anhört wenn du erst ne quinte spielst (grundton + 5 ganztöne) und danach den grundton um einen halbton nach unten verschiebst - ne verminderte quinte also
AAAAAAAAUUUUUUUUAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Grundton + 5 Ganztöne...
Zählen wir mal mit einem Beispiel:
Grundton: E
1. Ganzton: F# (sprich: fis)
2. Ganzton: G# (gis)
3. Ganzton: A# (ais)
4. Ganzton: H# (his)
5. Ganzton: C## (Cisis)
Nach der Rechnung solltest du als Quinte "C##" ansehen, also den Ton "D"... - der ist auf meiner Liste - und die stimmt gewiss - eine kleine Septime...
´Ne verminderte Quinte nennt man auch Tritonus.
Bitte, bitte, schau dir mal hier im Forum das Thema "Intervalle" und "Tonleitern" an...
Nun mal Schluß mit dem Quatsch hier.
ich wollte mal fragen, ob es irgendwelche Orientierungen gibt, wie man Emo-Songs schreibt. Also eine Art Richtlinie.
Welche Theoriekenntnisse sind unter Umständen erforderlich?
Es gibt Orientierungen, die allgemein gelten. Dazu zählt auf alle Fälle ein umfangreicheres Theoriewissen, speziell der Kompositionstechniken.
Da ich keine Ahnung von diesem "Eno"-Stil habe, kann ich dir nur allgemeine Tipps geben, die Vorgehensweise ist aber eigentlich immer dieselbe.
Merke: Erst wenn du die Regeln kennst, darfst du sie brechen...
Generell: Analysiere mindestens fünf typische Stücke, besser zehn und mehr.
Zum Text:
Schau, ob die Texte ein Metrum haben oder nicht.
Schau, was die zentralen Themengebiete sind.
Schau dir an, welche Bilder/Metaphern verwendet werden.
Schau dir die Form an.
Schau dir an, auf welchen Zählzeiten welche Konsonanten und - noch wichtiger - VOKALE verwendet werden.
Werden Texte (in verschiedenen Stimmen) übereinandergelegt, und wenn ja, wie?
Zur Instrumentierung/Orchestrierung:
Schau dir die Besetzung an.
Welchen Sound verwenden die einzelnen Instrumente, wie klingen Instrumentengruppen bzw. welchen Sound erzeugen sie.
Welche Spieltechniken werden eingesetzt (Schrammel, Jupps, Tapping, Picking, Klopfen etc...)?
Welche typischen Effekte werden für welches Instrument benutzt?
Zur Form, zum Spannungsverlauf:
Wieviele Takte hat das Stück, welche Form (z.B. a´- a-b-a-b-c-a-b-a´-a)?
Wie wird der Spannungsverlauf einer Phrase, eines Verses, des gesamten Stückes erzeugt, wann setzen welche Instrumente/Stimmen/Instrumentengruppen ein?
Zum Tempo, zum Rhythmus/ Beat:
Welches Tempo (z.B. 100bpM/ M.M.) wird bevorzugt eingesetzt?
Welcher Grundrhythmus bestimmt das Stück?
Welchen Anteil am Grundrhythmus hat welches Instrument (z.B. Viertelnoten im Bass)?
Wie wird ein Rhythmus ausgedünnt, wie wird er komplexer gemacht (Snare Halftime usw.)?
Wo sind Ruhephasen?
Zur Melodie:
Was sind charakteristische Licks/Phrasen?
Gibt es Töne, die an gewissen Stellen länger gehalten werden, wo wird der Melodierhythmus gestaucht?
Gibt es typische Melodiesprünge (z.B. Quinten, kleine Septime, Nonen etc.), auf welchen Zählzeiten liegen diese?
Auch hier sollte sich normalerweise ein melodischer Grundrhythmus ergeben - ggf. mit dem Text vergleichen.
Was sind typische Verzierungen, Ausdrucksformen etc.?
Welchen Tonumfang hat die Melodie, wo an welcher Stelle (z.B. im Vers eine große Sexte, im Refrain dagegen eine große None...)?
Wie verläuft der Melodische Spannungsbogen?
Was sind die zentralen Melodietöne (Was kann man weglassen, um den Song noch zu erkennen)!?!
Zur Harmonik:
Was ist die typische Harmonik (Dur oder Moll)?
Was sind typische Akkorde (z.B. Tonikaakkorde mit maj7, mit kleiner 7 - wäre dann Blues-typisch, Dom7 erweitert oder nicht?
Was sind typische Kadenzen (z.B. I-IV-II-V oder schlichtweg T-S-D-T...)
Wo an welcher Stelle wird die Tonart verlassen, und wenn ja, warum?
usw. usf.
Mit diesen Mitteln kann man JEDEN Musikstil analysieren und ein stilsicheres Stück komponieren.
Klauen hat damit rein gar nichts zu tun - wenn der Koch Salz braucht, nimmt er Salz und versucht doch auch nicht, mit Pfeffer einen Salzgeschmack zu erzeugen oder sich das Salz erst zu erfinden...
Wenn du die oben aufgeführten Analysen machst, wirst du feststellen, daß immer wieder die gleichen Mittel eingesetzt werden - ob nun bewußt oder nicht - die gleichen Akkordfolgen auftauchen, gleichen Riffs/Licks/Phrasen/Textmittel usw.
Diese Kochzutaten solltest du kennenlernen, da deine Frage ja erkennen läßt, daß du diese Musik nicht aus dem Bauch heraus schreiben kannst. Wir haben nur 12 Töne, die auf der Systematik von Quintverbindungen und Chromatik basieren - immer!
Zur INTERPRETATION deines Stückes MUSST du dich aber wieder auf deinen Bauch verlassen und die ganze Theorie vergessen, okay?
Irgendwann hast du das dann so verinnerlicht, daß du in der Lage bist, solch einen Stil aus dem Unterbewußtsein heraus zu schreiben.
Das Wichtigste aber ist die Frage:
WAS IST DEINE BOTSCHAFT?
Denn ohne die machst du zwar Töne, aber niemals Musik von Ewigkeit...