Feindbild vs. Star [Deu]

  • Ersteller Chaosrocket
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@6th foot,

hhmmm, lies dir diese Stellungnahme mal etwas genauer durch....;)
 
Und genau das ist was verschiedene Persönlichkeiten ausmacht, ich antworte nicht "brav" sondern vertrette einen gewissen Standpunkt weil ich wie oben schon mal gesagt auch etwas mitnehmen will. D.h. im Endeffekt (nicht falsch verstehen bei dieser radikalen Antwort) wenn ich meine Fresse halte wird nicht diskutiert deswegen antworte ich und weil ich Kritik ernst nehme und nicht denke "was Idioten die können mich doch mal". Ich würde in diesem Punkt einfach sagen "Wart's ab"^^ ;)

Liebe Grüße
 


chaosrocket schrieb:
Aber wie gesagt ich werde es versuchen im nächsten Song zu berücksichtigen
dugdanger schrieb:
daran habe ich ehrlich gesagt so meine Zweifel ;)



ich ehrlich gesagt nicht.

Weil eben Textkritiken selten sind. Unsicherheiten lösen sich erst mit dem Erfolg auf. Unsicherheit macht produktiv. Kennst du das nicht?

@ chaosrocket

Jo! Ohne Kämpferherz kann man mMN nicht lange schreiben. Aber pass auf, vergiss den stress hier, so gut es geht. Sonst verkrampfst Du und ne Blockade droht. In DIESEM Sinne gebe ich willypanic recht, DAS ist die Kehrseite der Kritik. Es kommt zu Dir, wenn die Zeit dran ist... in der Zwischenzeit kann man nur denken...und tippen... und...denken...und...
;)


 
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@ all: Wenn ich die Gefühle der Foristen bezüglich der Relevanz ihrer Beiträge zum Text verletzt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung.

Liebe Chaosrakete,
ich halte es in deinem Falle, auch aufgrund Deines (wie ich vermute) jungen Alters, aber im wesentlichen wegen deiner freundlichen aber bestimmten Haltung zum feedback, nicht für sehr sinnvoll deine Texte zu zerreden.
Es ist schwierig mit dem Feedback in diesem Forum differenziert umzugehen, damit es wirklich etwas bringt.
Ich glaube nicht, dass das viele Autoren können.
Ich halte Dich, entschuldige bitte, auch für etwas überfordert.

Gleichzeitig möchte ich nicht, dass junge Texte dieser Art unter die Räder einer überdurchschnittlich interessierten und deshalb anspruchsvollen Leserschaft geraten. Wenn sie auch (meist) vorsichtig formuliert.
Wenn dein Selbstwertgefühl das vertragen kann, strafe mich Lügen.
Zwischen deinem Text und deinem Feedback zu den Kritiken sehe ich aber eben eine erhebliche Diskrepanz in Bezug auf deine Selbstwahrnehmung.

Grüße
willy
 
@jongleur

das setzt aber voraus, dass sich der Adressat auch tatsächlich verunsichern lässt. Daran habe ich aus genannten gründen meine Zweifel.
 
@willypanic: In wiefern zerreden? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, willst du mir damit sagen hör lieber auf Texte zu posten?
...
Zwischen deinem Text und deinem Feedback zu den Kritiken sehe ich aber eben eine erhebliche Diskrepanz in Bezug auf deine Selbstwahrnehmung.
ich finde das eine schliesst doch das andere nicht aus oder?
Ich mein das ist das Beispiel du siehst einen völlig zutatoowierten Rocker mit Piercings und allem drum und dran mit einer vielleicht etwas finsteren Mine und zu gleich einen "Normalo" Durchnittsbürger und beide sitzen auf einer Bank, eine Omi kommt vorbei und möchte sich setzen. Natürlich wird vermutet der Normalo steht auf, aber falsch gedacht der Rocker ist freundlich und lässt die Omi freundlich grinzend sitzen.

Ich meine damit man kann doch auch freundlich sein im einen, aber trozdem auf einer anderen seite auch rotz frech und provokant oder? Das ist doch was Menschen ausmacht das man sie vielleicht kennenlernen muss statt sich direkt zu urteilen, den jeder Mensch ist anders.

Ergänzung:
@Dug Danger: Wenn ich 100% sicher wäre das es ein guter Text ist würde ich allem wiedersprechen und hätte ihn nicht gepostet, heißt wiederum keine Kritik, oder?
 
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Du bietest aber nicht gerade Omi deinen Platz an, sondern stellst einen Text zur Diskussion, in dem es um Provokation gehen soll... Klar kann man beide Pole in sich tragen und auch ausleben. Nur eben nicht gleichzeitig.

So, und wenn du dir nicht 100%-ig sicher bist: Warum vertagst du die hier gewonnenen Erkenntnisse und den Input auf den nächsten Text?
 
Auch ich reagiere, wenn ich direkt angesprochen werde.
Der Moderator deklariert die Nutzlosigkeit des threads.

Das ist ein Irrtum. Allerdings sehe ich, dass der Thread mehrere Wege einschlägt und die Konstruktivität auf der Strecke bleibt.

Der Autor selbst erklärt seit mehreren Beiträgen anhand von Alltagsbeispielen seine "Denke", warum, wieso und weshalb er provoziert und warum er seinen Text gepostet hat. Sein Text dagegen ist alles andere als provozierend, aufrüttelnd oder kontrovers. Er hat damit sein persönliches Ziel nicht erreicht.

Dennoch bin ich der Meinung, dass er keinen schlechten Text geschrieben hat. Nur eben nicht den, den er schreiben wollte.

Meint ihr, ich hätte nicht gemerkt, dass "chaosrocket" das Handtuch geworfen hat

Eben. Und ich finde: Zu Unrecht. Deswegen habe ich Willypanics Rat positiv hervorgehoben. Ich empfinde ihn als Stärkung für jemanden, der sich eigentlich auf einem guten Weg befindet, ihn aber noch nicht konsequent genug verfolgt oder verfolgen kann.

Was der Autor vermissen lies, war, konkret danach zu fragen, wie er seine eigentlichen Absichten in diesem Song besser vermitteln könnte. Stattdessen erklärt er sich selbst und sagt, er werde es beim nächsten mal versuchen, zu berücksichtigen. Da das ein wenig nach "Flucht" klingt, ist zu vermuten, dass dieser Thread trotz der auch positiven Äußerungen zum Text nicht das in Foren oft angestrebte Konstruktivitätsniveau erreicht hat.
 
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@ chaosrocket:
Nein, Nein, mach mal weiter!
Wahrscheinlich liege ich völlig falsch bei Dir!
Und ich habe heute 'ne Menge gelernt. Über Toleranz und Vorurteile und so...

Aber eine Frage noch: Welcher von den beiden bist Du denn jetzt? Der gepiercte Rocker mit dem abnorm vielen Tatoos oder der Normalo?

@all: DAS WAR EIN SPAß -----MUSS ICH NOCH DEUTLICHER WERDEN--------:D?
 
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Lieber Willy,

meinst du, chaosrocket wird vor tobendem Publikum an unsere Kritiken denken?
Oder beim Schreiben plötzlich den tosenden Beifall vergessen?
Aber wenn DAS alles beim Schreiben nicht zündet, wo sucht man dann Rat?

Ist es nicht der Deutschunterricht, oder eines der wenigen Bücher über Songwriting, oder eines der wenigen Interviews, wo der Interviewer dem Songschreiber mal über die Schulter schaut. Oder eben ein Forum?

Was ist falsch daran, sich AUCH mit anspruchsvollen Lesern oder Kollegen aus zu tauschen....

ich bin überzeugt, der Kopf geht nicht daran kaputt und das Herz wird nicht versagen, wenn man überall mal anklopft!

[Als ich jünger war, konnte ich öffentlich nur stammeln. Ich hatte viel Zuspruch bei meinem Publikum. Aber über Texte konnten leider nur die Schreiber und Dichter so mit mir reden, dass ich einen Silberstreif am Horizont sah. Natürlich hatte ich für die Leute noch sehrrrrrr viel zu lernen...:D... aber ich hab halt gelernt und es den Arroganten von ihnen gezeigt... ]

Wenn Schreiben Leben ist, dann ist dieses Forum halt ein kleiner Teil davon. Ja und!
 
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Okay dann frage ich mal so was soll ich denn ändern?
Vielleicht hätte ich auch in dem Punkt dann sagen müssen, das ich überlege aus den Gründen die mir gegeben wurden eine Bridge zu schreiben.
Aber ist es denn so falsch wenn man ihn selbst gut findet aber einfach andere Meinungen einholt, die Erfahrungen und Tipps beim nächsten zu berücksichtigen? Dann haben wir aber aneinander vorbei geredet weil das Handtuch habe ich nicht geworfen ;)
Es war nur etwas verrwirrend^^
Ich glaube Jongleur versteht was ich meine ich versuche die Kritik aufzusaugen und es das nächste mal besser zu machen.
@willypanic: Ich bin ehr der Rocker, ich trage meine Kapus, Ringe und Ketten mit Totenköpfen auch in der Firma, genauso die Vans und Chucks. Mir ist in dem Punkt egal was von mir gedacht wird, weil jeder der mich kennenlernt weis wie ich bin. Siehst du ja jetzt gerade z.B. =)

Ergänzung: Und letztendlich hat der Text doch sein Ziel erreicht er hat Beiträge provoziert :rofl:
 
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Hallo antipasti,

Ich teile deine Meinung nur teilweise. Aber ich verstehe dein letztes Posting besser, weil es frei von Ironie ist.
Auch willy verstand ich besser, als er sachlicher wurde. Ironie versteckt eben was. und das in einem Forum, wo in der Regel um Klartext gebeten wird...Das ist doch ein interessanter Fingerzeig für alle Beteiligten...

Ich sehe keinen Widerspruch zwischen ein freundlichen Auftreten und einem provokanten Anspruch. Im Gegenteil. Kunst ist ja das alter Ego. Irgendwie muss ja jeder Dampf ablassen.

Wahrscheinlich ist es ja gerade dieser Widerspruch zwischen Freundlichkeit und Hass, warum wir nicht wissen, ob unsere Hassreaktion noch zu freundlich ist. Ich denke, vor allem DAS wollte chaosrocket unbewusst heraus bekommen. Und DAS hat er kapiert.

Gegen sein Naturell schreiben ist schwer. Aber jeder Romanschriftsteller oder Drehbuchautor muss es lernen, verschiedene Figuren glaubwürdig zu schreiben.

und wenn du mich fragst, ob der Treadsteller diesen Anspruch hat, kann ich nur sagen: ich weiss es nicht. Das ist viel mehr als ein Nein!
 
Zitat v. Chaosrocket: Okay dann frage ich mal so was soll ich denn ändern?
Vielleicht hätte ich auch in dem Punkt dann sagen müssen, das ich überlege aus den Gründen die mir gegeben wurden eine Bridge zu schreiben.

die Strophe z.B.:

wir sind die letzten Rebellen
im kalten Meinungskrieg
nein wir halten nich die Schnauze
unser Ziel ist Sieg

hätte ich schon nach den ersten 4 Zeilen am Anfang gebracht. Dadurch wird das Stück kaum verändert, aber man bekommt vielleicht eher mit worum es geht..

Jetzt ist es ja so, dass die "Provokation" im Mittelpunkt steht? Am Anfang war ja die Frage, wie das Problem "Feindbild versus Star" rüberkommt.
Meiner Meinung nach eine leichte Veränderung der Thematik...aber egal

Schreib doch mal, welche Musikrichtung es wäre. Punk? (die kommen sehr schnell zum Punkt, finde ich) oder Hardrock? Wäre ja auch interessant.

Wesentliche Änderungen kann ich mir bei dem Text nicht wirklich vorstellen und halte sie auch nicht für nötig.
Wenn ein wenig "rebellischer Charakter" am Anfang kommt, funktioniert er ja.
Vielleicht hätte ich zusätzlich den Texttitel geändert, einfach nur "Feindbild" oder "Rebellion" oder sowas. Dann sucht man nicht unnötig nach komplizierten Verbindungen.......
 
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Für mich persönlich ist dein Text ein unkreatives Zusammenwerfen von Onkelz- Bezügen, irgendwas zwischen "Wir ham noch lange nicht genug" und "Terpentin", nur ohne die Selbstironie, welche den ein oder anderen Onkelztext für mich überhaupt erträglich macht. Originell oder eigenständig ist der Text nicht, aber wenn man das beiseite lässt, funktioniert er auf den vom Frankfurter Quartett ausgetretenen Pfaden ganz gut. Bei entsprechender musikalischer Gestaltung kann ich mir vorstellen, dass es dafür eine Zielgruppe gibt. Allerdings bezweifle ich, dass ich zu dieser Zielgruppe gehöre.

Damit meine ich: Wenn dieses Onkelzding die Richtung ist, in die du willst, dann mach weiter. Wahrheit, Freiheit, Mut, Rebellentum, Outsiderdasein, Zusammenhalt, Medien-, Bonzen-, Politik- und Kirchenkritik, etc. Da gibts genug Themen, die man im Fahrwasser der Onkelz abgrasen und zu Texten verarbeiten kann. Den passenden Ton hast du drauf.

Peace and Love :)

Alex
 
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Okay, Provokation... der Prüfer, dem ich bald wieder gegenüber sitzen werde, hat mir beim Erstantritt gesagt, dass ich eine Frisur wie Justin Bieber habe - damit hat er mich etwas genervt.

Ich LIEBE provokante Texte. Ich liebe Perversion, ich liebe das Abartige, ich liebe es zu entdecken, wie tief die menschlichen Abgründe sein können. Das geht selten einfach so - das sieht man meistens mit Provokation.

Also, provoziere, Chaosrocket! Was lese ich?

"Freche Lieder, harte Provokation, schlagen ein wie Bomben, reine Wortreflektion" - nein, da packt mich nichts, gar nichts. Freche Lieder hat Otto Waalkes mit 11 Jahren geschrieben (der Abspülblues war es wohl), ansonsten leere Worte, nichts dahinter.

"Teufelsmusik wirkt wie ein Gewitter" - ich mag Gewitter, vor allem wenn ich drinnen sitze. Ein Gewitter macht mir keine Angst, nicht einfach so.

"gefährlich wir Terroristen, waffenreife Worte, stiften überall Unruhe, das ist aus uns geworden" - Das mit den Terroristen ist schon mal ein Anfang, das ist tatsächlich etwas Heftiges - stiften Unruhe verbinde ich zwar wieder mit dem jungen Otto Waalkes, aber hey, jetzt passiert was, oder?!

"letzten Rebellen, Meinungskrieg, halten nicht die Schnauze, unser Siegi st Ziel" - das am Ende klingt ein bisschen nach Nazisprech, sonst finde ich nichts viel Provozierendes da. Und Nazisprech ist zumindest für mich eigentlich nur dumm, wenn man es nicht gerade richtig aufbereitet, damit es doch noch einschlägt.


Naja, also, provoziert fühle ich mich nicht. Ich meine, es ist lieb, was da so steht... bisschen austauschbar, naja... okay: wogegen willst du rebellieren? Was willst du provozieren? Das ist alles so Wischiwaschi bei dir, da steckt nichts dahinter, nichts, was uns packt. Dir gelingt es nicht, dieses wilde Feuer in dir, diese WUT, diesen ZORN in deine Texte zu bringen! Das heißt nicht, dass du allgemein unfreundlich sein musst, nein - aber diesen Teil von dir, der HASST, der es NICHT AUSHÄLT was teilweise abgeht, den musst du direkter rauslassen!

Beispiel, weil du Päderasten angesprochen hast:

Wenn du sagst "Scheiß Kinderficker, ihr gehört ins Gefängis und eure Schwänze abgehackt!", wird man eher mit den Schultern zucken - das hört man fast täglich am Stammtisch, und wirkt nicht provozierend, eher oberflächlich. Wenn du dagegen ein bisschen Kontext veränderst:

"Ich sehe dein Gesicht im Fernsehen, ich weiß, sie haben dich verurteilt. Und ich nicke und sage: das hat der Staat gut gemacht! Und in der Nacht nehm ich die Messer, in der Nacht werd ich dich finden, festbinden und zeigen, warum man keine Kinder anfassen soll, du Arsch!" DAS ist effektiver, weil du ein zwiespältiges Gefühl in den Menschen ansprichst: dass man trotz aller Vernunft, dass der Staat es regeln soll, doch lieber die Lynchjust einführen sollte bei manchen. Das ist kontrovers, und provoziert daher!

Natürlich kannst du noch weiter gehen mit den Provokationen - wenn ich es drauf anlege, würde ich wohl ein Lied verfassen, weilches glaubhaft schildert, weshalb Päderasten eigentlich nichts Falsches und den Kindern nur Gutes wollen. Oder von einem Ausländer erzählen, der tatsächlich nur da ist, um den Sozialstaat auszubeuten (wobei das dann tatsächlich realistisch geschildert werden muss, damit es resoniert).

Also, versuch ein bisschen mehr darüber nachzudenken, bevor du etwas schreibst. Stammtischgegröhle ist nur der erste Schritt - willst du wirklich unter die Haut der Leute, musst du das behutsam. Und der Rocker, der aufgestanden ist, um der Großmutter den Platz anzubieten, haut daraufhin dem Normalo eine rein, weil er es nicht gemacht hat, spuckt auf ihn - und verabschiedet sich mit einem höflichen Lächeln von der Großmutter. :)


(So, wünscht mir alle Glück, um 17 Uhr hab ich meine Prüfung heute! :D)
 
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Hallo Mondluchs,

die von Dir angeregte Erzählweise nennt Randy Newman den "unglaubwürdigen Erzähler". Fast alle seine Texte sind nach diesem Prinzip geschrieben. Aus der Sicht von Vergewaltigern, Spannern, Bombenfetischisten, Mafiagangstern, Ultrarechten, verbitterten Greisen oder einfach ganz normalen Menschen mit asozialen Gedanken. Wobei seine "Helden" nicht etwa Stammtischmonologe halten, sondern reden, als wären sie auf Arbeit oder bei mir zu Hause als Gast. DAS ist das Raffinierte dran!

Nach seinen Worten verlässt er sich darauf, dass seine Zuhörer von allein auf die eigene Wahrheit kommen. Auch Bob Dylan oder Bruce Springsteen benutzen diese Erzählform. Ich liebe sie über alles.

Aber sie ist riskant.

1. "Short peoples" brachte Newman die Klage eines Verbandes Kleinwüchsiger ein.
2. "born in a usa" wurde zur Hymne der Ultrarechten. Und das dem bekennden Anhänger Obamas.Und last not least:
3. Gerade die Genies Newman und Dylan erreichen hauptsächlich nur Intellektuelle. Diejenigen, die sie also mit ihem Querdenken nicht erschrecken, sondern bestätigen.

Ob chaosrocket diesen Königsweg der subtilen Provokation gehen will und kann, scheint zumindest fraglich.


Lg

Ach ja, und toi toi toi

EDIT:

Wobei ich zum Thema "unglaubwürdiger Erzähler" noch anfügen möchte, dass es für den Singersongwriter noch andere Gründe gibt, derart zu provozieren. Nicht nur "edelmütige", die man ihm gern unterstellt.

Es macht ja auch Spaß, mal die eigenen Vorurteile an der langen Leine spazieren zu lassen, die man sonst als....ich hasse dieses Wort...Gutmensch willfährig unterdrückt. Frei nach dem Motto: Solange schlafende Hunde an der langen Leine sind, beissen sie ja nicht:D

Man kann vor diesem Hintergrund als Hardrocker zum Beispiel auch mal seinen versteckten Hang zur Countrymusik frönen... Man will ja bloß diese blöden Südstaatler verarschen...:D

So trickst man die eigene Zielgruppe aus. Einfach...aber genial angedacht:) das Problem ist eben nur: wie verkauft man kleine Sch..ßhäufchen, ohne seine Zuhörer mit dem Geruch zu belästigen...

Und genau HIER wird für mich Handwerk wichtig! Lesen und beobachten, beobachten und lesen.
 
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Hmmm- mir sind die ganzen Erklärungen hier irgendwie viel zu kompliziert;)
Wenn man mit nem Text provozieren will muß einen das Ding "bei den Eiern" packen.
Heißt für mich:
Das geht gut wenn man es schafft,mittels der Worte "Bilder im Kopf des Zuhörers" entstehen zu lassen, so daß da ein regelrechter Film abläuft.
Und der darf dann auch mal derbe überzogen (u.U. auch sarkastisch) sein,damit er auch wirklich Emotionen "anstachelt".
Der muß sogar polarisieren!
Lasche Phrasen die sich auf Allgemeinplätzen tummeln lösen in mir nix aus;)....einfach weil ich mit meinen personlichen Emotionen als Zuhörer keinen Einstieg finde.
Die Ansätze von Mondluchs fand ich im Kern ganz gut;)
Das ist so'ne Kombination aus sehr explosivem,emotionsgeladenem "geistigem Film" und einer unerwarteten, nicht herkömmlichen Sichtweise, die das ganze provokant macht.
 
N'Abend zusammen!

Ich finde es seltsam, dass erst nach etwa 50 Beiträgen jemand mit dem Onkelzvergleich um die Ecke kommt, welcher ja mehr als auf der Hand liegt.
Fast sämtliche Reaktionen des Threadstellers lassen mich vermuten, dass er genau in diese Ecke will.

Angenommen ich habe recht, wäre es wohl sinnvoll, die Texte dieser Band und der unsäglich vielen Nachfolger einmal unter die Lupe zu nehmen.
Es fällt auf, dass die Bands sich durch die Bank als Opfer, missverstanden, zu unrecht angeklagt, gehasst, etc. sehen, während sie doch einfach nur versuchen ein aufrechtes, ehrliches, stolzes, individuelles Leben zu leben.

Die Thematik der Vergangenheit der Onkelz hier noch einmal aufzurollen, hieße wohl übers Ziel hinaus zu schiessen und wäre wohl auch nicht zielführend.

Daher möchte ich eher auf die Wirkung dieser Texte eingehen.

Zwar haben gerade viele der aggressieven Texte ein recht klares Ziel (Presse, Kirche, andere Bands die Kritik an den Onkelz geübt haben), meist bleibt es aber bei allgemeinen (selbstironischen?!) Selbtsbeweihräucherungen und "Wir zeigen es Euch" Parolen.
Ich behaupte, dass gerade diese Vermeidung von zu konkreten Statements in Verbindung mit dem Verharren in Allgemeinplätzen den Erfolg der Texte bei der "breiten Masse" ausmachen.
Eine Eigenschaft, die mMn auf viele massenkompatible Texte zutrifft.

Diese Texte bieten dem Hörer eine Projektionsfläche, ohne dass er seine eigene Situation und seine Gefühle genauer unter die Lupe nehmen müsste.
Er fühlt sich verstanden, zugehörig, auf der "richtigen" Seite, usw.
Er kann seine negativen Gefühle auf ein difuses Feindbild richten ("Bonzen", "Spießer").

Somit wird hier eigentlich auch niemand provoziert... ... ausser jemand, der sich mit den Oberflächlichkeiten nicht zufrieden gibt und darum wagt zu hinterfragen, oder Kritik zu üben.

Meine bisher getätigten Aussagen kann mann allerdings auch mehr oder weniger auf alle "Epigonen" der Onkelz beziehen, egal ob Wirtz, Freiwild, oder wie sie alle heißen.
Wobei man hinzufügen sollte, dass die Onkelz nicht nur das Origanal waren und bleiben, sondern, dass auch keine andere Band ihr Niveau erreicht.
Denn bei aller Kritik gibt es auch genügend Texte, in denen die Band versucht sich mit tiefer gehenden Gefühlen (wie Verlust, Angst, Trauer), politischen Themen (rechtes Gedankengut, Ost-West-Konflikt in Deutschland, usw.) oder menschlichen Abgründen (Mörder, Sucht, psychische Defekte, etc.) auseinander zu setzen.

Sollte der Threadsteller also die besagte Richtung anstreben, sollte er mMn die eingeschlagene Richtung beibehalten, wobei zu empfehlen ist, auch noch etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen, um sich von der Masse an ähnlichen Bands abzusetzen.

MfG

Horst



P.S. : Noch etwas konstruktive Kritik: Manchmal reicht es, wenn etwas einfach krass klingt, manchmal ist etwas Substanz dahinter nicht schlecht.

Beispiel (Edgar Wasser "Wie ein Adler...") :

Alles klar, ich schwimme durch den Beat
wie der weiße Hai durch eine Badewanne voll Benzin...
Das ergibt jetzt keinen Sinn, aber klingt ganz cool.


diese 2 Zeilen gehen ÜBERHAUPT NICHT:
noch schlimmer als davor
und rocken besser als zuvor

Der Anfang der 2. Strophe holpert vom Versmaß her total. Haut das für Dich mit dem Gesang hin?
 
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Wie schon erwähnt wurde, dient der Text ja der Selbstdarstellung/Selbstverherrlichung/als Bandhymne und provoziert eigentlich nur insofern, als dass man sich sofort fragt, wer denn da so große Töne spuckt.
Wir haben ja nur den Text selber und die Selbsteinschätzung von Dir, Chaosrocket. Da geht es also um die Wirkung, die beim Texten ja sehr wichtig ist und die ist stark vom (Vor-) Urteil abhängig, das sich jeder bildet, ausgehend vom Text und was er so an Assoziationen hervorruft.
Wenn ihr z.B. als Gruppe bisher nicht ernsthaft aufgefallen seid, oder vielleicht sogar was bewegt habt, dann kann so ein Text auf Außenstehende schnell komisch wirken. Auf der anderen Seite ist der Text, auch wenn er formal an die Welt gerichtet ist, ja eigentlich für euch selber und eine eventuell vorhandene eingeschworene Anhängerschaft geschrieben. Was die anderen sagen interessiert ja schon aus Prinzip nicht.

Die Frage ist jetzt für mich, ob man in so einem Fall nicht einfach die Wirkung außen vor lassen kann und mehr am Text bleiben. Allerdings müsstest Du dafür die durchaus vorhandenen Textkritiken auch aufgreifen und einarbeiten, sonst bleibt am Ende wirklich nur die Selbstdarstellung und die interessiert zumindest mich hier eigentlich weniger.


edit:
Natürlich ist ein bisschen Selbstdarstellung immer dabei, ob man jetzt einen Songtext vorstellt, oder auch nur einen Kommentar dazu schreibt. Aber wenn sie wie hier in den Vordergrund rückt ( durchaus auch durch die Kommentatoren), dann konzentriert sich die Kritik darauf. Das ist auf jeden Fall interessant, wie man an den vielen Beiträgen sehen kann und kann auch lohnend sein. Aber es kann eben auch schnell sehr persönlich und unangenehm werden, entsprechend wird dann auch geblockt. Und für manchen steht dann vielleicht auch tatsächlich ein (altes oder neues) Feindbild im Raum, gegen das er anschreibt, anstatt am Text zu bleiben.
Da hilft es vielleicht, sich das Konstrukt des LIs nochmal bewusst vor Augen zu halten. Im Fall hier ist das LI eben Mitglied einer Band, die mit ihren Texten den Finger in die Wunde legt, sich nicht den Mund verbieten lässt und deshalb in der Vergangenheit oft angeeckt ist. Sie wurden angefeindet, haben sich aber nicht kleinkriegen lassen und werden von einer Schar treuer Fans dafür geliebt.
Das ist einfach mal gegeben. Der Text selber muss also gar nicht provozieren. Dass es diese schreckliche Band noch gibt, ist für die Gegner schon Provokation genug. Und das soll im Text gefeiert werden.
Mit wessen Wahrnehmung das dann übereinstimmt, würde ich gar nicht zum Thema machen.
 
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@ horst sergio


Ich finde es seltsam, dass erst nach etwa 50 Beiträgen jemand mit dem Onkelzvergleich um die Ecke kommt, welcher ja mehr als auf der Hand liegt.
Von den bösen Onkels war... jedenfalls für den aufmerksamen Leser.... von Anfang an die Rede.

@Vester: ich nehm mal als Beispiel die Onkelz, das ist auch so eine geliebt gehasst Sache, z.b. du willst die Wahrheit wissen aber sobald man dir die Wahrheit sagt dann willst du lieber das gar nichts mehr gesagt wird. Also du magst es einer seits und andererseits hasst du es, ich wollte etwas mit den Gegensätzen spielen, da ein Feindbild und Star scheinbar nicht zusammen passt^^

Zugegeben für Neueinsteiger wird dieser Thread langsam unübersichtlich... Aber wenn man den ganzen Thread nicht lesen konnte oder wolle, sollte man nicht so tun, als hätte man ihn komplett gelesen.
 

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