Ihr macht mir die Entscheidung wirklich gerade nicht einfach...also Jam100 oder AER 60, so viel steht fest...der AER ist mir wegen seines Gewichts sympathischer, allerdings bin ich am Land sowieso nur mit dem Auto unterwegs. Der Schertler hat mehr Leistung, ich kann aber leider überhaupt nicht beurteilen ob ich die Brauche...mein Repertoire reicht vom Ave Maria über Grönemeyer bis hin zu Andreas Gabalier. Auch echte alpenländische Volksmusik ist dabei, aber eigentlich nix rockiges...für mich stellt sich jetzt eigentlich nunmehr die Frage ob mehr Leistung oder mehr Komfort... LG und vielen Dank für die zahlreichen Verwirrungen ;-)
Die Frage ist: Wo willst Du auftreten. Ich schreibe jetzt mal ein paar Setup-Erfahrungen, die wir so machen. Wir machen nur "Freßjazz", also nichts Lautes:
1. Kleines Café, Geburtstagsfeier, 20 leute, alles hört zu: da reicht der JAM und sicher auch noch der AER.
2. Kleines Café, 30-40 Leute,
die alle quatschen und ab 2 m vor Deiner Nase sitzen. Du machst eigentlich Hintergrundmusik und zwar nur so laut, daß die Leute sich noch unterhalten können. Dafür mußt den JAM schon ziemlich weit aufreißen, damit Du Dich selber noch hörst. Das wird für den AER sehr eng, wenn nicht gar schon unmöglich sein. Mit dem Mikro kannst Du ja auch nicht so nah an den Lautsprecher gehen, damit Du Dich hörst.
3. Gleiches Szenario, aber die Leute sitzen weiter weg, der Raum ist größer: da ist der JAM noch in Ordnung, aber Du hörst Dich besser. Den AER wirst zwar Du, aber dann nicht mehr die Leute hören.
4. Noch größerer Raum 50-100 Leute: Da hängen wir direkt eine
B812 NEO Aktivbox an den D.I.-Ausgang des JAM und beschallen damit die Leute, der JAM dient als Monitor. Alles ohne Pult, kein EQ notwendig, nur den Bass-Cut an der NEO bei 70/80 Herz einstellen.
5. Hab' ich noch nicht probiert, aber geht: an eine NEO kann man noch eine zweite dranhängen, wenn der Raum z.B. eine L-form hat und man genau in der Ecke steht. Ist dann zwar alles Mono - na und? Dieses Szenario geht für eine "One-Woman-Show" sicher super, da braucht man keinen Zusatzmonitor, da hast Du ja den JAM. Punkt 6 brauchst Du also nicht.
6. Noch größer, Straßenfest etc: Mikro ins Pult, Gitarre in den JAM, ist dann ein reiner Gitarrenmonitor. Zwei kleine Monitorboxen auf der Bühne. Pultausgang auf die beiden NEOs (1600 Watt sollten da ziemlich weit reichen, oder?).
Deswegen ein guter Rat: kauf' einen JAM 100 oder wenn Du Dir es leisten kannst, gleich den JAM 400 (oder meinetwegen auch einen AER mit 200 Watt), damit kannst Du schon sehr viel abdecken. Beim AER 60 wirst Du aber garantiert das Problem haben, daß Du Dich selber nicht mehr hörst, sobald 30-40 Leute im Raum quatschen. Das Gleiche gilt für den Acus 6, da solltest Du mindestens den 8er nehmen.
Gut, das Problem wird sich zwar schnell von selbst lösen, wenn Du weitersingst, ohne Dich zu hören ;-) , aber das ist ja nicht Sinn der Sache.
Und natürlich kannst Du in den Pausen über den Schertler auch Konservenmusik laufen lassen. Es macht nichts, wenn das Mono aus der Kiste kommt, haben wir auch schon gemacht.
Zusätzliche Aktivboxen kannst Du Dir für größere Auftritte für den Start Deiner Karriere sicher ausleihen - evtl. auch günstig/kostenlos von einer anderen Band, DJs etc.
Die Akkustikamps unterschlagen Frequenzen und rauschen tendenziell mehr.
Stimmt beim JAM und beim Acus definitiv nicht. Die rauschen nicht. Da muß man das Ohr aufs Gitter legen, um Rauschen zu hören.
Und die geben die Frequenzen extrem sauber und neutral wieder, allerdings ohne Subbässe, die bei Akustik-Setups sowieso nur Rückkopplungen produzieren.
Wichtig ist nur die Aufstellung in Ohrhöhe (oder nach oben schräg auf einen Stuhl stellen), sonst hört man den Hochtöner nicht, wenn man zu nah dransteht.
Ich habe vor dem JAM mal eine der NEOs als Monitor verwendet: keine gute Idee, da gibt's bei manchen Tönen mitten im Song kurze Rückkopplungen.
So ein 12"er bewegt zu viel Luft, selbst wenn er leise ist.
Die teureren Acoustic-Amps sind nun mal ganz speziell für die Bühne konstruiert, es hat schon seinen Sinn, warum es die gibt.
Daß die gleichzeitig eine extrem sauber klingende P.A. abgeben, solange man keine Bassdrum drüber spielt, ist ein Glücksfall und macht den höheren Preis wieder wett.