Equipment zerstören als Showeffekt?

  • Ersteller dr_rollo
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Was kostet die Welt? Geld war eh mehr da als man ausgeben konnte. John Lord und Keith Emerson haben ihre Hammonds auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst.
Heute sieht man solche Zertörungs-Aktionen eher weniger, oder gibt es das heute auch noch?
Das galt allerdings auch nicht für alle.
The Who haben z.B. schon sehr früh in ihrer Karriere ihr Equipment zerstört.
Pete Townshend hat seine Gitarren damals regelmäßig wieder zusammengepuzzelt um sie bei der nächsten Show erneut zu zerkloppen.
Das war in erster Linie ein Markering-Gag um Aufmerksamkeit zu erregen, was offenbar geklappt hat. Auch wenn sie es offiziell öfter als "destructive art" betitelt haben.
Ich persönlich sehe im Zerstören keine Kunst. Zerstören ist leicht, das kann jeder. Erschaffen ist hingegen schwer.
 
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Das war in erster Linie ein Markering-Gag um Aufmerksamkeit zu erregen, was offenbar geklappt hat. Auch wenn sie es offiziell öfter als "destructive art" betitelt haben.
Steile These. Wie kommst du darauf?
 
Steile These. Wie kommst du darauf?
Schrieb ich ja oben weiter schon. Die erste zerstörte Gitarre war eingangs ein Unfall, Pete stieß mit der Kopfplatte der Rickenbacker an eine niedrige Decke und der Hals brach. Verärgert darüber und ob der Tatsache, dass dies niemand wirklich bemerkte, zertrümmerte er den Rest offensichtlicher. Dem Publikum gefiel es und es generierte eine Erwartungshaltung dazu, die danach eifrig als Showelement bedient wurde. Keine große Kunst dahinter, eher Sensationsgier...
 
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Ich rauche generell während des Gigs eine Zigarre und wir trinken Jägersmeister eisgekühlt, das ist Provokation genug 🤣
 
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Heute kauft man sich eben für viel Geld auf alt und vergammelt getrimmte Gitarren, so ändern sich die Zeiten.:devilish:
 
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Ein ganz gut gebuchter deutscher HipHoper, der auch ein paar Lieder mit Gitarre trällert, reist in der Regel mit der Bahn an und hat nur einen kleinen Rucksack dabei. Für jede Show bestellt er sich die billigste Thomann Gitarre direkt zur Venue. Zur Zugabe wird das gute Stück dann feinsäuberlich ofenfertig gemacht…
Ob er sowas gut findet oder nicht, muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Klar ist aber auch: Das kann heute immer nur ein ironisches Zitat der oben genannten Künstler sein. Auch Rüpeleien lassen sich remixen.
Um glaubwürdig Emotionen zu transportieren, hätte man früher dran sein müssen…
 
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Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole, das ist komplett unnötig. Das kann genau gar nichts. Man kann nicht mal sagen, dass es heutzutage aus der Zeit gefallen wäre, das war schon damals, als die Blackmoores, Townshend, Hendrix usw. das gemacht haben, komplett unnötig.
Und weil wir gerade dabei sind. Mich zieht es auch immer zusammen, wenn jemand von den "cool Idiots" meint mit einem Mike-Dropping ein Zeichen zu setzen. Setzt er auch, nämlich dass er weder Respekt vor den Dingen noch Hirn im Kopf hat. generell ist mutwilliges Zerstören, oder auch nur mutwilliges Herbeiführen eine möglichen Zerstörung einfach hirnlos. Und alle die da applaudieren sind genauso hirnlos.

Ach ich kann so einen Hals kriegen wenn ich darüber nachdenke. ARGHHHHHH! :facepalm1:
 
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Gerade in der Rockmusik war das zu der Zeit bei vielen Bands üblich. The WHO waren bekannt dafür, andere haben‘s nachgemacht. In erster Linie Provokation und Auflehnung an die konservative Generation, wo dann auch die Zerstörung von Hotelzimmern dazu gehörte.
Gerade bei den Instrumenten fassen sich heute Leute an den Kopf, wie man so etwas machen kann.

DISCLAIMER: Das könnte jetzt auch in den "Es kotz mich an, dass" Thread. Instrumente und Gear sind sicher eine tolle Sache, aber ganz sicher nicht das Wichtigste auf der Welt...

Aha! Allen bisherigen Diskussionen (und das waren ja nicht wenige) zu dem Thema entnehme ich den Tenor:
- Das eigene Instrument zerstören = No Go! How dare you!
- Gegen Gesetzte verstoßen und anderen oder der Gemeinschaft Schaden zufügen = Schwamm drüber... (Zumindest habe ich dazu noch nicht einen einzigen Thread gefunden)

Echt jetzt?

Irgendwie ein ziemlich akkurater Spiegel der heutigen Gesellschaft. Anderen Individuen wird vorgeschrieben, was sie für sich oder mit ihrem Eigentum tun dürfen oder nicht. Einen Beitrag zur Gemeinschaft will keiner mehr leisten, und Einschränkungen oder sogar mutwillige Störungen/Schäden für die Allgemeinheit werden akzeptiert und schlimmstenfalls noch gefeiert...

Wenn jemand sein Eigentum zerstören will, ist das erst mal seine Sache. Was sollte Instrumente oder sonstiges Equipment da jetzt gegenüber Crash-Cars oder anderem hervorheben? Wenn man das kritisieren möchte, dann bitte nicht, weil es doch eine "Instrument" ist. Das Meiste davon ist industrielle Massenware. Man sollte sich eher Gedanken machen, dass das eine vollkommen unnötige Verschwendung von Ressourcen ist, welche der Umwelt und damit der Gesellschaft einfach nur schadet.

Aber wo ist eigentlich der Unterschied, wenn ich mir die zehnte fast identische Version eines Instrumentes oder Effektes vom übernächsten Boutique-Guru kaufen muss. Das meiste davon liegt dann eh nur ungenutzt zuhause rum, weil doch wieder nur der nächste Hype aus Massenproduktion, und man eh nicht alles nutzen kann. Eine genauso unnötige Ressourcenverschwendung. Aber die Suche nach DEM Ton rechtfertigt das halt...

(Beidem könnte man jetzt zugute halten, dass dadurch die Wirtschaft angekurbelt wird.)

Nach einem Konzert in die U-Bahn kotzen oder Haltestellen anzünden, Hotelzimmer zerlegen, etc. Rock'n'Roll, man!!! Echt jetzt? Hierdurch wird anderen ein echter Schaden zugefügt. Vielleicht verliert jemand dadurch seine Existenzgrundlage, oder seinen Job, weil er nicht zur Arbeit kam. Außerdem sind das teilweise echte Straftaten nach dem Gesetz...

Damit das Ganze jetzt nicht nur politisch/gesellschaftlich wird, und damit wahrscheinlich eh gelöscht wird: Soweit ich meine gelesen zu haben, hatten viele der "Bösen" Rocker speziell präparierte und oft sogar mehrfach wiederhergestellte Instrumente für diese Aktionen. Sie waren also oft garnicht so verantwortungslos, wie es den Anschein haben sollte. Zumindest bei den Wiederholungstätern. Aus dem (künstlerischen) Affekt mag das anders ausgesehen haben, war dann in der Regel ein Einzelfall.

Musikalisch (und umwelttechnisch) brauche ich solche Aktionen genauso wenig wie die riesigen Pyro-Shows von Rammstein...

Gruß,
glombi
 
@glombi Wo, bitte, bist du jetzt abgebogen? Hier geht es um das mutwillige Zerstören von Equipment (eigenes oder fremdes) und nicht um all die anderen bösen Dinge die so auf der Welt passieren. Also lass diese Diskussion hier nicht ausufern.
Gegen Gesetze verstoßen und anderen oder der Gemeinschaft Schaden zufügen = Schwamm drüber...
Es hat hier keiner "Schwamm drüber bei Gesetzesverstößen" gesagt, aber darum geht es hier auch nicht.
 
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- Das eigene Instrument zerstören = No Go! How dare you!
- Gegen Gesetzte verstoßen und anderen oder der Gemeinschaft Schaden zufügen = Schwamm drüber...
Hmmm, sollte das irgendwo hier im Thread so gegenüber gestellt und gewichtet worden sein, habe ich es bisher nicht erkannt.
Oder meinst Du, dass Punkt 2 noch nicht wie Punkt 1 jetzt und hier im Forum thematisiert wurde und damit implizit gut geheißen wird?
 
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Wenn jemand sein Eigentum zerstören will, ist das erst mal seine Sache.
genau, die Leute die das gemacht haben (oder heute noch tun?) haben ja ihr Ziel erreicht, Aufmerksamkeit zu erregen, wofür auch immer.
Ich muß aber sagen, dieses Phänomen war und ist gar nicht so weit verbreitet. Als Besucher von etlichen Konzerten (1000?) in rund 50Jahren
hab ich sowas nie beobachtet. Also, mMn. viel heisse Luft um nichts.
 
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Was genau ist jetzt die Frage?
An sich keine wirkliche Frage, sondern eher der Hinweis dass du doch bitte nicht aus dem konkreten Thema eine allgemeine Diskussion über Gesetzesverstöße und warum das hier im Forum nicht genügend diskutiert wird anzettelst. Das ist nicht so toll und führt in der Regel dazu dass hier bald aufgrund einer aufgeheizten Stimmung zu gemacht wird. Muss ja nicht sein.
 
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OK. Aber ich weiß nicht. Würde man hier hinterfragen, ob das Zerstören von öffentlichem Eigentum oder Besitz anderer unter dem Deckmantel des Rock'n Roll Rebellen verklärt gutgeheißen ist, würde ich hier im Forum keine große Zustimmung erwarten.
 
Es geht hier nicht darum, dass anderen Schaden zugefügt wird und ggf. Existenzen zerstört werden. Wenn die Stones oder andere Rockbands Hotelzimmer zerstört haben, dann wurde der Schaden sicher bezahlt, worüber das Management sicher nicht immer glücklich war.
 
Ich denke ja, dass die Zeit des popularmusikalischen Equipment-Zerstörens vorbei ist - zumindest in dem Sinne, dass es ein bemerkenswerter und quasi revolutionärer Akt ist, der Konventionen und Moral in Frage stellt. Wenn dagegen ein Sinfonieorchester auf die Idee käme, die Instrumente zu zerlegen wäre das revolutionär, unmoralisch und sehr unkonventionell, auch falls es das schon gegeben haben sollte.

Und zwar folgendermaßen inszeniert: es ist Pause zwischen den Sätzen einer Sinfonie. Beispielsweise Schuberts „Unvollendete“ ;) . Das Publikum hat zivilisiert gelernt, nicht zu klatschen und wartet gespannt auf den nächsten Ton. Der kommt nur nie, weil vorher die Instrumente zerlegt werden. Ein einzelner Bratscher fängt an, die Kollegen finden nach und nach Gefallen an der Idee und diese breitet sich im ganzen Orchester aus. Wird halt teuer…

In der Klassik wäre das eher unerwartbar, bei einer auf Härte inszenierten Rockband dagegen erwartbar. Meine Theorie ist, dass auch Wildheit und Unbeherrschtheit in der Popkultur weitgehend der Digitalisierung zum Opfer gefallen sind.
 
Gut, bin ja schon raus hier. Von mir aus darf jeder mit SEINEM Zeug machen, was er für richtig hält. Und wer sich darüber empören möchte, darf das auch…

Gruß,
glombi
 
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Ich kann in der erstmaligen Aktion, auf einer großen Bühne eine große Bewegung, eine große Geste, auch ja, eine brutale Aggression, als Ausdruck einer großen Emotion zu verwenden für angemessen. Wenn das aber Jahrzehnte später zum Standardrepertoire der Coverband im Bierzelt vor grölenden fränkischen Burschen gehört, möchte ich doch dezent in Frage stellen, ob es das die Menschheit nach vorne bringt.
 

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