Da auch ich mich nur in das "Theorie" Forum verirrt habe ....
Henne oder Ei - was war zuerst ? Eigentlich egal ... Aber immer wenn etwas "kopiert" wird, hat es doch eine wie auch immer geartete Basis (um nicht Theorie zu sagen). Ob wir uns dieser Basis nähern, indem wir in einem Buch lesen, es durch Trial und Error selbst erarbeiten oder einfach nur Fühlen ist bis zu diesem Punkt egal und sollte auch jedem selbst überlassen bleiben - denn noch machen wir - aus meiner Sicht - keine Musik (im Sinne von Kunst), sondern nur Kopien. Die Kopie erfordert, wie schon weiter oben angemerkt, mehrere Ebenen zu übertragen.
Um beim Beispiel des Threadstarters zu bleiben.
- es gibt eine Akkordfolge ...
- es gibt einen Rhythmus in dem gespielt wird ...
- es gibt die Platzierung des Gesangs ....
- es gibt die inhaltliche Folge des Gesangs ....
- es gibt eine Hook Line - das Wiedererkennungs Lick ...
....... usw.
Alle diese Punkte - und die nicht explizit aufgeführten, die den Song ausmachen - sind nicht von SRV erfunden, wohl aber kopiert und "personalisiert". Und genau in diesem "personalisieren" liegt für mich der Punkt, der nicht über Theorie erfassbar ist, da einfach zu viele persönliche Eigenschaften hinein spielen - auch so banale Dinge wie große Hände/kleine Hände, kann man sich "fallen lassen" oder ist man eher der "kontrollierte Typ" usw. Die Kopie ist aber die Basis, die Kunst ist es jedoch so seinen eigenen Stempel aufzudrücken, dass aus der Kopie dein Werk wird.
Beim Personalisieren kann man dann natürlich wieder von mehreren Seiten ran gehen. Theoretischen Ansätzen folgen, seinem Gefühl vertrauen, Trial and Error .....
Aus meiner Sicht doch wunderbar, da man als Zuhörer in den Genuss kommt, trotz gemeinsamer Basis, so eine tolle Vielfalt geboten zu bekommen, aus der man sich seine Favoriten auswählen kann. Keine Ahnung wie es Euch geht, aber ich meine schon, dass die Art der Entstehung eines Werks (auf Basis der Theorie gestaltet, durch folgen eines Gefühls ergeben ....) durchscheint.
Und für meinen ganz persönlichen Geschmack muss ich diagnostizieren, dass Werke die ich als "aus Emotionen" entstanden wahrnehme - was nicht bedeutet, dass dies auch so geschehen ist, vielleicht hat sich auch nur jemand geschickt die Theorie zu Nutze gemacht um den Eindruck zu erwecken - lieber "konsumiere" als Werke die vielleicht objektiv perfekter sind, aber für mich "gestaltet" klingen.
Daher: Lasst doch jeden seinen eigenen Weg gehen ... richtig oder falsch gibt es nicht - es zählt was hinten raus kommt ... und das kann von verschiedenen herangehensweisen nur profitieren.
my2cents
Gruß
Martin