Fretless-Bass?

Malena F
Malena F
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.04.25
Registriert
14.02.25
Beiträge
24
Kekse
969
Hallöchen,
ich spiele eigentlich Gitarre, überlege aber, mir einen preiswerten (gebrauchten) Bass zu wünschen, einfach um prägnante Bassparts auch einmal nachspielen zu können.
Beim Stöbern bin ich auf Fretless-Bässe gestoßen... Und dazu sind mir zwei Fragen aufgekommen:

1.) Wie genau geht das, dass die Saiten beim Spielen nicht schnarren? Also, dass sie wirklich nur an der Stelle aufliegen, wo man greift?

2.) Was spricht für Fretlessbässe, was für 'normale' mit Bundstäben? Gerade auch für vollkommene Anfänger wir mich?

Schonmal Danke im Vorraus für alle Antworten!
Viele Grüße und schöne Feiertage euch!
 
Zu 1.) da kann nichts schnarren, weil es keine Bünde gibt, an die die Saiten stoßen - vorausgesetzt der Bass ist gut eingestellt.

zu 2.) Für Fretlessbässe spricht u.a., dass man da so schöne slights spielen kann und die Bässe einfach anders klingen als bundierte Bässe (vor allem, wenn man da flatwood Saiten aufzieht).
Dagegen spricht, dass Du lernen musst, richtig nach Gehör zu intonieren - wobei es mir bei meinem Fretless leichter gemacht wird, weil der Markierungen (Punkte und Bundmarkierungen) an der Oberseite des Halses hat (die nur der Spieler von oben sieht). Das muss aber für Anfänger auch kein Nachteil sein. Bei einem Kontrabass lernt ein Anfänger ja auch gleich zu Beginn, richtig zu intonieren.
Wenn man schnelle Sachen spielt, dann wird das auf einem Bundlosen aber schon eine größere Herausforderung, da spiele ich dann lieber mit dem bundierten, weil man (bzw. ich) da schneller mal ein klein wenig danneben greife.

Ich denke, es ist vor alle eine Frage des Einsatzgebietes, also welchen Sound man für welchen Song gerne hätte. Gerade balladenartiges spiele ich auf dem bundlosen Bass mit Roundwood Saiten einfach gerne, weil ich da eben auch die typischen Spielarten des Bundlosen (Slights) und den Sound mag.

Am besten man hat als Bassist beides im Angebot :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank für die schnellen Antworten und den Link!
Ich habe mir auf Youtube auch noch einige andere Videos angeschaut. Die Fretless (am besten erstmal mit Bundmakierungen) klingen wirklich interessant!
Allerdings hab ich jetzt mitbekommen, dass tatsächlich fast nur Flatwounds auf denen genutzt werden... und die Kosten locker mal 30, 40 Euro beim T.
Wird also, wenn dann, vermutlich doch eher einer mit Frets, denn so sehr will ich mein Geld dann doch nicht zum Fenster rausschmeißen ;)
Und soll ja auch 'einfacher' sein... Gerade wenn man aus der Gitarren-Ecke kommt.
 
Allerdings hab ich jetzt mitbekommen, dass tatsächlich fast nur Flatwounds auf denen genutzt werden... und die Kosten locker mal 30, 40 Euro beim T.
Also dass nur Flatwounds benutzt werden, kann ich nicht ansatzweise bestätigen aber auch für gute Roundwounds kannst du locker 30-40 € bezahlen.

Aber: Als Neueinsteigerin würde ich dir keinen Fretless empfehlen.
Warum?
Nun, du muss einiges neu lernen, die Bundabstände sind größer und die Saiten sind dicker als bei Gitarre, damit kommt nicht jeder sofort klar. Und ohne Bundstäbe muss du parallel halt auch noch zusätzlich die korrekte Intonation lernen.
Hängt also davon ab - um das mal so auszudrücken - wie lernbegabt und lernwillig du bist.
Ich wünsche viel Spaß und Erfolg, mit welchem Bass auch immer.
Das Thema Bass-Amp wurde ja noch gar nicht angesprochen, weil du nebenbei die Kosten erwähntest...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Allerdings hab ich jetzt mitbekommen, dass tatsächlich fast nur Flatwounds auf denen genutzt werden... und die Kosten locker mal 30, 40 Euro beim T.
Die Preise für Bass-Saiten, egal welcher Art, sind deutlich höher als für Gitarren-Saiten. Da macht bundiert oder fretless keinen Unterschied. Welche Saiten du nimmst, hängt nicht so sehr vom Bass ab, sondern von dem Klang, den du erzielen willst. Dazu wirst du auch viele Videos auf YouTube finden. Je brillanter der Klang sein soll, umso häufiger wirst du die Saiten wechseln müssen. Wenn dir das nicht wichtig ist, kannst du insbesondere Flatwound- und Nylon Tape-Saiten jahrelang spielen.

Worauf du tatsächlich achten musst, ist die Dicke der Saiten. Die sollten gut in die Sattelkerben passen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
In Sachen teure flatwound Seiten... bedenke wie lange die halten. Roundwound Seiten halten... sehr umstritten aber sagen wir mal Monate. FLATWOUNDS halten Jahre.

Es gibt durchaus Leute die Roundwounds auf dem Fretless spielen.

2.) Was spricht für Fretlessbässe, was für 'normale' mit Bundstäben? Gerade auch für vollkommene Anfänger wir mich?

Letztendlich ist es eine Soundsache.

Wenn die Bassparts die du nachspielen willst eher auf gebundenem Bass gespielt sind ist fretless wahrscheinlich eine schlechte Idee. Denn den fretless könntest du immer noch als zweiten Bass dazunehmen.

Fretless hat weniger Sustain wobei man da viel tricksen kann natürlich, ist dynamischer in der Tendenz, weniger klar, wenn man so will wärmer, völlig anderer Geräuschanteil beim Spielen. Ob der Unterschied kleiner oder größer ist liegt enorm an der Spieltechnik und dem erwünschten Ton, es gibt Bassisten die könnten jederzeit ihre Musik entweder auf fretless oder fretted spielen- aber auch solche die unbedingt eins von beidem brauchen für ihren Sound. Das liegt einfach daran dass Bassisten völlig unterschiedlich mit "Griffbrettgeräuschen" und den diversen Schnarrgeräuschen die es geben kann umgehen und natürlich auch allgemein die "Presence" Bestandteile, die Höhen und die Anschlaggeräusche des resultierenden Klangs eher verbergen oder betonen, via Spielweise oder Equalizing- und auch via Einstellung/Saitenlage.

Fretless kann auch sehr verschiedene Töne ergeben... von bösem Gemurmel bis mittenbetont nasalem Klang mit Schnarrgeräuschen. Was nicht so funktioniert ist drahtiges, kaltes Klirren mit ausgräumten Mitten.

Die "Loslassgeräusche" oder der verschiedene Druck den man mit dem Finger geben kann kann so ähnlich wie beim Kontrabass zur Gestaltung des Klangs verwendet werden ohne Bünde- wenn man das will- es ergibt einen "singenden" Klang- das geht bei Bünden kaum das schlägt dann um von richtig zu hässlich.

Die Intonation auf fretless ist selbstverständlich schwieriger- ganz besonders bei mehreren Tönen/Akkorden- aber dieser Umstand wird oft überschätzt. Andererseits... eine Bassaite ist lang und im hohen Bereich sofort den richtigen Ton finden ist auf fretted Bässen eindeutig anfängerfreundlicher.

Wenn du dir unsicher bist hol dir zuerst einen günstigen fretted und probier dich dann durch wenn du damit was spielen kannst. Wenn dein Herz dir sagt es muss fretless sein dann gleich rein.

Daher die Frage: Was reizt dich an fretless, hast du Klangbeispiele wo du denkst "so will ich das haben"?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn Du mal einen Fretless Bass zum Verlieben sehen willst:

Baubericht Tele fretless von LE Gravier lange nix mehr von gehört, Gruß
 
Das Thema Bass-Amp wurde ja noch gar nicht angesprochen, weil du nebenbei die Kosten erwähntest...
Was denkt ihr denn wäre zum üben Zuhause besser geeignet?
Ein gebrauchter EBass + ≈50€ Verstärker von Thomann
Oder
Ein gebrauchter ABass?
Lautstärke muss nicht sonderlich groß sein, Budget für den Bass würde ich jetzt mal auf so maximal 200€ festlegen...

Und Dankeschön euch allen für die ausführlichen Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein gebrauchter EBass + ≈50€ Verstärker von Thomann
Gebrauchter E-Bass ist ok; für 200 Euro bekommst auch einen tauglichen neuen. Aber keinen Verstärker, der neu 50 Euro kostet, besser nach gebrauchten Übungscombos schauen. Soll es überhaupt einer mit Lautsprecher sein, oder reicht auch ein Kopfhörer?
Ein gebrauchter ABass?
Keine Ahnung, ob es was taugliches in der Preisklasse gibt. Die günstigen A-Bässe die ich bisher in den Fingern hatte, haben mich nicht überzeugt.
Und für einen A-Bass brauchst du auch Verstärkung, sobald du mit einer Akustik-Gitarre zusammen spielen willst.
 
Und für einen A-Bass brauchst du auch Verstärkung, sobald du mit einer Akustik-Gitarre zusammen spielen willst.
Hatte ich eigentlich nicht vor... es gibt leider niemanden in meiner näheren Umgebung, der auch AGitarre spielt :(
 
Am besten in einen Laden gehen (falls in der Nähe vorhanden) und mal E- und A-Bass ausprobieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Verstärker (für zu Hause) ist preislich nicht der Rede Wert.

Das tatsächliche Problem ist der Lautsprecher/die Box, mit Abstand wichtigste Komponente der Wiedergabe.
Ich hatte mal einen schrottigen 27€ (2nd hand) „Bass-Übungsamp“, Novanex EB10.
Klang wirklich unerträglich mit dem eingebauten Mini Speaker.
An einer guten 12“ Box ist derselbe Verstärker aber richtig, richtig gut.
(ist nur als Beispiel für die Situation gedacht gedacht)
Die Sache wird um so schwieriger, je leiser man spielen will.
Ich habe og Box (200W) am Kopfhörer-Ausgang des Verstärkers betrieben und selbst das war deutlich jenseits von Zimmerlautstärke. :eek:
 
Was spricht für Fretlessbässe, was für 'normale' mit Bundstäben? Gerade auch für vollkommene Anfänger wir mich?
Wenn ich mich mal in meine Anfangszeit zurückbeame, spielte für mich u.a. der Klang eine Rolle: Als ich nach anderthalb Jahren meinen ersten Fretless gefunden hatte, hatte der einen Tooooooon, der mich total motivierte :love::love: - denn genau den hatte ich mir immer gewünscht.
Ich habe danach noch mal so gern gespielt und geübt wie vorher mit dem bundierten :juhuu:.

Es gibt durchaus Leute die Roundwounds auf dem Fretless spielen.
Letztendlich ist es eine Soundsache.
Meine Roundwounds bleiben regelmäßig auf den Bässen (egal ob bundiert oder grätenfrei) drauf, bis sie irgendwann reißen. Wenn man nicht auf Knisterhöhen aus ist, kann man auch zugeschmodderte Roundwounds auf einem Fretless noch gut spielen. Sie klingen irgendwann in den Höhen flat-ähnlich 😉, aber im Ganzen nuancenreicher.
Da habe ich dann immer die billigsten 045-105er gekauft, die ich bekommen konnte.
Mir kommt es so vor, daß man mit variablen Anschlagstechniken etc. auf Roundwounds etwas stärker den Klang verändern kann als auf Flats. Jedenfalls auf einem Jazz Bass.

via Spielweise oder Equalizing- und auch via Einstellung/Saitenlage.
Fretless kann auch sehr verschiedene Töne ergeben... von bösem Gemurmel bis mittenbetont nasalem Klang
Genau :great:, das ist einer der Reize: Saitenlage und Spielweise aufeinander abzustimmen. Bei meinem Squier JV Jazz und auf dem Vigier Passion III (um die nur als Beispiele zu nennen) habe ich die Saiten ziemlich hoch stehen, das gibt einiges an Saft und Pfund. Damit kann man von sanften Sachen bis zu funkigen alles bedienen. Mit unterschiedlichen Pizziccato-Spieltechniken, Anschlagspunkten etc. kann man dabei noch mal deutlichere Klangänderungen rausholen als auf einem bundierten.
Beim Warwick FNA Jazzman hingegen klingt es mit niedriger Saitenlage wunderbar samtig und weich - perfekt für Pop-Balladeskes.

Die Intonation auf fretless ist selbstverständlich schwieriger- ganz besonders bei mehreren Tönen/Akkorden- aber dieser Umstand wird oft überschätzt.
Würde ich auch so sehen. Mit den Strichmarkierungen auf dem Griffbrett war Intonation noch mein kleinstes Problem (Probleme gab es ganz woanders :tomatoes:😆 ...)

Zum Thema "preiswert": Vor längerer Zeit bin ich mal in einem bekannten Kölner Musikhaus in der Retouren-Ecke an einem grätenfreien Jazz Bass der Hausmarke vorbeigekommen und habe ihn aus Neugier ohne Amp angespielt. Klang erstaunlich gut - erst recht dafür, daß er gerade mal 150 Kracher kosten sollte. "Schlimmstenfalls" hätte man am Amp gemerkt, daß man die Tonabnehmer gegen bessere austauschen müßte - aber für den Anfang wäre vermutlich nicht mal das nötig gewesen.

Ich würde auf jeden Fall einen Fretless kaufen, der einen Tonabnehmer am Steg hat, so ungefähr in 60-er-Jahre-JazzBass-Position (wenn er zusätzlich einen zweiten in Halsposition hat, umso besser). Auf allen, die ich gespielt habe, brachte der Hals-PU für sich allein zwar auch schöne Klänge, aber unterschiedliche Nuancen kamen darauf nicht so prägnant raus, gerade wenn man das "Singen" einen Tick obertöniger anreichern will.
Ausnahme ist sicher, wenn man speziell auf den speziellen Klang eines (Precision-)Split-Coil-Humbuckers aus ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier mal eine Empfehlung:

Den habe ich mir gekauft. Spielt sich toll (wenn man schmale Griffbretter mag) und klingt gut
Ibanez SRF700-BBF


Folgenden hatte ich auch angespielt, klingt für meine Ohren nochmal besser. Aber er hat keine Bundmarkierungen und ist ein bisschen teurer, weshalb ich mich für den anderen entschieden hatte:

Ibanez SRD900F-BTL

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Am besten in einen Laden gehen (falls in der Nähe vorhanden) und mal E- und A-Bass ausprobieren.
Unbedingt! Ein Intsrument kaufe ich nicht, ohne es angefasst und angespielt zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben