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Heike
Inaktiv
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So, endlich zurückverlagert...
Zum generellen Hintergrund geben ich mal bequemerweise die beiden wichtigsten Links, nur falls das nicht gerade so präsent zu Hand sein sollte, um was es "strikt musikalisch" (was der Autor ja abstreitet...) geht: Ritual vs. Performance, Towards a New Musical Paradigm. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, daß man in anderen (aber: ist Jazz etwa wirklich anders?) Traditionen auch einen andere (besseren -?) Attitüden pflegen kann (s. etwa Steve Coleman und die Diaspora).
Für mich ist diese streitbare Unterscheidung allerdings unumgänglich, denn musikalisch habe ich eher wenig auszusetzen, mir sagt Penderecki genauso was wie Reich, wenn auch nicht dasselbe (wie sollte auch!! Aber manche erwarten wohl wirklich von allem dasselbe..., s.u.). Im Jazz war's für mich erstmal auch persönlich äußerst unangenehm, denn ich verstand partout nicht, was an der Linie von Free Jazz über Fusion zu Phree Phunk so inakzeptabel sein sollte, und warum um alles in der Welt BeBop die Antwort auf diese Frage sein sollte :screwy: Nichtsdestoweniger, wer will einem ernstlich daran hindern, sein Mäntelchen nicht in den Wind zu hängen?
Aber da sind wir auch schon dabei, wie gehen Leute mit musikalischen Problemen um? was tun sie musikalisch? und was geben sie für Statements ab? An der Stelle mag ich dann tatsächlich mit zu fragen anfangen, was haben die für Probleme, die nichts mit Musik zu tun haben, die ihnen es aber vermiesen, und dann vermiesen sie es wohl auch anderen gerne?
Naja, gut, Subversion ist sowas wie daß jede Regel ihre Brüche impliziert. Aber das ist eher was, woran gerade Musiker schon immer ihren Spaß hatten
Vielleicht hätte ich eher schreiben sollen, Orientierungslosigkeit bei gleichzeitigen Versuchen, umso verbiesterter rigorose Orientierungsvorgaben durchzudrücken, verpufft wie wenn Antimaterie auf Materie trifft Ob man jetzt ersteres oder letzteres Nichts ausnutzt? Aber ist nichts nicht irgendwie... nichts?
Tja, wollte man den Hatzis platt resümieren, dann könnte man das schon so sagen, daß moderne Musik für "Konsumenten" ist, die nichts mehr wissen wollen, weil sie mit Informationsmüll eh' schon überfüllt sind. Aber was hat Wissen, geschweige Bildung denn überhaupt mit Informationsmüll zu tun?
Aber ich denke, es ist noch wesentlich schlimmer, wie der Hamel das mal in genau demselben Kontext esoterisch (anthroposophisch, wenn auch ultimativ auf Zarathushtra zurückgehend) "ahrimanisch" genannt hat, Materialismus ist nicht nur eine Besitzgeilheit, sondern es geht um irgendwie "saudumme" bis bösartig tote Materie, träge wie nasse Mehlsäcke, gegen die man treten kann, aber die bewegen sich kaum... Und so betrachten leider ach so etliche Leute auch sich selbst wie andere. Eben Umgangsformen nach dem Vorbild des Warenverkehrs.
Ich find's auch herzlich uninteressant, welche körpereigenen Chemikalien bei einer geilen Kollektivimprovisation ausgeschüttet werden. Biochemie als leading science, die überall meint, klugscheißen zu dürfen, ist doch absurd. Ich könnte ja mal "konsequenterweise" ein Happening organisieren, wo 4 Chemielaboranten auf der Bühne stehen und sich die ideale Partydroge für diesen Moment mischen müssen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das würde nur satirisch aufgefaßt.
Naja, nur soviel dazu am Rande zwischen musik- und allgemeiner Geschichte: Ich denke, was die Befreiung von Repression angeht, sind die grosso modo nahezu komplett gescheitert, weil sie sich auch erstmal selbst ihrer diversen sexuellen Phobien nicht entledigen konnten, wie auch sonst sie die Fesseln ihrer Kultur so rein gar nicht sprengten, nichtmal etwas härter anfaßten... Aber vielleicht ist das auch nur das Privileg von (Welt-) Musikern und Ethnologiestudenten Und wenn ich mir so manche heutigen Jugendlichen ankucke (die freilich eher die Ableger schon späterer Generationen sind), dann sind doch leider einige von denen völlig ungeniert und offen so miserable Sexistenschweine, daß ich mich frage, ob die nicht einfach nur die Reinkarnation ihrer Urgroßeltern sind
Aber für die "Glätte" gibt es sogar eine evolutionsbiologische Erklärung, ein 08/15 Gesicht gilt als hübsch/attraktiv, weil es massenkompatibel ist, und je mehr Sex, desto mehr genetische Auswahlmöglichkeit... Das fand ich übrigens mal den Brüller, da gab's eine vom BBC produzierte Sendung, wo man nicht umhin konnte, zu konstatieren, daß Promiskuität in der Natur der Regelfall sei, und da plötzlich beeilte sich jeder sonst eingefleischte platteste Biologismus-Apologet zu betonen, man müsse ja schließlich nicht immer seiner Natur folgen, sondern hätte eine kulturelle Wahl... <muwahahahahaha>
Was hast du da für Fehlentwicklungen im Kopf?
Zum generellen Hintergrund geben ich mal bequemerweise die beiden wichtigsten Links, nur falls das nicht gerade so präsent zu Hand sein sollte, um was es "strikt musikalisch" (was der Autor ja abstreitet...) geht: Ritual vs. Performance, Towards a New Musical Paradigm. Ich möchte aber auch darauf hinweisen, daß man in anderen (aber: ist Jazz etwa wirklich anders?) Traditionen auch einen andere (besseren -?) Attitüden pflegen kann (s. etwa Steve Coleman und die Diaspora).
Für mich ist diese streitbare Unterscheidung allerdings unumgänglich, denn musikalisch habe ich eher wenig auszusetzen, mir sagt Penderecki genauso was wie Reich, wenn auch nicht dasselbe (wie sollte auch!! Aber manche erwarten wohl wirklich von allem dasselbe..., s.u.). Im Jazz war's für mich erstmal auch persönlich äußerst unangenehm, denn ich verstand partout nicht, was an der Linie von Free Jazz über Fusion zu Phree Phunk so inakzeptabel sein sollte, und warum um alles in der Welt BeBop die Antwort auf diese Frage sein sollte :screwy: Nichtsdestoweniger, wer will einem ernstlich daran hindern, sein Mäntelchen nicht in den Wind zu hängen?
Aber da sind wir auch schon dabei, wie gehen Leute mit musikalischen Problemen um? was tun sie musikalisch? und was geben sie für Statements ab? An der Stelle mag ich dann tatsächlich mit zu fragen anfangen, was haben die für Probleme, die nichts mit Musik zu tun haben, die ihnen es aber vermiesen, und dann vermiesen sie es wohl auch anderen gerne?
Subversion ist an die Parameter Zeit/Gesellschaft gekoppelt...
Naja, gut, Subversion ist sowas wie daß jede Regel ihre Brüche impliziert. Aber das ist eher was, woran gerade Musiker schon immer ihren Spaß hatten
Vielleicht hätte ich eher schreiben sollen, Orientierungslosigkeit bei gleichzeitigen Versuchen, umso verbiesterter rigorose Orientierungsvorgaben durchzudrücken, verpufft wie wenn Antimaterie auf Materie trifft Ob man jetzt ersteres oder letzteres Nichts ausnutzt? Aber ist nichts nicht irgendwie... nichts?
Diese Ignoranz an Wertschätzung trifft auch auf die Musik zu, denn sie ist heute doch nur noch eine Konsumdroge.
Tja, wollte man den Hatzis platt resümieren, dann könnte man das schon so sagen, daß moderne Musik für "Konsumenten" ist, die nichts mehr wissen wollen, weil sie mit Informationsmüll eh' schon überfüllt sind. Aber was hat Wissen, geschweige Bildung denn überhaupt mit Informationsmüll zu tun?
Aber ich denke, es ist noch wesentlich schlimmer, wie der Hamel das mal in genau demselben Kontext esoterisch (anthroposophisch, wenn auch ultimativ auf Zarathushtra zurückgehend) "ahrimanisch" genannt hat, Materialismus ist nicht nur eine Besitzgeilheit, sondern es geht um irgendwie "saudumme" bis bösartig tote Materie, träge wie nasse Mehlsäcke, gegen die man treten kann, aber die bewegen sich kaum... Und so betrachten leider ach so etliche Leute auch sich selbst wie andere. Eben Umgangsformen nach dem Vorbild des Warenverkehrs.
Ich find's auch herzlich uninteressant, welche körpereigenen Chemikalien bei einer geilen Kollektivimprovisation ausgeschüttet werden. Biochemie als leading science, die überall meint, klugscheißen zu dürfen, ist doch absurd. Ich könnte ja mal "konsequenterweise" ein Happening organisieren, wo 4 Chemielaboranten auf der Bühne stehen und sich die ideale Partydroge für diesen Moment mischen müssen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das würde nur satirisch aufgefaßt.
Es wird wie Sex zu einer Ware - die 68er betrachteten die sexuelle Revolution als BEFREIUNG von Vorherrschaft, sei es nun politisch oder gesellschaftlich. Die Kids heute betrachten Sex wie einen Hamburger. Da gibt es keine Bedeutung mehr, nur noch Konsum. Auch kein Ideal, kein Gedanke, keine Absicht, die hinter einem Tun steckt.
Naja, nur soviel dazu am Rande zwischen musik- und allgemeiner Geschichte: Ich denke, was die Befreiung von Repression angeht, sind die grosso modo nahezu komplett gescheitert, weil sie sich auch erstmal selbst ihrer diversen sexuellen Phobien nicht entledigen konnten, wie auch sonst sie die Fesseln ihrer Kultur so rein gar nicht sprengten, nichtmal etwas härter anfaßten... Aber vielleicht ist das auch nur das Privileg von (Welt-) Musikern und Ethnologiestudenten Und wenn ich mir so manche heutigen Jugendlichen ankucke (die freilich eher die Ableger schon späterer Generationen sind), dann sind doch leider einige von denen völlig ungeniert und offen so miserable Sexistenschweine, daß ich mich frage, ob die nicht einfach nur die Reinkarnation ihrer Urgroßeltern sind
Aber für die "Glätte" gibt es sogar eine evolutionsbiologische Erklärung, ein 08/15 Gesicht gilt als hübsch/attraktiv, weil es massenkompatibel ist, und je mehr Sex, desto mehr genetische Auswahlmöglichkeit... Das fand ich übrigens mal den Brüller, da gab's eine vom BBC produzierte Sendung, wo man nicht umhin konnte, zu konstatieren, daß Promiskuität in der Natur der Regelfall sei, und da plötzlich beeilte sich jeder sonst eingefleischte platteste Biologismus-Apologet zu betonen, man müsse ja schließlich nicht immer seiner Natur folgen, sondern hätte eine kulturelle Wahl... <muwahahahahaha>