Nur mal als Beispiel:
-Bügelsäge: 1,50€ im Baumarkt, kostenlos beim Kumpel leihen.
-Düsenreinigungsfeilen: ab 5€ bei eBay, gibts manchmal auch im Baumarkt. Beim Kumpel mit Schweißgerät oder Lackierpistole umsonst.
-Sattelrohling: 3-6€
-Normale Flachfeile und Schleifpapier zum Anpassen und Glätten: 2€
Zugegeben, im schlimmsten Fall zahlst du für alles 25€, aber dann liegst du immer noch unter dem Preis deines Gitarrenbauers.
Ich will dich nicht auf Teufel komm raus zum selbst machen animieren, aber manchmal muss man es eben noch einmal versuchen, um die Dinge zu entzaubern und zu einem erfolgreichen Ergebnis zu formen - es ist alles nicht so schwer, wie man zuerst denkt. Falls du ein Problem hast, die Feilen zu bekommen, kannst du auch alte Saiten in der später bevorzugten Stärke verwenden, um die durch die Säge vorgekerbten Schlitze im Sattel auszufeilen. Das dauert etwas länger, geht aber durchaus bei allen umwickelten Saiten und mit Kunststoff- wie Knochensätteln. Die Kerben für die blanken Saiten erledigt die Säge.
Bei meinem Musikhändler kostet das Kerben eines Sattels + Anpassen an die Gitarre 10-20 Euro, je nach Lust und Laune desselben. Ein Gitarrenbauer kann da vielleicht 45€ für nehmen, aber es geht auch wesentlich billiger. Man muss bedenken, dass der Arbeitsaufwand wirklich nicht sehr groß ist. Anpassen, Anzeichnen, Kerben, Prüfen, Einkleben.
Zu den Fender-Sätteln kann ich nur sagen, dass ein Sattel, der schon länger in Gebrauch ist, in Zugrichtung der Kopfplatte natürlich abfällt. Das passiert durch die einwirkenden Kräfte und die Schleifwirkung z.B. beim Aufziehen neuer Saiten. Falls du einen neuen Sattel benutzt hast, weiß ich auch nicht, wieso der nicht gerade war - vielleicht hat ein Perfektionist sich Gedanken gemacht und sich dann entschieden, zur klanglichen Verbesserung das Ding so zu kerben. Im Grunde ist das ja auch richtig, ich habe aber selbst bei teuren und durchdachten Gitarren mit Fender-Sattel so was noch nicht gesehen und halte es auch nicht für erheblich.
Das gute am Webster-Sattel ist, dass du kein Werkzeug brauchst, sofern die Gitarre alle Voraussetzungen bringt. So wie ich das sehe gibt es im Netz nur einen Fender-artigen Sattel dieser Machart, demnach müsste deine Gitarre eine Sattelnut mit Fräsung im gleichen Radius wie der auf der Sattelunterseite aufweisen. Wenn dem so ist, müssen noch Breite, Länge und Saitenabstand stimmen, die Höhe des Sattels ist ja pro Saite verstellbar. Wenn das alles nicht passt, hast du viel Arbeit, um die Nut im Griffbrett auf die entsprechenden Maße und den passenden Radius zu bringen oder du musst stattdessen etwas unter den Sattel bringen, was den Radius ausgleicht. Wenn der Saitenabstand nicht passt, ist der Sattel gar nichts für dich.
Entschuldige den langen Text.