Frage zu den Modes

DirkH
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Hallo zusammen!

Ich bin Blueser und versuche mein Repertoire (d.h. die Moll/Blues-Pentatonik) zu erweitern. Ich spiele einen Song in A und versuche neue Noten der versch. Modes einzubauen

Bisher habe ich mir z.B. bei
www.looknohands.com/chordhouse/guitar/index_rb.html
einfach z.B. Dorisch o. Phrygisch in A ausgedruckt und versucht die Noten, die nicht in der Pentatonik vorkommen in meine Licks einzubauen. Das funktioniert bei manchen der Modes auch sehr gut.

Aber z.B. Lydisch in A nutzt ganz andere Noten. Kann es sein das, wenn ich einen Song in A spiele, ich nicht z.B. Lydisch in A nehmen muss sondern Lydisch in einer anderen Tonart damit es passt?

Würde mich freuen wenn jemand antwortet, doch bitte bedenkt das ich von der Theorie dahinter sehr wenig Ahnung habe ;-)

Gruss,
Dirk
 
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A-Lydisch unterscheidet sich ja nur durch die #4 von Ionisch (Dur). Du musst schaun, über welche Akkorde du die Tonleiter spielst, da sich das D# schon mit einigen Akkorden beißt.

Du könntest aber z.Bsp. mal versuchen, mit den jeweiligen Mixolydischen Skalen über einen 12-Bar Blues zu improvisieren.
 
Danke für deine Antwort!

A-Lydisch unterscheidet sich ja nur durch die #4 von Ionisch (Dur). Du musst schaun, über welche Akkorde du die Tonleiter spielst, da sich das D# schon mit einigen Akkorden beißt.

Du könntest aber z.Bsp. mal versuchen, mit den jeweiligen Mixolydischen Skalen über einen 12-Bar Blues zu improvisieren.

Du meinst also Mixolydisch A über einen Song in A z.B.?

Aber wie ist das mit Lydisch wenn ich einen Song in A spiele?
Ich hatte das mal so verstanden, das man den jeweiligen Ton der Tonleiter für den Mode verwendet.
D.h. über einen Song in A z.B. Phrygisch E?

Gruss,
Dirk
 
Ich glaube, DIE Herangehensweise/Erklärung der Kirchentonleitern, bei der man sagt "Phrygisch ist die Tonleiter von E nach E" hat schon Generationen von Interessierten (mich inklusive) in die Irre geführt ... !!

Du mußt Dir vergegenwärtigen, daß zum Beispiel PHRYGISCH nicht (notwendigerweise) von E nach E geht, sondern daß phrygisch eine tonleiter ist, WIE ZUM BEISPIEL (!) von E nach E auf den weißen Tasten. Sie ist definiert, durch eine genaue Abfolge von GT- und HT-Schritten, womit sich eine bestimmte Tonauswahl ergibt, IMMER BEZOGEN AUF DEN JEWEILIGEN GRUNDTON. Du kannst phrygisch genauso mit Grundon G, B oder DB bauen ...

Und eben diese (jeweils einzigartige) Tonauswahl ist es, die jedem Modus der Kirchnetonleiter einen eigenen, unverwechselbaren Sound verleiht.

Wie Du selbst sicher festgestellt haben wirst, klingt A dorisch ganz anders, als A lydisch, obwohl beide A als Grundton=Bezugspunkt haben.

Wenn man die Bluestonalität als Umgebung annimmt und ihr den lydischen Modus mit gleichem Grundton gegenüberstellt, wird sich wohl am ehesten in der 7 ein Reibungspunkt ergeben, weil lydisch ja eine große Sept hat, ganz im Gegensatz zur Bluestonleiter.

Es gilt also, eine Skala zu finden, die die tonalen Eckpfeiler der Bluestonalität nicht "verletzt", vielleicht zum Beispiel mal mixolydisch oder lydischdominant.

Anderer Ansatz: Wie wär´s, wenn Du die Modi mal Modi sein läßt, und Dir einfach mal - nach Gehör - Töne aussuchst, die Du mitverwenden willst, und an denen arbeitest ... ?

Die Frage "was paßt zu einem Stück in A ?" ist falsch gestellt. Die Frage ist, in WAS FÜR EINEM A ist das Stück ? A Dur? A Blues ? A Dorisch ? A pphrygisch ?
Ist es ein Blues? Ein Flamenco? Ein Folk-Song? Ein Trauermarsch?

Jede Gattung hat eine für sie typische Tonauswahl. Deswegen ist der GRUNDTON nicht das einzige Kriterium zur Beurteilung des "richtigen" Tonmaterials ...

LG, Thomas
 
Aber z.B. Lydisch in A nutzt ganz andere Noten. Kann es sein das, wenn ich einen Song in A spiele, ich nicht z.B. Lydisch in A nehmen muss sondern Lydisch in einer anderen Tonart damit es passt?
Dann ist es aber kein Lydisch mehr ;-) Die Grundtonalität mit den gewählten tönen zum improvisieren bestimmt die Modalität. Töne stehen immer im Bezug zur herrschenden Tonalität. Lydisch wäre es nur wenn du die Quarte hochalterierst oder kurz die lydische Quarte nutzt (in C-Dur z.B. f# statt f).

Beispiel: Angenommen du hast als Tonalität C mit Funktionen I-IV-V (C7 oder Cm, F7, G7 als Akkorde) und würdest jetzt F-Lydisch spielen was hörst du dann? Genau, eine ionische Modalität oder kurz C-Dur-Skala, weil die Töne im Bezug zur Tonalität C interpretiert und gehört werden und nun mal die gleichen Töne sind wie in F-Lydisch ;) Ergo bestimmte die herrschende Tonalität, oder um mal einen englischen Begriff zu nenne der Key (hier C), den Klangcharakter der verwendeten Töne und drückt ihnen somit eine Modalität aufs Auge.

Ich glaube, DIE Herangehensweise/Erklärung der Kirchentonleitern, bei der man sagt "Phrygisch ist die Tonleiter von E nach E" hat schon Generationen von Interessierten (mich inklusive) in die Irre geführt ... !!
Zumal es aus didaktischer Sicht absolut fahrlässig ist. Erinnert mich ein wenig an "Was ist die Subdominante von Bb? F ist doch immer die Subdominante?".

Modalitäten lassen sich strukturell über Abstände "intellektuell", wie von turok bereits gesagt, vergegenwärtigen. Das reicht aber noch nicht aus. Als nächstes muss man sich den Sound einprägen. Dazu können auch bestimmte Interpreten helfen wie z.B. Stantan viel in dorisch spielt mit eingebauten Blues-Licks (die aber eher Molltonal ausgerichtet sind, wie von eigentlich 99% der "rock-blusser" der ende 60iger, Anfang 70iger, wie z.B. Page, Hendrix, Blackmore etc.). Wenn man dann klangliche Vorstellungen von allen gängigen Modalitäten hat, weiß man auch natürlich wann welche Modalität passt.

Letztendlich sollte man es imho (fast) tunlichst vermeiden über "essels Brücken", wie z.B. D-Dorisch ist C-Dur von d nach d gespielt, Modalitäten einzuprägen, sondern sie als eingeständige Sounds begreifen samt seiner Struktur der GT/HT. Aber zu wissen das D-Dorisch die gleichen Töne wie C-Dur nutzt ist nicht schlimm und durchaus nützlich und sollte keinen davon abhalten das auch, wenn man es den für nötig erachtet, mit ins Gedächtnis zu brennen.
 

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