Trotz meines jahrelangen Gibson-Gegner-Daseins hatte ich mir im letzten Jahr ja einige 2015ener Gibsons zugelegt, die mich nach wie vor sehr begeistern und die für mich in Sachen Preis/Leistung wirklich herausstechen.
Durch Zufall bin ich jetzt auch noch günstig an eine 2016er Les Paul Standard T(raditional) gekommen (Retoure) und wollte Euch meine Eindrücke und den Vergleich nicht vorenthalten.
Grundsätzlich habe ich mal das Gefühl dass die etwas verbesserte Endkontrolle auch in 2016 bestand hat. Großartig zu meckern gibt es bei meiner Standard nichts. Lack, Griffbrett-abrichtung, Binding…das alles macht einen runden Eindruck. Etwas enttäuschend finde ich die doch eher unspektakuläre Decke, aber das scheint ein Ausnahmefall zu sein wenn ich mir ansonsten die Bilder im Netz ansehe und irgendeinen Grund muss es ja geben warum die Gitarre zurück ging
. Auf jeden Fall scheint es also auch hier immer noch sehr große Streuungen in der Holzqualität zu geben. Trotzdem gefällt die Gitarre schon mal grundsätzlich. Hier meine Einschätzung zu den Unterschieden und was mir besser oder schlechter zur 2015ener Modellinie gefällt.
Viele der Unterschiede sind ja bekannt, ich muss dennoch sagen das ich, wenn ich die Gitarre jetzt vor mir habe, es doch schade finde dass die wesentlich schöneren Griffberttinlays der 2015er Reihe nun einem langweiligen Acrylic gewichen sind und warum es das geniale Schlagbrett zum Abnehmen nicht mehr gibt ist mir auch schleierhaft. Den Sattel mit Titanreitern fand ich auch klasse und erhöht die Wertigkeit der Gitarre. Selbst eingefleischte Tradition-Liebhaber sollten diese Features tendenziell eher für gut halten. Anyway…gut ist sicherlich dass der Les Paul Schriftzug wieder der alte ist und gegen die altbekannten Grover-Lockingtuner habe ich auch nichts auszusetzen. Über die Zero-Fret-Nut und den breiteren Hals wurde bereits genug diskutiert. Der breitere Hals stört mich nicht und ich komme mit beiden Varianten 2015/16 sehr gut zurecht. Was aber sofort auffällt ist der Einfluss des Zero-Frets auf den Sound. Durch ihn gewinnt die Gibson an Offenheit, was mir persönlich sehr gefällt und meinen Geschmack entgegen kommt.
Insgesamt lautet mein 2015/16 (T)-Fazit also: Durch den attraktiven Preis der 2015er ist diese Modellreihe immer noch mein bevorzugtes Modell. Viele der Dinge die mir hier gut gefallen gibt es 2016 sonst nur in der wesentlich teureren High-Performance Reihe und selbst die abgespeckten 2016 Traditional Modelle sind im Preis teurer wie „unsere“ 2015 Gibsons. Ich habe mich hier bereits gut aufgestellt, aber wenn ihr am Überlegen seit eine Gibson zu kaufen: Zuschlagen solange es noch geht.