Für jazz - Verstärkung gesucht

  • Ersteller Klaus_moers
  • Erstellt am
Also als ausgesprochen gute und flexible Allroundlösung kann ich dir das Vox Tonelab LE bzw SE und den PodXT ans Herz legen. Für zuhause an die Stereoanlage gibt's wohl kaum besseres. Mit beiden kannst du schöne Sounds zaubern wenn du dich ein wenig mit ihnen beschäftigst. Probier sie einfach mal aus und finde das Gerät, das zu dir passt. Kostenpunkt so 350-500€, je nach Ausführung.

Ich werde jetzt jetzt einmal den pod xt ausprobieren. Ich konnte ein günstiges Teil (?) für knapp unter 300 Euro erwerben. Mal warten bis der Verkäufer geliefert hat. Ich werde danach mal meine ersten Erfahrungen zusammenfassen.
 
Ahoi Klaus,

- vielleicht etwas spät; aber trotzdem noch ein paar Anmerkungen, die dir vielleicht etwas helfen, denn ich befürchte, dass du mit dem POD nicht sehr glücklich sein wirst...

1) Wohnimmer-Hifi-Anlage:
Das generelle Problem wurde schon genannt: Das FX-Signal (deine Gitarre) hat einen Dynamikumfang, für den eine *normale* HIFI-Anlage und die Boxen nicht ausgelegt sind. Es besteht zudem die Gefahr, dass Du dir bei einer längeren Session die Lautsprecher oder den Verstärker zerschiesst (Kopfhörer sollte - je nach Qualität der Kopfhörer-Verstärkers - jedoch möglich sein). Ich selbst spiele zwar hin und wieder über meine Anlage, allerdings ist Die auch für entsprechende Pegel und Belastungen ausgelegt. Das Du die Gitarre nicht direkt in die Anlage stöppseln kannst hast du ja sicherlich schon gemerkt :)

2) Jazz-Amp fürs Wohnzimmer:
- ich selbst habe ja u.a. nen Jazz-Chorus 120 (siehe dazu auch mein Review in diesem Board). Zusammen mit dem eingebauten Chorus und Hall macht der einen schönen Klang. Lass Dir übrigens nicht einreden, dass sich der Chorus des JC-120 irgendwie simmulieren lässt (auch nicht von Roland). Der Effekt ist wirklich sehr eigen, und entsteht durch Ressonanzen, welche zwischen den beiden Speakern und dem Gehäuse des JC-120 entstehen. D.h. diesen speziellen Chorus-Effekt bekommst Du auch nicht mit den "1-Speaker"-Modellen des JC.
Nachteile des JC: Er muss im Wohnzimmer immer *sehr* weit runtergedreht laufen, und auch im Bandkontext fahre ich ihn nur mit angezogener Handbremse - das Teil ist einfach viel zu laut.
Hinzukommt, dass der JC recht teuer ist, und baubedingt nur einen einzigen "Sound" hat. D.h. man benötigt noch ein Effektgerät, um etwa einen typischen Röhrensound hinzubekommen. Ich glaube nicht, dass Dir der POD hierbei weiterhelfen wird.

Allternativ - und weitaus billiger - zum JC gibt es ja viele kleine Röhrenverstärker - etwa der berühmte Gibson GA 5. Inzwischen werden hier ja eine Reihe recht brauchbarer und sehr günstiger Nachbauten angeboten (etwa von Epiphone selbst der Junior oder - noch günstiger - von Harley Benton der GA-5) die sowohl clean als auch leicht sahnig eine sehr gute Figur machen, und deiner schönen Broadway den letzten Schliff - bei vertretbarer Lautstärke - geben sollten; all das für unter 200 Euro!

Die hier ebenfalls empfohlenen "dicken" Amps von Fender und Co. sind sehr schön (habe selber mal nen Twin-Reverb gespielt) haben das generelle Problem für eine Archtop zu laut zu sein (Feedback). Die oben empfohlenen AER wären mir in diesem Zusammenhang übrigens viel zu teuer!

- Als letztes würde ich Dir dringend empfehlen, einen guten(!) Compressor/Booster vor den Eingang zu schalten, um das Signal etwas zu glätten, und auf diese Weise für die sahnigen Sounds die (meist weitaus besser klingende) Endstufenverzerrung eines Röhrenamps nutzen zu können.

cu
Tosch;)
 
Hallo Tosch,

danke für Deine Ratschläge. Nur wie soll man da durchblicken. Hier geht es ja nicht nur um Meinungen, sondern auch um Wissen.
Warum ist ein HIFI-Vestärker nicht in der Lage, den Dynamikumfang zu verarbeiten? Wo ist da die technische Erklärung?

gruss,
Klaus
 
Mal ehrlich: Wie viele Sounds braucht man für Jazz, so lange es nicht jazzrockig etc wird? EINEN. Und den macht zum gleichen Preis ein guter (Transistor) Amp immer noch besser als ein POD - plus du hast gleich noch Lautsprecher dabei. Ganz ehrlich, ich habe das Gefühl dass die meisten in diesem Thread noch niemals auf einem Jazzgig waren...
 
Warum ist ein HIFI-Vestärker nicht in der Lage, den Dynamikumfang zu verarbeiten? Wo ist da die technische Erklärung?

Ahoi Klaus,

aus "technischer" Sicht sind HIFI-Verstärker und Lautsprecher im allgemeinen nicht für hochdynamische Signale ausgelegt. Die dafür notwendigen Komponenten (Netzteil, Verstärkertransistoren, Kühlung) sind sehr teuer, und werden nur in sehr hochwertigen Hifi-Anlagen verbaut. Wenn Du "laut" spielst, kann sich aufgrund mangelnder Kühlung deine HIFI-Endstufe verabschieden. Das passiert ja schon oft genug, wenn man mit der heimischen Anlage eine Party beschallen will.

Bei geringeren Lautstärken liegen die Probleme eher bei den Lautsprechern. Vielleicht hast Du ja mal die Magnetspulen (die dicken Bobbels hinten auf den Lautsprechern...) von Musiker- und Hifi-Lautsprechern verglichen. Sie sind bei den Musiker-Lautsprechern deswegen größer, um einen "strafferen" Sound zu erzeugen; d.h. die höhere Dynamik auch hörbar zu machen. Auch bei geringen Lautstärken klingt eine Gitarre über Hifi-Boxen nicht optimal, es kommt oft zu clipping. Unangenehm ist dabei vor allem, dass die Spulen der Lautsprecher gegen die Magneten schlagen: es kommt also technisch immer wieder zu einem Kurzschluss, der auch bei eher geringen Lautstärken die Endstufe (und natürlich die Lautsprecher) belastet...

KONKRET FÜR DICH:
Wenn Du eine *wirklich gute* Verstärker-Boxen Kombination hast, mag es funktionieren, mit nem Pod oder ähnlichem über die Anlage zu spielen - sie wird (im Vergleich zum Spiel über einem Combo) aber immer relativ flau und drucklos klingen.

Aber überlege bitte folgendes: Noch mehr, als in der klassischen Gitarre (weil du dort ja nicht über nen Amp spielst...), steht der Ton (Klang) im Zentrum des Spielens. Du wirst nur dann langfristig Spass haben, wenn Du von "deinem" Ton überzeugt bist.
Klar kann auch eine Hifi-Anlage mit nem Pod "irgendwie" nach Jazz klingen - aber mal ehrlich, wenn Du eine absolut geil klingende L5-Kopie spielst, dann willst Du die ja auch hören!

Für knapp 150 Euro gibt es einige kleine Röhrenamps, die einen recht brauchbaren cleanen oder sahnigen Grundsound in Wohnzimmerlautstärke liefern - einige wurden hier ja auch genannt. Davor würde ich dann noch einen guten(!) Compressor hängen, um den Ton etwas zu glätten - Fertig.
Einen JC120 oder Fender Twin ist nicht nur zu teuer, sondern für das Wohnzimmer auch unangemessen.

By the Way, ich selbst spiele u.a. eine Ibanez Custom CS105nt --> "Barber Tonepress" --> Vox TonelabSE (fürs Röhrengefühl) --> JC120 / PA.
 
wenns über den Verstärker geht und jazzen soll den oben schon genannten Harly Benton GA-5. Prima Verstärker für unter € 100,-

wenns über die Stereo-Anlage gehen soll: über einen Mikrofon-Röhren-Vorverstärker (Presonus) in die Anlage. Kost auch so um die € 100,-.

Beide Varianten produzieren einen 1A Jazz Klang zum Taschengeld-Preis. Einziger Nachteil: Beide male kein Hall, d.h. muss ggf. getrennt erworben werden. Ich hab hierzu einen "FX Harmonix Holy Grail" - kost nochmal ca. € 100,-.

Variante über den Harley-Benton hat den Vorteil, dass man auch mal mit anderen problemlos eine Session spielen kann.
 
Mal ehrlich: Wie viele Sounds braucht man für Jazz, so lange es nicht jazzrockig etc wird? EINEN. Und den macht zum gleichen Preis ein guter (Transistor) Amp immer noch besser als ein POD - plus du hast gleich noch Lautsprecher dabei. Ganz ehrlich, ich habe das Gefühl dass die meisten in diesem Thread noch niemals auf einem Jazzgig waren...

nunja, das kommt ganz auf den willen des gitarristen an. ich besuche auch regelmäßig jazzgigs in meiner stadt und da stehen einem manchmal die augen offen, was die so alles vor sich liegen haben. vom tubescreamer über wah bis zum line6 delaymodeller ist da alles dabei (man mags nicht glauben), insofern ist die idee, ein effektboard (muss ja nicht gleich das teuerste sein) nicht ganz falsch. es kommt ganz drauf an, welcher anspruch an den sound gesetzt wird.

harley benton halte ich für keine so glänzende lösung. mag sein, dass der clean nicht schlecht ist, aber man erhält schon besseres für etwas mehr geld, da muss es nicht grad die trashmarke schlecht hin sein.
es wurden ja zu beginn schon viele gute amps genannt, dem schließe ich mich einfach mal an: fender frontman (liefert nen ordentlichen clean sound, angezerrt wirds schwer), fender pro jounior, epiphone valve jounior oder valve special für mehr einstellmöglichkeiten, roland cube oder alte transistor varianten oder was älteres, exotischers (ebay). wenn es ein effektboard oder ähnliches sein soll würde ich mal line6 pod modelle (je nach anforderung) oder vox tonelab empfehlen, auch wenn das dann schon teuer werden kann.

gruß
 
ach, hubs, das war ja der.... ja, bei harley benton denke ich immer gleich an den ganzen rest, den die produzieren und vergesse den dann glatt. obwohl der epi ja doch etwas besser klingen soll.
 
Hallo zusammen,

als Neueinsteiger im elektrischen Bereich suche ich eine wohnzimmerfreundliche Lösung zur Verstärkung meiner Gitarre. Ich habe mir letzte Woche eine Epiphone Broadway gekauft und habe noch nichts, womit sie verstärkt werden kann. Aber das soll sich recht bald ändern.




Klaus
Hallo
wie bist du mit deiner Broadwayy zufriede?

Spiele grade mit dem Gedanken, mir eine zu kaufen.

Übrigens: Im WZ spiele ich HB GA5 mit einem Zoom 505 II davor.
Absoluter Supersound:great:
 
So,

da bin ich wieder. Sorry, hat etwas gedauert. Der Job kostet eben auch viel Zeit.

Ich habe übrigens jetzt vor Tagen zugeschlagen und mir einen GB GA5 liefern lassen. Erster Eindruck: Schexxxx - langweilig, fade ... , meine Silent Guitar von Yamaha klingt da noch besser. Vielleicht habe ich auch zuviel erwartet.

Ein Phänomen ist jedoch zusätzlich aufgetreten. Nachdem ich die Gitarre zum ersten Male richtig verstärkt habe, schnarren alle Seiten. Das kann doch eigentlich nicht sein. Das höre ich unverstärkt nicht jedoch nicht raus. Spiele ich die Seiten leicht an, ist es verschwunden. Man könnte ja meinen die Bünde schnarren. Aber das müsste dann doch auch unverstärkt bemerkbar sein. :confused:
[edit]--> habe jetzt gemerkt, dass es nur beim Zuschalten des Humbuckers am Steg schnarrt, der andere Abnehmer verursacht kein Schnarren. :confused:

Ich habe meine L-5 bisher noch nicht eingestellt. Die Gitarre wurde auch ohne irgendwelche Dokumente (Anleitung, etc.) im Original-Karton ausgepackt. Nur eine Reklame-Blättchen mit allen Epiphone Modellen war dabei. Vielleicht muss man ja noch etwas einstellen. Ich habe da echt keine Ahnung. Unter dem Steg ist auch nur so etwas wie Verpackungsmaterial, aber ich denke das gehört eher zur Dämpfung oder zum Schutz des Korpus (jetzt bloss nicht lachen, wenn dem nicht so ist... - lieber aufklären).

Lieber Wowang,
ich kann Dir zur Epiphone noch nicht allzu viel sagen. Ich bin sozusagen ein absoluter Neuling auf dem Gebiet. Ich habe bisher (in langer Vergangenheit) nur Klassik gespielt. Aber meine heimliche Liebe ist der Jazz. Ich finde die L-5 etwas schwer, kann das jedoch nicht so gut mit anderen vergleichen. Mangel aus Erfahrung. Beim Kauf der Gitarre habe ich mich wirklich auf Experten verlassen. Mir hätte sonst jeder etwas erzählen können. Vermutlich hätte ich sonst auch eine Yamaha gekauft. Aber nur weil ich (Bauchgefühl) Yamaha gut finde. Meine erste klassische Gitarre war eine Yamaha. Und die hatten immer ein Top Preis-/Leistungsniveau.

Aber alle, die ich kenne, beneiden mich um die L-5. Wird dann wohl was dran sein. Jedenfalls muss ich mal einige Probleme (Schnarren, Verstärker) lösen, bevor bei mir endgültig der Virus entfaltet.
 
Erster Eindruck: Schexxxx - langweilig, fade
- au weia, hmm, da haben wir dann gänzlich unterschiedliche Vorstellungen von einem schönen Jazz-Klang :confused:
 
Wenn du was gutes haben willst: PCL Vintage Amp Stagemaster 75. Ich kene keinen Jazzer der das Teil nicht liebt.
 
Hmmm...Schnarren kommt von der Guitarre, nicht vom Amp, also:

Unter dem Steg ist auch nur so etwas wie Verpackungsmaterial
- zeichne die Lage des Stegs mit Bleistift gaaanz leicht auf dem Korpus an (denn der sitzt ja nicht fest drauf), locker die Saiten und mach die Verpackung unter dem Steg bitte bitte ab (die muss da NICHT hin). Dann werden die Saiten wieder gestimmt.
Jetzt stellst Du die Saitenlage mittels Steghöhe und Trussrod ein damit nichts schnarrt und Du trotzdem keinen zu hohen Abstand zum Griffbrett hast. Als nächstes schraubst Du dann den Steghumbucker etwas herunter damt das eigentliche Schnarren aufhört. Wie das alles geht findest Du hier über die Suchfunktion oder gehst zum freundlichen Guitarrenhändler. Sodele, hoffe das wird jetzt doch noch alles gut.
 

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