Erstausstattung: Interface, Software, was noch?

Meine gewagte These: Für eine "Anfängeraufnahme" spielt die Wahl des richtigen Mikros am Schlagzeug kaum eine Rolle.

"Wie kann er so was behaupten?" :fear:

Meine kürzlich gemachte Erfahrung als Recording-Anfänger:
Ich habe jede Trommel einzeln abgenommen, mit ein paar SM57, 2 Kleinmembran Kondensatormikros (Typ grade vergessen), Shure Beta 52a und ein Großmembran SE X1 als Dirtmic. Also für den Anfang eine brauchbare Ausstattung.
Und was ist am Ende dabei rausgekommen? Ich hab nach langer, erfolgloser Mischerei Snare und Kick getriggert. Übriggeblieben sind nur Overheads, Toms und Dirt, alles andere Kommt aus der Dose.
Als Sample hab ich Senheiser Drummic'a genutzt, ist umsonst aber gut.

Meinn brauchbar-und-billig Tipp für Drums ist also:
2 Kleinmembran Kondensatormikros als Overheads
irgendein Gurkenmikro, das den hohen Schaldruck in der Bassdrum verträgt, wird eh getriggert
irgendein Gurkenmikro an der Snare, wird eh getriggert
irgendwelche Gurkenmikros an die Toms, werden eh getriggert
irgendein Mikro als Dirtmic, muss man ausprobieren
Interface (wir hatten noch ein altes Firewire Mischpult, da kann ich nix aktuelles empfehlen)
Cubase 8 LE
Senheiser Drummic'a

Und für den Rest:
Für Gitarren: ein SM57 oder Sennheiser e906 (Tipp!)
Gesang: Großmembran Kondensatormikro. Das ist Pflicht, ein SM58 oder irgendein anderes Live-Mikro reicht nicht.

das wars.

Ich glaube ich höre schon die Puristen leise wimmern...
 
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@V Twin genau so ist es!! Nicht die Kohle in irgend einen scheiß verballern.

Statt Monitore würde ich nen Kopfhörer benutzen.
 
1. es wird für mich nicht klar, für welchen Zweck die Aufnahmen gemacht werden sollen. Wenn es Demos für Veranstalter mit den Aufnahmen der Band werden sollen, ist
m.E. 1000 € unabhängig von der Technologie (analog, digital) reichlich knapp bemessen, da das Geld schon für Mixer, Mikrofone, Stative, Kabel etc. dabei drauf geht.
Für eine CD-Produktion reicht es schon überhaupt nicht.
2. Ich arbeite seit über 30 Jahren mit Tape analog, inzwischen 8-Spur, und kann dir nur empfehlen das Geld erst einmal in gute unterschiedliche Mikrofone mit Zubehör (Kabel, Stative, Spinne etc.) anzulegen. Dabei sollte mindestens ein Großmembranmikrofon, ein Paar Kleinmembranmikrofone, zwei dynamische Mics z.B. Shure SM57, sowie D.I.Boxen etc. dabei sein.
3. Was m.E. auch immer vergessen wird, ist Geld zum Verbessern der Raumakusik des Aufnahmeraums beiseite zu legen.
4. Für Aufnahme reichen m.E. gebrauchte Kopfhörer aus Ebay, aber spätestens zum Abmischen, brauchst du halbswegs akzeptabe Monitore, die allein die Hälfte des Budgets "fressen".
 
Hallo,
bin gerade in "Shoppinglaune" (Geld von anderen ausgeben, macht am meisten Spaß) :D
Mit dem von Basselch genannten Focusrite hättest Du schon mal 8 Kanäle und weitere 8 könnten irgendwann wenn nötig über einen zusätzlichen AD-Wandler/Preamp (wie zB der o.g. Behringer) angeschlossen werden.
1 x Focusrite 18i20 = 493 EUR
2 x LineAudio CM3 (Overheads) = 260 EUR
1 x Audix D6 = 190 EUR
1 x AT2035 = 155 EUR
2 x JBL LSR305 = 260 EUR
Kabel, Ständer, Popfilter = 200 EUR

EV macht mit dem PL33 und dm PL35 interessante Mics für Drums, wenn man wenig Geld hat (77€ bzw. 68€). Finde ich einen Test wert.

Beim Interface würde ich auch Focusrite vorschlagen, ich hab einen 8Kanal Preamp/Wandler (OctoPre Mk II) von denen, bin zufrieden.

Die CM3 habe ich seit kurzem auch und taste mich langsam ran... pro: Für den Preis echt geiler Sound. contra: Nur beim Hersteller oder über Ebay bei einem Franzosen erhältlich, technisch: Relativ wenig Output im Vergleich zu Rode NT5 und keine Wechselkapseln möglich.

Auf ein Großmembran-Condenser würde ich für den Anfang komplett verzichten und die CM3 dafür nehmen, z.B. für Vocals.

Von der gesparten Kohle würde ich einen Beyerdynamic DT770 Kopfhörer kaufen. Die verfügbaren Räumlichkeiten werden höchstwahrscheinlich nicht optimal sein am Anfang einer Recording-"Laufbahn" und einen Kopfhörer braucht man eh. Der DT770 kann auch sehr gut als zusätzliche Kontrolle beim Mixen verwendet werden.

Nochmal zu den CM3: Hat jmd erfahrungswerte mit den Teilen an Toms/Snare? Es gibt günstige Tom-Clips... und für den Preis eines CM3+Clip könnte man hier ein "Drum-Mic" bekommen, das auch für ganz andere Zwecken noch taugt. Die Frage ist eher, ob es gut klingt und ob laute Drummer nicht den Gain-Bereich völlig ausreizen. Ich stelle einem leisen Drummer z.B. auch mal einfach ein Oktava MK012 vor die Kick, damit kann man super arbeiten, auch wenn es nicht dafür gedacht ist. Einfach weil ich die Dinger habe. Würde ich nochmal neu entscheiden, würde ich die CM3 aber den MK012 jederzeit vorziehen. Als Overheads mag ich im Budget-Bereich immernoch die Rode NT5, weil sie mit ihrer charakteristischen Höhenzeichnung das Blech freundlich unterstützen. Das CM3 ist aber das universellste Mic für schmales Geld, würde ich sagen.
 
Ich würde NIE über Kopfhörer abmischen. Die Frequenzanteile & die räumliche Perspektive werden nicht "richtig" wiedergegeben!.

Für ein halbwegs gutes Paar aktive Nahfeldmonitore bin ich schon 500 Ocken los ...
 
Hallo. Da möchte ich mich auch gern beraten lassen. Ich stelle mir gerade ein kleines homestudio, hautsächlich für gitarren bass und gesangsrecording zusammen. Raum ist da, raumakustik hab ich auch bestmöglich erledigt, studiotisch baut der sparfuchs sich selber, abhöre ist da und drei micros
(Shure sm57, audix d6, sennheiser e906). Gute kabel hab ich auch zur genüge.
Ein budget für den rest hab ich nochnicht, da noch nicht ganz klar welches weitere equipment ich will.
Ein kondensatormicro muss noch her. Wahrscheinlich das audio technika welches hier schonmal gepostet wurde.
Allerdings ist der rest noch offen weil mich momentan die frage beschäftigt ob ich das ganze mit einer recordingsoftware machen will oder mit einem kompaktstudio/recorder wie dem hier
Screenshot_2017-07-12-15-16-47.png

Für mich deshalb interessant, weil ich keine plugin sounds brauche und er viele eingänge plus mischpult hat. Außerdem ist mir die arbeitsweise mit solchen teilen schon etwas vertraut, da ich bisher einen boss br80 nutze um meine ideen festzuhalten. Nur ist mir nicht ganz klar ob ich nicht dann trotzdem noch einen computer anschaffen müsste. Aber ist ne interessante alternative.
 
Ich würde NIE über Kopfhörer abmischen. .

Du nicht, ich schon. Aber natürlich nicht ausschließlich. Auf dem DT770 entdecke ich immer wieder Dinge, die ich sonst nicht höre. Heute z.B. leider erst im Mastering-Schritt ein paar Störgeräusche, muss ich wohl leider wieder zum Mix zurück. Hätte ich nur über meine großen Fostex-Boxen abgehört, wäre mir das durch.
 
Hallo,

ich kenne das digitale Tascam Portastudio nicht, habe nur jahrelang mit den Cassetten 4- und 8-Spur Portas gearbeitet.
Für Kondensatormikros brauchst du eine Phantomspeisung. Ich weiß nicht, ober der das hat. Außerdem brauchst du Hall, Echo, Chorus etc. (Effekte)

Auf jeden Fall brauchst du 'ne gute Abhöre. Inzwischen sind fast alle aktiv. Ich habe noch passive JBL-Boxen mit 'ner Technics Endtstufe.
Idee wäre auch Bass & Keyboards per DI einzuspielen. Du brauchst dann aber Effekte.

Kannst du denn mit den Spuren einzelne aus dem Tascam zum Abmischen herausgehen ?
Ansonsten kannste dir den PC sparen.
 
Meine gewagte These: Für eine "Anfängeraufnahme" spielt die Wahl des richtigen Mikros am Schlagzeug kaum eine Rolle.
Hmmm jain. Hier liest man zwar immer wieder viel über die richtige mikrofonwahl, aber herzlich wenig über den klang des schlagzeugs selbst.
Das schlagzeug muss erstmal gut gestimmt werden. Ich glaub das wird oft unterschätzt. Wenn das schlagzeug in sich selbst nicht gut klingt, nützen die besten mikrofone überhaupt nichts. Wenn es gut gestimmt ist allerdings schon.
 
Ich glaube auch, das 3-4 solide Mikrofone (z.B. SM57 etc.) reichen. Wichtig ist das Schlagzeugspiel selbst & das Tuning des Instruments.
Schlagzeugaufnahme ist viel Experimentieren mit den Mikrofonpositionen! Evt. kann ein günstiges Grenzflächenmikrofon gute Ergebnisse bringen.
 
Hallo,

Nur beim Hersteller oder über Ebay bei einem Franzosen erhältlich,

...leider nicht ganz richtig - es gibt schon lange einen deutschen Vertrieb: Klick
Wer da allerdings einen aufwändigen Internet-Shop sucht, sucht vergeblich - man kann tatsächlich per ganz normaler mail bestellen ;)

Zum Tascam: Effekte hat es drin, insofern sicherlich eine Möglichkeit. Auf der einen Seite unabhängig vom Rechner, aber wenn ich andererseits überlege, ich müßte auf so einem winzigen Bildschirm saubere Schnitte machen - nein, nicht mein Ding. Auch die Erweiterbarkeit (evtl. Zukauf von Plugins) würde ich an so einem Portastudio vermissen. Aber das wäre eine Frage der persönlichen Vorlieben... ich habe früher selbst auf 8-Spur-CC gearbeitet, ich kenne beide Seiten :)

Viele Grüße
Klaus
 
Ich brauche das old school Zeug nicht mehr.
so isses!
Ich hatte mal eine Fostex DMT 8 mit einer 20MB (richtig, MEGAByte) Festplatte.
upload_2017-7-13_8-46-1.png

Von dem Ding zu heutigen DAWs ist ein riesiger Schritt, der das Mischen massiv erleichtert und viele neue Möglichkeiten eröffnet. Das ist wie:
Wäsche im Fluss waschen zu Waschmaschine
Käfer zu Golf 7
SW Fernseher zu 4K 3d Multimediacenter
Tele zu Les paul :whistle:

Ok, ernsthaft: Nimm eine Softwarelösung, mit einem Mischer/Recorder wirst du nicht glücklich.

Wir (als Band) haben uns kürzlich den Behringer X Air XR18 gekauft. Den werden wir zukünftig (auch) als Interface zum Rechner nutzten. Wäre eine Alternative für Leute, die auch ein Live-Pult brauchen. Ich kann aber noch nichts zu Latenzen oder Handling sagen, weil wir bisher nur die Mischer-Funktionalitäten getestet haben.
 
An Stelle des TE würde nicht alles auf einmal kaufen wollen. Wer kann das schon?

Zuerst würde ich mir das Interface, 2 gute Kleinmembraner holen, 3 Stative und 3 XLR-Kabel und einen guten Studiokopfhörer. Es sei denn der TE hat schon 1 Stativ und 1 XLR-Kabel, dann 1es weniger.

Klar sind Monitore wichtig. Die Frage ist, wer das am Anfang hört? In gute Monitore kann immer noch später investiert werden. Bei Monitoren spielt auch der Raum, wo mit ihnen gemischt wird eine große Rolle und kann den Höreindruck beeinflussen. Da mische ich lieber auf Köpfhörern, bevor ich in einem Raum mit schlechter Akkustik anfange.

Das SM58 macht sich sehr gut am Gitarrenamp und der Snare und kann zur Not auch mal für die Bassdrum genommen werden.

Mit 3 Mikros kann schon eine ganze Menge erreicht werden.
Wie schon gesagt, die Beatles haben schon mit 1em Mikro das Schlagzeug aufgenommen. An der Stelle fällt dann Zwangsweise der Name Glyn Johns, Led Zepplin, Recorderman...

Danach würde ich mich um ein gutes Bassdrummic erweitern. (AKG D112, Audix D6, Shure Beta 52a).

Bei einem Großmembraner kann man echt Geld lassen. Unter 200 würde ich da nicht anfangen. Folglich würde ich mir das erst später holen.

Selbiges gilt für mich für die Toms. Je nach Musikrichtung und Bedarf würde ich dann noch in Tom Mics investieren.

Wie gesagt erstmal schauen, wie weit man mit 2 Mics kommt und damit lernen. Das sollte für eine Stereoabbildung des Drums für Demos reichen.
 
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Der raum.ist ein ganz normales zimmer ca 13m2. Ich habe den raum akustisch soweit optimiert, dass er trocken aber nicht tot klingt. Außerdem habe ich einen massiven, fast deckenhohen schrank drin der gleizeitig eine art raumteiler bildet. Der platz dahinter ist wie eine gesangskabiene worin ich auch meine amps microfoniere. Ich will alles eher altmodisch angehn und brauche dafür einfach zu benutzendes equipment. Entweder eben so ein kompaktstudio oder einen computer mit einem schlicht ausgestattetem recordingprogramm. Digital passiert bei mir eh nicht viel weil ich mir sehr viel mühe mit einer guten soundoptimierung auf analogem wege und einer guten abnahme mache und da ist am reinen signal meist nur etwas am eq nachzujustieren und dann zu verhallen. Oft muss ich nichtmal spuren doppeln um einen fetten sound zu bekommen. Die digitalen möglichkeiten heutzutage sind groß und es gibt massig gute designer sounds aber erstens brauch ich diese masse garnicht und zweitens haben plug ins mindestens eine sache die mir garnicht passt. Wo ist mein metalpick-sound hin? Plug ins klingen gut und auch mitlerweile sehr natürlich aber solche kleinen dinge werden vom sounddesign übertüncht. Wenn man aber versucht parameter zu ändern um sich das zu holen was einem fehlt usw. Verfitzt man sich, vergoldet zeit und nerven.
 
Ich kann von mir nun wirklich nicht behaupten, mit computer-basiertem Recording und Mixing per DAW auf Kriegsfuß zu stehen. Das Gegenteil ist der Fall bzw. ist es bei mir gern eine "Hybrid"-Geschichte. Die DAW ist eine fortgeschrittene Bandmaschine mit ein paar feinen Extras. Trotzdem liegt mein Hauptaugenmerk auf den Sachen, die VOR dem ersten Kontakt mit der digitalen Welt passieren: Raum, Instrumente, Mikros, Preamps, anderes Outboard.

Wenn es darum geht, selbst aktiv Musik zu machen und sich selbst aufzunehmen, favorisiere ich für Songwriting und Aufnahme sogar eine computer-unabhängige Lösung, wie z.B. ein Portastudio.
Das hilft mir, die Nachteile eines Computers zu umgehen ohne auf die Vorteile zu verzichten.
Nachteile einer reinen DAW - Lösung (beim Recorden) sind für mich:
- zu viele Möglichkeiten (abgelenkt zu werden)
- der "leere Blatt" Effekt, den man auch vom Lyrics schreiben kennt, wo einen das leere Blatt paralysiert -> funktioniert bei mir ähnlich beim Anblick einer leeren DAW - Session
- zu viel Flexibilität, Entscheidungen verschieben
- zu viele "Benutzerschnittstellen", die Aufmerksamkeit wollen (Maus, Bildschirm, Tastatur)

Jetzt mag man sagen, dass man das alles mit genügend Disziplin abtrainieren könnte. Das ist bei mir so nicht der Fall. Hängt sicher damit zusammen, dass ich ohnehin den ganzen Tag auch im daily job vor Rechnern sitze und von daher ein anderes "Verhältnis" dazu habe als jemand, der damit nicht sein Geld verdient.
 
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Da bin ich mit dir einer meinung.
Ich brauch eben auch nicht mehr. Alles was den sound ausmacht passiert bei mir eh vor dem micro am amp, effektboard, an der gitarre oder bass. Drumrecording ist in meinem homestudio leider eh nicht möglich weil ich nicht schlagzeug spielen kann und mangels platz.
 

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