Das finde ich in vielen Lehrbücher etwas seltsam, warum wird einem Anfänger ein einfacher Sachverhalt in fiktiv A-Dur erklärt?
Welche Lehrbücher meinst Du denn damit?
Was Du beschreibst kommt mir vor wie in einer Harmonielehre gesehen. In Ausbildungsliteratur für Anfänger am Klavier - siehe Titel dieser Diskussion - kenne ich kein Beispiel in A-Dur, das vor der Behandlung der Tonarten C-Dur, G-Dur, F-Dur, D-Dur, Bb-Dur... stehen würde.
In Harmonielehren der klassischen Musik sind Beispiele/Erläuterungen in der Originaltonart zumindest in älteren Werken üblich. So wird z.B. von Grabner eine ordentliche Ausbildung durch Unterricht schlicht vorausgesetzt. Wenn ich mich jetzt richtig an seine Einleitung erinnere, betreibt er ganz ausdrücklich keine elementare Musiklehre und braucht daher auch keine Vereinfachungen.
Das Üben von Tonleitern, Akkorden und Etüden empfinde ich als Grundpfeiler einer soliden Entwicklung. Die Grundlagen einer sauberen Spieltechnik lassen sich kaum besser einüben als damit, die Anwendung käme mit ausgewählten Etüden wie von Burgmüller. So vorzugehen erspart einige Probleme in der Mechanik, die zuverlässig in falscher Haltung und Bewegung begründet sind.
Alle methodischen Werke, die ich seit bisher zur Klavierausbildung gesehen habe, führen frühzeitig in das Üben der Tonleitern ein, als richtig alte Schulen z.B. Carl Czerny op. 823 oder Ferd. Beyer op. 101 - ob das nur dank Ruthardt so ist, wollte ich jetzt nicht lange recherchieren.
Vorzeichen sind m.E. genau wie das Lesen der Akkolade kein wirklich großes Thema, wenn man methodisch übt. Am Anfang gehört dazu z.B. auch das reine Notenlesen und Klatschen von rhythmischen Figuren, nicht nur das "Spielen". Auch da ersparen ein paar Minuten der täglichen Übung von Anfang an spätere Probleme.
Gruß Claus