Folk Musik oder Volksmusik ? Kommerz dank Klischees ?

Man fängt an zu sammeln und zu sichten, wenn etwas "bewahrt" werden soll, das im aussterben begriffen ist. Volkskunst ist meist im ländlich/abgeschiedenen bereich angesiedelt, in schwer zugänglichen tälern am längsten bewahrt. Durch verstädterung, globalisierung, massenmedien und viele faktoren ist eine neue situation entstanden, wer trägt noch trachten, erzählt märchen und sagen und spielt altvertraute weisen auf "volksinstrumenten"? Das gibt es noch vereinzelt, wird aber meist vermarktet als touristenattraktion oder gibt sich für "volksmusik" aus. Wer nach Hawaii kommt, erwartet, mit hula-tänzen empfangen zu werden, was in Bali gamelanmusik, sind in Bayern krachlederne, schuhplattler und alphörner. Dabei ist die tiefere, oft kultische bedeutung abhanden gekommen.
Selbst das absinken von mythischem ins kinderspiel findet nicht mehr statt, da kinder sich anderweitig orientieren, kreisspiel, kreiseln, reifen sind "out", nicht einmal der germanische waffentanz wird noch gesungen auf die worte "Fuchs, du hast die gans gestohlen", wieviele zauber- und gebetsformeln werden auf die 3-ton-melodie "Hoppe, hoppe, reiter" erklungen sein !
Uraltes erscheint in neuem gewand, ob trommelsprache, karneval, fruchtbarkeitsriten, mannbarkeitsrituale, tätowierungen und körperschmuck. Und so geht es munter weiter.
 
Da möchte ich widersprechen. Ich finde durchaus viel volkstümliches in Kinderliedern etc. Man muss nur genau hinsehen und die Kinder darauf aufmerksam machen (natürlich auch so dass sie es verstehen). Denn wenn sie es nicht wissen, dann können sie es auch nicht weiter tragen. Das ist ähnlich wie mit der Sprache. Wenn ein Dialekt ausstirbt, dann nru aus dem Grund, weil der Dialekt nicht mehr an die Kinder weiter gegebn wird. Und wenn nichts volkstümlihes in Kinderliedern etc ist, dann wird es auh aussterben. Somit würde ich sagen: Begeben wir uns da auf die Suche.
 
In meinem Fall äußern sich Bewegungsmuster da eher durch Mitwippen des Fußes o.ä.
:)

Singen hat auch heilende Wirkung(wie aktives Musizieren überhaupt.) und auch die erwähnte sinnliche Erfahrung damit kann ich bestätigen.
Zum einen als Selbsterfahrung, zum anderen aber auch als Gemeinschaftserfahrung. Für mich wäre deshalb "Volksmusik" nicht unbedingt ein bestimmter Stil oder nur auf Grundlage tradierten Liedguts anzusiedeln. Sie ist vielleicht eher als wesentlicher Teil zu einer bestimmten Form der Feierlichkeit (des Feierns) zu sehen, die in der gängigen, auf Massenwirkung zielenden Konzertpraxis nicht vorgesehen ist.

Spontan und aus dem Stegreif möchte ich hier einfach mal Folgendes behaupten: Individuelle Ausdrucksmöglichkeiten werden oft nur noch ausgebildet, wenn Chancen auf außerordentliche Wirksamkeit (Star-Potential) bestehen. Die Fähigkeit des Mitwirkens, des Teilnehmens der Gemeinschaft wegen, geht verloren und es tritt an seine Stelle das Vorführ-Event, bei dem höchstqualifizierte Fachkräfte mit multimedialer Macht für vorübergehende Rauschzustände sorgen (ohne dabei eine Identität der Gemeinschaft zu erzeugen, die über Feststellung von Geschmacks-Gleichheit und das Event als solches hinaus reicht). - Für mich wäre also extrem erörternswert, ob die Funktionalisierung von Musik, wie sie sich aus einem Vermarktungsinteresse heraus entwickelt hat, die Funktion, die Musik als identitätsstiftendes Phänomen innerhalb von Gemeinschaften hat/haben kann, verhindert.

… dass mein Interesse für eine mir bis dato unbekannte Musik dann mehr oder weniger geweckt wurde.
Ich würde sagen: weil auch der jeweils kulturelle Bezug oder die künstlerische Intention einen Anlass/Anreiz bieten, dazu eine Beziehung zu knüpfen und sich neu zu erfahren - bzw. möglichen Varianten von sich zumindest spekulativ nachzufühlen. Kunsterfahrung (und natürlich auch Philosophie) als Möglichkeit, über das hinaus zu empfinden, was uns die Umstände, in die wir - sozial und kulturell - hineinverwickelt sind/wurden, individuell haben ausbilden und werden lassen.

Globalisierung deshalb bitte (!) als Vervielfältigungs- und nicht als Vereinheitlichungsprozess! Und das Andere/Anders-Geartete möglichst nicht in den Ausformungen, die auf Klischee-Vorstellungen zurück gehen. Denn dabei handelt es sich um sentimentale Sehnsüchte, die jegliches wirkliche Ausbrechen/Erweitern verhindern, weil sie eben nach exakt demselben Muster "gestrickt" sind wie die Zustände, die sie in uns entstehen lassen. Und genau das liegt im Interesse jeder Unterhaltungsindustrie. Sie liefert (ob als Musik, Film oder Fantasy-Roman) den Stoff, der alles, spektakularistisch aufgemotzt, zunehmend zu Immer-Selbem verklumpt. Die Vielfältigkeit nimmt zwar zu, aber nur in dem Maße, wie sie auch peripherer wird - und Musik eben zu einer Geschmackssache verflacht :eek:!

Grüße
Oliver
 
Für mich wäre also extrem erörternswert, ob die Funktionalisierung von Musik, wie sie sich aus einem Vermarktungsinteresse heraus entwickelt hat, die Funktion, die Musik als identitätsstiftendes Phänomen innerhalb von Gemeinschaften hat/haben kann, verhindert. [/B]

Eine interessante Frage und wenn ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass Du da richtig liegst mit dieser Annahme. Ich bedauere das gewiss, aber die Entwicklungen in unserer hochtechnisierten Welt zeigen da auch ihre negativen Einflüsse, was die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl betrifft.

Das ist ja so ein zweischneidiges Schwert mit der identitätsstiftenden Funktion von Musik.
In der Geschichte nicht nur unseres Landes gibt es genügend Beispiele für Missbrauch (Soldaten, die mit patriotischen Liedern auf den Lippen in den Krieg gezogen sind, die SA-Lieder, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl für die Mitglieder dieser Terrororganisation vermittelten u.ä.).
Positive Beispiele wie Jugendmusikbewegung, Lieder der Arbeiterbewegung etc. gibt es natürlich reichlich.

Das heutzutage in die richtigen Bahnen zu leiten und nicht nur der Star-Vermarktung und Kommerzialisierung zu überlassen, wie Du schreibst, ist bestimmt nicht so einfach umzusetzen, aber auch nicht unmöglich, wie ich finde, wenn jeder in seinem kleinen Bereich sich Mühe gibt.

Edit: Die Funktion von Musik mit all ihren Aspekten ist ein so vielseitiges Thema und interessant genug, darüber einen eigenen Thread(vielleicht im OT-Bereich) zu eröffnen. Wie wäre das, olliB.?
 
Edit: Die Funktion von Musik mit all ihren Aspekten ist ein so vielseitiges Thema und interessant genug, darüber einen eigenen Thread(vielleicht im OT-Bereich) zu eröffnen. Wie wäre das, olliB.?
Damit hast Du selbstverständlich recht. Das wäre schon ein Thema. Problem dabei: wenn man sich in mehreren interessanten Threads einbringen will oder soll, sind schnell mal ein paar Vormittage damit verbracht.

Und vielleicht kennst Du auch das (Vor-)Urteil, dass sich handwerkliches und intellektuelles Vermögen in der Regel ausschließen. Und ich bin nun mal Cajonbauer. ;)

Grüße
Oliver
 
Gibt´s noch Sender, die kein Format-Radio machen? Da wird Geschmack erzeugt (Wahrnehmung verklumpt), ins Gehirn gebrannt und mit Signalen garniert, was als Image-Package in vorsortierten Regalen dann käuflich zu erwerben ist. Kann man sich das als Musikfreund gefallen lassen? Wollen wir uns nicht jenseits von Vorlieben für Musik interessieren und selbstverständlich – phasenweise – immer wieder von bestimmten Sachen besonders berührt werden?
Leider etwas verspätete Antwort (Umbau bei Musiker Board war schuld). Es gibt im Internet einige, die Format Radio machen, schau bei deinen Genres einfach mal in Suchmaschinen nach. dAnn findest du welche.
 
Eben habe ich noch einmal die letzten Beiträge in diesem Thread durchgelesen, mir fiel dabei auf, daß hier mehrfach Unzufriedenheit über die Radioprogramme geäußert wurde - ich bin selbst auch kein großer Radiohörer mehr.
Ich denke noch daran zurück, wie schön es in den Siebzigern war, sich täglich eine Stunde mit Cassettenrecorder ans Radio zu setzten, und wirklich richtig zuzuhören! In meiner Gegend war das dann der Club 19 des SDR 2 oder der Club 16 aus Bayern.

Die wirklich anspruchsvolle Musik wird seit geraumer Zeit nicht mehr im Popradio gespielt, ist dort vielleicht auch noch nie gespielt worden, mittlerweile lässt sich das temporär wieder in unserem hiesigen Kultursender tun. Da wird auch Jazz, Folk und Weltmusik gespielt, neulich hörte ich z.B. die Vorstellung von Tracy Chapmans neuem Album inklusive Interview mit der Künstlerin.
SWR 2: http://www.swr.de/swr2/-/id=7576/otnbb1/index.html
Siehe auch SWR 2 Dschungel, 19.20 -20.00
Würde ich um diese Zeit nicht arbeiten, könnte ich mir vorstellen, diese vierzig Minuten wieder ganz und gar genießerisch Radio zu hören, so wie vor über dreißig Jahren!
 
… - ich bin selbst auch kein großer Radiohörer mehr.
Ich besitze gar keines mehr. :)

… wie schön es in den Siebzigern war, sich täglich eine Stunde mit Cassettenrecorder ans Radio zu setzten …
Ach ja. Wir hatten ein Tonbandgerät von Telefunken und ich glaube, ich habe mit Mikro aufgenommen (und immer gehofft, der Moderator quatscht nicht los, bevor das Stück ganz zu Ende ist :).

Bis weit in die Achtziger hinein gab´s zwischen 18.00 h und 20.00 h auf NDR 2 ´ne Sendung, zu der ich oft und gerne ausgiebig in die Badewanne gestiegen bin. Mir fällt aber nicht ein, wie die hieß.

Grüße
Oliver
 
Vielleicht habe ich ja was überlesen - aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass manches von dem, was hier angemahnt wurde, schon besteht bzw. bestand, aber unbekannt blieb. Gruppen wie Grenzgänger, die Leipziger Folksession und Lecker Sachen haben z.B. versucht, Lieder wie "Guter Mond, du gehst so stille", "Horch was kommt von draußen rein" und "Vetter Michel" musikalisch upzudaten.
Ob sie damit die Lieder bekannter gemacht haben, ist eine andere Frage. Mir scheint, dass es sowas wie Volksmusik im Sinn ohne Schrift bzw. Noten tradierter Musik in Deutschland praktisch nicht (mehr?) gibt. Es ist denn auch kein Wunder, dass irische Lieder und französische Bourrées in der Folkszene vermutlich bekannter sind als die o.g. Lieder oder die Tänze, die Deitsch spielt.
Ausnahmen sehe ich am ehesten im Alpenraum und - in der fünften Jahreszeit - im Rheinland.
Aber vielleicht liege ich auch völlig schief, und alle, die in der Bundeswehr waren, kennen das Westerwaldlied?
 
Ich besitze gar keines mehr. :)

Bis weit in die Achtziger hinein gab´s zwischen 18.00 h und 20.00 h auf NDR 2 ´ne Sendung, zu der ich oft und gerne ausgiebig in die Badewanne gestiegen bin. Mir fällt aber nicht ein, wie die hieß.

Grüße
Oliver

Du meinst vielleicht den "Club" auf NDR2 (Henning Venske?) bzw. "Die Plattenkiste" mit Günter Fink, die in den 80ern auch lief. Fink moderierte die Sendung auch sehr humorvoll und begann manchmal mit dem Spruch "Hier ist der Norddeutsche Rundfink..." .

Mit dem Aufnehmen ging es mir ähnlich, ich war damals stolzer Besitzer eines Uher SG 561 Royal - Tonbandgerätes ("Die Trickmaschine") und habe dann auch vorm Radio gehockt und bestimmte Songs mitgeschnitten.
 
Mit dem Aufnehmen ging es mir ähnlich, ich war damals stolzer Besitzer eines Uher SG 561 Royal - Tonbandgerätes ("Die Trickmaschine") und habe dann auch vorm Radio gehockt und bestimmte Songs mitgeschnitten.

...dieser Vorgang hat eben auf wohltuende Weise die Aufmerksamkeit erhöht. Und reingequatscht wurde lange Zeit eben auch nicht so wie heute:eek:
Die Jetzt- Zeit hat halt andere Möglichkeiten des Entdeckens gefunden, das soll nicht heißen, das es eine bessere oder schlechtere Zeit gibt. Die gute alte und die bessere neue Zeit, oder auch, heute ist die gute alte Zeit, an die wir uns in zwanzig Jahren erinnern werden. Das beste an der vergangenen Jugend ist an sich, dass man damals halt jung war...
ich liebe an unserer Zeit die tollen elektrischen Zahnbürsten, die einem noch im Halbschlaf die Beißerchen polieren, oder die wunderbar leisen Staubsauger, die unsere empfindlichen Musikergehöre nicht malträtieren, aber vor allem auch die Möglichkeiten, von Musik Kenntnis zu erhalten, die einem früher wohl entgangen wäre!
 
...dieser Vorgang hat eben auf wohltuende Weise die Aufmerksamkeit erhöht.

Genauso ist es und man hat intensiver zugehört, genauere Kenntnisse verschiedener Musikrichtungen gehabt.
Nun will ich keineswegs gegen die heutige Zeit mit all den Informationsmöglichkeiten zu Felde ziehen, ich profitiere ja genau wie alle anderen sehr davon. Das Problem heute stellt sich mir allerdings so: Bei meiner begrenzten Zeit, die mir zur Verfügung steht, kann ich mir gar kein umfassendes Bild der ganzen Musikstile und Gattungen machen, ohne von vornherein bestimmte Genres auszuschließen. Die Masse der ganzen musikalischen Vielfalt ist zwar wunderbar, aber ich finde sie manchmal auch erdrückend.
Wenn die Auswahl riesig ist - das ist wohl bei allen Dingen so - ist die Entscheidung sicherlich nicht leichter.
 
Genau das ist das Problem: Wir haben zuviel Information. Allein wie viel Internetradios es gibt etc. Man kann nicht alles erfassen und so muss man leider dann auch einiges ausschließen. Es ist zwar schade, aber es gibt sonst keine Lösung.
 
Willst Du damit etwa sagen, dass früher doch nicht alles besser war?

...bin zwar nicht derjenige, der gefragt wurde, trotzdem, auf die jüngsten Beiträge Bezug nehmend, eine Antwort ---

wir waren ja noch bei den Radiosendungen usw. Heute kann man sich kaum vorstellen, was für einen Kultstatus manche Sendungen hatten, der entsprechende Moderator war fast schon eine Art Familienmitglied oder ein Freund.
Andererseits bot das Radio niemals die Möglichkeit, ein Gespräch zu führen, so wie wir dies eben hier tun!

Folklore war wohl auch, auf dem Land tagsüber seine Haustür nicht abzuschließen, sich die Briefe vom Postboten auf den Küchentisch legen zu lassen, zu Fuß einkaufen zu gehen und dabei zwei Stunden unterwegs zu sein, dabei, sagen wir, rund fünf Bekannte zu treffen, mit denen man die Neuigkeiten austauscht. Hört sicht gut an, die Kehrseite war allerdings, dass man als Untermieter überwacht wurde, ob man sich über die Nacht vielleicht Besuch mit nach Hause bringt, und das es fast unmöglich war, als unverheiratetes Paar eine Wohnung zu mieten, dass jegliche Art von Anderssein in Schule und Betrieb konsequent gemobbt wurde. Ich spreche jetzt nicht vom 19. Jahrhundert, nein, solche Zustände hatten wir noch bis in die 70er des vergangenen Jahrhunderts hinein.
Jetzt bin ich zurück beim eigentlichen Thema, nämlich, dass man als junger Mensch in den gerade angebrochenen Siebzigern keine Lust mehr auf all das hatte, und sich der bestehenden Kultur verweigert hat, und sich seine neue Subkultur geschaffen hat, das war überlebensnotwendig!
Das konnte sich dann folgendermaßen gestalten:

Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Türen fallen in mein Haus
Und graue Herren fragen
Daß ich rote Fahnen habe
Will ich ihnen nicht sagen

Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Ich fahre öfters aus der Haut
Und schlucke eine Reise
Doch sogar wenn ich oben bin
Seh ich unten die Scheiße

Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Lange Haare fliegen im Wind
Und viele Leute lachen
Wenn sie könnten wie sie wollen
Würden sie Hexenjagd machen
Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel

"Ihre Kinder" Nürnberg, vielleicht 1971
Ihre Kinder waren die erste Rockband mit deutschen Texten, und sind ein Teil meiner Folklore;)
 
Willst Du damit etwa sagen, dass früher doch nicht alles besser war?

Natürlich war früher nicht alles besser :D

Aber das ist wie im richtigen Leben: Wir erinnern uns gern und wehmütig an die "guten" Dinge der Vergangenheit, während wir die schlechten mit Freuden ausblenden.

Andererseits nehmen wir die "guten" Dinge der Gegenwart prinzipiell als selbstverständlich hin. Dementsprechend verschieben sich die schlechten Dinge der Gegenwart auf der Skala ganz weit nach hinten.
 
Nur zur Richtigstellung: Ich finde die Größe nicht schlecht, aber ich finde es schade zu weing Zeit zu haben, alles zu erkunden. Am Wochenende kann ich micht nicht immer entscheiden, was ich machen will. Es gilt zwei Instrumente zu spielen, sich musikalisch weiter zu bilden und noch dazu Musik zu hören (ist genauso wichtig wie Instrumente zu spielen; man lernt daraus viel). Aber da dann irgendetwas immer wieder vernachlässigt werden muss, da die Zeit zu kurz ist, finde ich es schade.
 
olliB. schrieb:
Wie geht man z. B. mit dem reaktionären Ursprung des "Country" um?

Ich habe das gelesen und festgestellt, dass ich eigentlich gar nichts über den Ursprung dieser Musik weiss. Vielleicht könntest Du mir da etwas auf die Sprünge helfen?
 
Ich habe das gelesen und festgestellt, dass ich eigentlich gar nichts über den Ursprung dieser Musik weiss. Vielleicht könntest Du mir da etwas auf die Sprünge helfen?

Ich lese das in dem aufschlussreichen Buch, welches ich hier schon mal zitiert habe: "Eine Geschichte der Folkmusik" von Jürgen Frey und Kaarel Siniveer.

Country Music war demnach der wichtigste Träger der Kultur der Südstaaten und wurde von daher neben ihrem Wert als unverhohlen kommerzielles Industrie-Produkt "als Bollwerk gegen die schwarze Unkultur sowie gegen das kritische Liedgut der anwachsenden amerikanischen Arbeiterbewegung" angesehen und politisch-gesellschaftlich gefördert. – Künstler, die das nicht nur wissentlich in Kauf nehmen, sondern daraus bewusst ihren Profit kalkulieren (sich als Speerspitze einer rassistischen Haltung benutzen lassen), möchte ich als reaktionär bezeichnen (bei allem Reiz, den diese Musik als bloße Musik haben kann).
 

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