G.A.S. - Selbsthilfegruppe - Guitar related

  • Ersteller frama78
  • Erstellt am
Der Leitfaden oben ist eigentlich ganz gut. Andererseits liegt ja auch der Reiz darin, ab und zu etwas unvernünftiges zu tun, weil es Spaß macht. ;)
Es ist der Reiz des neuen und die Selbstbelohnung.
Ich finde es allerdings auch immer seltsam, wenn ich lese, dass Leute wie Eric Clapton oder Keith Richards weit über 100 Gitarren besitzen.
Der überwiegende Teil dieser Instrumente wird irgendwo rumstehen, rumhängen oder rumliegen und wahrscheinlich kaum angefasst werden.
Ein einzelner Mensch kann einfach nicht so viele Instrumente dauerhaft benutzen und dementsprechend wird auch ihre Wertschätzung
eher gering sein.
Man könnte es vielleicht als Zwischenlagerung ansehen: Wenn Eric oder Keef irgendwann abdanken, gehen die Gitarren nach einigen
Jahren und Jahrzehnten Ruhepause zum nächsten Besitzer.
Jedenfalls wird GAS paradoxerweise immer schwieriger zu befriedigen sein, je mehr Mittel man dazu hat.
 
Ja das sehe ich auch so. Ich hab nach dem Kauf einer Gitarre natürlich Freude aber auch ein schlechtes Gewissen "war das jetzt wirklich nötig?"
Aber ich hab mir am Weekend überlegt von welcher Git ich mich trennen könnte bzw ob ich eine verkaufen soll, und habs nicht übers Herz gebracht da ich sehr an ihnen hänge. Was ja auch ein gutes Zeichen ist dass es noch keine wirkliche Suchtsymptomatik ist :)
Klar ich spiel erst seit 6 Monaten und hab schon 6 Gitarren (wobei die erste ne Konzert ist die ich schon als Kind hatte).

Klassik, Western, Les Paul, SG und ne Strat und gut ist jetzz, brauche echt nix mehr und das GAS ist bei mir gleich 0 :) da ich alles habe um zufrieden zu,sein. Sollte nun auch andauern (auf Holz klopf)
 
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Ich probier´s mal, auch wenn ich an anderer Stelle bereits was zu dem Thema geschrieben hab.

Pathologisch (also krankhaft) sei das, was wir "GAS" nennen nur dann, wenn es uns in finanzielle Schwierigkeiten bringe, sagt eine befreundete Psychologin.

Ich selber sehe das anders, denn GAS kann aus mir einen Getriebenen machen, der imaginären Idealen und Vorstellungen ("Phantomen") hinterherläuft und dabei innere Ausgeglichenheit, womöglich sogar Seelenfrieden einbüßt.

GAS ist für mich persönlich "Kompensation" und "Exkulpation" (d.h.Entschuldigung,Rechtfertigung) zugleich.
Kompensation insofern, als ich einen scheinbar bestehenden Mangel durch eine Anschaffung beseitigen möchte.
Ich denke hierbei an die berühmten "Frustkäufe" aus persönlicher Unzufriedenheit, aber auch an (spiel)technische Unzulänglichkeiten, die ich mit dem neuen Equipment zu beseitigen hoffe.

Mit dem "exkulpatorischen Element" möchte ich meinen fehlenden Übungseifer rechtfertigen ("Stairway to heaven kann man ja gar nicht richtig spielen ohne Doubleneck SG") und zementiere damit im schlimmsten Fall einen Teufelskreis.

Es kann vielleicht irgendwann gut gehen, z.B. dann, wenn ich endlich die Gitarre/den Ampf mit meinem "Klangideal" gefunden habe.
Vielleicht haben mich die x.te neue Gitarre/ der x.te neue Amp tatsächlich aber eher dazu gebracht, endlich mehr zu üben, was mein Spiel besser werden lässt.
Man könnte hier (zu Recht ?) einwenden, dass das Equipment eigentlich nur eine Art "Katalysator" dafür war, um meine eigenen, inneren Fähigkeiten an die Oberfläche zu heben.

Als Folge wäre jedenfalls das GAS beendet, aber ich wage mal zu behaupten, dass dies umso unwahrscheinlicher wird, je länger der Zustand andauert.

Bei mir war es so, dass mich die ständige Proberei und Suche nach dem "holy grail" zusehends ermüdete und erheblich frustrierte...
(ein Bekannter meinte mal scherzhaft, Thomann beschäftige sicher nur wegen mir einen zusätzlichen Mitarbeiter zur Bearbeitung der Retouren aufgrund Money Back)

Mittlerweile kann ich mich sogar am Klang (m)eines Yamaha THR 10C erfreuen und habe da manchmal sogar eine "persönliche Sternstunden" wo ich mit meinem eigenen bescheidenen Spiel so zufrieden bin, dass ich denke: Besser geht es nicht, auch nicht mit anderem Equipment.

Und dennoch ertappe ich mich in letzter Zeit manchmal wieder dabei, nach einen kleinen & "phänomenal klingenden" Blues- Amp Ausschau zu halten... wohl auch deshalb, weil uns unsere Gesellschaft oder die Werbung (oder beide ?) einreden, dass "das Bessere der Feind des Guten" sei...
("Optimierungswahn" könnte man das nennen)

In solchen Momenten ist es dann hilfreich, solche Threads wie diesen hierzu finden und zu reflektieren. :rolleyes:
 
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Es ist aber auch das ständige vorhandene Überangebot, das das GAS begünstigt.
Früher, als noch kein Internet gab, habe ich einmal im Jahr eine neue Gitarre gekauft.
Das hätte man damals auch gar nicht im großen Stil bewerkstelligen können.
Kleinanzeigen gab es einmal in der Woche in der Zeitung, Musikgeschäfte waren auch relativ rar.
Heute fliegen einem jeden Tag unendliche viele Angebote um die Ohren.
Ich weiß heute auch viel mehr über Marken und Modelle, weil im Internet eine geballte Ladung an Informationen zur Verfügung steht.
 
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Ich weiß heute auch viel mehr über Marken und Modelle, weil im Internet eine geballte Ladung an Informationen zur Verfügung steht.
So isses, geht mir auch so !

Die Leute die heut zu Tage mit dem Gitarre spielen anfangen, haben deutlich mehr an Informationen zur Hand, als unsereins das damals hatte. Das fängt schon damit an, das man Heute alles auf YouTube findet, was man lernen möchte. Kann mich da noch gut an die Zeit erinnern, als ich noch vorm Plattenspieler gesessen habe, oder vorm Kassettenrekorder, um mir irgendwelche Sachen rauszuhören. Infos über Gitarren, Bands, Spieltechniken gabs doch nirgens, außer vielleicht in irgendwelchen "Gitarre lernen Bücher", oder Songbooks, aber die waren auch eher gewöhnungsbedürftig.
 
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Aber mal im ernst: Es hatte auch was gutes und Lehrreiches, sich die Licks und Soli am Plattenspieler (bzw. ich bin sch ja schon ein modernes Kasetten-Kind) selbst raus zu hören. Ich bin der Meinung, dass das heute zu wenig gemacht wird. Lieber schnell ma´n Tab oder Tutorial-Video googeln und schon klappts. Es macht das Leben ja auch deutlich leichter, aber ich finde, dass die Ohren besser geschult waren und man sich weniger Gedanken gemacht hat, sondern einfach spielte.

Ach ja: Wer erinnert sich noch an ausgeleierte Kasetten, die langsamer liefern und man somit immer die Gitarre nachstimmen musste ?!? DAS nervte vielleicht :D
@Zak McKracken und @Soulagent79 und die vielen anderen:
Tolle Beiträge! Decken sich mit meinen Erfahrungen. Ich bin relativ GAS-frei. Ein paar Kleinigkeiten habe ich zwar immernoch auf der Wunschliste, aber seit ich mich an die Abmachung "clearing clutter for clarity" halte, komme ich ganz gut mit mir zurecht.

Ich muss echt sagen, dass es die beste Entscheidung war, mich von dem Meisten unbenutzten oder Solala-Equipment zu trennen und mir davon zwei richtig gute, inspirierende Gitarren zu kaufen. Eigentlich würden mir diese beiden (eine akustische und ne Strat) komplett reichen, aber ein bisschen "Freak" ist man auch gerne :)


Ich spiele im Wohnzimmer gerade einen günstigen All-Inclusive Amp und trotz der Abstriche in der Dynamik, bin ich damit super zufrieden. Natürlich vermisse ich die Zeiten, in denen ich meinen Mark V mit Stressbrett und/oder Rack spielbereit aufgebaut hatte, aber letztendlich habe ich den auch nicht mehr gespielt, als meinen jetzigen.

Im Moment habe ich mal wieder Heißhunger auf eine Musicman JP6, aber dann denke ich mir, dass es meine alte Ibanez eigentlich tut. Ich glaube, ich bin zwar nicht geheilt, aber kann gut damit umgehen und komme sogar wieder relativ regelmäßig zum Üben und es macht Spass ! !
:m_elvis:

Mir hat es echt geholfen, mich hier mal richtig auszukotzen. Danke euch für´s Zuhören und vielleicht hilft es auch dem Ein oder Anderen Betroffenen :great:
 
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Aber mal im ernst: Es hatte auch was gutes und Lehrreiches, sich die Licks und Soli am Plattenspieler (bzw. ich bin sch ja schon ein modernes Kasetten-Kind) selbst raus zu hören. Ich bin der Meinung, dass das heute zu wenig gemacht wird. Lieber schnell ma´n Tab oder Tutorial-Video googeln und schon klappts. Es macht das Leben ja auch deutlich leichter, aber ich finde, dass die Ohren besser geschult waren und man sich weniger Gedanken gemacht hat, sondern einfach spielte.
Jau, absolute Zustimmung !!!
 
Es gibt durchaus verschiedene Varianten von GAS. Frank (der TE) spricht hier eine besonders perfide Variante an, die aus meiner Sicht eine der häufigsten ist: Man kauft sich Sachen, die einzeln nicht allzu teuer sind, aber in der Summe ein halbes Vermögen ausmachen und von denen man natürlich nur einen kleinen Teil wirklich verwenden kann (und das dann immer noch mit dem sehnsuchtsvollen Gedanken an wirklich hochklassige Instrumente). Man liest ja auch hier im Forum oft den Satz "für X Euro kann man nichts falsch machen". Wenn man aber bspw. 10 mal 100 Euro ausgibt, kommt schon eine Summe zusammen, mit der man sich einiges leisten könnte.
 
Ach ja: Wer erinnert sich noch an ausgeleierte Kasetten, die langsamer liefern und man somit immer die Gitarre nachstimmen musste ?!? DAS nervte vielleicht

Früher konnte man die Gitarre mit dem Freizeichen des Telefons stimmen. Das war ein A.
 
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Sorry für's OT, aber ist das nicht mehr so?
Also nicht dass ich meine Gitarren immer noch nach dem Telefon stimme, aber interessieren tät's mich schon ;)
 
Danke, wieder was gelernt ;)
 
Zur Zeit bin ich durch den Platz in unserer Wohnung beschränkt -zum Glück-.
Meine Frau findet was auch nicht so toll wenn in jedem Zimmer Gitarren rum stehen.
2 E-Gitarren, 2 Akustik-Gitarren und 2 Bässe. :D Dass ist derzeit meine Sammlung.
Als ich noch allein lebte, sah meine Wohnung in der Tat aus, wie eine Musikalienhandlung.
Ich war ständig am ebayen und Kleinazeigen wälzen, Gitarren wurden gekauft und wieder verkauft
Irgendwann habe ich mich dann mal reflektiert und festgestellt, dass ich in meine musikalisch produktivste Zeit mit 2 E-Gitarren und einer A-Gitarre bestritten habe.
Zum einen gab es damals noch kein kommerzielles Internet, zum anderen hatte ich einfach so viele Proben und Gigs, dass ich mich gar nicht intensiv um neues Gear kümmern konnte.
Gekauft habe ich immer wenn wirklich Bedarf da war (bei einem Funk-Gig verlangte die Band nach einem WahWah), oder wenn Sachen kaputt gingen.
Somit habe ich mich wieder von vielen Gitarren getrennt, die ich mir z.B. nur angeschafft hatte, weil ich dachte, ich bräuchte auch noch die vierte Strat oder die dritte Tele.
Ich habe auch meine "Semi"-Vintage-Gitarren verkauft (70er Fender etc).
Schwergefallen ist es mir in der Tat.
Aber objektiv betrachtet liegt mein Fokus in der Band derzeit auf dem Bass, und da würde ich streng genommen mit einem Modell hinkommen, der zweite ist Luxus. Bzw. ich habe einen Luxus-Bass und einen Squier für live.
Gut auch hier versucht GAS regelmäßig zuzschlagen, so letzens als Thomann den Squier Dimension V zu einem unverschämten Kurs angeboten hat. Ich wünschte mir schon lange noch einen Bass mit humbucker Richtunf MuMan. Aber auch hier habe ich mich gefragt, ob ich den wirklich bräuchte (nein) und mir vor Augen gehalten, dass ich doch eher der Jazz Bass-Typ bin.
A-Gitarre gehört für mich in den Haushalt, hier ist eine auf Standard-Tuning und eine auf DADGAD.
Bei den E-Gitarren juckt mich der Zeigefinger über der Maus am meisten, hier könnte ich mir immer mal wieder das ein oder andere zusätzlich noch vorstellen.Obwohl ich E-Gitarre derzeit allein für meine Homerecordingambitionen nutze und nicht in der Band.

Ich mache gerade noch berufsbegleitend eine Weiterbildung, komme eh also zu wenig zum Spielen.
Zum Ende nächstes Jahr gönne ich mir dann evtl noch mal eine E-Gitarre.
Eine Music Man Luke wünsche ich mir schon länger, wenn ich bis dahin noch einer Luke II habhaft werden könnte, dann wäre es die :)
Oder auch eine Fender Jeff Beck Strat.
So sieht's heute aus....kann natürlich auch übermorgen schon wieder nichtig sein.
Ich muss mich immer fragen, ob eine neue Gitarre einen Mehrwert bringt oder ob ich überhaupt genug Zeit habe, sie zu würdigen/zu spielen. Dass muss ich derzeit verneinen, deshalb komme ich so ganz gut über die Runden.
 
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Wenn man hier in den Thread schaut, könnte man meinen, G.A.S. ist bei den Gitarristen ausgestorben :eek:

Ich jedenfalls heile G.A.S. durch gelegentliche Equipment-Käufe. Und heute stolperte ich über das da:

JMI Tone Bender MK II.jpg


Limited Edition mit Papieren und aus Germany uuuuuuuuuuuund vor allem für einen angemessenen Preis (deutlich unter dem seinerzeitigen Neupreis). Also hab ich etwas für meine Heilung getan :D und zugeschlagen :cool:
 
Ich war eigentlich geheilt und dann stolpere ich wegen MB weichnachts Gewinnspiel hierüber und Zack :nix::fear: So das geht :eek: ich brauche eigentlich nix, hab genug, zur Zeit noch nicht mal Band...aber trotzdem
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Und Nikotin-Sucht durch eine gelegentliche Zigarette?
Made my Day :D

Hatte auch einen G.A.S. Anfall und mir eine Reverb Pedal von tc electronics bestellt. Einfach so. Brauch ich nicht. Aber die You Tube Videos haben mir gefallen :mmmh:
 

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