der Steg einer klassischen Gitarre, noch Ihre Hals, der nicht über eine Stahleinlage verfügt, konstruiert. Über längere Zeit kann die Verwendung von Stahlseiten zu Schäden am Steg oder zu einem Verziehen des Halses führen!

In so einem Fall ist der Kauf natürlich mit einem Risiko verbunden. Aus diesem Grund, hat der Onkel natürlich von einem Gebot abgesehen und schon ein paar Tage früher für 43,60€ zugeschlagen.

Zugegeben mit einem Preis von 31,50€ wäre der "Verlust" nicht so gering, aber immerhin ärgerlich!

Diese Auktion mag da nur als Beispiel dienen, denn natürlich gibt es auch "Banausen", die so etwas mit deutliche teureren Instrumenten machen! Also Augen auf! Auch Details können ärgerlich sein!

Ulf
 
Hey!

Das stimmt nicht so ganz. Ballends gibts auch bei Nylonsaiten, sind meistens schwarze Kunststoffkugeln. Aber im Bild ist eindeutig Metall zu sehen. You chose wisely.

Greetz, Blake.
 
Ich habe 12 Gitarren bisher bei ebay gekauft: 11x Top, 1x Flop: Ibanez Iceman, "guter gebrauchter Zustand" entpuppte sich als sehr rostig (war wohl feucht gelagert) an den Pickups und am Steg plus fetter Kratzer auf der Vorderseite im Lack, den man auf keinem Foto sehen konnte. Ausserdem löste sich vor Feuchtigkeit der Tolex vom Case. Hab ne Woche lange poliert und geklebt, dann wars behoben. Verkäufer hat nach Androhung von ebay-Einschaltung 80EUR erlassen und zurück überwiesen, war dann doch wieder ok - aber viel Aufwand.

Solche Erfahrungen gehören halt dazu....übrigens: Alle Anbieter bis auf den Iceman Anbieter hatten 100%positive Bewertungen, der Iceman Anbieter 87%. Will heissen: Die ebay % Bewertungen sind ein wichtiger Indikator. Oftmals kann man da lesen zB "Erst nach Wochen verschickt" etc.
 
Nach langer Zeit, ist es jetzt mal wieder an der Zeit, von Ebay was zu lernen:

Auch wenn der Onkel mittlerweile über 20 Instrumente besitzt und er FrauOnkel hoch und heilig versprochen hat... Gucken wird ja wohl noch erlaubt sein, oder? Insbesondere bei Auktionen, die Gitarren von Aria zum Inhalt haben, guckt der Onkel schon mal genauer hin. Nur so aus Interesse selbstverständlich! ;)

Da fand sich Mitte Dezember doch das folgende Angebot:

"EGitarre Aria Pro II Stg-series Sonderlackierung Blue Tiger,+Tasche,Kabel"

Im Text schrieb der Anbieter etwas von "Kult und Sonderstatus", wohl um auf diese Weise einen Startpreis von 166 Euro zu begründen. Aber erst mal die Bilder ansehen...

Aber hoppla! Das einzige Bild besticht durch seine künstlerische Dunkelheit. War da nicht etwas ganz am Anfang dieses Threads?

Also her mit dem Grafikprogramm...

Post120131_01.jpg

Den Schmutzfuß des Anbieters hat der Onkel entfernt, denn erstens tut er nichts zur Sache und zweitens muß man schlechten Geschmack nicht auch noch durch Vervielfältigung unterstützen!
Dann wurde es schon etwas klarer und das Auge des Onkels fiel auf seine STG-004, die da am Regal hing und nun ganz unten im Bild zu sehen ist. Da stimmt quasi alles, wenn man einmal davon absieht, daß der Onkel einen anderen Humbucker eingebaut hat.

Was schreibt denn der Gute? Ah:

EGitarre, tolle Qualität, siehe Tests Aria-Gitarren, Sonderlackierung Blue Tiger ( wie ein Tiger in Dunkelblau mit schwarzen Streifen), Neupreis 1999 ca.500DM, wenig gespielt und zu schade zum rumstehen !!

Dieser Text ist leider nicht der ursprüngliche, denn er wurde vom Anbieter nachträglich geändert.

Interessant ist jetzt die Antwort, die unser Freund auf eine Frage gegeben hat. Hier die Frage:

wie kommst du auf den np von 500? und wieso ist das teil kult? ist es eine alte aus den 70 oder 80zigern, oder eine neue? die neuen stg´s gibts ab 139 eus incl versandt .... und früher gabs die stg meines erachtens nicht.

Die Antwort ließ nicht auf sich warten:

das ist eine aria pro II, stg-series, ca.1998; ich bin kein experte, sondern habe mir die gitarre zum lernen schenken lassen, meine frau hat 500 dm, sorry nicht euro, incl. eines preiswerten verstärkers bezahlt, eine aria pro wurde hier auf ebay als kult verkauft, das habe ich übernommen; wenn jemand seine hochwertige egitarre für ab 1 € einstellt und dann pech mit den geboten hat, dann hat er pech : ich verschleudere meine nicht ! diese egittaren liegen bei neu-kaufpreisen um € 250, made in japan um € 450, kaufen sie also halt dort für 129...die gitarre war original in dieser lackierung (und wurde nicht etwa nachlackiert).falls sie echtes interesse statt belehrung im sinn haben, biete ich ihnen die gitarre für € 150 (sofortkauf per preisvorschlag) an

Aha, da wurde also, wann auch immer, eine Gitarre von Aria bei Ebay als Kult verkauft. Folglich sind alle Aria-Gitarren Kult. Also auch seine. Begründung 1 für den Preis.

Falls das mit dem Kult doch nicht stimmen sollte: Nicht böse sein, denn er ist ja kein Experte! Und wenn man Pech hat, hat man eben Pech. So isses!

So eine hochwertige Gitarre möchte er natürlich nicht unter Preis verkaufen. Verständlich. Begründung 2 für den Preis.

Die Tatsache, daß eine neue STG-004 jetzt tatsächlich für gut 130 Euronen verkauft wird paßt verständlicherweise nicht ins Konzept. Seine Aria ist vermutlich auch aus Japan und kostet da sogar 450 Euro. Eine gewagte These, die sich leicht nachprüfen läßt. Mit Stand von heute findet sich im Aria Onlineshop eine STG-001 für 19.000 Yen, was gut 189 Euro sind. Japan ist ein teures Land, aber die STG-004 wird auch woanders verkauft. Hier ist sie für 145 Euro zu haben.

Verständlich, daß eine Frage, die den Startpreis so in Zweifel zieht, beim Anbieter nicht auf Gegenliebe stößt, aber warum dann dieser pampige Schlußsatz, der im Angebot gipfelt, daß Instrument für 150 Euro zu verkaufen? Und überhaupt, warum wurde die Antwort auf diese Frage überhaupt veröffentlicht?

"Welcher Depp ist das denn?", das wird einem da sicherlich durch den Kopf schießen. Tja, "Freundlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!"

Ob man so allerdings auch etwas bei Ebay verkaufen kann, darf gepflegt bezweifelt werden. Selbst wenn die Frage falsche Angaben bezüglich Instrument und Preisen beinhaltet hätte, sind jetzt die Zweifel bei allen anderen Interessenten natürlich groß.

Der Onkel konnte seine Finger natürlich nicht stillhalten und schrieb dem Anbieter folgendes:

Es handelt sich um eine STG-004 aus der frühen chinesische Produktion, wie sie seit 1998 von Aria angeboten wird. Sie ist eindeutig dem Einsteigerbereich zuzuordnen

Die tolle Sonderlackierung ist ein simples Photo-Flame. Solo lag die STG-004 bei 300DM. Heute ist sie Neu für rund 150 Euro zu haben.

Also, nichts mit Kult und Sonderstatus!

Ich habe genau dieses Modell vor kurzer Zeit für 63 Euro erworben, was in etwa dem halben Neupreis entspricht.

Weiter Infos zu der STG-004 sind hier zu finden: http://gl/index.php?Knowledge/Review/Review_AriaST_004SBL.htm

Aria genießt heute keinen besonders guten Ruf unter jungen Musikern und die Alten, die über die Qualität der japanischen Arias informiert sind, lächeln über Ihre Preisvorstellung.

Ich werden den Verlauf mit Interesse beobachten, so wird jedoch keiner bieten (denke ich).

Darauf gab es selbstverständlich keine Antwort und so nahmen die Dinge ihren Lauf: 67 Views laut Counter und kein Gebot!

Tja, so setzt man die Einstellgebühr erfolgreich in den Sand, auf dem man dann, ein paar Wochen später, das berühmte Gras wachsen läßt und dann...

EGitarre Aria Pro II Stg-series Sonderlackierung Blue Tiger,+Tasche,Kabel

Startpreis: 155 Euro

Ansonsten ist alles beim Alten und auch der Fuß wurde noch nicht gewaschen. Das nennt man wohl Beratungsresistenz. ;)

Was lernt uns das?

  1. Angaben im Auktionstext müssen belegbar sein. Im Internet wird man schnell als Betrüger entlarvt.

  2. Bei der Preisgestaltung sollte man nicht die Bodenhaftung verlieren. Schon eine kurze Recherche zeigt einem, ob man richtig liegt.

  3. Den Leuten in den Hintern treten und erwarten, daß sie trotzdem bieten, wird nicht funktionieren.

Und dann natürlich besserer Text, ordentliche Fotos,...

Ich bin gespannt, wie die zweite Runde ausgehen wird...

Ulf

ps: Eine Sonderlackierung "Blue Tiger" habe ich, im Zusammenhang mit der Aria-STG-Serie, in den Tiefen des Internet leider noch nicht gefunden.
 
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ps: Eine Sonderlackierung "Blue Tiger" habe ich, im Zusammenhang mit der Aria-STG-Serie, in den Tiefen des Internet leider noch nicht gefunden.

Was der nächste "Warnpunkt" ist. Jedwede "Sonderlackierung" - ob echt oder nicht - sagt über die klangliche Substanz einer Gitarre (oder eines jeden Instrumentes) was aus: Nämlich überhaupt nix! Man kann auch behapten, eine Spanplatte oder eine Zaunlatte sei "sonderlackiert. Solche Verkaufs"argumente" muss man aus der persönlichen Preis-/Wertbildung komplett ausblenden.

Großkonzerne werden mittlerweile gerichtlich gezwungen irreführende Werbebotschaften einzustellen ("Gesundheit die schmeckt" für Brotaufstrich der fast nur aus Zucker besteht). Privatanbieter können vom Leder ziehen, wie es ihnen passt.

Alte Formel beherzigen: Trau, schau, wem!

- Hört sich das Inserat schwatzhaft an?
- Macht es auffällig viele subjektive Lobhudeleien?
- Werden Merkmale auffällig hervorgehoben, die eigentlich selbstverständlich sind? ("6 Saiten für den Heavy-Ton")?
- Werden angebliche Sondermerkmale "erfunden" oder für die Unerfahrenen als besonders begehrenswert herausgestellt ("Schrauben des Pickguards aus Edelstahl für störungsfreies Spiel ....")?

Kurzum: Werbeaussagen, gleich von wem sie kommen, muss(!)man grundsätzlich misstrauen.
 
Na, das ging ja schnell! Mit einem vorgeschlagenen Preis von 129 Euro wechselt diese Aria STG-004 nebst Tasche den Besitzer. Kein schlechter Kurs, wenn man den aktuellen Neupreis bedenkt.

Gestern habe ich eine Anfrage zu dem Instrument erhalten, in der mir mitgeteilt wurde,

  1. daß das Instrument ca. 1998 oder 1999 erworben wurde,

  2. daß die Seriennummer CH073832 lautet und

  3. daß ein Nachweis über die Sonderlackierung nicht erbracht werden kann.

Wenn man aus der Seriennummer etwas entnehmen kann, dann könnte das Baujahr also 1997 sein. Ob CH dann für China steht, sei dahingestellt. Wenn ja, wäre es tatsächlich eine sehr frühe Chinesin.

Der Anfrager hatte insgesamt 4 Anfragen an den Anbieter gestellt, die allesamt freundlich beantwortet wurden und mir jetzt vorliegen. Dieses Mal war der Anbieter jedoch vorsichtiger und hat die durchaus kritischen Fragen nebst Antworten nicht veröffentlicht. Das muß als Vorteil gewertet werden, denn dem Anfrager war der geforderte Preis von 155 Euro vor diesem Hintergrund deutlich zu hoch. Selbst die 129 Euro hätte er nicht zahlen wollen.

Ob der entstandene Preis letztendlich gerechtfertigt ist, muß jeder selber entscheiden. Dieses nette Finish bekommt man heute jedoch nicht mehr bei der STG-004 und so schlecht ist das Instrument ja auch nicht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Also, wie war das doch gleich? Freundlichkeit ist eine Zier, doch... Nee, nee, so geht das also nachweislich nicht und das scheint der Anbieter auch gelernt zu haben.

Ulf
 

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