Erfahrungen mit Dekupiersägen im Instrumentenbau?

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Hi,

im Zuge der Technologisierung und dem Jahresende stehen noch ein paar Maschinenkäufe auf dem Plan.

Verwendet zufällig jemand von euch eine Dekupiersäge für das Ausschneiden von Bodies? Packen das diese Sägen oder sind die zu lütt dafür?

Ich will so ein Ding zum beschleunigten Herstellen von Schablonen benutzen, für Inlay-Work, und auch zum Vorschneiden von Bodies vor dem Fräsen (Fräszeiten minimieren, Werkzeugverschleiß minimieren etc.).

Eine Bandsäge hatte ich dafür auch schon in der Idee, aber die kommen immer so schlecht (bis garnicht) mit Bögen klar.

Grüße,
Martin
 
Eigenschaft
 
Bis zu einer Stärke von 2,5-3cm Dicke, abhängig von der Härte des Holzes kannst du damit ganz vernünftig arbeiten.
Bei großen Stücken geht dir schnell die Präzision flöten, bei zu kleinen auch. Sone Säge is für mittelgrobes Arbeiten von 5cm x 5cm x 0,1cm bis maximalstens 50cmx50cmx3cm am geeignetsten.
 
Präzision ist nicht sooo wichtig, weil es ja nur um die Vorschnitte geht.

Machen die auch noch 37mm Dicke? Ahorn oder sowas...

Ich verwende immer 8mm Decken und gehe auf 45mm Bodydicke. 37mm muss also beim Unterteil geschafft werden :D
 
Also dafür würd ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Die Topmodelle schaffen das denn eher als die günstigen, aber effizient Arbeiten geht bei der Dicke auch anders. Du hast dann schon relativ viel Druck am Sägeblatt, damit es vorwärts geht... aber vielleicht geht auch probieren über studieren.
 
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eine Stichsäge wäre eine günstige Option.
Einfach schauen, ob das Sägeblatt im 90° Winkel sägt.... ansonsten lieber noch 3mm weiter raus gehen mit dem Sägen.

Ich selber habe schon mit Bandsägen (den letzten Body gerade eben...) und mit Stichsägen gute Ergebnisse erziehlt.
Bei der Bandsäge muss man einfach dünnere Sägebänder wählen, dann sind auch 10mm Radien kein Problem...

Gruss
Marco
 
Also ich kann dir aus längerer Dekupiersägenerfahrung davon abraten. Eine Dekupiersäge ist für (halbwegs) filigrane Arbeiten gedacht und soll eher eine Laubsäge ersetzen. Bei dickem Material verläuft oder verdreht sich das Blatt gern mal. Bandsäge oder eine gute bis sehr gute Stichsäge wäre optimal, wobei letzteres sowieso nie verkehrt ist.

Grüße Marco
 
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Also ich habe ein günstiges Modell im Keller stehen, das taugt gerade mal was für dünnes Sperrholz oder Fichtenbrettchen. Selbst das ist eher grenzwertig.

Für Bandsägen gibt es aber auch Kurvensägeblätter. Soweit ich das überblicken kann steht und fällt das aber sowieso mit der Qualität der Sägeblattführung.
Wenn die nichts taugt, gibt es auch keinen vernünftigen Schnitt.
 
eine Stichsäge wäre eine günstige Option.
Einfach schauen, ob das Sägeblatt im 90° Winkel sägt.... ansonsten lieber noch 3mm weiter raus gehen mit dem Sägen.

eine gute Stichsäge hab ich schon.... aber das ist z.B. wieder etwas grob, wenn man z.B. Schablonen herstellen will.


Also doch lieber nach Bandsägen schauen?!
 
Aus welchem Material baust du denn deine Schablonen? Ich baue meine aus 10mm MDF, das geht schon so einigermaßen mit ner Dekupiersäge - und der Rest wird dann halt geschliffen.

Rudi
 
also ich kann mal aus meiner Erfahrung berichten.

Habe bei uns im Betrieb eine große Industriedekupiersäge stehen. Die packt die genannten Dicken allemal allerdings brauchst du ewig. Je Dicker das Holz desto, schwerer wirds mit dem Vorschub und richtig genaue Bögen schneiden ist da auch nicht mehr drinn.

Wenn ich mir jetzt die kleinen "Heimwerker" Dekupiersägen anschaue würde die an den Bodys wohl in die Knie gehen.
 
Wenn ich mir jetzt die kleinen "Heimwerker" Dekupiersägen anschaue würde die an den Bodys wohl in die Knie gehen.

hmmm...ja das dacht ich mir schon. Das "Eine für Alles"-Prinzip klappt dann wohl wieder nicht.



Aus welchem Material baust du denn deine Schablonen? Ich baue meine aus 10mm MDF, das geht schon so einigermaßen mit ner Dekupiersäge - und der Rest wird dann halt geschliffen.

mach ich aus 9 und 18mm beschichtetem Sperrholz. Rest natürlich auch mit Schleifen.

Ich glaub für Schablonen sind diese Sägen super, aber mit den Bodies hörts dann auf. Bisher säge ich grob mit Stichsäge aus und der Rest wird gefräst. So machen es eigentlich auch alle Kollegen, die ich kenne - mir persönlich ist das aber nicht effizient genug :D. Wer ne große Werkstatt hat, hat ne Bandsäge drin stehen, allerdings ist damit wieder schlecht Schablonen schneiden.
 
Dann gibt es noch die Möglichkeit die Stichsäge am Tisch mit Führung zu montieren. Siehe hier.
Es gibt zwar auch Führungen zu kaufen, aber die sind wohl aus Kunststoff und nicht sehr für den täglichen Einsatz gedacht.
Ein stabiler Eigenbau bringt da sicherlich mehr.

Oder eine Stichsäge mit integriertem Tisch Siehe hier. Aber keine Ahnung ob das was taugt.
 
Hallo Smartin! Ich habe mir eine Dekupiersäge zugelegt vor Jahren - nicht die billigste. Damit bin ich überhaupt nicht klar gekommen, und benutze die schon eine Ewigkeit nicht mehr für größere Dinge...Nur noch PG Material.
Auch die beste Stichsäge taugt nicht wirklich, die Blätter wandern seitlich aus, und nachschleifen ist erforderlich. Habe mich nach kurzer Zeit in Kosten gestürzt und eine Bandsäge die umbaubar ist als Bandschleifer, gekauft. Die beste Investition die ich getätigt habe. Damit kann super gearbeitet werden. Die meisten der 300 Bodies sind damit ausgesägt und geschliffen worden, bevor ich die Möglichkeit der Tischkopierfräse und CNC Fräse bekam. Also - Dekupiersäge rate ich dringend davon ab.
Warum können damit keine Schablonen gesägt werden? Ich habe meine damit angefertigt.
 
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Danke Murle, guter Einwand...

Warum können damit keine Schablonen gesägt werden? Ich habe meine damit angefertigt.

Naja, ich denk da an Pickup-Schablonen mit kleinen Radien. Das schafft so eine Bandsäge auch noch? Ich kenne nur relativ große Bandsägen, die das nicht hinbekommen und quasi nur geradeaus sägen.... dafür hält die aber auch nichts auf.

Und in Innen-Aussparungen kommt man ja nur durch hineinsägen...


@Cyrill

Also der Eigenbau ist genial :D
 
Pickup Schablonen kannst Du doch einfach mit einer Oberfräse machen.
 
war ja nur nen Beispiel ^^
 
Die Diskussion hier finde ich sehr aufschlussreich, da ich auch schon länger damit liebäugele, eine Dekupiersäge zu kaufen.
Für die genannten Zwecke, finde ich allerdings, wird eine gute Stichsäge mit den richtigen Sägeblättern die besten Ergebnisse liefern.
Ich säge damit zumindest alles bis 5cm Dicke, ob fein oder grob, problemlos.
 
Für Bandsägen gibt es auch richtig schmale Blätter, damit kann man auch kleine (also nicht ganz kleine wie bei Humbuckern;)) sägen, für Korpus und Kopfplatten ideal. Dekupiersägen sind eher feiner und Du hättest mit Sicherheit einen hohen Blattverschleiß und wenn die Dinger stumpf sind verläuft das Blatt und *pang* ist es gerissen. ich würde so etwas klassisch mit Bandsäge und Kantenschleifer oder Fräse mit Anlaufring machen. Die Schablonen mit Bandsäge und Kantenschleifer und alles was hinterher als Loch in den Korpus soll mit der Oberfresse.....ähh Fräse. :D
 
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Bisher mache ich ja auch alles mit Stichsäge und Fräse und schaffe schon sehr viel.....nur zu langsam, wie ich finde :D

Aber ich denke es geht dann wohl richtung Bandsäge ....die Argumente waren schlüssig ;)
 
Was meinst Du wie schön ruhig und gleichmäßig so eine Bandsäge läuft, da kommt richtig Freude auf. Das ist nicht so ein "Gegiegel" wie mit einer Stichsäge. Und wenn Du ein Gefühl dafür kriegst und auch mal quer zur Rundung sägst, bekommst Du auch kleine Radien in den Griff und hast schnell sehr saubere Ergebnisse und weniger Schleiferei.
 
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