Erlebte Musikgeschichte - wie habt ihr die Veränderungen in der Musik wahrgenommen?

  • Ersteller PVaults
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Das war ein Trio. Hammond, Bass & Drums.
Wir spielten Eigenes, die deutsche Nationalhymne (auf unsere Art), Interventionen von Bach, Rondo a la Turc, Brandenburger, Little Arabella und einiges mehr. Ich löste die Band auf, da ich dachte nicht weiter zu kommen, ging nach Amsterdam und verbrachte die Abende im Milky Way wo ich unter anderem Wolfgang Dauner kennen lernte. Eine turbulente Zeit.:eek:

Und weiter, wenn ich darum bitten darf, Pofi-Musiker sind wirklich mit ihren Geschichten absolut langatmig in der Kürze der Zeit. Bring Deine Musik-Geschichte ans Tageslicht und stell Dich nicht so an. Mit Udo Lindenberg und TATORT bring selbst ich noch Dauner in Verbindung. Was ist Dein Hintergrundi? Ich will nur Deine Musik-Geschichte wissen, auch als Profi, ist das so schwierig! Du scheinst Dich gut daran zu erinnern, leg los! Ich will nicht auf die Ewigkeit warten. Oder ist das zu viel verlangt für Musiker, die in sieben Siegeln sich zu erkennen geben?

Die Nationalhymne gab es auch von Jimi Hendrix beim Woodstock-Festival. Die Deutsche ist sicher was ganz besonderes, die mich in meinem Leben auch "bezaubert" hat. Mit Blasorchester musste ich sie mir am 17. Juni nach einer Gedenkrede von 1 ½ Stunden im Stehen verinnerlichen, wie schrecklich. Ich fand diese Zeit zum kotzen und später dann im Radio um O.00 h mit Streichern, das war hörbar und schön in meinen Ohren wahrzunehmen. Eure Interpretation resultierte sicher aus politischen Motiven, die ich nicht kenne und gerne verstehen möchte. Die deutsche Nationalhymne ist schließlich nicht ein und die selbe in verschiedenen Versionen. Du kannst gerne einen musiktheoretischen Hintergrund liefern, den man halbwegs als Laie verstehen kann.

Hört bitte auf mit dem Rätselraten, wir sind aus einem und dem selben Holz geschnitzt!

Habt Verständnis für meine Ungeduld, ich möchte nur wissen, was für einen Background im Gegensatz zu meinem ihr habt, mehr nicht. Darüber muss man doch schreiben können oder geht das nicht? Macht was ihr machen könnt, ich habe gesagt was ich wissen möchte und gut!
 
Und weiter, wenn ich darum bitten darf,

Ich schreib darüber nicht gerne. Ich habe hier nur geposted, da ich zwischen dem Bild von Hagenwil (ist er nun der Organist auf dem Bild oder

Mit Blasorchester musste ich sie mir am 17. Juni nach einer Gedenkrede von 1 ½ Stunden im Stehen verinnerlichen, wie schrecklich.
Ohje!
Die deutsche Nationalhymne ist schließlich nicht ein und die selbe in verschiedenen Versionen. Du kannst gerne einen musiktheoretischen Hintergrund liefern, den man halbwegs als Laie verstehen kann.
Soweit ich mich erinnere haben wir das Thema im Tritonusintervall verdoppelt und nach Ablauf der Hymne irgend ein Vamp im Uptempo gespielt bei dem wir uns ziemlich verausgabten.:screwy:

ich möchte nur wissen, was für einen Background im Gegensatz zu meinem ihr habt, mehr nicht.

Ich habe als 16-jähriger die 68-ziger zwar mitbekommen. Viel wichtiger als Politisches waren mir damals die Musik und das was ich damit erreichen konnte. Zunächst wurde das von zu Hause aus befürwortet. Als es dann aber zur "Sucht" wurde, und die Übeeinheiten neben dem Konservatorium größer wurden als die fürs Konservatorium, versuchte man mich in "normale Bahnen" zu lenken. Eine meiner Musikhochschullehrerinnen verlangte von mir damals einen ordentlichen Haarschnitt. Das war für mich der Bruch zur Klassik, die ich erst viel später wieder aufgriff, aber dann mit einer sehr eigenen Attitude. Dieses Zwanghafte der klassischen Erziehung steckt noch ziemlich tief und die Abneigung gegen Hochschulen, Institutionen und Ähnlichem konnte ich nach all diesen Jahren nie richtig überwinden.
 
Ich habe als 16-jähriger die 68-ziger zwar mitbekommen. Viel wichtiger als Politisches waren mir damals die Musik und das was ich damit erreichen konnte. Zunächst wurde das von zu Hause aus befürwortet. Als es dann aber zur "Sucht" wurde, und die Übeeinheiten neben dem Konservatorium größer wurden als die fürs Konservatorium, versuchte man mich in "normale Bahnen" zu lenken. Eine meiner Musikhochschullehrerinnen verlangte von mir damals einen ordentlichen Haarschnitt. Das war für mich der Bruch zur Klassik, die ich erst viel später wieder aufgriff, aber dann mit einer sehr eigenen Attitude. Dieses Zwanghafte der klassischen Erziehung steckt noch ziemlich tief und die Abneigung gegen Hochschulen, Institutionen und Ähnlichem konnte ich nach all diesen Jahren nie richtig überwinden.

Wir sind übrigens der selbe Jahrgang und Danke für Deine Antwort. Ich habe alles erwartet aber nicht das. Wie kann man nur so eine Sche...ße erleben müssen. Was Du kurz beschreibst macht mich traurig und nachdenklich, wie unterschiedlich Lebenswege auch verlaufen können. Ich finde, dass Du tolle Musik machst und um nichts anderes soll es gehen. Du musst Dich nicht Offenbaren, wenn Du nicht dazu bereit bist. Das erwarte ich nicht, auch wenn ich am liebsten noch viel mehr über Dich erfahren möchte. Das hat Zeit. Es soll kommen, wie Du bereit dazu bist! Ich Danke Dir fürs erste!
 
Ich schreib darüber nicht gerne. Ich habe hier nur geposted, da ich zwischen dem Bild von Hagenwil (ist er nun der Organist auf dem Bild oder

Hagenwil ist der Schlagzeuger auf diesem Foto. Die Band hiess 'Infra Steff's', und später als ich schon gegangen war 'Infra Steff's Red Devil Band', das war in 1974, der neue Schlagzeuger war Billy Cobham, der wohnt schon seit ewigen Zeiten in der Schweiz, gleich bei mir um die Ecke, wohl um Steuern zu flüchtigen in Deutschland. :D

Eine meiner Musikhochschullehrerinnen verlangte von mir damals einen ordentlichen Haarschnitt. Das war für mich der Bruch zur Klassik, die ich erst viel später wieder aufgriff, aber dann mit einer sehr eigenen Attitude. Dieses Zwanghafte der klassischen Erziehung steckt noch ziemlich tief und die Abneigung gegen Hochschulen, Institutionen und Ähnlichem konnte ich nach all diesen Jahren nie richtig überwinden

Ist ja harmlos.

Mein Hauptlehrer verlangte von mir, dass ich von 06:00 bis 11:45 morgens, und von 13:00 bis 18:00 nachmittags am Schulstoff arbeite, ansonsten hätte er mich nicht als Berufsschüler akzeptiert; das ist auch noch harmlos. Mein erster Klavier- und Kompositionslehrer, ich war 12 er 78, erzählte mir noch das er, oder einer seiner Brüder vor und nach dem Essen spielen mussten, und wenn sie einen Fehler machten mussten sie vor dem Vater antreten, und dann gab es eins auf die Finger; nun wie dem auch sei, er hat dann anfangs 20. Jahrhundert diverse Klavierwettbewerbe gewonnen, z.B. den in Genf 1905. Mein Partner Bruce Swedien, auch schon 72, sagt: "What Do You Have If You Have No Discipline? A heroic talent will never amount to anything if there is no discipline!"
 
Hagenwil ist der Schlagzeuger auf diesem Foto.

Dann ist/war? Schlagzeug Dein Hauptinstrument?

Mein Hauptlehrer verlangte von mir, dass ich von 06:00 bis 11:45 morgens, und von 13:00 bis 18:00 nachmittags am Schulstoff arbeite, ansonsten hätte er mich nicht als Berufsschüler akzeptiert;
Das geht in Ordnung. Ich fragte mich eben damals, was hat mein Äußeres mit guter Musik zu tun und ein "nein" war die Antwort. Deßhalb beschloß ich meine eigenen Wege zu gehen. Jedesmal wenn ich in N.Y., mit oder ohne Band, war, kaufte ich mir stapelweise Theoriebücher, während die anderen Mitmusiker ihr Geld im "Vanguard" ließen. Auch darüber kann man geteilter Meinung sein.

Mein Partner Bruce Swedien, auch schon 72, sagt: "What Do You Have If You Have No Discipline? A heroic talent will never amount to anything if there is no discipline!"
Auch das geht für mich in Ordnung. Ohne Disziplin geht gar nichts. Da hilft auch das allergrößte Talent nichts.

Dein Partner ist übrigens eine absolut herausragende Koriphäe.
 
Hagenwil ist der Schlagzeuger auf diesem Foto. Die Band hiess 'Infra Steff's', und später als ich schon gegangen war 'Infra Steff's Red Devil Band', das war in 1974, der neue Schlagzeuger war Billy Cobham, der wohnt schon seit ewigen Zeiten in der Schweiz, gleich bei mir um die Ecke, wohl um Steuern zu flüchtigen in Deutschland. :D
Hagen-wil - da war´s mir schon klar... ;)
Hast du die Basler Trommlerschule hinter dir?
 
Hagen-wil - da war´s mir schon klar... ;)

Hast du die Basler Trommlerschule hinter dir?

Nein, noch nicht hinter mir, bin ja noch nicht gestorben, sondern bin ein lebenslanger Student der Musik.

Das Baslertrommeln eignet sich für nichts anderes als die Basler Fasnacht; das ist irgendwie komisch wenn man bedenkt, dass es sich dabei um die höchstentwickelte Stufe von Marschtrommeln handelt welche es gibt auf diesem Planeten.
 
Tja...zur "älteren Generation" im engeren Sinne zähle ich auch noch nicht, dennoch gibt´s vielleicht das Ein oder Andere zu erzählen.
Als 76er Jahrgeng würde ich meine wirklich bewussten Musik-Memoiren so ab Ende der 80er beschreiben, was ja immerhin auch schon 20 Jahre zurück liegt.

Ich wuchs -neben deutschem Schlager- mit 60er und 70er Rock auf, wofür ich heute noch dankbar bin!
Diese Rock-Roots sorgten zusammen mit den Schlagereinflüssen und mit dem 80er Pop (incl.NDW), dem man ja kaum entgehen konnte, dafür, dass ich mich eigentlich nie vor einer Musik verschlossen habe.
Als extrem Stimmen-/Gesangsfixierter Mensch habe ich jedoch nie etwas mit Oper und/oder Operette anfangen können, meine Mutter berichtet davon, dass ich schon in ihrem Bauch um mich trat, wenn ich derartiges hörte.
Die ist bei Leibe keine Qualitätsaussage, sondern schlichte Biologie: derartige Klänge gehen mir in negativer Hinsicht durch Mark und Bein.
Habe ich mir nicht ausgesucht, ist aber dennoch Fakt.

Wie dem auch sei, schon immer spielte Musik eine große Rolle in meinem Leben, wenn ich mir darüber in der Rückschau auch deutlich bewusster bin, als zur Zeit des jeweiligen Erlebens.
Die erste wirklich emotionale Erinnerung -abseits von "das mag ich" oder "das find´ich doof" habe ich an "Everything I do" von Bryan Adams.
Ich war damals im Krankenhaus, hatte uuuuuuuunendlich Liebeskummer und sang es auf der Raucherterasse rauf und wieder runter.
Ich will lieber gar nicht wissen, was die anderen Patienten oder das Pflegepersonal von dem durchgeknallten Teenie dachten. :redface:

Das Nächste war meine erste wirklich emotionale Bindung zu einer Band: Ich bespielte mir die komplette erste Seite einer 90min Cassette mit Gung ´n Roses "Knocking on heavens door". Immer abwechselnd die Live und die Album Version.
Das passt nicht zu jemandem, der damals nur Public Enemy, 2 Live Crew und anderen Hip-Hop gehört hat?!
Welcome to my world...

Irgendwie habe ich es immer -mal bewusster, mal eher zufällig- "geschafft", nie wirklich zu einer Szene zugehören.
Ich habe bis hin zur WM (Münster Monster Mastership 1991) geskatet, war sehr tief in Dortmunds Sprayer-Szene verstrickt usw, dennoch hat meine Mucke irgendwie nie so ganz dazu gepasst. Tja. Rock ´n Roll, Baby, wenn auch anders, als man denken mag.
Egal, ob ich Kuschel-Rock hörte -hey, ich hatte auch Hormone!- , oder aber übelsten Techno -aus dem Subwoofer eines Opel Kadett kommt "Members of mayday" nunmal viiiiel cooler, als Dire Straits- irgendwie zog sich Rock Music immer und immer wie ein roter Faden durch mein Leben.

Irgendwann beginnt man, seine Gefühle und sein Inneres stärker zu reflektieren, dass war der Moment, wo ich für mich selbst entdeckte, dass mein Leben eine Art Soundtrack hat.
Wo immer ich war/bin, was immer ich tue, oder erlebe, es spuken dabei Songs und Texte in meinem Kopf herum, meistenteils handelt es sich dabei um Guns ´n Roses, Metallica und -ja ich stehe dazu- Evanescence.
Es gibt da Texte und zum Teil auch Riffs oder Soli, die in meine Brust greifen, mein Herz heraus reissen und gefüllt mit Magie wieder in meinen Brustkorb stecken:
"That´s your Life, deal with it!"

Nach Jahren des Zauderns und davon Träumens habe ich mit zwei Kumpels gewagt, den Schritt zu gehen und wirklich aktiv Musik zu machen und eine Band zu gründen.
Unsere Freundinnen halten uns für Spinner "Never care for what they say" und kommen plötzlich auf die wildesten Ideen Wollen wir nicht häufiger ins Fitness-Studio? "Never care for games they play" und auch ihr zieht das je eh nicht durch, wissen wir "Never care for what they know, but I know" und ähnliche Dinge.
"So what?"

Die Entscheidung, nicht mehr nur vor mich hin zu singen, oder auf Conventions Musicals zu machen, sondern ein Instrument zu lernen und wirklich loszulegen, fühlt sich so unglaublich richtig an, wie selten etwas im Leben.

Ich bin kein echter "Rocker" nach aussen hin, ich spucke weder der Gesellschaft ins Gesicht, noch zeige ich ihr den Mittelfinger.
Musik war niemals meine Lebensmaxime, sondern immer Ausdruck dessen, was mir gehört.
Und wen ich daran lasse, bestimme ich ganz allein.
In der Welt "da draussen" funktioniere ich, weil ich es mehr oder weniger muss und den Schneid nicht habe, alles in den Sack zu treten und der Welt und meiner Familie zu sagen:"Leckt mich am Arsch!"

Doch ich bedauere das nicht, sondern akzeptiere es als das, was das Leben eben mit sich bringt.
Die Musik ermöglicht mir die aktive und bewusste Flucht aus den Zwängen des Alltags. "And then the earth becomes my throne..."

Ich bin glücklich, wie es ist.
Ich wäre nicht der, der ich bin, wenn ich nicht gewesen wäre, wer ich war.
Wenn ich nicht ein Wochenende gesessen hätte, weil ich beim Sprayen erwischt wurde, wenn ich niemals erfahren hätte, was es heisst, wenn die beste Freundin ermordet wird, wenn ich niemals erfahren hätte, wie sehr es befreien kann, einfach "Geweint vor Glück" von PUR zu singen und sich wieder gut zu fühlen. "Ladadadaaadadadaaa-Laaadaaada!"

Mir geht es gut, so wie ich bin. Und ich bin zufrieden, wie es lief.

Regrets...I had a few...but then again...to few to mention.

Was mir im Augenblick Angst macht, ist die Art, wie ich mittlerweile Musik höre, seit ich wirklich selbst welche mache(n will).
Kann ich jemals wieder einen Song hören, ohne die Riffs darauf hin abzuhören, ob wir die wohl auch spielen können?
Ohne das Solo zu analysieren, ob ich die Pentatonik erkenne?

So what? I´m not a rockstar...
 
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