Hi Folks,
mir ist es ähnlich gegangen wie DaniArrow. Auch bei mir wäre die Stanford D1P (allerdings ohne Cutaway) vor etwa 2 Monaten fast der Favorit geworden.
Eigentlich suchte ich eine Epiphone Masterbilt der 500er Serie, die ich im Herbst letzten Jahres schon mal angespielt hatte. Der Händler zeigte mir dann aber 3 Gitarren, die meinen gesetzten Rahmenbedingungen (massive Decke aus Fichte/Zeder/Adirondeck, massiver Boden und Zargen aus Palisander/ggf. Mahagoni) entsprachen: eine Blueridge BR160, eine Stanford D1P und eine Stanford D5M. Alle Gitarren sehr sauber verarbeitet, alle in einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Die Stanford D5M (Fichtendecke/Mahagonikorpus) schied für von den dreien für mich als erste aus, weil sie für meine Vorstellungen klanglich etwas zu zart und zu neutral klang. Ich kann mir aber Stücke vorstellen, wo genau dieser Sound passt.
Zwischen der Blueridge BR160 (Fichtendecke/Palisanderkorpus) und der Stanford D1P (Zederndecke/laminierter Palisanderkorpus) konnte ich mich nicht entscheiden. An 4 oder 5 verschiedenen Tagen bin ich immer wieder in den Laden, habe teilweise jeweils eine ganze Stunde zwischen diesen beiden Gitarren hin- und hergewechselt und hatte jedesmal einen anderen Favoriten.
Die Blueridge ist betonter in den Bässen, insgesamt etwas frecher, "rotziger". Die D1P von Stanford sehr ausgewogen zwischen Bässen, Mitten und Höhen.
Die Entscheidung wurde mir dann dadurch abgenommen, dass mit der neuen Lieferung für den Händler eine Stanford D 5 Vintage dabei war. Ich hab sie angespielt und nach den ersten 3 Takten nur noch die beiden Worte "Wie teuer?" rausgebracht. Gut - sie war um die Hälfte teuerer als die D1P. Und eigentlich wollte ich noch fast 2 Dutzend Gits anderer Hersteller und Preisklassen in anderen Läden ausprobieren, eben auch die berühmten traditionsreichen Marken. Nun - aber dazu ist es dann nicht mehr gekommen. Und das war gut so!
Die D 5 Vintage ist selbstverständlich sehr gut verarbeitet, hat eine masssive Fichtendecke, massiven Boden und Zargen aus Palisander, die in Hochglanz lackiert sind, der Hals aus Mahagoni ist seidenmatt lackiert, Griffbrett und Steg aus Ebenholz. Die liebevolle Auswahl der passenden Maserungen beim Zuschnitt der jeweiligen Holzpaare für Decke, Boden und Zargen und die Herringbone-Einlagen sind eine Augenweide, die Bespielbarkeit ist ein Traum! Die werksseitig aufgezogenen Saiten sind Elixir Nanoweb Posphor Bronze light (012 - 053).
Ich spiele jetzt täglich fast eine Stunde im Durchschnitt, nach zwei bis drei Tagen merkte ich, dass sich der Klang noch einmal etwas verbessert hatte, ich führe das auf das Einschwingen der Saiten zurück. Auch die Sitka-Fichtendecke soll sich im Laufe der Zeit noch positiv entwickeln, aber ich schätze, dass dies Jahre dauert.
Seit neun Wochen, seitdem ich dieses Instrument besitze, kann ich es nicht lassen, diesem Klang zu lauschen. Er ist, wie die D1P sehr ausgewogen zwischen Bässen, Mitten und Höhen, aber noch etwas voller und wärmer. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich einfach nur einen Akkord anschlage und wie ein kleines Kind in Verzückung zuhöre, wie er einfach vollkommen harmonisch verklingt. Das nennt man wohl Sustain.
Schätze, meine "Winniie" wird mich für den Rest meiner irdischen Tage begleiten!
In der Zwischenzeit habe ich auch Fotos in meinem Album hier hinterlegt und auch den öffentlichen Zugriff darauf hinterlegt. Meine Versuche, einzelne Bilder zur Ansicht direkt hier einzustellen, sind mir bisher misslungen - wenn mir dazu jemand einen Tip geben kann?
Schöne Grüße aus dem Rheinland
gründachs