Na, dann schreibe ich auch mal was zu meiner Epiphone Les Paul Classic+. Foto kann ich eben nicht einstellen, aber optisch sieht sie - abgesehen von den offenen PU's - aus wie eine durchschnittliche Standard Flametop HCS.
Allgemein ist die Classic praktisch eine Standard mit etwas dünnerem Hals und etwas heißeren PU's ohne Kappen. Die original Gibson LP Classic hat ja auch die heißeren 500T am Steg und den 496R am Hals anstelle des 498T und 490R, die vor den Burstbucker in den Standards verbaut wurden. Die Epiphone LP Classic hat N I C H T diese gelb-grünlichen Inlays, die m. E. das Original etwas häßlich macht. Ihre Inlays entsprechen denen der Standard.
Meine Classic wurde laut Seriennummer 2000 in Korea gebaut und hat auf der Rückseite des Kopfes das "Limited Edition" Schild. Ich habe sie ohne jeden Makel mit Gotoh Lock Mechaniken, einem Gibson P94 am Hals, dem Werkshumbucker am Steg sowie einem Gigbag für 250,00 Euro
gebraucht gekauft. Den Werkshumbucker für die Halsposition mit Epiphone Signatur gab es lose dazu.
Zu dem Humbucker für den Hals kann ich deshalb nichts sagen. Aber während der P94 gut kommt, hatte ich immer ein ungutes Gefühl mit dem Epi Steghumbucker. Er war nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Jedenfalls für meinen Geschmack. Ich habe ihn deshalb vor Kurzem gegen einen gebraucht gekauften Gibson Burstbucker ausgetauscht, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Bein Austausch des Pu's habe ich mir mal den Aufbau der Gitarre genau angesehen.
Die Decke ist massives, bis zu ca. 2 cm starkes Ahorn. Allerdings scheint die Flammung auf das Holz gedruckt zu sein, denn von der Optik her wird eine zweiteilige Decke imitiert, während das Holz darunter nicht geteilt ist (oder es ist praktich unsichtbar verleimt, was ich mir aber nicht vorstellen kann). Schichten von Furnier oder Fototapete habe ich aber nicht gefunden.
Der eigentliche Korpus ist massiv - nicht gestückelt und kein sandwich. Über das Korpusmaterial bin ich mir im Unklaren. Die Maserung geht teilweise in Richtung Mahagoni, allerdings erscheint mir das Holz für Mahagoni etwas hell. Erle schließe aufgrund der Maserung und des Gewichtes aus. Wenn es sich nicht um minderwertigeres Mahagoni handelt (Mahagoni ist ja ein Sammelbegriff für viele Unterarten, außerdem geht das Splintholz entgegen dem rotbraunem Kernholz ins Graue), tippe ich am ehesten auf Esche.
In den Korpus ist der Hals mit einigem an Luft
eingeleimt.
Der zweiteilige Hals selbst besteht definitiv aus Ahorn, dessen Maserung eindeutig unter dem Lack zu erkennen ist. Der Kopf ist in Höhe der ersten drei Bünde an den Hals angeschaftet, was aber sehr sauber ausgeführt ist.
Die Elektronik ist im großen und ganzen sauber verlötet. Der Switch wurde allerding bereits vom Vorbesitzer gegen einen höherwertigen ersetzt. Die Regelcharakteristik der Potis ist nicht der Hit, wenn auch brauchbar. Hier werde ich evtl. noch etwas tun/austauschen. Dem Burstbucker habe ich übrigens eine offene Kappe verpaßt, da ich die total offenen Humbucker nicht so mag und er so auch besser zum P94 paßt, der ja werksmäßig praktisch eine offene Kappe hat.
Zum Sound: Natürlich kein amtlicher Paula-Sound, was bei dem beschriebenen Aufbau und bei dem Preis auch nicht erwartet werden kann. Aber der Sound ist - besonders mit den Austausch-PU's - durchaus gut. Die Gitarre ist sehr vielseitig einsetzbar. Ich mag meine Epi Les Paul.