Ahoi Klaus,
- vielleicht etwas spät; aber trotzdem noch ein paar Anmerkungen, die dir vielleicht etwas helfen, denn ich befürchte, dass du mit dem POD nicht sehr glücklich sein wirst...
1) Wohnimmer-Hifi-Anlage:
Das generelle Problem wurde schon genannt: Das FX-Signal (deine Gitarre) hat einen Dynamikumfang, für den eine *normale* HIFI-Anlage und die Boxen nicht ausgelegt sind. Es besteht zudem die Gefahr, dass Du dir bei einer längeren Session die Lautsprecher oder den Verstärker zerschiesst (Kopfhörer sollte - je nach Qualität der Kopfhörer-Verstärkers - jedoch möglich sein). Ich selbst spiele zwar hin und wieder über meine Anlage, allerdings ist Die auch für entsprechende Pegel und Belastungen ausgelegt. Das Du die Gitarre nicht direkt in die Anlage stöppseln kannst hast du ja sicherlich schon gemerkt
2) Jazz-Amp fürs Wohnzimmer:
- ich selbst habe ja u.a. nen Jazz-Chorus 120 (siehe dazu auch mein Review in diesem Board). Zusammen mit dem eingebauten Chorus und Hall macht der einen schönen Klang. Lass Dir übrigens nicht einreden, dass sich der Chorus des JC-120 irgendwie simmulieren lässt (auch nicht von Roland). Der Effekt ist wirklich sehr eigen, und entsteht durch Ressonanzen, welche zwischen den beiden Speakern und dem Gehäuse des JC-120 entstehen. D.h. diesen speziellen Chorus-Effekt bekommst Du auch nicht mit den "1-Speaker"-Modellen des JC.
Nachteile des JC: Er muss im Wohnzimmer immer *sehr* weit runtergedreht laufen, und auch im Bandkontext fahre ich ihn nur mit angezogener Handbremse - das Teil ist einfach viel zu laut.
Hinzukommt, dass der JC recht teuer ist, und baubedingt nur einen einzigen "Sound" hat. D.h. man benötigt noch ein Effektgerät, um etwa einen typischen Röhrensound hinzubekommen. Ich glaube nicht, dass Dir der POD hierbei weiterhelfen wird.
Allternativ - und weitaus billiger - zum JC gibt es ja viele kleine Röhrenverstärker - etwa der berühmte Gibson GA 5. Inzwischen werden hier ja eine Reihe recht brauchbarer und sehr günstiger Nachbauten angeboten (etwa von Epiphone selbst der Junior oder - noch günstiger - von Harley Benton der GA-5) die sowohl clean als auch leicht sahnig eine sehr gute Figur machen, und deiner schönen Broadway den letzten Schliff - bei vertretbarer Lautstärke - geben sollten; all das für unter 200 Euro!
Die hier ebenfalls empfohlenen "dicken" Amps von Fender und Co. sind sehr schön (habe selber mal nen Twin-Reverb gespielt) haben das generelle Problem für eine Archtop zu laut zu sein (Feedback). Die oben empfohlenen AER wären mir in diesem Zusammenhang übrigens viel zu teuer!
- Als letztes würde ich Dir dringend empfehlen, einen guten(!) Compressor/Booster vor den Eingang zu schalten, um das Signal etwas zu glätten, und auf diese Weise für die sahnigen Sounds die (meist weitaus besser klingende) Endstufenverzerrung eines Röhrenamps nutzen zu können.
cu
Tosch