Am PC. Der Academy Award für Emmanuel Lubezki brachte auch wieder Diskussionen auf, dass es besser 2 Oscars für beste Kamera geben sollte; einen für CGI, und einen für traditionelle Kameraarbeit.
http://www.slashcam.de/news/single/Petition-fuer-zwei-Cinematography-Oscars-fuer-Kamera-11234.html
Bloß, dass die "traditionelle Kameraarbeit" (sofern damit das Bewegen und Betätigen der Kamera gemeint ist) selten vom DoP selber gemacht wird.
Die, die den Oscar dafür bekommen, wie der Film aussieht, sind diejenigen, die mit so gut wie allen anderen Departments planen, wie der Look denn nun sein soll. Die Durchführung wird in der Regel von anderen vorgenommen. Ob das nun ein Camera Operator ist, der den Zoom betätigt oder ein Grip der die Kamera durch die Gegend schiebt....oder ein Geek, der die Maus durch die Gegend schiebt...im Endeffekt ist nur der Prozess zwischen Planung und Resultat ein anderer, aber mit dem Prozess haben die Leute, die den Preis bekommen wenig zu tun.
Hätte aber überhaupt nichts dagegen, wenn die arme Sau, die mit ner Steadicam auf der Schulter durch die Gegend latschen und ihre Markierungen treffen muss auch mal nen Oscar bekommt.
Müsste nicht außerdem auch noch jemand eine Grenze festlegen? Wann ist denn ein Film "cgi" und wann nicht? Ist cgi schon das digitale raustuschieren von Stunt-Drähten? Oder ist einfach das Manipulieren von gedrehtem Filmmaterial? Oder ist es das komplette Neuerschaffen von Bildern am Computer? Ist Gladiator cgi-weil sie das Kolosseum am PC teilweise rekonstruiert haben? Ist Gravity cgi? Mehr als Wolf of Wall Street vielleicht. Aber weniger als Frozen. Sind immerhin Schauspieler drin, die nicht aus nem Computer kommen. O Brother, Where Art Thou wurde zu großen Teilen am PC neu eingefärbt, weil sie mit Gelbfilter gedreht haben und den Himmel nachträglich wieder blau machen mussten. Würde der dann in die Kategorie cgi kommen? Und müsste man dann nicht fairerweise die Animationsfilme auch in gezeichnete und errechnete unterteilen? Aber da stünde man vor dem selben Problem, weil viele beides beinhalten.
Film ist nun mal pure Illusion. Da müsste es doch eigentlich egal sein, wie diese Illusion zustande gekommen ist. Der Oscar für den besten Schauspieler wird doch auch nicht danach vergeben, was der Schauspieler gedacht hat, als er gespielt hat, oder warum er so gut gespielt hat, sondern danach, wie gut seine Performance gewirkt hat.
Wenn ich einen Preis für das "beste Bild" vergebe, kriegt den Preis halt der mit dem besten Bild. Egal ob es ein Zeichner oder ein Fotograf ist.
Ich denke das liegt einfach in der Verantwortung in der Academy, nur Filmen deren cgi so gut ist wie das Gravity - in dem Sinne, dass es eben nicht aussieht wie cgi...genauso wie ein Schauspieler auch nur dann gut ist, wenn es nicht wirkt, als würde er schauspielern - einen Oscar zu geben und nicht Filmen mit peinlichem Videospiel-Look. Ist glaube ich auch zum Glück noch nicht passiert.
Und wenn es in Zukunft mehr Filme geben sollte, die zu so großen Teilen aus cgi bestehen und deren cgi so viel zu bieten hat wie das von Gravity, haben die den Oscar halt verdient. Ist aber leider noch nicht so weit. Oder zum Glück?
P.S.:
Mochte noch jemand den neuen X-Men?