... bei denen mir noch nie so ganz klar war, warum die so viel Kohle von meinen Steuern bekommen - oder bekamen, wird ja auch immer enger.
Die Problematik ist zwar hier halbwegs OT, trotzdem kurz dazu:
Viele Häuser könnten ohne städtische/staatliche Zuschüsse schlicht nicht überleben bzw. Karten anbieten, die sich auch Normalverdiener leisten können.
Die Kulturförderung ist IMHO eine durchaus wichtige Aufgabe des Staates, u.a. dient sie der Bildung - und die sollte uns etwas wert sein.
Natürlich werden damit auch Karten für "Besserverdienende" subventioniert, die sich auch Karten für 500,- EUR leisten könnten. Allerdings halte ich das im Rahmen der grundgesetzlich verankerten Gleichstellung für durchaus legitim, wenn auch vielleicht nicht 100%ig "gerecht".
Trotzdem bin ich der Meinung, dass _jeder_ die finanzielle Möglichkeit haben sollte, sich einen Theaterbesuch leisten zu können - und das geht nunmal nicht ohne staatliche Förderung (oder welche aus der Wirtschaft).
So ganz nebenbei erwähnt seien auch noch die teils städtischen Kleinkunstbühnen - eine davon betreue ich regelmäßig. Übrigens für einen stark reduzierten Tagessatz für den ich eigentlich keinen Finger krumm machen dürfte, wenn es nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ginge. Trotzdem betreue ich das gerne, weil ich damit (m)einen Teil zur Kulturförderung und -erhaltung beitragen kann.
Das ist allerdings kacke. Aber mal ganz ehrlich: Wir reden hier streng genommen über entbehrliche Luxusartikel bei der überwältigenden Mehrheit der Veranstaltungen. Aber ich habe vorher auch 15 Jahre Gigs mit Kabel gespielt, und die haben auch nicht weniger Spaß gemacht.
Zustimmung bezüglich vieler "kleiner" Rock'n'Roll Geschichten. Im Festzelt und beim Kneipengig kann ich dankend auf Funk verzichten. Viele Musical- oder Theatervorstellungen, gerade in größeren Häusern, wären ohne Funk aber schlicht und ergreifend nicht machbar. Und das betrifft sowohl städtisch/staatliche Einrichtungen als auch solche aus der Wirtschaft.
Was die Theater angeht: Ich finde auch, dass mehr Geld für Kultur da sein sollte. Aber trotzdem hält sich mein Mitleid gegenüber Theatern und Opernhäusern in Grenzen, wenn ich dagegen Jugendzentren, Beratungsstellen o.ä. sehe. Die ließen sich mit einem Bruchteil der Subventionen für Theater oder Opernhäuser betreiben, aber auch dort gibt es kein Geld mehr...
Wenn ich mir die Jugendzentren hier so anschaue: Es gibt Geld, das wird allerdings gerne mal an der falschen Stelle rausgeschmissen. Natürlich sind auch solche Einrichtungen wichtig, die meisten davon werden zumindest hier in der Gegend aber z.B. von den Kirchen betrieben und haben in DE ein ganz großes Problem: Kirche ist für diese Zielgruppe nicht (mehr) interessant. Dieses Problem ist hausgemacht und sieht, wenn man mal über den großen Teich schaut, woanders durchaus nicht sooo düster aus.
DAS ist das eigentliche Problem, nicht der Wegfall der Frequenzen. Auch wenn sich einige in diesem Thread vielleicht ein bisschen reingesteigert haben: Der Wegfall der Funkfrequenzen wird nicht der Untergang des Abendlandes sein...
Das sicher nicht, aber die Begleitumstände führen nicht nur zu großem Unmut sondern zu durchaus bedrohlichen finanziellen Problemen für einige Anwender.
Wie gesagt: Für den Hobbyisten ist es schade, trotzdem habe ich da ehrlich gesagt kein großes Mitleid. Vor allem dann nicht, wenn ich mir anschaue wieviel Geld in Amps und Gitarren fließt, wie wenig Ahnung manch ein Nutzer von der notwendigen Technik hat und welche Ergebnisse damit erzielt werden. Da wäre ich in manchen Fällen gar geneigt zu sagen: "Was ein Glück, dass da jetzt einige neu kaufen oder auf Funk verzichten müssen".
Vielleicht setzt das ja auch mal einen Denkprozess in Gange, der zu einer anderen Betrachtung der Gagensituation führt. Es gibt nämlich durchaus einige Hobbymucker, die ihren Profi-Kollegen mit Hungergagen das Leben extrem schwer machen. Meine Einstellung dazu: Entweder ist das ein Hobby, dann darf ich dafür eigentlich kein Geld verlangen, schließlich dient das meiner Freizeitgestaltung. Oder ich mache das zumindest nebenberuflich semi-professionell, dann sollte ich dafür auch gerechte Gagen verlangen.
Disclaimer: Ich spreche hier nicht von musikalischen Qualitäten, das ist eine ganz andere Baustelle. Es gibt durchaus Hobbybands, die technisch-musikalisch auf einem sehr hohen Level unterwegs sind und manchen Profi gnadenlos an die Wand spielen.
Schlechte Coverbands die für 500,- EUR ein Schützenfest spielen und dann auch noch eine eigene (gnadenlos unterdimensionierte und bescheiden klingende) Anlage mitbringen, gehören IMHO aber schlicht verboten.
Genau die meckern aber vermutlich am lautesten darüber, dass ihre 4Acoustics-Gurke nicht mehr geht.
Was ich im anderen Post noch vergessen hatte: Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo ein D-Netz Telefon, Handgerät Marke "Telefonzelle" knapp 800,- DM gekostet hat. Wohlgemerkt als bereits subventioniertes Gerät.
Heute bekomme ich jedes Jahr von meinem Provider einen mp3 spielenden Fotoapparat mit eingebautem Kalender, Browser und Email-Client, mit dem man im Notfall sogar telefonieren könnte für 1,- EUR hinterhergeschmissen.
Das ist in meinem Beruf ganz praktisch, weil die Dinger nach spätestens 1-2 Jahren Einsatz on the road mehr oder weniger auseinanderfallen.
Trotzdem sei die Frage erlaubt: Selbst wenn so ein Ding als Massenartikel vielleicht noch 100,- kostet: Wo ist angesichts der Aufwendungen für Frequenzen und subventionierte Endgeräte das Problem, die Altnutzer der jetzt neu vergebenen Frequenzen angemessen zu entschädigen?
Ach ja: Mein langjähriger Mobilfunk-Provider mit dem + im Namen hat als einziger der 4 Großen auf den für uns kritischen Frequenzbereich verzichtet und ist mir damit nochmals sympathischer geworden.
Übrigens wurde in _keinem_ der TV-Berichte zur Versteigerung auch nur mit einem Wort die Kehrseite der Medaille erwähnt. Da war nach wie vor nur die Rede von "digitaler Dividende" und "freien Frequenzen". Angesichts dessen werde ich zukünftige Zahlungen an die GEZ rigoros verweigern, denn von einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender erwarte ich umfassende und korrekte Berichterstattung. Der Bericht im ZDF-Infokanal für den ich netterweise ein kleines Interview geben durfte, ist da die bisher einzige mir bekannte Ausnahme, die aber wohl nicht all zu viele Zuschauer erreicht haben dürfte.