Eurovision Song Contest 2013 in Malmö

  • Ersteller Strato Incendus
  • Erstellt am
Schwer zu sagen wie diese Durchschnitts Musiker (sorry aber für mich sind die meisten dort Entertainkasper) in den einzelnen Ländern ankommen werden, aber Cascada hat nach der Nummer in Europa gute Karten. Zumal ihre Fanbase Europaweit nicht gerade klein ist und wer soviel Platten verkauft ein Heimspiel sein dürfte.
 
Na die lustigen Clowns da vorn spielen ja super Bodhrán..... hahahaha....
 
Alter Schwede. :D

Also so wie ich das einschätze kann das eigentlich nur Norwegen, Deutschland oder Irland gewinnen.
 
best song: Anouk
most charming: Ungarn
most funny: Griechenland
winner: Norwegen
not bad: Dänemark
most annoying: die Musical-Grölerei (ich halte den Ton solange fest wie ich will...)

cheers, Tom :D
 
Kann man denn abstimmen, welcher Komponist oder welcher Texter sein Herzblut in seinem Werk gelassen hat? Tut man nicht vielen Musikern Unrecht, ihre Lieder "verlieren" zu lassen? Musik als Kampf?
 
Das Thema Musik vergiss mal wieder ganz schnell., meistens wird nach Nachbarlandsympathien abgestimmt und ein wenig Einfluss der Europapolitik gehört auch dazu. :igitt:
 
Naja, mit dem ersten Platz kann ich leben, wenngleich mir Norwegen - wegen einer unheimlich guten Hook - Line - noch wesentlich besser gefallen hat.
Und Deutschland? War irgendwie zu erwarten, Vorjahressieger kopieren hat noch nie geklappt. Und grundsätzlich sollten Deutschland und Frankreich sowieso nicht an Wettbewerben teilnehmen, wo andere Länder über sie abstimmen, solange die Eurokrise akut ist.
 
Und wie wir jetzt wissen, ist es tatsächlich so geblieben wie vorhergesagt. Jetzt kann ich mir zwar einen drauf einbilden, dass ich mit vielen meiner Vermutungen richtig lag - Dänemark gewonnen, Norwegen weit vorne, Island hatte es wohl am schwersten, weil es mit Startplatz 19 genau zwischen den späteren Erst- und Zweitplatzierten (Dänemark und Aserbaidschan) lag, und ist entsprechend weit hinten gelandet - aber andererseits ist es natürlich auch weniger spannend, wenn man a) aufgrund wachsender ESC-Erfahrungen allmählich die Sieger immer besser im Voraus abschätzen kann und b) sich obendrein auch keine Hoffnungen für das eigene Land zu machen braucht.

2013 hat trotzdem einige historische Ereignisse geliefert:
- es war das erste Jahr völlig ohne den Balkan im Finale; alle Länder des ehemaligen Jugoslawien sind schon vorher rausgeflogen (Serbien, Montenegro, Kroatien, Bosnien & Herzegovina, Mazedonien, außerdem auch noch Slowenien und Bulgarien).
Diese Länder waren ja in den vergangenen Jahren in den Medien beim ESC öfters fürs "Punkte-hin-und-her-Schieben" verschrien; auch, wenn es hauptsächlich an kulturellen Gemeinsamkeiten und damit verbunden sehr ähnlichen Musikgeschmäckern gelegen haben dürfte, dass die Punkte aus dem Balkan meist auch auf dem Balkan blieben, so hat die recht große Zahl dieser vielen kleinen Länder (Tendenz steigend, man denke an das mittlerweile unabhängige Kosovo), die ja alle nochmal jeweils ihre 1 bis 12 Punkte vergeben durften, das Ergebnis im Finale doch bisher immer stark beeinflusst.
--> stattdessen waren diesmal Rumänien und Moldawien zusammen vertreten, das Kaukasus-Dreiländereck Armenien, Aserbaidschan und Georgien, natürlich wieder im Zusammenspiel mit Ukraine und Russland. Aber auch die westlichen Länder haben bewiesen, dass sie das oft kritisierte "Punkte Zuschieben" mindestens genauso gut drauf haben:
- es war das erste Mal seit 2004 (der Einführung des Halbfinals), dass Holland mit im Finale war - und Belgien noch gleich mit dazu. Wären also eigentlich gute Bedingungen für Deutschland gewesen, wenn einige holländische Zuschauer mehr zugucken. Denn Sympathiepunkte gab's dieses Jahr fast überall; zwischen Holland und Belgien war es sogar 1:1 (12 Punkte für 12 Punkte). Fast jeder hat also seinem Nachbarn irgendwelche Punkte gegeben; blöd nur, dass Deutschland sich durch die offensichtliche Anlehnung an den Vorjahressieger da offenbar mal wieder zwischen alle Stühle gesetzt hat, sodass Belgien und die Niederlande die Punkte lieber untereinander ausgetauscht haben.
- von wem haben wir stattdessen Punkte bekommen? Von Österreich, einen Gnadenpunkt von der Schweiz, drei Punkte aus Spanien von den deutschen Mallorca-Bewohnern und... ausgerechnet von Albanien und Israel?! Israel, ernsthaft?
Das war das erste Mal, dass wir von Israel Punkte bekommen haben
(bei unserer Geschichte ja auch eigentlich verständlich), und dann gleich 5, also was hat sich geändert? :D


Ansonsten wären eben noch die Schlagwörter:
- einige Plagiatsvorwürfe im Vorfeld (Deutschland, Russland, und das slowenische Lied aus dem Halbfinale klang verdächtig nach "Titanium" von Sia ^^)
- viele Balladen (Russland, Estland, Island, Moldawien, Niederlande, England, Aserbaidschan, Italien, Georgien, Ukraine, evtl. auch noch Armenien)
- reichlich Nummern mit Trommeln (Dänemark, Irland, Weißrussland, diverse Songs aus den Halbfinal-Shows)
- Kampf der Titanen (Rumänien / Moldawien / Ukraine)
bei den beiden rumänischsprachigen Ländern wurde mit übergroßen Röcken und der hochfahrbaren Säule getrickst, um ihre Sänger größer zu machen; der "Sängerinnen-Heranschlepper" der Ukraine war halt wirklich so groß :D
Das sind auch gleichzeitig die Länder mit den höchsten Gesangstönen:
--> Ukraine & Moldawien: höchster vollstimmiger Belt (Ukraine bis e'' mindestens, bei dem einzelnen fis'' bin ich mir nicht sicher; bei Moldawien ein f'')
--> Rumänien: höchster Ton aller Kandidaten, und zwar von einem Mann! (mit g'') ^^

Der höchste Ton des Abends kam witzigerweise von keinem der Teilnehmer, sondern von der Moderatorin ^^ in ihrem Schweden-Klischee-Song (ein gis'', wie mir mein absolut hörender Bruder mitteilte). Also insgesamt alles verhältnismäßig tief, da habe ich in den vergangenen Jahren auch schonmal die ein oder andere dreigestrichene Note gehört. ^^


Über Deutschlands Platz kann ich mich jetzt nicht wirklich aufregen, sondern eigentlich nur noch über das Verhalten unserer Jury:
- Lena hat in Sachen Peinlichkeit für Deutschland den Sack endgültig zu gemacht (dass man Punkte falsch ansagt, kommt hin und wieder noch mal vor, vor allem, wenn man ja lieber stundenlang darüber labert, wie toll die Show doch war, wie "bezaubernd" die Moderatorin und wie geil die Stimmung in Hamburg doch sei; aber dann auch noch in diesem Kleid... Hilfe! :eek: )
- mit Lena und Tim Bendzko hatten wir gleich zwei Nasen aus der Voice Kids-Jury auch in der ESC-Jury sitzen. Die beiden hatten selbst bei den kleinen Kiddies kein Problem, dezente Kritik zu äußern und Tipps zu geben, was ihrer Meinung nach an deren Gesang noch verbessert werden könnte (obwohl sie das auch weitaus seltener getan haben, als sie es hätten tun können). Warum hat also keiner von der Jury den *rsch in der Hose gehabt, die liebe Frau Horler drauf hinzuweisen, woran ihre bescheidene Platzierung gelegen haben könnte? (neben der Ähnlichkeit des Songs zu "Euphoria", was ja von Anfang an bekannt war)

Sie hat sicherlich besser gesungen als die No Angels damals 2008 (das wäre allerdings auch nur schwer zu unterbieten), aber es gab einige Töne, die dann doch entweder deutlich daneben lagen, leicht zu hoch oder zumindest gebrüllt klangen, ähnlich auch wie bei der spanischen Sängerin, die teilweise etwas "sharp" gesungen hat (d. h. leicht über dem Ton lag). Davon abgesehen kamen Cascada mEn gesanglich auch einfach nicht so richtig gegen die Soundwand aus Synthies an, was die Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit angeht (das Problem hatten aber noch einige andere Sänger, u.a. der Belgier). Roger Cicero war sicherlich damals von der Musik experimenteller, hat aber sauberer gesungen und landete auf Platz 19. Zwischen No Angels (Platz 23) und ihm ist die Platzierung von Cascada also vollkommen passend.

Statt aber mal Klartext zu reden und unter Musikerkollegen dezent auf diese Fehler hinzuweisen, haben alle um Schöneberger & Co. mal wieder die politisch unverfängliche "Du-hast-alles-perfekt-gemacht-und-die-anderen-haben-einfach-Tomaten-auf-den-Ohren"-Haltung an den Tag gelegt, betont, wie unverständlich das Ergebnis doch sei. Die anderen sollen also mal wieder schuld sein und Deutschland nur das arme Opfer, das keiner versteht. :rolleyes:

Ich meine, Lena hat das Ding zumindest mal gewonnen und beim zweiten Mal den 10. Platz gemacht, Tim Bendzko hat beim Bundesvision Song Contest gesiegt, die wissen also beide, wie es ist, bei so einem Event mitzumachen. Das ist aber imho auch schon die einzige Erfahrung, die sie für die Jury qualifiziert.

Denn ganz offensichtlich bewertet die sogenannte Expertenjury auch mehr nach individuellem Geschmack und nicht nach musikalischem Anspruch der Komposition, der Performance oder des Gesangs - oder was bitte soll am ungarischen Song "Kedvesem" so toll gewesen sein? ^^ Ansonsten hätten sicherlich die Ukraine und der Rumänier mehr Punkte abgeräumt. Eine "Expertenjury" sollte doch gerade dazu da sein, die verborgenen Qualitäten der Songs zu erkennen, die dem einfachen Zuschauer halt meist entgehen, weil sie zu kompliziert sind (wie etwa, wenn "Gravity" alle zehn Sekunden die Tonart wechselt, wie Peter Urban schon richtig erkannt hat).

Für das Urteil nach individuellem Geschmack sind die Millionen von Fernsehzuschauern doch eigentlich ausreichend; da braucht man nicht auch noch ein Team von fünf aufgrund ihrer derzeitigen Popularität ausgewählten Personen, die, anstatt ihr musikalisches Wissen (sofern überhaupt wirklich vorhanden) anzulegen, ebenso nur nach subjektivem Empfinden urteilen, und die dadurch ihren eigenen Geschmack prozentual viel ausschlaggebender machen als den der gesamten restlichen Bevölkerung des Landes. (5 Stimmen, die genauso viel zählen wie die von mehreren Millionen Menschen.)

Wenn man also eine Expertenjury hat, dann gehören da imho Musikprofessoren o.ä. rein, die sich jeweils mit verschiedenen Genres beschäftigt haben und eben tatsächliches Fachwissen darüber sitzen, nicht irgendein Pop-Star, der sich eigentlich nur überlegt, was gerade hip und angesagt ist und womit er/sie am besten wirkt, wenn er/sie dafür stimmt bzw. vor den Massen sagt: "Ja, das fand ich toll!"

Aber über den eigentlichen ESC geredet wird bei dieser Aftershow Party ja sowieso kaum; Hauptsache, man bietet nach allen zwei gesprochenen Sätzen immer wieder einer neuen Truppe von Künstlern, die mit dem ESC in diesem Moment rein gar nichts zu tun haben und denen dieser im Zweifel auch völlig egal ist, eine Gelegenheit zu einem Auftritt mit Vollplayback, damit nichts schiefgehen kann und man das oftmals frustrierte Publikum bei Laune hält. :mad:


Fazit: Das Siegerlied ist eigentlich genau mein Fall, was das Genre angeht (eben folkig), mir gefällt nur die Interpretationsweise der Sängerin nicht so sehr, deshalb habe ich auch nicht dafür angerufen (sie klingt irgendwie stets, als wäre sie außer Atem, und nach der Aufregung des Sieges gleich noch mehr ^^).
Schön für die Ukraine, Gesangsleistung wird also doch noch ab und zu gewürdigt. :D
Auch schöne Überraschung für Holland, Ungarn und Malta, dass sie nach den Flauten der letzten Jahre nochmal so weit vorne waren.
Schade für Island, immerhin gab's 8 Punkte von Deutschland (wir haben bei uns im Haushalt aber auch 4x für ihn angerufen! ^^). Gut auch, dass Armenien und Estland noch an Deutschland vorbeigezogen sind, die haben's nämlich auch verdient, obwohl sie anfangs hinter uns lagen.
Über Irlands Ergebnis war ich auch überrascht, das wird ein harter Schlag für das führende ESC-Land mit seinen 7 Siegen, schon das zweite Mal der letzte Platz; aber irgendwie hält sich mein Mitleid für die Iren da gerade in Grenzen. Dieser Taio Cruz-Verschnitt, der aussah wie Michael Bully Herbig, war mir dann doch zu komerziell und zu sehr auf Sieg ausgerichtet. :redface:

Peter Urbans Kommentare gehören einfach dazu, da waren wieder ein paar Kracher dabei (zu Frankreich: "Wen immer sie da so leidenschaftlich zur Hölle schickt, eins ist klar: Der kommt da nicht mehr raus!", oder zum langhaarigen Bartträger aus Island: "Ah, David Garrett hat seine Geige vergessen.") Und diesmal hat er sich auch nicht so oft versprochen / verlesen wie in den letzten Jahren! ^^

Ich glaube übrigens auch nicht, dass wir mit "LaBrassBanda" erfolgreicher gewesen wären. Cascada musste sich gewissermaßen mit Norwegen, Schweden und anderen Stampf-Mampf-Nummern messen; LaBrassBanda hätten dafür mit der griechischen Ska-Band konkurriert, aber "Alcohol is free!" ist nunmal leichter zu merken und mitzugrölen als bayerischer Kauderwelsch, den man selbst als Deutscher aus einem anderen Bundesland kaum versteht - wie wäre das erst dem Rest von Europa gegangen? ^^
 
Wenn man also eine Expertenjury hat, dann gehören da imho Musikprofessoren o.ä. rein

Welche ernsthafte Größe auf diesem Gebiet lässt sich bitte überzeugen ernsthaft und unvoreingenommen über die Beiträge zu urteilen,
wie viele Zuschauer würden sich bei eben soetwas einfach nur "ööööde"/"wat?"/"ich will doch nur Musik hören?" denken und vorallendingen wie viel Geld soll man diesen Personen bitte bieten damit Sie sich dort hinsetzen?
Die Sendung dient in erster Linie zur Unterhaltung und da passen solch "schillernde" Gestalten einfach wesentlich besser ins Konzept als jemand der Musik "trocken" zu analysieren vermag.
 
Peter Urbans Kommentare gehören einfach dazu, da waren wieder ein paar Kracher dabei (zu Frankreich: "Wen immer sie da so leidenschaftlich zur Hölle schickt, eins ist klar: Der kommt da nicht mehr raus!", oder zum langhaarigen Bartträger aus Island: "Ah, David Garrett hat seine Geige vergessen.") Und diesmal hat er sich auch nicht so oft versprochen / verlesen wie in den letzten Jahren! ^^
Urban ist als deutscher ESC-Moderator wohl gesetzt und gibt der Sache die notwendige Würze. Die englischen Original-Kommentare gefielen mir aber oft besser. Meist war er für mich leider dieses Jahr nur ein mttelmäßiger Übersetzer.

Achja, die Klischees über Schweden. Da gibt es natürlich viele. Wer wie ich bekennender Schweden-Fan und fast jedes Jahr dort ist, konnte über manche der Einspielungen sogar lachen. Selbst der Gesangseinlage der Moderatorin Petra Mede konnte ich deutlich mehr abgerwinnen als den meisten teilnehmenden Beiträgen, auch wenn sie für mich kein Highlight war. Meine Freunde fanden diese Comedy-Beiträge dagegen einfach nur langweilig.

Meine eigenen Favoriten waren übrigens (in dieser Reihenfolge)

Margaret Berger - I Feed You My Love (Norwegen)
Anouk - "Birds (Niederlande)
Emmelie de Forest - Only Teardrops (Dänemark)

Unter den unzähligen Balladen gab es für mich mit dem von Anouk gesungenen Titel leider nur eine positive Ausnahme. Ansonsten bot mir der ESC zu viele sehr kitschige Schnulzen, unter denen der russische Beitrag für mich einen negativen Höhepunkt darstellt. Keine Ballade, aber am schlimmsten unter allen Beiträgen fand ich allerdings Cezar aus Rumänien. Ja, Modern Talking für Arme. Dann schickt doch lieber den Bohlen mit Beatrice Egli für Deutschland oder für die Schweiz dorthin. :rolleyes:

Der ESC war unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson ja lange Zeit eher eine Schlagerveranstaltung. Nach den diesjährigen Beiträgen ist leider zu befüchten, dass der ESC sich etwas in diese Richtung zurückentwickelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ballade, aber am schlimmsten unter allen Beiträgen fand ich allerdings Cezar aus Rumänien. Ja, Modern Talking für Arme.

Ich fand den eigentlich ganz lustig. Alleine das Kostüm und dann noch dieses hohe Gejaule. :rofl: Mal eine nette Abwechslung zu den ganzen Balladen.

Mit der Siegerin kann ich mich eigentlich ganz gut anfreunden, genauso, wie beim letzten Mal mit Loreen.
 
Das Thema Musik vergiss mal wieder ganz schnell., meistens wird nach Nachbarlandsympathien abgestimmt und ein wenig Einfluss der Europapolitik gehört auch dazu. :igitt:

Genau. Jeder von uns würde andere Kriterien ansetzen. Und Nicht-Musiker wiederum völlig andere. Wenn ich mir vorstelle, ich schreibe einen Song für den ESC und der geht unter, ist mein Song dann schlechter? Und wenn ich siege, bin ich besser als die anderen?
Blöd, dass es in unserer Gesellschaft immer um gewinnen und verlieren geht. Mir würde ein Event gefallen, bei dem alle europäischen Musiker/Bands auftreten können und alle freuen sich und haben Spaß. :)
 
Ich belustige mich gerade über die Kritik an der Gesanglichen Leistung,
der ESC ist kein Gesangswettbewerb sondern ein Song Contest, deshalb heißt er ja auch so.

Niemand sagt wegen eines Gitarrensolos oder des Gesangs: "Dreh mal das Radio lauter!" :)
 
Ich habe manchmal den Eindruck, dass der eine oder andere beim ESC erwartet, dass die kulturelle Welt aus den Angeln gehoben wird. Und natürlich kann man sich teilweise über die Punktevergabe ärgern. Was ja eigentlich auch ganz beruhigend ist, denn wenn man sich über sowas aufregen kann, scheint es doch tatsächlich möglich zu sein, dass Popmusik in der Lage ist, zumindest kurzzeitig in der Lage, die Probleme der Welt zu vergessen.
Da ich ja schon zur älteren Generation gehöre, dessen erster bewusst erlebter "Grand Prix Eurovision de la Chanson" damals der war, wo Udo Jürgens mit "Merci Cherie" gewann, möchte ich außerdem kurz daran erinnern, dass bei allem verständlichem Kopfschütteln die grundsätzliche Qualität des Gebotenen heute wirklich eine andere Dimension erreicht hat!
Natürlich gab es immer 'mal wieder "Ausreisser", heute zu Klassikern gewordene Sieger (ABBA, Johnny Logan) mit wirklich guten Songs. 95 % waren aber wirklich kaum hörbarer Mist, den man danach zum Glück nie wieder hören musste. Das legendäre "Lalala" war da noch eins von denen, die wenigstens am Tag nach dem Sieg noch einmal in der Tagesschau gespielt wurden!

Also wie gesagt, ich ärgere mich auch, aber trotzdem sehe ich den ESC immer wieder gerne, obwohl, wer mich kennt, weiss, dass meine musikalischen Vorlieben eigentlich ganz woanders liegen. Und ab und zu - und wer ehrlich ist: immer öfter! - hört man wirklich auch richtig gute Sachen. Wie gesagt der norwegische Song war für mich einer der besten Popsongs, die ich seit Jahren gehört habe. Diesen Refrain kriege ich nicht mehr aus dem Ohr. Das Rockstück aus Armenien fand ich auch sehr erfrischend, weil es 'mal ein ESC - Rock - Stück ohne Mätzchen war. Guter Geradeaus - Rock. Ich fand auch, der isländische Beitrag hatte was!
Und da Dänemark (schließlich ist es ja auch nicht weit weg von hier) mir sowieso immer schon sympathisch war (;)), ist es auch in Ordnung, dass sie gewonnen haben.

Ein Wort noch zu Lena. Über sie gab es ja vor ein paar Jahren schon heftige Diskussionen, die ich nie so recht verstehen konnte. Ich gebe zu, mir gefällt sie so, wie sie ist, weil sie eben keine Inkarnation der "deutschen Tugenden", eben nicht perfekt, ist. Und es muss einem als Deutscher nicht peinlich sein, wenn sich jemand verspricht! Warum denn überhaupt? Wie sie dann allerdings mit ihrem Patzer umging, fand ich absolut erfrischend und trotzdem souverän!
Peinliche Gefühle beschleichen mich da eher, wenn ich dran denke, was für Nasen in offizieller politischer Mission für die BRD unterwegs sind!
 
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Und es muss einem als Deutscher nicht peinlich sein, wenn sich jemand verspricht!

Das alleine meinte ich ja auch nicht. ;) Dass sich einer hin und wieder mal beim Punkteansagen vertut, ist in den letzten Jahren schon einmal vorgekommen, wenn auch nicht sehr häufig. Mich stört dann eher, wenn man vor lauter künstlichem Rauszögern, Einschleimen bei den Moderatoren, Beschreibung der Stimmung im eigenen Land und anderer für den Zuschauer eigentlich unnützer Informationen dann den Fokus auf das Wesentliche verliert. ;) (In Hamburg hat es also gestern geregnet, schön, wen außerhalb von Deutschland interessiert das in dem Moment? ^^ Man will doch eigentlich eher erfahren, wer der Sieger ist.)

Einige Länder haben einfach kurz begrüßt, hintereinander ihre Punkte vergeben und sich wieder verabschiedet, zack, zack, hintereinander weg (und dieses Jahr waren's ja schon nur 39, in den Jahren, wo wir 43 Länder hatten, wäre es ja alles noch länger geworden, wenn jeder Punkte-Ansager noch zusätzlich stundenlang über "what an amazing show tonight" und das Kleid der jeweiligen Moderatorin oder was auch immer geredet hätte ;D ).
 
Naja, gut, wenn Du das so verbissen siehst.... .
Du bist also der Meinung, jemand wie Lena sei nicht in der Lage, etwa 5 Sekunden lang zwei Sätze über Stimmung und Wetter zu verlieren, ohne das ihre - offensichtlich ja Deiner Meinung nach höchstens drei bis vier - Gehirnzellen in der Lage sind, noch kurz drei Zahlen bekannt zu geben? Dieses quasi Multitasking so jemanden also völlig aus dem Konzept bringt?
Ist es nicht vielmehr zumindest denkbar, dass sie Tatsache, sich bewusst zu sein, dass ca. 125 Mio. Menschen jetzt zuschauen, dem/der einen oder anderen doch etwas Nervosität in die Ganglien pumpen?
Also das finde ich wenigstens als Gedankenspiel nicht völlig abwegig!

Ernsthaft: ich werde nie verstehen, warum es hier im Musikerboard zur political correctness zu gehören scheint, alles, was mit Castingshows zu tun hat, reflexartig 'runter zu machen. Lena ist da ja offensichtlich nur die eben bekannteste und erfolgreichste Protagonistin. Aber ich habe es vor Jahren schon 'mal geschrieben: es ist schon bitter für viele. Da reisst man sich jahrelang den Arsch auf, übt, probt und was weiss ich. Und dann kommen so Leute, die ein bisschen singen können und..... haben Erfolg! Vielleicht nur kurz, aber immerhin!

Und ehrlich gesagt: ich habe da auch so gewisse Bedenken, aber trotzdem gönne ich es den Leuten! Aber ich bin auch gegenüber Lottogewinnern nicht neidisch!

Aber das alles ist ein schon oft diskutiertes Thema und muss jetzt nicht nochmal durchgekaut werden.

Kurzum: ich fand diesen ESC im Vergleich zu vielen, vielen Vorgängern qualitativ durchaus in Ordnung, ach wenn Lena gepatzt hat! Nathalie Horner aber eigentlich nicht! Ist aber trotzdem die eigentliche Loserin!

Und jetzt höre ich mir lieber nochmal die Norwegerin an!
 
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Unter den unzähligen Balladen gab es für mich mit dem von Anouk gesungenen Titel leider nur eine positive Ausnahme. .
Sehe ich ganz genauso. Ich fand das Lied sogar richtig schön.

Zu unserer abgekupferten Nummer ist ja schon alles gesagt worden. Die Platzierung dafür ist absolut okay und meiner Erwartung entsprechend.
Ansonsten gab´s wieder mal die Erkenntins, dass ein gutes Songwriterteam nicht immer ein Garant für Erfolg ist.
Das allgemeine Songniveau sinkt immer weiter. Und es ist natürlich logisch, dass man diese "Liedchen" mit Kostümen, Bühnenshow, etc aufpeppen muss, damit sie einigermaßen wirken.

Ansonsten hatten wir gestern Abend viel Spaß mit dem Moderator :rolleyes: , Lena :D, mit den Griechen ;), dem Typen in dem Glaskasten (gut, dass er nicht angefangen hat mit Elefanten um sich zu werfen ;)) und noch ein paar anderen...

Gute Fernsehunterhaltung ;)
 
Meine 2ct:

  1. Ein Versprecher ist kaum einer Erwähnung wert
  2. Der deutsche Beitrag war zwar nicht toll - aber auch vom letzten Sieger nicht abgekupfert. Es ist halt ein Dancefloor-Song - die sind sich oft ähnlich
  3. Anouks "Birds" aus den Niederlanden war zum Dahinschmelzen
  4. Danach bin ich leider eingeschlafen. Aber ich schätze, es war wie immer: Viel Schrilles, Lautes, Albernes - aber unterhaltsam
 
@antipasti
Zu Anouk: hast Recht! Ich habe mir das gerade nochmal angehört. Wirklich absolut super! Muss live irgendwie an mir vorbeigegangen zu sein. Eine echte Konkurrenz zu meiner Favoritin! Aber ehrlich: zwei absolute Weltklassesongs in einer Veranstaltung sind doch auch was!
Und: Vielen Dank.
 

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