Whych schrieb:
Ich weiss ja nicht ob du meinst das man als Nicht-Cover-Band einfach nur kurz mal hinfaehrt, eine Stunde spielt und dann wieder nach Hause geht.
Da ich 15 Jahre lang in Nicht-Cover-Bands gespielt habe, kenne ich das seeehr genau! Vom Gig im Jugendzentrum mit 20 Zuschauern bis zum Opener bei kleinen Open-Airs vor 30 Zuschauern... jede Menge Arbeit und Streß und genug Gage, dass sich die ganze Band ein Eis kaufen kann...
Whych schrieb:
aber tut da snicht einfach so als Selbstverstaendlich ab. Das ist naemlich genau das was den Hass auf die Coverbands schuert. Dieses ueberhebliche Geld-Gehabe und ueberhebliche Getue. Wenn ich hier lese das eine Band fuer 2500,- Euro nicht mal auftreten wuerde bekomm ich wirklich einen Hals. Soviel bekommen manche langjaerigen Berufsmusiker die scon 10 CDs mit eigener Musik haben nicht fuer einen Auftritt. Das ist schoen fuer die Band das sie soviel bekommt aber einfach nur ein Schlag ins Gesicht fuer einen Musiker der selbst Kreativ ist und nicht Songs nachduddelt mit denen andern schon Erfolg hatten.
Hier laufen zwei Dinge durcheinander: Bands, die sich künstlerisch in Form ihrer Songs verwirklichen möchten auf der einen und Dienstleister, die einen Abend lang für Unterhaltung sorgen auf der anderen Seite.
Natürlich respektiere ich Arbeit, kreative Leistung und Herzblut, das viele Bands investieren. Und ich weiß auch, dass es extrem frustrierend sein kann, dass das so selten in Form von schönen Gigs oder angemessener Gage honoriert wird. Und zwar, weil ich es aus eigener langjähriger Erfahrung kenne. Und auch ich habe trotzdem immer weitergemacht (und tue es noch!), einfach weil es trotz allem Spaß macht und eine durchaus erfüllende Erfahrung ist/sein kann. Aber sein Geld muss man sich unter diesen Umständen nun mal woanders verdienen.
Aber unsere Show-Coverband wurde unter ganz anderen Vorzeichen gegründet. Hier geht es ganz klar um ein Produkt, das ein Veranstalter bucht, weil er sich einen Vorteil davon verspricht. Sprich: Er möchte Geld verdienen! Und dazu kauft er unser Produkt. Und für dieses Produkt möchten wir angemessen bezahlt werden. Sonst könnten wir auch einfach in der Sparkasse arbeiten, wie ich an anderer Stelle schon mal ausgeführt habe. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit Angebot und Nachfrage.
Das heißt NICHT, und das möchte ich noch mal ausdrücklich betonen, das wir keinen Spaß an Musik oder unseren Gigs hätten. Ganz im Gegenteil! Ich bin unglaublich froh und dankbar, in einer Band spielen zu dürfen, in der alle Beteiligten sich gut verstehen und (fast) immer Spaß daran haben, zusammen auf der Bühne zu stehen.
Sobald sich das ändern sollte, würde ich auch aufhören. Denn 2.500,- Euro hin oder her, wie ich oben schon vorgerechnet habe: So viel bleibt davon nicht übrig, als dass ich dafür einen Job machen würde, der mir keinen Spaß macht.
Ich kann verstehen, dass diese Haltung hin und wieder arrogant wirkt. Hab ich früher auch gedacht. Aber irgendwann sieht man ein, dass man mit Idealismus allein keine Miete zahlen kann. Da ich mit Musik machen Geld verdienen UND Spaß haben kann - warum sollte ich es nicht machen?
LeGato