TheByte
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Hi,
da sich bei meinem aktuellen Bauprojekt eine relativ zufällige Dopplung ergeben hat, möchte ich euch gerne auch hier
an dem, meiner Meinung nach, nicht ganz so alltäglichen Bau einer Barockgitarre (zumindest visuell ) teilhaben lassen.
Wer mit dem Instrument nichts anfangen kann: im handfesten Lexikon nachschlagen oder googlen, es lohnt sich
Da ich abwechselnd parallel an der "Schwestergitarre" baue, kann es sein, dass ich nicht jede Woche ein update machen kann,
zumal das Ganze ja nicht mein Hauptberuf ist. Aber eins ist (fast) sicher: dieses Jahr wird das Instrument noch fertig
Am besten fange ich mit den Zargen an, Hintergrundinfos braucht kein Mensch und falls doch, fragt einfach
Heutzutage haben die meisten Gitarren, die nicht unbedingt aus einem Customshop stammen oder vom detailverliebten Gitarrenbauer
höchstpersönlich gebaut werden, einteilige Zargen, sprich: zwei Bretter, die gebogen sind. Das gab es zwar früher genauso, allerdings
habe ich mich für eine "schönere" Variante, jedoch aufwändigere Methode entschieden...
Dabei war der erste Schritt, die in Streifen gesägten Ahornbrettchen der richtigen Form gemäß zu biegen:
Ist das für alle 8 Späne getan (und ist unterwegs auch keiner gebrochen ), dann geht es an die Zierspäne zwischen dem hellen Ahorn.
Diese waren früher aus Elfenbein oder Ilex/Stechpalme gemacht, wenn man helles weiß haben wollte. Doch meine Quellen wollen mir
beides nur zu relativ hohen Preisen abgeben, daher gehe ich einen "moderneren" Weg und verwende das Terpolymer "Acrylnitril-Butadien-Styrol",
umgangssprachlich "ABS" oder ganz einfach "Bindingmaterial", das es wahrhaft billig auf der Rolle gibt
Also müssen nun ein paar Streifen davon hergestellt...
...und gebogen werden:
Ist das ohne Verletzungen getan, so kann es nun ans Verbinden der Teile gehen. Dies erledige ich mittels Pipette und Aceton:
Nachdem alles fest verbunden ist und die Reste des Lösungsmittels verdunstet sind, kann man sich daran machen, die beiden Zargenhälften
abzulängen und mittels Hals- und Endklotz zu verbinden. Das gibt's aber erst in einer der nächsten Folgen...
Jetzt die Werbung, was es noch so gibt:
die "normale" Barockgitarre hat, im Gegensatz zur "modernen" Gitarre ein mehr oder weniger geschlossenes Schallloch.
Eine kunstvoll gearbeitete Rosette aus Pergament, ein- oder mehrlagig, bildet das optische Zentrum:
Die hier habe ich mal als einfache, erste "Designstudie" gefertigt, wie man es machen könnte.
Da sie bisher nur auf dem Schreibtisch gestanden ist, möchte ich sie wie meine späteren Modelle...
...noch etwas mehr mit Bäumchen dekorieren und dann auch mal wirklich verwenden.
Wo ich schon dabei bin, zeige ich gleich auch den Bauprozess einer solchen "Torte":
wie schon angedeutet, solch eine Rosette besteht aus Pergament und ist meist pro "Ebene" aus
zwei bis drei Lagen, die wie oben abgebildet auch farblich abgesetzt sein können, hergestellt.
Zu Beginn wird also die oberste Lage jeder Ebene per Vorlage und Stanz-/Schneidwerkzeug ausgearbeitet
und dann mittels (Haut-)Leim auf die darunterliegende, noch nicht ausgearbeitete Lage geleimt:
Dann wird weiter gestanzt, geschnitten, geflucht und ggf. die nächste Lage geleimt.
Sind die Schritte für jede Ebene erledigt, dann müssen die "Verbinder" erstellt werden:
Exemplarisch am Bild des "Sterns".
Wieder stanzen, schneiden und ggf. wenn das Design auch hier mehrlagig ist, die Schritte wiederholen.
Ist der Verbinder dann soweit fertig, werden dessen Enden verbunden und das Teil zwischen die zugehörigen Ebenen geklebt:
Will man etwas mehr Zierrat, so werden vorher noch kleine Bäumchen gestanzt, auf eine Stecknadel gefädelt...
...und vor dem Zusammenbauen der Rosette noch in die entsprechenden Ebenen gestochen.
Im Prinzip einfache Handwerkskunst mit Feinmechanikanteil, aber das Ergebnis macht deutlich mehr her,
als ein bloßes Loch in der Decke
Damit will ich es für heute aber gut sein lassen und hoffe, dem einen oder der anderen gefällt dieser erste Einblick zu dem,
was ich hier in der nächsten Zeit zeigen werde. Vielleicht dient es ja sogar in irgendeiner Form als Anstoß...
MfG
da sich bei meinem aktuellen Bauprojekt eine relativ zufällige Dopplung ergeben hat, möchte ich euch gerne auch hier
an dem, meiner Meinung nach, nicht ganz so alltäglichen Bau einer Barockgitarre (zumindest visuell ) teilhaben lassen.
Wer mit dem Instrument nichts anfangen kann: im handfesten Lexikon nachschlagen oder googlen, es lohnt sich
Da ich abwechselnd parallel an der "Schwestergitarre" baue, kann es sein, dass ich nicht jede Woche ein update machen kann,
zumal das Ganze ja nicht mein Hauptberuf ist. Aber eins ist (fast) sicher: dieses Jahr wird das Instrument noch fertig
Am besten fange ich mit den Zargen an, Hintergrundinfos braucht kein Mensch und falls doch, fragt einfach
Heutzutage haben die meisten Gitarren, die nicht unbedingt aus einem Customshop stammen oder vom detailverliebten Gitarrenbauer
höchstpersönlich gebaut werden, einteilige Zargen, sprich: zwei Bretter, die gebogen sind. Das gab es zwar früher genauso, allerdings
habe ich mich für eine "schönere" Variante, jedoch aufwändigere Methode entschieden...
Dabei war der erste Schritt, die in Streifen gesägten Ahornbrettchen der richtigen Form gemäß zu biegen:
Ist das für alle 8 Späne getan (und ist unterwegs auch keiner gebrochen ), dann geht es an die Zierspäne zwischen dem hellen Ahorn.
Diese waren früher aus Elfenbein oder Ilex/Stechpalme gemacht, wenn man helles weiß haben wollte. Doch meine Quellen wollen mir
beides nur zu relativ hohen Preisen abgeben, daher gehe ich einen "moderneren" Weg und verwende das Terpolymer "Acrylnitril-Butadien-Styrol",
umgangssprachlich "ABS" oder ganz einfach "Bindingmaterial", das es wahrhaft billig auf der Rolle gibt
Also müssen nun ein paar Streifen davon hergestellt...
...und gebogen werden:
Ist das ohne Verletzungen getan, so kann es nun ans Verbinden der Teile gehen. Dies erledige ich mittels Pipette und Aceton:
Nachdem alles fest verbunden ist und die Reste des Lösungsmittels verdunstet sind, kann man sich daran machen, die beiden Zargenhälften
abzulängen und mittels Hals- und Endklotz zu verbinden. Das gibt's aber erst in einer der nächsten Folgen...
Jetzt die Werbung, was es noch so gibt:
die "normale" Barockgitarre hat, im Gegensatz zur "modernen" Gitarre ein mehr oder weniger geschlossenes Schallloch.
Eine kunstvoll gearbeitete Rosette aus Pergament, ein- oder mehrlagig, bildet das optische Zentrum:
Die hier habe ich mal als einfache, erste "Designstudie" gefertigt, wie man es machen könnte.
Da sie bisher nur auf dem Schreibtisch gestanden ist, möchte ich sie wie meine späteren Modelle...
...noch etwas mehr mit Bäumchen dekorieren und dann auch mal wirklich verwenden.
Wo ich schon dabei bin, zeige ich gleich auch den Bauprozess einer solchen "Torte":
wie schon angedeutet, solch eine Rosette besteht aus Pergament und ist meist pro "Ebene" aus
zwei bis drei Lagen, die wie oben abgebildet auch farblich abgesetzt sein können, hergestellt.
Zu Beginn wird also die oberste Lage jeder Ebene per Vorlage und Stanz-/Schneidwerkzeug ausgearbeitet
und dann mittels (Haut-)Leim auf die darunterliegende, noch nicht ausgearbeitete Lage geleimt:
Dann wird weiter gestanzt, geschnitten, geflucht und ggf. die nächste Lage geleimt.
Sind die Schritte für jede Ebene erledigt, dann müssen die "Verbinder" erstellt werden:
Exemplarisch am Bild des "Sterns".
Wieder stanzen, schneiden und ggf. wenn das Design auch hier mehrlagig ist, die Schritte wiederholen.
Ist der Verbinder dann soweit fertig, werden dessen Enden verbunden und das Teil zwischen die zugehörigen Ebenen geklebt:
Will man etwas mehr Zierrat, so werden vorher noch kleine Bäumchen gestanzt, auf eine Stecknadel gefädelt...
...und vor dem Zusammenbauen der Rosette noch in die entsprechenden Ebenen gestochen.
Im Prinzip einfache Handwerkskunst mit Feinmechanikanteil, aber das Ergebnis macht deutlich mehr her,
als ein bloßes Loch in der Decke
Damit will ich es für heute aber gut sein lassen und hoffe, dem einen oder der anderen gefällt dieser erste Einblick zu dem,
was ich hier in der nächsten Zeit zeigen werde. Vielleicht dient es ja sogar in irgendeiner Form als Anstoß...
MfG
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