Hallo Leute,
Seit rund knapp 40 Jahren finde ich schon die Gibson Firebird cool, wie Johnny Winter sie damals in seinem Auftritt bei Rockpalast spielte. ;-)
Ein Original war mir für eine weitere Gitarre zu teuer, (bin eigentlich laut meiner Frau ausreichend mit Gitarren ausgestattet) die günstigen neuen von Gibson mit allen möglichen "Verbesserungen" fand ich nicht authentisch genug. Wenn es denn mal eine Replika der 63er gab, hab ich es verpennt und die Serie war schnell ausverkauft.
Nun (2020) gibt es für einen fairen Preis von rund 600 Euro eine Replika von Epiphone, nennt sich "inspired by Gibson - Epiphone Firebird Vintage Sunburst " und soviel ich gesehen habe
https://www.epiphone.com/Guitar/EPIQZX512/Firebird/Vintage-Sunburst ist die Spec ziemlich genau wie die 63er Gibson V, mal abgesehen von den fehlenden Banjo-Mechaniken.
In diversen Testberichten und Youtube Vids wird das Ding gelobt, aber das sind m. E. alles kommerzielle Werbebesprechungen.
Was meint ihr... Sind diese aktuellen Epiphone "inspired by Gibson" gut spiel- und brauchbar? Ich würde mir das Ding als preiswerte Gitarre für unterwegs kaufen.
Also mich interessieren vor allem Meinungen von Leuten, welche Epiphone Klampfen in der (für Epi) hohen Preisklassen spielen oder vielleicht diese Firebird selbst in der Hand gehabt haben.
Danke schon mal, Alf
...
Mittlerweile ist die Epi Firebird eingetroffen und angespielt.
Zunächst das Negative:
Beim Abrichten der BÜnde hat sich der "Handcrafter" von Epiphone nicht genug Mühe gegeben. Zwei Bünde, der 7te und der 14te sind mittig zu hoch. Ausserdem sind die Bundstäbchen teils nicht sauber am Rand verschliffen. Ich sag mal so, mir ist das egal, weil ich neue Gitarren sowieso erst mal überarbeite, aber im Vergleich zu den PRS SE in der gleichen Preisklasse (um 600,--) ist das schwach.
Ich habe gemacht:
- Brücke tiefer gestellt, beide Seiten ca. 1 1/2 mm
- Halskrümmung ist o.k, kein Reset nötig
- Sattel alle Saiten tiefer eingefeilt, waren zu hoch und ungleichmässig.
- Sattel flacher gefeilt und verrundet
- Bundstäbchen Enden beidseitig abgeschliffen und mit Schleifvlies verrundet,
- Griffbrett mit 1200er Schleifpapier und Schleifvlies leicht abpoliert,
- Griffbrett mit Poliboy fixneu eingeölt und auspoliert.
- Saitenreiter bundrein eingestellt (waren aber vorher schon recht gut ...)
alles in allem ein gute Stunde Arbeit.
Die Gitarre hat nun eine recht gute Bespielbarkeit. Sobald ich die Bünde perfekt abgerichtet habe und die vorgehenden Arbeit als Feintuning nochmals wiederholt, ist noch etwas "Good-Feeling" mehr drin.
Nun das Positive:
Das Finish der Klampfe ist perfekt, sie ist angenehm leicht und der Ton ist wie (von der Originalen Gibson) erwartet! Eine gelie Gitarre!
Ganz großes Kino! Bin also zufrieden.
Den passenden Koffer von EPI habe ich mitbestellt, er ist sehr gut verarbeitet, aber dick und durch das verwendete Kunststoffmaterial recht schwer.
So, das wars. Nun gehe ich damit Spielen.