Flatwounds für Steelstrings ?

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Hallo Leute,

hat jemand von Euch Erfahrung mit der Verwendung von Flatwounds (wie sie für Jazz-Gitarren verwendet werden) auf "normalen" Steelstrings ?

Ich meine Saiten wie diese hier

http://schneidermusik.de/shop1/prod.../2327?osCsid=cb003777f01a1299896cc0ee2ea294b7
http://schneidermusik.de/shop1/prod.../2375?osCsid=cb003777f01a1299896cc0ee2ea294b7

Mich würde interessieren, ob schon mal jemand von Euch solche Saiten auf seiner "Western" ausprobiert hat und was dabei rüber gekommen ist.

Ich verwende sie bisher auf meiner Artcore, die aber fast ausschließlich verstärkt im Einsatz ist.
 
Eigenschaft
 
Selber probiert noch nicht. Aber ich kenne auch keine Bronze oder Phosphor-Bronze Flatwound (was nicht heißt, dass es keine gibt). Ob die dann also akustisch viel hermachen (bzw. so viel wie über einen Magnettonabnehmer), würde ich erstmal anzweifeln.

Aber probieren geht über studieren. :)
 
Hi,
ich habe selbst Flatwounds von Thomastik-Infeld (Spectrum Bronze) lange Zeit gespielt.
Sie fassen sich weicher an und klingen auch weicher als Roundwounds.
Auch halten sie länger als andere unbeschichtete Saiten.
Ich finde sie optimal für das Slide-Spiel auf der Westerngitarre geeignet.

Alles Gute

Stoptail
 
Selber probiert noch nicht. Aber ich kenne auch keine Bronze oder Phosphor-Bronze Flatwound (was nicht heißt, dass es keine gibt). Ob die dann also akustisch viel hermachen (bzw. so viel wie über einen Magnettonabnehmer), würde ich erstmal anzweifeln.

Aber probieren geht über studieren. :)

Stimmt schon, ich bin bisher auch nur über Nickelband-Saiten gestolpert.
Allerdings gibts tatsächlich den einen oder anderen (John Renbourn fällt mir gerade ein), der am liebsten mit Nickel-Saiten spielt.

Ich geh mal davon aus, dass bei gleicher Saitenstärke die Zugkraft von Roundwound und Flatwound vergleichbar ist... hoffe ich jedenfalls :redface:
 
Bei gleicher Saitenstärke passiert da nichts. Die Flatwounds haben dann einen minimal geringeren Zug als die Roundwounds.
 
Ich habe solche Saiten auch schon auf der Western benutzt, dass hast du ja bestimmt in deinem Saiten Blog gelesen :)
Klar, die Western wird dadurch schon anders, sie bekomt einen gewissen Jazz Sound. Vor allem wenn du sie neu aufziehst, merkst du den Unterschied besonders, weil die typische Brillianz der Neusaite nicht in gewohnter Weise da ist. Dafür verändert sich der Sound der Gitarre in den kommenden Monaten kaum.
Wenn man mehrere akustische Steelstrings hat, so ist es sicherlich ganz interessant, eine davon in der Form ausgestattet zu haben.
Heute verwende ich die von dir verlinkte Thomastik Swing Saite auf dem Selmer Nachbau, die kann ich empfehlen. Die andere kenne ich nicht.

Früher hatten ähnliche Stirngs so tolle Namen wie Framus Billie Lorento oder Framus Black Rose, und solche hatte ich damals auch mal auf der Western drauf.
 
Ich geh mal davon aus, dass bei gleicher Saitenstärke die Zugkraft von Roundwound und Flatwound vergleichbar ist... hoffe ich jedenfalls :redface:

Bei gleicher Saitenstärke passiert da nichts. Die Flatwounds haben dann einen minimal geringeren Zug als die Roundwounds.

Grundsätzlich wäre es so, dass bei gleicher Saitenstärke (-durchmesser) Flatwoundsaiten eine ca. 10-15% höhere Zugkraft erzeugen als Roundwoundsaiten.
Die Ursache liegt in der kompakteren Bauart
--> Flatwoundsaiten haben viel geringere Luftzwischenräume im zylindrischen Volumen (Außendurchmesser x Länge)
--> daher ist die Masse höher
--> Zugkraft wird ausschließlich durch Masse der Saite, Länge der Saite und der Frequenz bestimmt

aber dies kann durch unterschiedliche Flatwoundarten, unterschiedliche Materialien bzw. unterschiedliche Kerndrahtdurchmesser wiederum ausgeglichen werden

strings1.jpg

z.b. kann ein Saitenhersteller einen Kerndraht mit einem runden Umwicklungsdraht umwickeln und dann die Oberfläche glatt schleifen (wie im Bild Version 3)
oder er verwendet einen Flachdraht für die Umwicklung (wie im Bild Version 2)
Bei identischen Außendurchmessern hat die Version 2 die höchste Masse, dann folgt die Version 3 im Vergleich zur Version 1 (Roundwound).

Verwendet ein Saitenhersteller eine Chromdrahtumwicklung, dann ist es bezüglich Zugkraftvergleich nicht unerheblich welche Kerndrahtdurchmesser aus Stahl verwendet werden, da Chrom mit ca. 7,1 eine geringere Dichte als Stahl hat (die Gesamtmasse setzt sich ja aus dem Kernquerschnitt x Dichte(Stahl) x Länge + "Umwicklungsringquerschnit" x Dichte(Chrom) x Länge zusammen).
(Vergleicht man eine solche Saite mit einer Steel-Roundwound-Saite gleichen Durchmessers, so kann es durchaus sein, dass die Flatwoundsaite identische oder leicht geringere Zugkraft hat --> wäre aber der Umwicklungsdraht der Flatwoundsaite ebenfalls aus Stahl so wäre die Zugkraft dieser Saite deutlich höher)


Für eine grundsätzliche allgemeingültige Aussage bezüglich flatwound und roundwound betreffend Zugkräfte wäre ich vorsichtig, da einfach viele Faktoren betreffend Masse der Saite eine Rolle spielen.
Eines kann man sagen: Wenn die Materialien und Abmessungen von Kerndrähten und das Umwicklungsdrahtmaterial identisch sind --> dann erzeugen Flatwoundsaiten eine höhere Zugkraft als Roundwoundsaiten.


Ich hatte vor sehr, sehr langer Zeit einmal einen Chrom-Flatwound-Saitensatz (ich glaube der war von Gibson) auf einer Westerngitarre --> habe ich nicht sehr lange auf der Gitarre gelassen (der Klang war mir viel zu dumpf).
Wohingegen ich die Thomastik Classic S KF110 light für meine Konzertgitarre verwende (die waren früher auch Chrome Flatwound on Steel Core - jetzt sind sie angeblich Nickel flatwound on steel core) und der Klang für diese Sperrholz-Konzertgitarre mit diesen Saiten eigentlich sehr gut ist (klingt aber nicht wie eine Westerngitarre).

Für Westerngitarre bezüglich flatwounds würde ich empfehlen:
Thomastik AC111 PLECTRUM Acoustic Bronze (nickelfrei) Light .011 .014 .019w .027 .036 .050 (nur die dicke E-Saite ist roundwound, sonst flatwound)
 

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