Ray
Mod Emeritus
Galt früher als Einsteigermodell, da war das Teil auch billiger, aber ich denke dass heutzutage bessere Materialien verwendet werden und man es nicht wirklich als Einsteigermodell bezeichnen kann.
Das entscheidende ist, dass man mal formuliert, was "Einsteigermodell" ist. Heute meint man damit meist Modelle, die um ein Vielfaches unter dem Wert einer USA Standard-Gitarre liegen. Das geht dann von squier bullet über affinity, standard, deluxe zu mexico standard, calssic/deluxe, bis zu highway one.
Und dann kommt erst das Äquivalent zu den damaligen normalen US-Strats (was anderes gabs net): die American Series. Wir haben also ne Bandbreite von ein- und demselben Modell (Tele, Strat) von 120 Euro bis 900 Streetprice. (die modernen deluxe und Customshops lassen wir mal weg, die gabs damals ja auch nicht).
Die damaligen "Einsteigermodelle" waren dann aber keine Billigkopien der großen (also Sperrholz-Strats und -Teles oder sowas), sondern waren einfach nur leicht abgespeckte Neuversionen, die man dann meist Schüler- oder Studentenmodelle nannte. Man sparte am schnickschnack, aber nicht an der Verarbeitung und am Holz. PUs wurden weggelassen, Tremolos etc, der Rest war aber absolut ok. Und auch nicht sooo billig wie ne Squier Bullet im Vergleich zur American Series.
Die ersten waren 1956 die Musicmaster (ein PU) und die Duosonic (2 PUs), also noch vor den beiden (als Edelgitarren gedachten, weniger erfolgreichen) Modellen Jazzmaster und Jaguar. Die unstratige und untelige Bodyform der Schülermodelle ist also nicht eine billige Jazz oder Jag-Abwandlung, wie oft gedacht.
Als die Mustang 1964 eingeführt wurde (nix anderes als eine Duosonic mit Tremolo), kostete die 160$. Eine Tele gabs für 200$, Strat so um 250$ oder bisel mehr. Also nicht wie Squier Bullet versus American Series, sondern eher wie Highway One zu American Series.
Danach kam dann 1967 die Bronco, als noch etwas günstigeres Schülermodell ( ein PU, aber Trem, also quasi eine Musicmaster mit Trem).
Das letzte Schülermodell war dann die Bullet 1981, deren Name Pate für die gleichnamige spätere Squier-Serie gestanden haben dürfte.
Die Bezeichnung Schülermodell ist übrigens nicht schlecht gewählt, diese Gitarren haben nicht zufällig extrem kurze Mensuren. Viel kürzer als Strats und Teles, deutlich kürzer als Gibson, immer noch deutlich kürzer als Jaguar....nämlich nur popelige 22 1/2 Zoll. (Jaguar 24, Gibson 24 3/4, Strat modern 25 1/2)
BILLICH im Sinne von Super-Einsteiger-Modell sind die aber nicht.
Insofern kein Wunder, wenn auch heute eine Mustang mehr kostet als eine Squier Stanard. Zumal hier auch noch der Kultstatus dazukommt.