Endlich wieder Solo! F.A.Z-Artikel

  • Ersteller HairyBallz
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Bei einem viel geachteteten Gitarristen wie John Frusciante von begrenzter Virtuosität zu sprechen ist schon ziemlich dreist.

Auch die Behauptung, Grunge wäre ein wichtiger Schritt weg vom Solo gewesen, ist falsch, auch wenn man sie öfter hört. Die Soli von Kurt Cobain mögen sehr einfach gewesen sein, aber bei den anderen "Großen" des Grunge findet man durchaus auch komplexere Soli, z.B. Soundgarden, Alice in Chains, Pearl Jam. Das zwei Minütige Outro-Solo von Mike McCready in "Alive" hat es sogar auf Platz 44 der Greatest Guitar Solos von Guitar Worl geschafft.

In der gitarrenlastigen Musik, vor allem dem Rock / Metal Genre war das Solo nie weg. Es ist aber richtig, dass im Radio derzeit wenig davon läuft.
 
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Es ist aber richtig, dass im Radio derzeit wenig davon läuft.
Ich glaube darum ging es vordergründig. Ich finde auch das seit einigen Jahren schon im Radio Soli einfach keinen Platz gefunden haben.
Warum,wieso weshalb....naja darüber kann man spekulieren. Vielleicht nervt es wirklich manche weil es beim nebenbei hören unangenehm heraussticht...den langweiligen Trott unterbricht.
Vielleicht sind liegt es auch an der Pop/Disko/Dance Zeit....vielleicht kann man zu Solos nicht richtig tanzen und so hat sich das irgendwie verselbstständigt....ich weiß es nicht.
Wenn Songs kein solo haben...bitte muss ja nicht sein und lieber keines als eins was absolut nicht passt. Aber zumindest im Rundfunkbereich finde ich es irgendwie Banane wenn diese bewusst weggelassen werden.
Von Gitarrenlastigeren Werken die im normalen Radio kommen kenn ich aber auch nur die Version...was die dann live machen entzieht sich meiner Kenntnis....liegt daran das meine bevorzugte Musik halt nicht im Radio läuft....außer bei Rockantenne.
 
Hat mal wieder jemand im Wald E-Gitarre gespielt gepfiffen? :engel:
 
Ich hab den Artikel gelesen und bin wieder mal zu der Meinung gekommen
das "die" hier mitlesen, denn manches kannte ich bereits aus diesem Biergarten.


Wer hat hier in Deutschland mitbekommen das sich Popsternchen Rhianna
zwei Shredding-Gitarristen für ihre Tour gewünscht hat.... und auch bekam:

 
Ich denke Gitarren Soli und vor allem technisch anspruchsvolle wurden -ganz objektiv betrachtet- schon immer überbewertet. Es ist so und wird immer so sein, das "das Geld wird auf den ersten drei Bünden verdient".
Kein Song wird durch ein Solo gut, aber manche Songs werden durch ein Solo etwas besser. Es ist wie ein Gewürz. Das Salz in der Suppe.... aber zuviel Salz ruiniert die Suppe, egal wie "gut" das Salz ist.
Hat man mal ein versalzenes Gericht gegessen, hat man verständlicher Weise auch erstmal die Nase voll von Salz... alles keine besonders mystischen Erkenntnisse.
 
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Hat man mal ein versalzenes Gericht gegessen, hat man verständlicher Weise auch erstmal die Nase voll von Salz... alles keine besonders mystischen Erkenntnisse.
Ein gut gekochtes Gericht zu verspeisen kann aber schon eine mystische Erfahrung sein (selten aber schon ab und an). Ebenso ist es mit Musik hören und machen. Ich zitiere die Band Kante zum Thema Musik: “... [die Musik] ist in manchen Momenten für eine Weile mehr als die Summe der einzelnen Teile“.
Ein Solo ohne kongeniale Bandbegleitung ist selten so mitreißend wie eins, das einem Song das Sahnehäubchen aufsetzt, oder, um nicht vorauszusetzen, dass ein Solo immer der Höhepunkt eines Songs sein muss, ein Solo, dass nochmal frischen Wind oder neue Aromen in den Song einbringt.

Unterm Strich machen Dosierung, Zusammenspiel und die Abstimmung der einzelnen Bestandteile ein rundes Ganzes. Es gibt keinen guten Grund, eine bestimmte Zutat kategorisch auszuschließen (okay, Levensmittelunverträglichkeiten sind was anderes, Soloallergie ist jedoch keine offiziell nach ICF anerkannte Diagnose ;)
).
Ich freue mich, wenn Soli wieder salonfähig werden.
 
ich vermute, da sängerinnen im rock eher seltener waren, aber mittlerweile in der aktuellen dancemusik die mehrheit stellen, ist diese musik mit den elektronischen beats momentan beliebter.

die grobe, aggressive rockmusik steht da hinten an wirkt vermutlich etwas veraltet. ich schätze, das ändert sich und handgemachte musik kommt wieder in mode.
 
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Bei einem viel geachteteten Gitarristen wie John Frusciante von begrenzter Virtuosität zu sprechen ist schon ziemlich dreist.

Wo ist das Problem? Da steht doch nicht, dass er keine genialer Musiker und extrem banddienlicher Gitarrist sei. Implizit sogar genau das Gegenteil. Als virtuosen Flitzefinger und Poser habe ich ihn aber bisher eigentlich auch nie empfunden, was ich in der Kombination eher positiv empfinde...

Gruß,
glombi
 
Bei einem viel geachteteten Gitarristen wie John Frusciante von begrenzter Virtuosität zu sprechen ist schon ziemlich dreist.

Auch die Behauptung, Grunge wäre ein wichtiger Schritt weg vom Solo gewesen, ist falsch, auch wenn man sie öfter hört. Die Soli von Kurt Cobain mögen sehr einfach gewesen sein, aber bei den anderen "Großen" des Grunge findet man durchaus auch komplexere Soli, z.B. Soundgarden, Alice in Chains, Pearl Jam. Das zwei Minütige Outro-Solo von Mike McCready in "Alive" hat es sogar auf Platz 44 der Greatest Guitar Solos von Guitar Worl geschafft.

In der gitarrenlastigen Musik, vor allem dem Rock / Metal Genre war das Solo nie weg. Es ist aber richtig, dass im Radio derzeit wenig davon läuft.


Genau das dachte ich auch beim durchlesen. JF nicht als virtuos zu bezeichnen finde ich schon daneben. Die an Hendrix angelehnte Spieltechnik (der wurde übrigens auch nicht ein Mal erwähnt, glaube ich), die eingehenden Licks, Riffs und Melodien und natürlich die Soli, die eigentlich fast immer super zu dem jeweiligen Song passen und den Gesamtsound der RHCP prägen, sollte man schon würdigen, finde ich.
Und zudem, was mir besonders wichtig ist, kommen seine Soli nicht nur über Speed, sondern eher über das Feeling für den jeweiligen Song.
Für mich ist immer das beste Zeichen für ein tolles Solo, welches dann auch fest zu dem Song gehört, wenn man es schon an den ersten Tönen erkennt und nach summen/singen kann. Eingängig muss es sein und einen hohen Wiedererkennungswert sollte es haben.
Das schnelle Geschreddere ist beeindruckend, auch für mich, aber vermutlich zu 90% nur für Gitarristen, weswegen es im Mainstream natürlich nicht wirklich gebraucht wird.
 
Ich bin selbst als Sänger unterwegs. In meiner Band spielen 2 Gitarren. Davon sind beide sowohl Lead als auch Rhythmus Gitarristen, je nachdem wem eine gute Idee kommt.
Bei jedem Song wird also nach der passenden Stelle für das Solo gesucht.
Beide solieren gut und mir gefallen die Solos auch aber irgendwie ist es manchmal einfach mühsam. Ständig wird überlegt was man denn an dem nächsten Song anders machen könnte und welches Element noch keine Verwendung fand, aber den Vorschlag mal einen Song ohne Solo zu machen hatte noch keiner... :nix:
 
Nunja, Mainstream-Musik dient heute eher zur Berieselung und weniger dem bewussten Zuhören, da stört halt ein Gitarrensolo nur. Interessant eine ZDF Doku zum Thema moderne Maeinstream-Hits:
Zum Thema passend ab 3:40. Wie soll man nun in 30 Sekunden auch noch ein Solo unterbringen ?
Aber ist letztendlich auch egal, weil man muß sich den industriell gefertigten Krempel ja nicht anhören, und wer schon mal "Hotel California" von den Eagles gehört hat weiß wie Geil ein Gitarrensolo sein kann. Ist ja auch nicht umsonst eine der meistverkauftesten Platten der Welt.
 
ich habe eine ACDC konzert von 2009. wenn man sieht, wie das publikum dort ausflippt, dann machen die das mit den solos absolut richtig.
 
Ja bei AC/DC gehört es dazu und die Leute stehen drauf. Aber deswegen gehen die ja auch zum Konzert....ich würde ein AC/DC fan da jetzt nicht direkt mit dem normalen Radiohörer gleichsetzen.
Beim Konzi in DD damals ging mit den Soli due Stimmung immer nochmal richtig nach oben.
 
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Verzerrte Gitarren spielen im Mainstream doch insgesamt nur noch eine untergeordnete Rolle. Und da der Mainstream-Pop immer repetitiver wird, passen Soli in vielen Fällen halt überhaupt nicht mehr ins Konzept. Eine ganz spannende Analyse gibt es in diesem Ted Talk von Colin Morris:



Auch wenn ich die Ansicht, dass das eine gute Entwicklung ist, absolut nicht teile und da so einige Denkfehler sehe.
 
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aber den Vorschlag mal einen Song ohne Solo zu machen hatte noch keiner... :nix:
Darfst du den Vorschlag nicht machen? Jeden Tag Bruschetta ist nach ein paar Wochen auch öde. Man sollte sich doch eher die Frage stellen, ob ein Song durch ein Solo an Qualität gewinnt. So wie du das schilderst, scheint es nicht bei jedem eurer Songs so zu sein.
Ist natürlich auch eine Egosache. Ein Bekannter von mir berichtet gelegentlich davon, zur Entspannung Gitarre zu spielen. Dann spricht er aber nie von Gitarre, sondern von Sologitarre, was für ihn gleichbedeutend mit Gitarrensolo ist...
Zum Glück spielen wir nicht in der selben Band...
 
den Vorschlag mal einen Song ohne Solo zu machen hatte noch keiner... :nix:
Kann man machen, manche Songs "erlauben" kein Solo.

Wir schneiden jede Probe mit sonem Zoom Recorder mit. Wenn die Jungs an meinen Ideen zweifeln, werden beide Varianten einmal gespielt, und dann in der Raucherpause mal angemacht und reflektiert.
Meistens hören die dann, was ich meine ;)

Nur so als Tipp, vielleicht kannst Du so mal wenns passt n Song etwas knackiger gestalten :)
 
Ich sag es mal so. Wenn man jedes der Lieder einzeln betrachtet, dann sind die Solos wirklich sehr geil. Aber wenn man es im Gesamten sieht, also das jedes Lied das wir spielen eins hat, dann verliert es finde ich an Reiz.
Naja also der Vorschlag, das man Mal ein Solo weg lassen könnte wurde dann damit beantwortet, dass das Lied entweder mit oder ohne gespielt wird, weil der Mann der für die meisten Parts verantwortlich war das als sein Werk gesehen hat und es nur mit dem Solo in der Band gespielt werde darf... So viel dazu
 
weil der Mann der für die meisten Parts verantwortlich war das als sein Werk gesehen hat und es nur mit dem Solo in der Band gespielt werde darf... So viel dazu
Uff, krass.
Ich spiele sehr gerne Solos, seeehr gerne.
Aber der Song steht für mich im Vordergrund. Und der Song ist ein Produkt der Band.
Auch wenn ich ihn geschrieben habe, so ist er erst durch die Band so geworden, wie er ist.

Du wirst ja auch nicht den Scheiß genauso singen müssen wie er sich das denkt, sondern sollst ja als Sänger (und auch jedes andere Bandmitglied) Deinen Einfluss dazu geben, nur so wird n gemeinsames Projekt draus, ansonsten kann man ja auch gerne Session- und Tourmusiker bezahlen...
 

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