als ich den Trailer gesehen habe, und die Szene kam, wie sie in dem Truck sitzt, ultracool dreinschaut und dann schießt, aber dabei die Augen zusammenkneift wie ein verschrecktes Mädchen...
Jackie Chan hat mal gesagt, wenn er in nem Film ne Knarre abfeuern soll, schießt er, bevor es "Action" heißt, mindestens einmal, weil man beim ersten Mal automatisch die Augen zusammenkneift. Deshalb gewöhnt er sich unmittelbar vorher dran, damit es nicht scheiße aussieht, wenn er im Film schießt.
Diesen Tipp könnten ziemlich viele Leute gebrauchen, da mann dieses Zusammenkneifen oft sieht. Ist zwar realistisch, sieht aber beknackt aus.
Aber mittlerweile finden sich genug Punkte, die bei objektiver Betrachtung nunmal für die 80er/90er Jahre sprechen, was Actionfilme angeht.
1. Waren die nicht so cgi-überladen bzw. wussten die ihre Effekte besser einzusetzen. Dass cgi funktioniert, merkt man daran, dass man es nicht sieht. Die meisten Actionfilme heutzutage sehen aus wie ne Mischung aus Cartoon und Computerspiel.
Beim neuen Terminator war das zwar noch ganz hübsch anzusehen, aber zu Action gehört mehr als nur ne hübsche Verpackung. Das muss irgendwie rasant und aufregend sein und etwas muss auf dem Spiel stehen (siehe Mad Max Fury Road). Sonst nützt auch alles Rumgehampel und Rumgeballer und BummBumm nix.
Mir ist das Ganze auch etwas schleierhaft, da alles per cgi zu machen unglaublich teuer ist, weil jedesmal Hunderte Animateure beschäftigt werden müssen. Und wenn man keine "reale", also bereits abgefilmte Vorlage hat, die man digital verändern kann (siehe Jurassic Park), sondern alles aus dem Computer heraus erschaffen muss und keine glaubwürdigen Texturen oder Lichteffekte hinbekommt - von Motorik und realistischer Physik ganz zu schweigen...immerhin müsste man da ja Recherche betreiben und sich Mühe geben und so - dann sieht das halt alles unecht und kacke aus (Jurassic World). Aber Hollywood ist da gerne faul. Oder die werden von WETA und ILM bezahlt, wer weiß.
2. War der Herstellungsprozess in den 80ern und 90ern ein anderer. Da waren die Bosse der großen Studios alte Säcke, die zwar auch alle daran interessiert waren, Geld zu machen, aber auch Filme produzieren wollten und vielleicht sogar ein bisschen Ahnung davon hatten. MIt "Bosse" meine ich jetzt all die, die die Macht hatten, zu sagen "Der Film wird gemacht." bzw. "Den Quatsch lassen wir mal besser sein" oder "Da muss nochmal jemand ran ans Drehbuch, dann sehen wir weiter."
Die waren auch schlau genug um zu wissen, dass man den finanziellen Erfolg eines Filmes weder vorhersagen noch maßgeblich beeinflussen kann. Die haben vielversprechende Projekte gegreenlightet, und wenn am Ende des Jahres Profit bei rumkam, war alles in Ordnung. Wenn ein Blockbuster einem 100 Millionen miese macht, der nächste Michael-Bay-Film dafür 400 Umsatz macht, hat man immer noch 300 mehr als vorher und alle sind glücklich.
Heutzutage sind die Entscheidungsträger dank der Tatsache, dass alle Studios an der Börse sind, nicht mehr Filmgeschäftsleute (wenn man so will), sondern einfach nur noch Geschäftsleute, beziehungsweise Aktionäre. Die haben weder Ahnung von noch Interesse für Filme, die wollen einfach so schnell wie möglich ihr Vermögen vergrößern. Deshalb erwarten die auch, dass jeder einzelne Film Profit abwirft. Und um das zu gewährleisten betreiben die Marktforschung bis zum Umfallen (dass sich sowas als reiner Unfug entpuppt hat, ist denen egal) und es kommen Filme bei raus, bei denen es mehr darum geht, die Türen für 10 Sequels offen zu halten oder alles mit allem im Marcel-Universum zu verbinden als ne solide Story zu erzählen. Obwohl Age of Ultron in der Hinsicht noch echt die Kurve gekriegt hat...
Das Casting ist da sicher auch von betroffen. Siehe Tyrmynytyr Gynysys, oder wie auch immer man das schreibt. Die Schauspieler sehen alle aus wie austauschbare, charakterlose Models, während man sich ein paar Jahrzehnte vorher noch getraut hat, ein paar Leute zu nehmen, die vielleicht nicht jeden im Publikum feucht werden lassen, aber dafür vielleicht irgendwas Besonderes oder Interessantes haben. Gerade bei jüngeren männlichen Darstellern ist das heutzutage so. Die Katniss Everdeens oder....wie auch immer Charlene Woodleys Figur in Divergent heißt...Dingbumses dieser Welt sind junge Schauspielerinnen mit Talent und Persönlichkeit, während man für die nächste Marvel-Superheldenrolle als Kerl eher das richtige Gesicht, die richtige Körpergröße und den richtigen Fitnesstrainer braucht, um die Rolle zu bekommen.
Um nicht allzu Off-Topic zu sein, namedroppe ich noch fix Mortdecai mit Johnny Depp. Hat den jemand gesehen?
War mir unerklärlich, was das alles darstellen sollte. Ich hatte das Gefühl, ich würde mir einen nicht enden wollenden schlechten Sketch angucken. Mir kam es vor, als solle Johnny Depps Figur und sein Spiel eine Parodie von irgendwas sein....nur von was.
Sonst ist mir aus diesem Jahr glücklicherweise noch kein wirklich schlechter Film untergekommen.