Evanescence Song - Tipps zum Mix!

  • Ersteller ChocolatJulie
  • Erstellt am
Für die Raumakkustik würde ich persönlich erstmal einfach verschiedene Position im Raum ausprobieren und vielleicht auch einfach mal eine Wolldecke an eine Wand hängen. Auch wenn das natürlich total improvisiert ist kann man da mit experimentieren schon noch eine ganze Menge machen. :) Hab da mal mit einer Bekannten von mir nen Nachmittag lang mit Decken rumexperimentiert und hinterher war das Ergebnis schon viel besser. Bei "breath me" hast du ja auch schon etwas weniger Raum drauf, aber da scheint auch der Abstand zum Mikro geringer gewesen zu sein, da kommen dann die explosiven "P" - Laute durch die Luftbewegung stärker raus. Ich persönlich würde dir auch zur Anschaffung eines Poppschutzes raten. Der reduziert das etwas. Außerdem kannst du dir damit gut den Abstand zum Mikro merken wenn du den erstmal für dich gefunden hast.

Ich find ja auch "The Zebra Session" klasse :) Du kannst auch ne Violine mal ein klein wenig stärker im Panorama positionieren, dann streitet sie sich etwas weniger mit der Stimme. Du bist mit noch recht weit in der Mitte mit allem, auch den gedoppelten Stimmen und Backing Vocals. Das darf ruhig breiter sein. Dabei sollte man es je nach Song nicht übertreiben, dass kann auch gerade bei einer etwas "intimeren" Interpretation dann irgendwann zu künstlich wirken. Aber gerade bei Lithium sind irgendwann viele Stimmen in der Mitte und beanspruchen da den Platz für sich.

Eine wirklich großartige Stimme, hat mir viel Spaß gemacht die Videos durchzuhören und du machst das meiner Meinung nach von der "Ausprobierfreudigkeit" genau richtig, da werden die Ergebnisse auch immer besser werden. :)

Edit: Die Idee von Lars mit dem Bücherregal ist klasse... ich geh mal eben selber ein wenig umbauen *g*
 
Hallo Leute,

danke für euer ausführliches Feedback! Hatte am Wochenende nicht viel Zeit, aber habe mir ein paar Tipps von euch zu Herzen genommen und sie einfach mal ausprobiert. Habe zwar kein aufnahmetaugliches Bücherregal, und kann auch nur begrenzt Wolldecken deponieren - dafür hab ich einen großen Kleiderschrank, in dem allerhand Zeugs hängt (das vll einen ähnlichen Diffusoreffekt hat?) :-D jedenfalls kann man da super auch mit den Schrankwänden experimentieren, wenn man sie verschieden ausrichtet!

Das Positionieren im Panorama.... erreiche ich es damit, dass ich von vornherein von links/rechts/... aufnehme, oder macht das die Software?

So, und verschiedene freie Reverbs habe ich auch ausprobiert. Auf das Klavier war das superleicht anzuwenden, mit gutem Ergebnis, aber auf der Stimme.... muss ich noch mehr Erfahrungen machen. Es hört sich ganz seltsam an im Moment ^^
Habe Epicverb und Ambience ausprobiert. Tom, du hattest echt Recht, dass Ambience auf der Stimme für den Naheffekt nicht wirklich was bringt. Hört sich zumindest bei mir künstlich an ;)
Das Epicverb war schon besser..... da hab ich allerdings noch nicht so die Einstellungen raus. "vocals private" jedenfalls macht das ganze schonmal bedeutend näher :) LIQUIDAETHER, magst du mir verraten was du so an presets hernimmst?

SIR1 wollte ich auch probieren, aber hier hab ich noch kein... ehm.... dieses Teil was man zusätzlich draufladen muss. Wisst ihr was ich meine? ^^

Jedenfalls bin ich am Probieren und Basteln, danke für eure Tipps!

und noch @Navar: Vielen lieben Dank, habe mich sehr gefreut dass es dir gefallen hat! Yay, das wird noch was. :)
 
Das mit dem Kleiderschrank kann auch funktionieren, einfach mal aufmachen, aufnehmen und reinhören :) Kann natürlich auch schlechter werden, wenn der irgendwie komische Frequenzen zurückwirft, trau da einfach mal deinen Ohren, die haben bis jetzt ja auch gute Arbeit geleistet :)

Für das Panorama benutzt du einfach die Software, da gibt es irgendwo im Kanal einen Panning Regler.

Zum Thema Hall, ich versuch mal ein kleine, bildliche Beschreibung des sehr wichtigen Verhältnisses zwischen Hall und eintreffen der ersten Reflektionen: Stell dir vor zwei Personen stehen sich in einer großen Kirche mit einem Meter Abstand gegenüber. Person 1 spricht zu Person 2. Dann kann die erste Person klar und deutlich verstanden werden, obwohl der "Hall" in der Kirche sehr groß ist. Das liegt unter anderem daran, dass man zuerst das direkt gesprochene wahrnimmt, bevor man den eigentlich Hall realisiert. Die Reflektionen treffen also deutlich später ein, als der direkte Schall. Gehen jetzt beide Personen an gegenüberliegende Seiten der Kirche werden sie sich, selbst wenn sie sich deutlich lauter anreden oder zurrufen, alles schwieriger verstehen, weil es im Hall der Kirche untergeht. Der direkte Schall und die Reflektionen treffen also sehr schnell nacheinander beim Zuhörer ein. Vielleicht hilft dir das ja weiter beim Einstellen eines Halls.

In der Regel benutzt man Hall als Zumischeffekt, also man verwendet ein Gemisch aus dem direkten Mikrofon und dem Hall den man eingestellt hat. Dafür gibt es in dem meisten Plugins einen "Mix" Regler. Günstiger ist es jedoch einen Effektkanal anzulegen und das zu verhallende Signal in den Effektkanal zu schicken. Dann wird der Mix Regler im Plugin auf 100% gestellt und man verwendet den Fader des Effektkanals um das Verhältnis zwischen Hall und Originalsignal zu bestimmen. Das bietet mehr Flexibilität was zusätzliche Bearbeitungen angeht und lässt sich auch schöner bedienen. Dann kannst du zum Beispiel feinfühliger den Fader benutzen und den Hall ganz langsam dazu mischen bis es dir gefällt. Oder mal schnell auf "Mute" schalten um den Unterschied mit und ohne Hall zu hören.

SIR? meinst du, dass du Impulsantworten brauchst? Dann versuch mal die hier http://www.samplicity.com/bricasti-m7-impulse-responses/, da gibt es so viel zum Ausprobieren, dass man irgendwann keine Unterschiede mehr hört ;)
 
Guten Abend Navar, lieben Dank für deine Erklärungen und den Link!

Bei deinem Kirchen-Beispiel... wenn ich es richtig verstehe, ist das so: Je höher die Differenz zwischen Signal und eintretendem Hall, desto größer die Signal to Noise Ratio und desto deutlicher hebt sich somit das ursprüngliche Signal ab. Kann ich daraus folgern, dass es in meinem Fall bei den Vocals darum geht, das Signal eben nicht zu "verwässern", sondern durch eine größere Latenzzeit (wie nennt man das hier im Fachjargon? :) ) dafür zu sorgen, dass das Signal trotz Halleffekt klar hörbar bleibt?

Danke für deinen Link! Ja, die Impulsantworten meinte ich! ^^
bin ja super gespannt, das SIR1 auszuprobieren, gerade weil es hier im Forum so polarisiert. ;)
Da steht Bricasti M7, und es gibt verschiedene Versionen, die man herunterladen kann... soll ich einfach die erste, allgemeine nehmen, oder würdest du ein bestimmtes für Cubase empfehlen?

Lg Julie
 
Hauptsache es entspricht deiner Auflösung und du erwartest nicht, dass eine M7 IR wie ein M7 Hallgerät klingt. Dann dürftest du etwas enttäuscht sein :p
 
der (von pH) ist gut... :D

...Kann ich daraus folgern, dass es in meinem Fall bei den Vocals darum geht, das Signal eben nicht zu "verwässern", sondern durch eine größere Latenzzeit (wie nennt man das hier im Fachjargon? :) ) dafür zu sorgen, dass das Signal trotz Halleffekt klar hörbar bleibt? ...
du folgerst das schon richtig, nur Latenzzeit meint üblicherweise eine andere Baustelle.
der Hall sollte möglichst 'transparent' sein (wie man es bezeichnet).
Dafür gibt es 2 Methoden:
eine sehr, sehr gute Programmierung (da wäre das M7 ein echter Musterschüler, liegt so um 3k Euro in natura)
oder man lässt den Hallausklang, die sogenannte 'Hallfahne' ganz weg bzw reduziert sie stark.
Typischerweise machen das 'Raumprogramme' - im Gegensatz zur Konzerthalle, wo der Hallausklang eher üppig ist.
Den 'klareren' Effekt erzielst du mit dem Pre-Delay (auch ein Faktor, wie gross der Raum empfunden wird) und den frühen Reflexionen.
Wie erwähnt... je kürzer die virtuellen Distanzen, desto anspruchsvoller die Programmierung.

cheers, Tom
 
Hallo Leute, ich melde mich mal wieder! Habe versucht, eure Tipps von vor Weihnachten in die Tat umzusetzen und habe mein erstes Stück mit Reverb aufgenommen. Auch dass sich diesmal Instrumente von der Raumaufteilung nicht in die Quere kommen, habe ich versucht umzusetzen. Es ist eine Eigenkomposition, und ohne eure tatkräftige Hilfe im Dezember hätte ich diese Aspekte vielleicht nicht genutzt! Mich würde interessieren was ihr dazu sagt, gerade zum Mischen und dem Reverb, und natürlich auch insgesamt.

Mikrophon: Rode NT1a
Reverb: Ambience (der SIR1 hat mich in diesem Fall nicht überzeugt), Typ des Reverbs nach Gefühl.

http://soundcloud.com/elvenlied/elven-raindancer-original

--> ich hoffe, das mit dem Link klappt so ;-)

Liebste Grüße
Julie
 
als Komposition finde ich es ausgesprochen gelungen
wie sich das Stück entwickelt, Solo/Chorstimmen, Violine pizz/gestrichen, das Piano verbindet und lässt mit dem 'Grollen' eine Art zähen groove entstehen :great:
(hab' die Rhythmusgruppe jedenfalls nicht vermisst)
erwähntes grollen entwickelt durch den Hall allerdings etwas Mulm, da wäre es günstig ein Filter davorzusetzen, so dass der Hall erst ab 150-200 hz greift. Eventuell auch das andere Ende einschränken, also die Höhen ab zB 8-10 khz.
Kommt auf eine Probe an.
Die meisten Hall_plugins haben solche Filter (highpass, lowpass, bzw bandpass für beide Enden)

Als Instrument ist der Gesang da - nur der Text geht vermutlich etwas im Piano unter.
An einigen Stellen kratzt das NT1 in den Höhen, aber insgesamt passt es erstaunlich gut zu deiner Stimme.
(bin ja bekennender Hasser von dem Ding) :D
Einige 's' Laute könntest du stellenweise leicht entschärfen.

Aber du hast Sinn für's Ganze - das ist imho ein guter Rohmix. Respekt. :cool:
besonders gut finde ich die pizzicato Passagen der Geige und ihren gezielten Einsatz - nicht so'n Poser-Gefidel...

cheers, Tom
 

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