Empfehlungen semiakustische Gitarren nach bestimmten Kriterien

  • Ersteller Gonzosound
  • Erstellt am
Das ist so auch die gängige Bezeichnung.

Solid = massiver Korpus, nur funktionell erforderliche Hohlräume (für Pickups, Schalter, sonstige Elektrik)

Semi-Solid = massiver Korpus mit eingefrästen Hohlräumen, die nicht mit irgendwelchen Funktionselementen gefüllt sind bzw nicht zu deren Aufnahme dienen.

Semi-Hollow = Hohler Korpus, aus Flächenelementen zusammengesetzt mit einem massiven Teil in der Mitte, wo meistens Pickups, Brücke etc drin verankert sind, meistens um diesen herumgebaut.

Hollow = Hohler Korpus, dessen Aufbau im Großen & Ganzen einer akustischen Gitarre entsprechend ausgeführt ist.

Die haben dann natürlich auch zwischen den Extrema Solid und Hollow liegende Eigenschaften.

Inwifern ein umfangreiches Bracing und ein leergefräster Sustainblock am Ende zu Unterschieden im Feedback, Sustain und so weiter führen, kann man mal beiseitelassen. Ist im Sinn der Kürze vorteilhaft.

Die vorhandene hat P90s, richtig? Ich bin da kein allzu umfangreiches Lexikon...

... aber ich würd dennoch an dieser Stelle nochmal einhaken und zu Bedenken geben, daß eine Erneuerung der elektrischen Ausstattung und eine professionelle Grundeinstellung manchmal sinnvoller sein können als ein Neukauf - das ist ja nicht sone Gurke ausm Quelle-Katalog, mit der garnichts anzufangen wäre...

Warm und Vintage ... hm, die Streamliner-Gretschen können in diese Richtung gehen und was Preis/Leistung betrifft sind die schwer zu übertreffen. Wenn der Korpus groß bleiben darf, wäre ne 2622 (Semihollow) einen Blick wert. Ich hab so eine und ich bin damit zufrieden, ich spiel die fast genauso gern wie die eine Klasse teurere 5420 (die allerdings ganz hohl ist, und vielleicht vintage in irgendeinem Sinn klingen mag, aber sicher nicht warm - obwohl ich die phantastisch finde, würd ich sie hier also nicht empfehlen - sehr schön am Ziel vorbei ist dennoch kein Treffer). Gibt es mit und ohne Bigsby, ist wenn aber eines mit dieser Tension-Bar - eher für verhaltenen Einsatz, viel und doll vibrieren ist damit nicht. Brauchts/willst Du ein Vibrato?

Eine Klasse aufwärts, weiterhin Gretsch und Semihollow wäre hier evtl sogar von Nachteil, da hinsichtlich Pickups und so damit auch immer ein Schritt auf die typische Gretsch zu gemacht wird - wärmer werden die nicht, wennse teurer werden, liegt anne Pickups und den Erwartungen der Kunden, die werden eher höhenlastiger. Mehr Twang - scheint hier nicht das Ziel.

Ne Höfner Verythin hatte ich auch in der Auswahl (als ich die 2622 gekauft habe), da wäre ein Blick drauf ne Option und ansonsten würd ich, denk ich, Humbucker in diesem Fall vor P90 und so bevorzugen. Weil wärmer im Klang und brummfrei. Irgendeine Epiphone war auch in der Auswahl, ich hab aber vergessen, welche. Die genannten Ibanez und Yamaha wären sicher auch keine schlechte Wahl - sofern sie dann subjektiv und haptisch passen, macht man nichts verkehrt damit.

Flexibilität durch Coilsplit u.Ä.: das ist ohne viel Magie nachzurüsten möglich. Wenn man grundsätzlich löten kann, ist das kein großes Ding, treten Fragen dabei auf, findet man hier sicher ne kompetente Antwort und evtl ist das ja auch garnicht notwendig. Wenn man es sowieso selbst macht, kann man auch die Spulen im jeweiligen Tonabnehmer parallel schalten statt eine auszumachen, dabei bleibt die Brummkompensation erhalten. Klanglich ist das so ... dazwischen. Nicht wie n reinrassiger SC, aber vom HB aus in diese Richtung isses schon. Über Schaltpotis kann man das wunderbar unsichtbar einbauen. Sollte jedenfalls eher ein nachgeordnetes Kriterium sein - ne stimmende Basis profitiert von sowas, ne Gurkenbasis rettet es aber nicht.

Die Halsbreite, generell die haptischen Eigenschaften, findet man wohl am Besten heraus, wenn man das Ding in der Hand hat und n Bißchen spielt.
 
...
Die Übersetzung "Electric Spanish" => "Electric Acoustic" ist natürlich sehr frei. Nichtsdestotrotz ist "Spanish Guitar" heute zumindest synonym mit "Klassischer Gitarre" (mit Nylon Saiten...). Wenn Gibson sich dann den Namen "Spanish Elektric" ausgesucht hat, dann IMO aber wahrscheinlich nicht, weil da klassische Gitarrenmusik angedacht war, sondern wohl eher wegen Ähnlichkeiten bei der Konstruktion....

Nö.
"... The Gibson ES series of semi-acoustic guitar (hollow body electric guitar) are manufactured by the Gibson Guitar Corporation. The letters ES stand for Electric Spanish, to distinguish them from Hawaiian-style guitars which were played flat on the lap. ..."
Sagt Wikipedia und so erklärt es auch Tom Wheeler in "American Guitars".

So zweckdienlich es wäre, Gitarrenmodelle mit Namen zu versehen, die direkt etwas über ihre Konstruktion oder Ausstattung besagen, so läuft's wohl nicht.
Der Name einer Gitarre ist Marketing und Marketing ist ein Kind des Zeitgeistes. "Hawaiian music" und die entsprechenden Gitarren waren in den 1930-50 jahren in den USA heisser Shice. Daher der Bezug bzw. die Unterscheidung.

Beispielsweise Konzertgitarre ist ja auch ein Schwachsinnsname, denn es werden ja dann doch so einige Konzerte mit Strats, Teles, Steelstrings etc. gespielt.

Dito spanische Gitarre für alle mit Nylon-Saiten - die am meisten Spanien assoziierte Musik dürfte Flamenco sein und Flamencogitarren sind im Detail noch mal anders aufgebaut als unsere übliche Nylonsaiten-Klassikgitarre.

By the way, Klassikgitarre - Klassik haben z.B. Georges Brassens, Franz-Josef Degenhard, Wolf Biermann, Leonhard Cohen & Co eher weniger gespielt.

Namen sind Schall und Rauch.
 
Ob das den @Gonzosound noch interessiert...:confused:
 
Ob das den @Gonzosound noch interessiert...:confused:

Bezüglich seines konkreten Anliegens vermutlich nicht.
Aber weh tut's ja auch nicht, mal ein bisschen weiter gefasst miteinander zu sprechen.
 
Wie wär's mit einer Gibson Blueshawk?
Die brummt nicht dank Dummy-coil, ist clean dank Singlecoils, ist extrem vielseitig dank Varitone...
VrmFh6
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Hab die gerade gefunden:
https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-blueshawk-2005-chicago-blue/1009173491-74-4907

Lg aus Österreich
 
Eine Yamaha SA 2200 ist was richtig Feines - und hier gibt es eine für 900 € ...
Danke für den Tipp. War leider eine Fake-Anzeige... Hab eine Meldung von Ebay-Kleinanzeigen bekommen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich kann dir in den anvisierten Preisregionen leider keine Empfehlung aussprechen, aber ich würde dir vorschlagen,
einmal "speziellere" Saiten auszuprobieren. Ich habe auf meiner AS-73 Flatwound-Saiten von Thomastik aufgezogen, und ich würde den Klangcharakter eigentlich genau so beschreiben
wie du ihn gerne hättest: Warm und Vintage (ich liebe den leicht angecrunchten Sound, den ich da rausbekomme).
Die da:

Ich hatte auf der Casino 11er Flatwounds von D'addario. Hatte dann etwas Probleme mich im Bandkontext durchzusetzen. Aber grundsätzlich sind Saiten natürlich enorm wichtig für den Klang. Werde hier auch mal weiter testen und ausprobieren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich selber habe eine Eastman T486, die bis auf die Pickups (Seymour Duncan bei der 486 vs. Kent Armstrong bei der 386) und die Block-Inlays mit der T386 wohl identisch zu sein scheint. Die ist eher leicht, also nicht viel über 3kg (meine Strat ist schwerer und eine Paula sogar viel schwerer). Diese Gitarre war schon ab Werk gut. Im Sommer habe ich sie zum Gitarrenbauer gebracht, genereller Einstellservice, Coil-Spilt für den Hals-PU via Push-Pull-Poti und ein alternativer Kondensator für die Tonblende des Hals-PU, ebenfalls über Push-Pull-Poti realisiert. Der ursprüngliche Kondensator lässt den Sound beim Zurückdrehen eher mittiger werden als dumpfer. Das wollte ich beibehalten, aber zusätzlich eben auch noch den alternativen Kondensator für so einen richtig dumpfen Jazz-Ton.

T486: https://www.eastmanguitars.com/t486/
T386: https://www.eastmanguitars.com/t386/

Der Gitarrenbauer hat für knapp über 170 EUR wirklich ganze Arbeit geleistet. Damit ist dieses Biest nun die vielseitigste Gitarre in einem Stall geworden. Man kann damit rocken, bluesen, jazzen und auch funken und soulen. Und alles dazwischen (wollte jetzt nicht "poppen" schreiben). Bis auf (vielleicht) Metal geht damit so ziemlich alles.
Interessanter Tipp. Werd ich mal im Auge behalten. Muss dann mal gucken, wo ich sie anspielen kann. Beim großen T meine ich gibt es die nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist so auch die gängige Bezeichnung.

Solid = massiver Korpus, nur funktionell erforderliche Hohlräume (für Pickups, Schalter, sonstige Elektrik)

Semi-Solid = massiver Korpus mit eingefrästen Hohlräumen, die nicht mit irgendwelchen Funktionselementen gefüllt sind bzw nicht zu deren Aufnahme dienen.

Semi-Hollow = Hohler Korpus, aus Flächenelementen zusammengesetzt mit einem massiven Teil in der Mitte, wo meistens Pickups, Brücke etc drin verankert sind, meistens um diesen herumgebaut.

Hollow = Hohler Korpus, dessen Aufbau im Großen & Ganzen einer akustischen Gitarre entsprechend ausgeführt ist.

Die haben dann natürlich auch zwischen den Extrema Solid und Hollow liegende Eigenschaften.

Inwifern ein umfangreiches Bracing und ein leergefräster Sustainblock am Ende zu Unterschieden im Feedback, Sustain und so weiter führen, kann man mal beiseitelassen. Ist im Sinn der Kürze vorteilhaft.

Die vorhandene hat P90s, richtig? Ich bin da kein allzu umfangreiches Lexikon...

... aber ich würd dennoch an dieser Stelle nochmal einhaken und zu Bedenken geben, daß eine Erneuerung der elektrischen Ausstattung und eine professionelle Grundeinstellung manchmal sinnvoller sein können als ein Neukauf - das ist ja nicht sone Gurke ausm Quelle-Katalog, mit der garnichts anzufangen wäre...

Warm und Vintage ... hm, die Streamliner-Gretschen können in diese Richtung gehen und was Preis/Leistung betrifft sind die schwer zu übertreffen. Wenn der Korpus groß bleiben darf, wäre ne 2622 (Semihollow) einen Blick wert. Ich hab so eine und ich bin damit zufrieden, ich spiel die fast genauso gern wie die eine Klasse teurere 5420 (die allerdings ganz hohl ist, und vielleicht vintage in irgendeinem Sinn klingen mag, aber sicher nicht warm - obwohl ich die phantastisch finde, würd ich sie hier also nicht empfehlen - sehr schön am Ziel vorbei ist dennoch kein Treffer). Gibt es mit und ohne Bigsby, ist wenn aber eines mit dieser Tension-Bar - eher für verhaltenen Einsatz, viel und doll vibrieren ist damit nicht. Brauchts/willst Du ein Vibrato?

Eine Klasse aufwärts, weiterhin Gretsch und Semihollow wäre hier evtl sogar von Nachteil, da hinsichtlich Pickups und so damit auch immer ein Schritt auf die typische Gretsch zu gemacht wird - wärmer werden die nicht, wennse teurer werden, liegt anne Pickups und den Erwartungen der Kunden, die werden eher höhenlastiger. Mehr Twang - scheint hier nicht das Ziel.

Ne Höfner Verythin hatte ich auch in der Auswahl (als ich die 2622 gekauft habe), da wäre ein Blick drauf ne Option und ansonsten würd ich, denk ich, Humbucker in diesem Fall vor P90 und so bevorzugen. Weil wärmer im Klang und brummfrei. Irgendeine Epiphone war auch in der Auswahl, ich hab aber vergessen, welche. Die genannten Ibanez und Yamaha wären sicher auch keine schlechte Wahl - sofern sie dann subjektiv und haptisch passen, macht man nichts verkehrt damit.

Flexibilität durch Coilsplit u.Ä.: das ist ohne viel Magie nachzurüsten möglich. Wenn man grundsätzlich löten kann, ist das kein großes Ding, treten Fragen dabei auf, findet man hier sicher ne kompetente Antwort und evtl ist das ja auch garnicht notwendig. Wenn man es sowieso selbst macht, kann man auch die Spulen im jeweiligen Tonabnehmer parallel schalten statt eine auszumachen, dabei bleibt die Brummkompensation erhalten. Klanglich ist das so ... dazwischen. Nicht wie n reinrassiger SC, aber vom HB aus in diese Richtung isses schon. Über Schaltpotis kann man das wunderbar unsichtbar einbauen. Sollte jedenfalls eher ein nachgeordnetes Kriterium sein - ne stimmende Basis profitiert von sowas, ne Gurkenbasis rettet es aber nicht.

Die Halsbreite, generell die haptischen Eigenschaften, findet man wohl am Besten heraus, wenn man das Ding in der Hand hat und n Bißchen spielt.
Da hast Du sicherlich Recht, dass die Basis der Casino nicht schlecht ist. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass ich ihr Unrecht tu. Wir hatten vor 2 Wochen ein Konzert, bei dem ich auf einem alten Verstärker gespielt habe. Das war vom Sound schön vintage und auch warm. Echt erstaunlich, dass das Gehör wohl einen Tag so und den anderen so hört. Mag aber auch am Verstärker gelegen haben. Nach einigen Tagen klang sie mir aber wieder zu klingelig. :-/

Obwohl ich bisher wenig positiv über die Casino geschrieben habe, werde ich sie aber niemals verkaufen. Ist eine meiner ersten Gitarren, mit der ich viel erlebt habe (= ganz viel Mojo).

Mir ist auch aufgefallen, dass mein Plektrum auch zu dem Sound beiträgt, der mir nicht so gefällt. Leider habe ich noch keine bessere Alternative für mich gefunden.
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Ob das den @Gonzosound noch interessiert...:confused:
Alles gut. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wie wär's mit einer Gibson Blueshawk?
Die brummt nicht dank Dummy-coil, ist clean dank Singlecoils, ist extrem vielseitig dank Varitone...
VrmFh6
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Hab die gerade gefunden:
https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/gibson-blueshawk-2005-chicago-blue/1009173491-74-4907

Lg aus Österreich

Vielen Dank für den Tipp und Deine ausführlichen Informationen! Ist leider optisch nicht so meins. Beste Grüße zurück!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Kann mir jemand von Euch seinen / ihren Eindruck über die Hälse der Ibanez JSM10 und / oder Yamaha SA2200 mitteilen?
 
Ich hatte eine JSM10 ein Wochenende testen können. Der Hals war für mich sehr gut bespielbar. Nicht zu fett, aber keinesfalls dünn und "flitzig". Für mich als Stratspieler war es keinerlei Umstellung.
Das was mich eher gestört hat, war das ganze geblinke auf dem Hals. Auffällige Griffbretteinlagen mag ich eigentlich überhaupt nicht.
Ich weiß nicht ob dir das weiter hilft, aber wenn du mit Strat- und Telehälsen klar kommst sind die JSM10 oder 20 kein Problem.
 

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