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Das schrieb Tibor Kneif vor dreissig Jahren! Abgesehen davon, dass "Clapton Is God" schon in den Sechzigern behauptet wurde, trifft die Aussage immer noch zu.
Clapton erreichte schon früh in seiner Karriere höchste Reputation, die "zuweilen an Schwärmerei und an kultische Verehrung grenzt". Ich kann es nicht besser ausdrücken und zitiere besser weiter Kneif:
"Macht man sich von solcher Massenhysterie frei und hört man dem Musiker in einem Konzert aufmerksam zu, studiert man womöglich die zahlreichen Einspielungen, auf denen Clapton als Studiomusiker oder als Solist vertreten ist, kommt man zu einer Erkenntnis, die dem journalistischen Überschwang geradezu widerspricht. Denn Clapton entwickelt seine Qualitäten am freiesten, wenn er im Hintergrund bleibt und entweder als ungenannter Session Man mitwirkt ... oder die Führung sonst anderen überlässt und sich selber auf die stilsichere und nie aufdringliche Umspielung, Ausschmückung konzentriert ... . Dabei ist Clapton nicht einmal ein Virtuose seines Instrumentes zu nennen, auch wenn die scherzhaft-liebevolle Bezeichnung <Eric the Slowhand> übertrieben ist. Claptons wirkliche Stärke liegt in der ruhigen Phrasierung, im geduldigen und einfühlsamen Verknüpfen von Motiven und Zeilenthemen zu einem organischen Ganzen. Es hängt wohl mit der zurückhaltenden, ja zeitweise ausgesprochen menschenscheuen Art Claptons zusammen, dass er sich unfrei fühlt, wenn er sich auf der Bühne oder im Studio als der berühmte Gitarrist zu behaupten hat. Abgesehen davon, dass er insgesamt kein origineller Komponist ist, wirken seine Soloprojekte wegen dieser Erwartungsangst mit Ausnahme einiger Titel ... nicht sehr überzeugend. Clapton ist der ideale Studiomusiker, der dann am schönsten aufblüht, wenn er aus dem Hintergrund kontert und kommentiert und nur ausnahmsweise den klanglichen Vordergrund ganz allein bestreiten muss."
Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen! Der von mir sehr geschätzte Johnny Winter wird von Kneif auch nicht gerade mit Lorbeeren überhäuft, aber damit kann ich leben, weil es in der Sache richtig ist - bzw. zum damaligen Zeitpunkt war.
Wer in jungen Jahren schon zum Gott erklärt wird, für den kann es nicht mehr weiter aufwärts gehen. Vielleicht hängen damit auch Claptons Drogenprobleme zusammen? Seine Glanzzeit erreichte er Ende der Sechziger - danach kam nichts entsprechendes mehr. Um das zu beurteilen muss ich kein Gitarrist sein!
A propos Kritik: Als seinerzeit ein junger irischer Gitarrist nach London kam und das Publikum begeisterte, war Einer anderer Meinung: "Gitarrist Eric Clapton gab der Pop-Presse zu Protokoll, er sei enttäuscht von den Fähigkeiten des Kollegen und dessen Trio "Taste". Von da an war klar, daß es im weißen Blues einen zweiten Star neben Clapton gab ..." Manchmal urteilen auch gute Gitarristen seltsam! Und als wenig später ein amerikanischer Nachwuchsgitarrist mit ihm jammen durfte, warf er seinem Manager wütend vor: "You never told me he was that good." Über Hendrix sagte man danach: "He killed god!"
Immerhin wurden sie später trotzdem noch Freunde. Eine Antwort auf diese Form der Götzenverehrung aber gab bald die Punkbewegung: No More Heroes !
ganz ehrlich? mir ist sowas von wurst ob jemand [hier beliebigen gitarristen einfügen] für überbewertet hält oder nicht... ich hör was mir gefällt und fertig.Was meint ihr dazu?
<Eric the Slowhand>
Interessante Anekdote noch zu Clapton und God
Bei Richards steht im Vordergrund nicht so sehr ein wer weiß wie toller Gitarrist zu sein (obwohl ich seine Art zu spielen echt mag) sondern eher seine Fähigkeit Riffs zu kreieren. Davon ab, dass es sowieso unsinnig ist solche Listen zu erstellen wie es der Rolling Stone tut, tauchen aber Clapton und Richards in den Rolling Stone-Listen immer ganz oben auf. Z.B. Vai, Randy Rhoads, Satriani, Petrucci, Zakk Wylde etc überhaupt nicht. Wenn man diese Listen z.B. mit entsprechenden Listen aus den Gitarrenforen vergleicht, so stellt man fest, dass Clapton häufig aber längst nicht von allen genannt wird und Richards eher selten auftaucht. Und wenn man dann wieder mal so eine Quatschliste des Rolling Stone vor sich liegen hat, könnte bei dem einen oder anderen lesenden Gitarristen die Frage auftauchen, ob Richards und Clapton da nicht wohl etwas überbewertet sind.Ich muss sagen, zu Clapton habe ich diesen Satz auch eher selten gehört bis heute. Young, Wood, Richards über diese habe ich das schon öfter gehört
Ja, aber auch das ist doch auch eine Geschmacksfrage. Es gibt auch nicht wenige Leute, die Hendrx nicht für einen guten Sänger hielten. Es gibt auch Leute, die sich bei Richards die Ohren zu halten, wenn er anfängt zu singen. Aber es gibt aber halt genauso viel Leute, die gerade das total super finden.aber Clapton sagt man eher nach kein fantastischer Sänger zu sein, oder dass sein Songwriting in den letzten Jahren nachgelassen hat.
Mein Gitarrenlehrer spielt Clapton Songs sowas von gut, dass mir die Kinnlade runterfällt.
Ist er schlechter oder besser dadurch, oder über oder unterbewertet?