na vom "indiefilm" kommen wohl die meisten erst mal, da hat sicher kaum einer irgendwann seinen tag damit zu begonnen
"joa... also ich glaube heute drehe ich mal nen multimillionendollar Kassenschlager, mir is heut einfach so"
Die meisten Hollywood-Regisseure kommen über Werbung oder Musikvideos rein. So Jon-Favreau-Karrieren (bei dem es sich schlecht bestreiten lässt, dass er irgendwann angefangen hat, typische Hollywood-Blockbuster zu drehen(wenn auch mit cooler Besetzung)) sind eher selten, glaube ich.
Der Zusammenhang von Geld und den Wachowskis, der ja beinahe kategorisch und mit fast schon extremistischer hingabe abgestritten wurde
Entschuldigung, aber das hast du dir jetzt einfach ausgedacht. Und wenn du mir irgendwie belegen kannst, dass ich auch nur irgendwas in der Richtung gesagt habe, ess ich meinen linken Fuß.
Wie man sein Geld verdient und wie man mit seinem Geld umgeht, sind ja wohl komplett unterschiedliche Dinge.
Ich will dir nicht vorwerfen, dich außerhalb des Kontexts zu bewegen, da man beides darauf zurückführen kann, was Geld für eine Person bedeutet, aber das ist das erste mal, dass sich jemand (in diesem Falle du) darauf bezieht.
(die beiden leben ja schließlich von Brot und Wasser und spenden alle, sicher auch sowiso ehr kläglichen Verdienste dem örtlichem Waisenhaus )
Nochmal: Wann und wo habe ich auch nur irgendwas in dieser Richtung angedeutet?
Wäre dir dankbar, wenn du mir da auf die Sprünge helfen würdest. Wäre dir andernfalls dankbar, wenn du dich auf Dinge beschränkst, die ich tatsächlich von mir gegeben habe.
im Zusammenhang mit den Matrixnachfolgern ist nun mal gegeben, da gings um Kohle, oder lästiger VErtragserfüllung statt um "hingabe" und liebe zum detail...
Genau das halte ich für eine komplett unbegründete Behauptung.
Ich weise vorsichtshalber mal drauf hin, dass du spezifisch den Wachowskis, typisches Hollywood-Verhalten vorwirfst, was einen bestimmten Fall betrifft. Nicht, dass du nachher noch behauptest, du hättest das gar nicht gesagt und ich würde das einfach so auf die Wachowskis beziehen. Ich beziehe es deshalb auf die Wachowskis, weil es um die Matrix-Sequels geht und die sind nun mal von den beiden.
Die Verallgemeinerung Hollywoods stand aber in einem anderen Kontext und betraf die Kapitalgeilheit Hollywoods, das kann man auf die Wachowskis beziehen, muss man aber nicht.
Eine Verallgemeinerung Hollywoods habe ich noch bisher auf gar nichts bezogen, weil davon bisher noch gar nicht die Rede war. Ich weiß auch gar nicht, ob man Hollywood verallgemeinern kann, weil es schon ein sehr allgemeiner Begriff ist. Du meinst mit Hollywood ja nicht den Stadtteil von Los Angeles, sondern eine bestimmte Denk- und Handelsweise.
Und es ging darum, wer zu dazugehört und wer nicht. Beziehzungsweise ging es mir darum. Du hast gesagt, die Wachowskis hätten in einem bestimmten Fall mitgemacht, ich sage, das ist Quatsch.
Und in der Hinsicht habe ich dir ja gar nicht vorgeworfen, Hollywood zu verallgemeinern, sondern eher erfolgreiche Filmemacher aus und in den Vereinigten Staaten. Weil eben nicht jeder, der in den USA millionenschwere Filme macht, automatisch zu Hollywood gehört. Da das sich diese Aussage schwer missverstehen lässt, verzichte ich mal auf meine James-Cameron- oder Quentin-Tarantino-Beispiele.
Ersterem würde ich nämlich eine größere Nähe zu Hollywood unterstellen als den Wachowskis (und auch spezifisch Matrix 2 und 3), und James Cameron ist für mich nicht Hollywood. Er war es vielleicht mal. Zu einer Zeit, zu der es in Hollywood-Kreisen noch Standard war, auch in Projekte zu investieren, die nicht auf bereits existierenden Produkten basieren.
Bei Speed Racer böte sich diese ganze Debatte viel eher an und selbst den halte ich nicht für einen typischen Hollywood-Blockbuster.
Aber es geht ja um Matrix 2 und 3. Du hast ja die Filme gesehen, also dürfte dir nicht entgangen sin, dass sie die Mythologie des ersten Teils erweitern und sich thematisch auf den ersten Film beziehen, der weder in politischer noch in moralischer Hinsicht clean ist. Die Sequels sind natürlich etwas sauberer, beziehen sich aber immer noch auf Dinge aus dem ersten Film, wie dieses ganze Anti-Establishment- und Revolutionszeug. Und die ganzen Typen und Neo, Trinity, Morpheus und Co. sind immer noch ein Haufen illegaler Untergrund-Hacker, die nicht davor zurückschrecken, unschuldige Matrix-Insassen/Mitmenschen zu töten, weil es ihrem ideologisch motivierten Ziel dient. Wenn Obama Morpheus gespielt hätte, würde das mit dem Terrorismus sogar hinhauen.
Hollywood sieht anders aus.
Die Sequels sind aus Storytelling-Sicht minderwertig im Vergleich zum ersten, aber die Behauptung, sie wären inhaltlich einmal mit Hollywood-Weichspüler durchgeschleudert wurden, müsstest du erstmal mit irgendwas begründen.
Und die Theorie, die Sequels beinhalteten "nix", ist auch leicht zu widerlegen.
Nur weil die mehr einspielen als Filme von den Coen Brothers, heißt das nicht, dass es Mainstream, Hollywood oder sonstwas ist. Es heißt genausowenig, dass es Independent-Filme sind, weil (wortwörtliche) Independent-Filme nun mal ohne Studio gemacht werden und, wenn sie fertig sind und man Glück hat, gekauft werden. Das heißt aber nicht, dass es kein Studio gibt, was einem Kohle dafür gibt, einen Film unter Independent-Film-Bedingungen zu drehen. Viele Filme, die als Indie-Filme bezeichnet werden, werden mithilfe von Studiogeldern produziert. Von Studios, die sowas wie künstlerische Freiheit unterstützen wollen, was allerdings nicht alle Indie-Studios wirklich machen. Sachen wie Matrix erfordern eben einen solchen Aufwand, dass man sich das ohne großes Studio schenken kann. Und ein großes Studio zu finden, was einen Film dieser Art finanziert, ist sicherlich nicht besonders einfach zu finden. Beziehungsweise sind solcherlei Verträge nicht einfach hinzubekommen.
Und einen Vertrag, der es den Filmemachern gestattet, ihre beiden Sequels einfach so in der Mitte zu trennen, ohne, dass die erste Hälfte ein richtiges Ende hat, kann man ja wohl auch schlecht als Hollywood-Standard bezeichnen.
Allein schon, dass die beiden ihr Drehbuch so verfilmen dürfen, wie sie es haben wollen, ist schon ordentlich unhollywood. Hollywood wäre, wenn das Drehbuch zigmal rumgegangen und "massentauglich" gemacht worden wäre.
Ich kenne die Wachowskis weder persönlich, noch quatsche ich regelmäßig mit ihnen am Telefon. Alles, was ich hier von mir gebe, basiert auf Dingen, die ich über sie gelesen oder gehört habe und vor allem auf den beiden Filmen, um die es hier geht. Und anhand derer halte ich deine Vorwürfe für so weit an den Haaren herbeigezogen, dass die Schleifspur bis zum Mond reichen würde.
Das sage ich ganz trocken und ohne Hingabe oder Extremismus. Mit Überzeugung allerdings schon, da du bisher noch keinerlei Versuche unternommen hast, deine Behauptung irgendwie zu begründen. Ich behaupte zwar selber nichts, widerspreche bloß deiner Behauptung, habe nun aber bereits einige Gründe für meine Skepsis genannt, von der du dir gerne ein paar aussuchen darfst. Wenn ich fehlinformiert bin, oder irgendwo falsche Schlüsse gezogen habe, werde ich gerne darauf hingewiesen. Aber auf etwas zu bestehen ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, zu erklären, wie du darauf kommst (was ich ohne jeden Sarkasmus oder sonstwas einfach tatsächlich nicht verstehe), frage ich mich, warum du mir dann überhaupt antwortest. Ich verlange ja gar nicht, dass du mit mir hier groß diskutierst. Im Internet posaunt man ja für gewöhnlich bloß seine Meinung und damit hat sichs. Aber wenn ich mich hier umsonst bemühe, einer Sache auf den Grund zu gehen, wüsste ich das gerne.
Die Sequels sind übrigens beim Standard-Hollywood-Publikum recht unbeliebt, bzw. sind sie eigentlich bei jeder Art von klassifizierbarem Pulbikum unbeliebt, mit der Ausnahme von Philosophen, in deren Kreisen sie sich großer Beliebtheit erfreuen. Größerer noch als der erste Film. Weil die Wachowskis (besonders Lana) halt Philosophie-Nerds sind und dauernd irgendwelches Zeug von Hegel oder Descartes reinschreiben. Diese Inhalte anständig und dem Kino angemessen zu erzählen und in die Story einzubeziehen, ist ihnen beim ersten Film gelungen, bei den anderen nicht.