Frage zu einem Musicalsong ("Ich gehör´nur mir")

Hallo


@ Bell:
Ich finde "Ich gehör nur mir" passt schon ganz gut in die Story. Und Elisabeth wird durchaus sehr ambivanlent dargestellt, nicht als süße "Sissi". Ich finde, man kann in dem Stück nachvollziehen, warum sie so hart wurde.


Früher war es auch so, dass ich ohne Noten total aufgeschmissen war. Klar kann ich eine Melodie nach Gehör singen. Aber mal ein Beispiel: Ich wollte mein Sinn für Stil aus Aida machen und hatte die Original CD und da sang die Sängerin (Maricel) ein paar Verzierungen, die ich einfach nicht nachsingen konnte, egal wie oft ich es mir angehört habe. Also habe ich mir kurzerhand die Noten bestellt, einmal draufgeschaut und siehe da - es ging von jetzt auf gleich. Und Klavier spielen ohne ausgeschriebene Noten - ein Desaster!

Das war bei mir genau andersrum ;-) Ich kann mir Melodien in Null komma Nichts merken. Wenn meine Lehrerinnen meinten, ich spiele nach Noten (Flöte z.B.) hab ich in Wahrheit auswendig gespielt. Im Gesangsunterricht ging es mir genauso. Außerdem war ich damals bereits in meiner ersten Band und schrieb eigene Stücke. Ich habe immer aus dem Gefühl heraus die Unterrichts Stücke auch abgewandelt. Meine erste Lehrerin war Klassikerin und eigentlich der Auffassung, man müsse nach Noten korrekt singen, um erst DANN mal improvisieren zu dürfen. Da gab es manche Diskussion. Aber ich hab mich nicht verbiegen lassen, das ging auch gar nicht, denn es würde meiner Art zuwiderlaufen. Leider ist aufgrund all dessen mein Umgang mit Notentexten bis heute recht unzulänglich. Über manche Passage muss ich da schon eine Weile tüfteln, wenn ich mit Noten arbeite. Ich mache es lieber ganz ohne Noten, bin auch aus allen meinen Band nichts anderes gewohnt. Alle Musiker spielen auswendig, genau wie ich auch auswendig singe. Youtube ist ein Segen für jemanden wie mich. Wenn ich ein neues Stück lernen will höre ich es mir in verschiedenen Fassungen an - und singe dann meine eigene.


Lieben Gruß,
Shana
 
Dieses "in Deutschland ist alles so oberflächlich" Ding kann ich nicht nachvollziehen. Ich denke, es kommt hier wie überall sonst darauf an, womit man sich beschäftigt. Wenn es um Musical geht kann ich dir alles mögliche aufzählen, wenn es um Pop geht ebenfalls. Aber frag mich mal nach JazzinterpretInnen, da fallen mir auch gerade mal die gängigsten ein (und das auch nur mit Mühe). Daraus jetzt zu schließen, die Deutschen hätten keine Ahnung von Jazz wäre wohl recht seltsam. Es kommt immer drauf an, wen man grad fragt.

In einem anderen Forum hies es: "In Amerika singen die Musiclastars viel ökonomischer, deshalb werden Deutsche hier weniger gecastet". Dabei kannst du hinschauen wo du willst: In fast allen derzeit aktuellen großen Musicalproduktionen in deutscher Sprache sind die Hauptrollen mit EuropäerInnen besetzt, darunter viele Deutsche.Shana

Ja, aber das liegt auch daran, dass das Musicalgenre in Deutschland zur Zeit eben sehr in eine Richtung geht (Rock-Pop) und man an allen deutschen Musicalschulen nur noch in diese Richtung ausgebildet wird. Natürlich wird man dann, als jemand der in dieses Genre passt, auch hier in Deutschland eingesetzt.
Es gibt aber immer wieder Songs, in denen die klassische Ausbildung verlangt wird. Ist natürlich wieder Ansichtssache, aber ich finde beispielsweise, dass "Keiner weint um Hexen" von Lucy Scherer nicht klassisch genug gesungen wird.
http://www.youtube.com/watch?v=Y1b2zTGym7M
Klar- es klingt auch so schön, aber eigentlich fand ich diesen Kontrast in der Stimme der Glinda besonders toll.
Hört man dagegen viele Amerikaner in der Ausbildung - kann man sehr schöne klassische Stimmen entdecken (die aber trotzdem nicht wie Operstimmen klingen, sondern definitiv einen Musicaltouch haben), die aber auch sehr gut auf Rock-Pop umstellen können.
http://www.youtube.com/watch?v=O7OqMGcCFeg

Wenn sich aber der deutsche Markt auch weiterhin in die Rchtung entwickelt, ist es sicher sinnvoll, die Leute auch in diese Richtung auszubilden.

Edit: Ich nehme das "an allen deutschen Musicalschulen" zurück. Das kann ich nicht beurteilen. Kenne schließlich nicht alle.
 
Wenn ich nochmal was zu "Ich gehör nur mir" schreiben darf: Der ursprüngliche Schlusston, der so auch in den Noten steht, ist der, den Maya Hakvoort singt! Pia Douwes singt ihn höher, weil für sie, als sie im Studio die holländische Version gesungen hat und der höhere Ton für sie wohl einfacher zu singen war, als der tiefere (Im Holländischen heißt das dann "mij" und wird wie "mäi" ausgesprochen - so ungefähr ^^) Seitdem singen ihn einfach alle anderen "Elisabethen" auch so wie Pia...
@Bell*: Die "richtige" Elisabeth schreibt man mit einem s, also Sisi.
 

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