DerOnkel schrieb:
Laut Lemme Saite 97 und 101/Bild 3.16f gehören die von mir erwähnten DiMarzio PU's zu den Single-Coils mit Kompensationsspule.
Jau, das hab ich auch gelesen.
In der G&B ist allerdings ne Aufrisszeichnung von den HS-PUs mit durchgehendem Magneten drin, zudem hat der Autor mit dem Ding zumexperimentiert und auch die ensprechenden Fotos vom Magnetfluss mitgeliefert, der die schlechte Entkoppelung der beiden Spulen sehr schön aufzeigt, eben weil der Magnet durchgeht.
Am Begriff "Kompensationsspule" würde ich mich jetzt aber nicht aufhängen, denn ob durchgehende Magneten oder nicht, ist dafür ja unerheblich. Auch bei durchgehendem Magneten ist der Sinn der unteren Spule die Kompensation, wie bei einer Blindspule. Nur eben schlechter ausgeführt, weil schlechte Entkoppelung (und deshalb der Leistungsverlust).
Eine wirklich "echte" Kompensationsspule wäre ja wohl sowieso nur eine völlig getrennte, die nicht im Einflussfeld des eigentlichen signalliefernden PUs liegt. Und das schaffen afaik nicht mal die Kinmans oder Virtual Vintages.
Daß alle drei HS-Type bei DM mit einer sehr geringen Ausgangsspannung gelistet werde, spricht ebenso für die Angabe von HL.
???
Das spräche doch eher für die Tatsache, dass die Dinger durchgehende Magneten haben mit ganz normal gegenphasig gewickelten Spulen drauf. Ebend deshalb stiehlt doch die untere Spule der oberen soviel Leistung, trotz der grossen Drahtmenge, weil die jeweils identischen Frequenzen beider PUs wegen ihrer Gegenphasigkeit (bei Gleichmagnetpolung) gelöscht werden.
Bei den PUs mit guter Entkoppelung wie den Virtual Vintages dagegen, die keine durchegenden Magneten haben, ist der Wirkungsgrad viel besser, weil die untere Spule der oberen eben kaum was stiehlt.
Eben deshalb frage ich ja nach, weil ich da was nicht versteh (oder wird reden aneinandervorbei).
Ich habs so verstanden, dass bei guter Entkoppelung annähernd die gesamte Leistung der oberen Spule zur geltung kommt, weil die untere Spule (fast) nur die Funktion einer Ent-Brumm-Spule hat. Ein Magnetsignal liefert sie dagegen so gut wie nicht. (bei den moderne PUs wie den Kinmans wird das auch noch verstärkt dadurch unterschiedliche Wicklungen der beiden Spulen).
Mit anderen Worten: es ist ähnlich wie bei einer Kompensationsspule wie von Harry Häussel o.ä.: Das Signal der tongebenden Spule ist da, die Brummspule sorgt nur für die Auslöschung der Nebengeräusche, aber sie liefert kein Magnetsignal, kann also auch nicht klauen.
Bei den einfachen stacked coils mit durchegehendem Magneten dagegen ist die Leistung im seriellen Modus schwächer, weil die gegenphasig gewickelten Spulen auf ein und demselben Magneten sitzen, also streng genommen seriell out of phase aufgebaut sind. da die untere Spule natürlich aufgrund ihrer Lage nur sehr wenig liefert, macht sich das nicht in einer 100%igen Auslöschung des Gesamtsignals bemerkbar, sondern nur in einer Auslöschung der sich überschneidenden Frequenzen, also einer Minderheit. Trotzdem hat das natürlich Verluste zur Folge. Wenn die obere Spule einen Wert X überträgt und die untere Spule 20% von X, dann bleiben am Ende eben nur 80% der oberen Spule übrig.
Genau deshalb sind die hochohmig gewickelten Dinger ja trotzdem recht schwach auf der Brust und seriell schwächer als im Betrieb der oberen Spule allein.
Desweiteren erwähnt HL auf Saite 97 auch die Noisless, die durchgehende Magneten haben sollen.
Dem widerspreche ich ja nicht
Was Deine Frage zu Out Of Phase betrifft:
Wenn zwei Spulen sehr dicht montiert sind, dann addieren sich die Spannungen (bei Reihenschaltung) oder die Ströme (bei Parallelschaltung). Ob Reihe oder Parallel ist für die Funktion daher völlig unerheblich. Es ergibt sich lediglich ein Unterschied in der gesammten Amplitude.
Erfolgt die Zusammenschaltung gegenphasig (durch Verdrehen der Anschlüsse einer Spule oder eine Umkehrung des Wickelsinns auch RW genannt), dann erfolgt eine Differenzbildung.
Tiefe Töne haben eine große Wellenlänge auf der Saite. Folglich ist die Auslenkung über beiden Spulen "ziemlich" gleich groß. Für diese Frequenzen ergibt sich dann nur eine kleine Differenz. Mit steigender Frequenz werden diese Unterschiede grröße. Denk mal in Ruhe darüber nach.
Kein Einspruch, aber das war auch nicht mein Problem.
Meine Frage war: ich habe zwei Spulen, eine andersrum gewickelt wie die andere, also gegenphasig. Beide haben einen Magneten, der die gleiche Nord-Südpolung besitzt. Wie kann da eine Addierung des Signals erfolgen?
Wenn ich einen Stacked-PU habe, mit zwei gegenphasigen Wicklungen, die aber auf ein und demselben Nord-Südmagneten sitzen, wo kommt da die notwendige gegenpolige "Kraft" her, die die Phase wieder hinbiegt?
Von der Konstruktion wäre das doch nix anderes als ein normaler Humbucker mit nebeneinanderliegenden Spulen, die out of phase gewickelt, aber beide gleich gepolt sind. Und erst die Umpolung des anderen Magneten schiebt die Phase wieder richtig.
Genau DAS fehlt aber doch bei einem Stacked HB, der nur EINEN Magneten für BEIDE Spulen hat, die aber gegenphasig gewickelt sind.
Allein aus der Tatsache, daß die Noisless in der von Lemme beschriebenen Konstruktion in meiner Gitarre existieren und nicht brummen, muß ich schließen, daß es so auch funktioniert!
das bestreite ich ja gar nicht. Dass die Entbrummung funktioniert, liegt auf der Hand, da ja zwei gegenphasige Spulen da sind. Ob beim Fullsize Humbucker, beim Minhumbucker, beim stacked Humbucker, bei einer reinen Brummspule....die EINSTREUUNGEN gehen natürlich immer weg. Für die ist ja nur die Gegenphasigkeit der Spulen interessant, der Magnet dagegen ist unerheblich.
Ich dagegen wollte wissen, wie ein stacked Humbucker die Signale addieren kann, wenn er so aufgebaut ist:
Nord
S1MS1
S1MS1
S1MS1
S1MS1
------
S2MS2
S2MS2
S2MS2
S2MS2
Süd
M ist der durchgehende Magnet mit einer Richtung von Nord nach Süd, S1 ist die erste Spule, S2 die zweite, die andersrum gewickelt ist. Meines erachtens wäre das, unter der Vorrausstzung, dass beide Spulen das gleiche Magnetsignal liefern, eine echte out of phase schaltung. Da die untere aber natürlich erhebelich weniger liefert, werden nur diese wenigen Überschneidungen rausgefiltert, was zu der entsprechenden Leistungsmindnerung beiträgt.
Genau aus diesem Grunde wurden dann ja bei den nachfolgenden Systemen (Virtual Vintage, AVN) die Spulen besser entkoppelt, damit eben (fast) keine Leistungsminderung der oberen Spule mehr auftritt.
In essence, the principle behind the stacked-coil humbucking pickup is that it relies on only the top coil sensing the string, thereby producing something like a normal single-coil sound, whilst the bottom coil only picks up induced noise which is used in antiphase to cancel the noise also picked up by the top coil. However, in practice, it is not quite so simple. With both coils in close proximity and
wound around a common magnet structure, interaction is inevitable(= untere Spule klaut oberer Spule Energie im seriellen Betrieb, Ray), and the simple fact that the two coils are connected together changes the the DC resistance, altering the inductance, and thereby the resonant frequency... I could go on, but you've probably got the point! In spite of the efforts of some very clever designers over the years, no amount of innovative juggling with magnet strengths, wire gauges and the number of turns in the coils has seemed able to produce anything closer to the desired result.
The two highly significant differences in this latest generation of stacked single-coil designs lie in the fact that both the new DiMarzio and Kinman designs employ dissimilar coils on the top and bottom of the stack, and both also utilise magnetic shielding between the two coils to reduce the effects of interaction. In both designs,
the magnets (vintage style, lightly chamfered on their top edges, configured south pole up), which in previous stacks passed through both coils (Anspielung auf die alte HS-Gruppe von Dimarzio, Ray), now sit only within the upper coil. The pickups also have something like the normal DC resistance of a conventional single-coil pickup (about 6k(omega) for a vintage Fender, rising to about 7.5 for a 'hot' single coil); however, the lower coil seems to measure only around 20 percent of the upper coil, thereby reducing its effect on the overall pickup when connected to the upper one. What makes this possible is that the lower coil is wound around its own set of steel rods, making it into a sufficiently effective inductor to still pick up the same amount of interference as the upper coil whilst employing a lower-resistance winding (this is vital in order to achieve full cancellation when combined in opposite phase).
DiMarzio's Virtual Vintage pickups incorporate a 'U' section metallic shield (partially cut away on the bass side), within which the upper coil sits. Kinman too shields between the coils, but his design uses a more open structure for the top coil plus the addition of a partial bottom coil shield as well.
Die neuen Cobalt-Sammarium-Noisless werden IMHO den gleichen Aufbau haben. Ohne die Magnete genauer zu kennen, würde ich vermuten, daß es sich um keramische Magnete handelt.
Ich dachte, SmCo ist so ein Rare-Earth-Magnet und kein Ferrit....