Flecken auf Fingerlöchern

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JanHe
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Hallo,

Ich kann es kaum fassen, aber der Zoll war doch schnell (und günstig!! nur 8 Euro Gebühren, etwa ein Zehntel vom Befürchteten) und lieferte mir plötzlich (im USPS Tracking erst heute vermerkt) die bestellte Burke Whistle! Ich probierte sie sofort aus. Daher weiß ich gar nicht genau, wie sie aussah, bevor ich sie das erste Mal spielte. Danach ist mir aufgefallen, dass leichte Flecken auf den Fingerlöchern sind. In der Anleitung steht nur, dass das Messing etwas dunkler mit der Zeit wird, womit das hier wohl nicht gemeint ist. Mich stört es nicht wahnsinnig, ich würde nur gerne wissen, was das ist. Bestimmt könnt Ihr Blechbläser etwas dazu sagen?

Würde mich über eine Antwort freuen!

PS: Der Sound der Burke stellt alles in den Schatten, insofern ist mir das eigentlich auch gerade völlig egal. Ich frage nur aus Interesse.
 
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Hi,

erstmal Glückwunsch und viel Spaß mit deiner neuen Flöte :) Freut mich sehr, dass die Kosten überschaubar geblieben sind.

Ich weiß jetzt nicht genau aus welchem Material die Burke gefertigt ist, aber insbesondere Messing läuft relativ schnell an. Da der Bereich rund um die Tonlöcher zusätzlich mit Handschweiß in Kontakt kommt, sieht man hier solche Flecken verstärkt. Bei Messing liegt das am Anteil von Kupfer in der Legierung. Durch verschiedene Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit etc.) und dabei vorallem die Reaktion mit Schwefelverbindungen korrodiert das Material. Das wird dann als dunkle Schicht auf dem Messing sichtbar (Kupfersulfid). Wenn jetzt noch weitere Einflüsse dazu kommen, die den pH-Wert ins Saure verschieben, dann wird die Schicht bläulich-grün (Kupfersulfat). Allgemein wird die Flöte auf Dauer nachdunkeln, da du den Kontakt mit Luft nicht vermeiden kannst. Aber du kannst natürlich den Kontakt mit Handschweiß vermindern, indem du die Flöte regelmäßig mit einem Mikrofasertuch abwischst. Auch von Innen würde ich das Rohr mit einem Wischerstab nach dem Spielen trocknen.
 
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Danke für den Tipp. Werde ich machen. Gibt es die Möglichkeit zum Nachlackieren? Verändert sich auch der Ton mit der Zeit? Kann mir eine Änderung des Tons eigentlich nur bei Holzbläsern vorstellen...

Soll ich ein kleines Video mit der Flöte aufnehmen? Könnte mir vorstellen, dass das jemanden interessiert...
 
Das soll Messing sein? Die Farbe wird auf den Bildern nur schlecht wiedergegeben.
Wenn Du das lackieren willst, dann ist der Fachbetrieb Müller-Lack dafür eine erste Adresse, das kostet aber.
https://mueller-lack.com/

Ich finde es eigentlich sehr schön, dass sich auf unbehandelten Instrumenten eine Patina bildet, das wird bei Neuinstrumenten oft genug gegen Aufpreis imitiert.

Messing besteht aus Kupfer und Zink (plus kleinen Beimischungen) und ist im Fall von Gelbmessing besonders korrosionsempfindlich.

Der wichtigste Tip zur vorsorglichen Pflege wurde oben genannt, meine Gelbmessigtrompeten sind damit allesamt korrosionsfrei Jahrzehnte alt geworden und werden mich auch noch überleben.

Kurz gefasst: Speichel nach dem Üben/Spielen ausspülen und Handschweiß abspülen, dann das Wasser aus dem Instrument schütteln und das Äußere mit einem ganz feinen Mikrofasertuch abwischen (z.B. Edeka oder DM Fenstertuchqualität), fertig.
Bei Trompeten wäre dann noch das (synthetische) Ölen fällig.

Gruß Claus
 
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Ich finde es eigentlich sehr schön, dass sich auf unbehandelten Instrumenten eine Patina bildet, das wird bei Neuinstrumenten oft genug gegen Aufpreis imitiert.
Das heißt, der Klang wird nicht negativ beeinträchtigt?
 
Von Patina nicht, bei fachgerechten Lackierungen und Galvanisierunen sind die Meinungen geteilt.

Messbar sind mit dem BIAS System bei Trompeten minimale Änderungen im Frequenzband, die eigentlich unhörbar sind. Im Messsystem wird das Instrument aber nicht gespielt, sondern die Luftsäule technisch und genau wiederholbar angeregt.
Das ist messtechnisch ideal, hat aber nichts damit zu tun, wie ein Mensch das Instrument spielen kann und spielen würde.
Die zwei Blindtests mit fachgerecht gespielten Trompeten, die ich kenne (inklusive einem mit mir), zeigten keinen Zusammenhang von Klang und Lackierung oder Galvanisierung, der auch gerne wichtig genommene Faktor Legierung fiel völlig unter den Tisch.

Aber vollmundige Behauptungen lesen sich natürlich besser, besonders wenn sie gefällig sind (das strahlende Silber, das warme Goldmessing usw.) und auch großartige Musiker können regelrechten Unsinn glauben.

Fazit: wenn dir eine Lackierung lieber ist, dann mach' das. :)

Gruß Claus
 
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Ich habe zwei Whistles aus Messing. Die Generation hat keine Flecken bekommen, die Walton's schon. Und das sogar schon nach sehr kurzer Zeit. Ein Problem sehe ich nicht darin, eigentlich finde ich solche "Spielspuren" sogar attraktiv, sofern sie wirklich durch den Gebrauch entstanden und nicht künstilich hinzugefügt wurden.

Gitarristen zahlen teilweise ein paar tausend Euro dafür, dass die Gitarre von einem ganz bestimmten Typen kaputt gemacht (neudeutsch: geaged) wurde. :)
Mich stört es nicht wahnsinnig, ich würde nur gerne wissen, was das ist.
Aufgrund meiner Erfahrung mit der Walton's würde ich das als "kommt wohl bei manchen Messinglegierungen vor" zur Kenntnis nehmen. Lackieren würde ich die Flöte auf keinen Fall. Wie gesagt, für manche Spieler machen solche Benutzungsspuren sogar einen besonderen Reiz aus (auch bei Saxophonen z.B., die man auch unlackiert kaufen kann).
 
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Sehr cool, Danke für die Antworten! Verstehe ich also richtig, dass ich lediglich darauf achten muss, Salzwasserablagerungen zu verhindern (durch Schweiß hervorgerufen), da diese besonders leicht Korrosion hervorrufen können?
 
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Im Speichel ist das unterschiedlich
Bei Flötenspielern meiner Ansicht nach nicht so das Problem. Ich denke, hier ist es eher die Atemfeuchtigkeit, die sich im Inneren der Flöte niederschlägt. Natürlich weiss ich nicht, wie es bei anderen aussieht, aber zumindest bei mir kann ich das ausschließen.

(Ich habe allerdings auch mal die Holzblockflöte eines Kindes zur Fehlersuche in die Hand bekommen, weil "die Flöte nicht mehr ging". Des Rätsels Lösung: Sie war im oberen Bereich fast komplett mit einer hart gewordenen Pampe aus eingespeichelten Kekskrümeln verstopft.) :D
 
(Ich habe allerdings auch mal die Holzblockflöte eines Kindes zur Fehlersuche in die Hand bekommen, weil "die Flöte nicht mehr ging". Des Rätsels Lösung: Sie war im oberen Bereich fast komplett mit einer hart gewordenen Pampe aus eingespeichelten Kekskrümeln verstopft.) :D
Deswegen habe ich, wenn ich in der Grundschule arbeite, immer eine extra Flöte, die nur die Kinder benutzen, und würde nie die Kinder auf den Flöten, die ich selber nutze, spielen lassen. :D
 
Zur Reinigung steht da:

Clean the whistle Head as shown below using a dish soap solution, allowing the solution to drip through the inverted windway. (Make solution using a squirt of dish soap (Dawn) in a small bottle of water. DO NOT rinse with water; allow to DRY. Blow out excess solution by blowing through the window. A pipe cleaner soaked in solution can be used to very GENTLY wipe out windway. Excessive probing in the whistle head can damage the voicing of the whistle. BE GENTLE.
Allow whistle to completely dry before use or befure putting away to prevent metal oxidation.
NEVER IMMSE IN WATER OR RUN WATER THROUGH WHISTLE.

Macht Ihr das auch so? Das heißt also, ich soll meine Flötenbürste in eine Seifenlösung dippen und dann durch die Flöte damit gehen? Und ein wenig vorne in den Kopf reinträufeln. Dann durchpusten und zum Trocknen legen. Mit einem Mikrofasertuch die Fingerlöcher von außen abwischen. Richtig?
 
Das heißt also, ich soll meine Flötenbürste in eine Seifenlösung dippen und dann durch die Flöte damit gehen?

Liest sich so. Wenn das eine offizielle Anleitung von Michael Burke ist, kannst du das wohl so machen. Persönlich bin ich mit Reinigungsmitteln jeglicher Art an Instrumenten sehr vorsichtig. Bei Spülmittel würde ich auch eher auf ein möglichst einfaches zurückgreifen. Also nicht das Zeug was als "besonders handpflegend" oder ähnlich beworben wird. Da sind in der Regel weitere Zusätze drin und ich wäre mir nicht sicher, inwieweit die sich mit dem Metall des Instruments vertragen. Bzgl. der Flötenbürste solltest du auch sicherstellen, dass du die nach der Verwendung mit Seifenlauge auch nochmal ausspülst und komplett durchtrocknen lässt. Wenn das Ding konstant irgendwie immer etwas feucht ist, bastelst du dir einen prima Nährboden für alle möglichen Bakterien und Pilze. Wenn du deine Flöte mehrmals in der Woche "feucht durchwischen" möchtest, wäre es sinnvoll ein paar mehr Bürsten anzuschaffen. Dann kannst du jederzeit eine saubere, trockene Bürste verwenden während die anderen ggf. noch vor sich hin trocknen. Alternativ kannst du dir auch einen Wischerstab aus Holz oder Kunststoff besorgen. Da fädelt man dann ein Stofftuch (z.b. Taschentuch) ein und wischt damit die Flöte aus. Der Vorteil dabei ist, dass du die Tücher einfach wechseln und auch waschen kannst. Finde ich ehrlich gesagt hygienischer als eine Bürste.
 
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Ja, so einen Wischstab finde ich eigentlich auch viel besser. Habe von meinen Blockflöten einen aus Kunststoff. Aber muss man dann ein Mikrofasertuch oder so nehmen? Burke hat mir so ein Minituch mitgeliefert, ich weiß aber nicht, welches Material das ist. Kann man mit Nicht-Mikrofasertüchern leicht die Flöte zerkratzen?
 
Also für meine Querflöte habe ich lange Zeit ein einfaches Stofftaschentuch benutzt. Das saugt genug Feuchtigkeit auf, ist aber dünn genug um gewickelt noch in die Flöte zu passen. Es gibt aber auch Tücher zu kaufen, die extra für das Auswischen von Flöten gedacht sind. Da kann man aber auch wieder richtig Geld lassen.
Thomann hat zum Beispiel auch so ein Tuch im Sortiment:


Herco Cleaning Cloth Flute

Muss man sich eben überlegen, ob man so viel Geld dafür ausgeben möchte. Habe die Tücher aber auch schon günstiger gesehen. Meiner Meinung reicht aber ein einfaches Stofftaschentuch aus Baumwolle zum Auswischen. Für die sichtbare Oberfläche würde ich aber nur ein Mikrofasertuch verwenden. Dafür sind diese grobmaschigen Tücher bzw. Taschentücher nicht geeignet.​
 
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