Einfache Notationssoftware???

Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie ungeheuer kompliziert so ein Notensatzprogramm sein kann und was für Verrenkungen man manchmal für einen einzigen einfachen Bleistiftstrich anstellen muß.
Muß man eigentlich nicht. Lisa2 hat nur nicht den direkten Weg gesehen.
In der Palette gibt es "Balkeneigenschaften", womit man die Balken beliebig anders setzen kann, auch über Taktstriche hinweg. Einfach vor und nach dem Taktstrich die Achtelnoten auswählen und dann Doppelklick auf das zweite Symbol.
 
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Eine normale Textverarbeitung greift nicht in den Text ein, wenn Fheler passiere KOmmas fehlenoder Leerzeichenausgelassen werden. Warum zum Teufel macht das eine Notationssoftware? Warum kann ich nicht 5 Viertelnoten in einen 4/4-Takt schreiben? Warum werden ununterbrochen Pausen selbständig ergänzt? Warum muß man in polyphonen Passagen der Software immer deklarieren, welches die erste, die zweite etc. Stimme ist? So etwas wie Achtelbalken über den Taktstrich o.ä, was bei Franz Liszt z.B. öfter mal vorkommt, ist den Notationsprogrammen - wenn überhaupt - nur mit äußerster Gewalt beizubringen. Die Antwort ist mMn: Weil die Programmierer der Auffassung sind, daß alles, was eingetippt wird, auch z.B. per MIDI abspielbar sein muß. Genau das wäre bei dem, was ich mir vorstelle, unnötig. Man kann ja die Noten am Instrument spielen oder hat einfach die Klangvorstellung im Kopf und muß sie nicht am Computer abhören. Dieser Zwang, daß alles abspielbar sein muß, schränkt die Notationsprogramme meiner Meinung extrem ein.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum es so störend sein soll, wenn das Notensatzprogramm "mitdenkt" (außer vielleicht bei unkonventioneller Notation/Neue Musik).
Warum sollte man 5 Viertel denn in einen 4/4 Takt schreiben? Oder warum sollten Pausen in einem Takt nicht automatisch hinzugefügt werden, um den Takt zu füllen? Wenn solche grundlegende Dinge automatisch beachtet werden, spart mir das doch eigentlich immer Zeit, oder? :rolleyes:

Ich selbst nutze inzwischen nur noch Dorico - das scheint hier seltsamerweise nur sehr selten erwähnt zu werden (meistens von mir :D ). Ich habe damit u. a. schon mal ein Stück für ein 14 köpfiges Ensemble geschrieben - das hat prima funktioniert; alle Einzelstimmen waren gut lesbar, ohne dass ich noch großartig Dinge hin und herschieben musste, eben weil Dorico gewisse Notensatz Regeln beachtet. Zudem ist es auch ziemlich leicht möglich, diese Regeln ggf. zu überschreiben bzw. zu brechen - doch das ist eigentlich nicht wirklich oft nötig...
Wäre es ein "dummes" Programm, welches nicht mitdenkt, hätte ich für die Partitur und die Parts ewig gebraucht (allein schon, wenn ich nachträglich eine Änderung vornhemen will - z. B. Taktwechsel, Transposition, oder irgendwelche vordefinierten Notensatzregeln ändern...)

Verbalkung über einen Takt hinweg geht in Dorico übrigens so: Noten markieren, rechte Maustaste -> "Verbalken" drücken :)

Gäbe es auch heute noch einen ausreichenden Markt für kommerzielle Notationssoftware (leise Zweifel), dann würde es so ein Produkt vielleicht eines Tages geben, das aus einem Strich (=Balken) beim Ziehen erkennen kann, um was es sich handelt und dem Objekt daher die aus Usersicht richtigen Eigenschaften zuweist.

Meinst du sowas wie StaffPad für Windows Tablets?


LG



 
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Ich selbst nutze inzwischen nur noch Dorico - das scheint hier seltsamerweise nur sehr selten erwähnt zu werden...
Ich schätze das liegt daran, dass Dorice erst vor 2 Jahren auf den Markt kam und die Meisten hier schon jahrelang mit ihrem Finale, Sibelius, Capella... arbeiten oder bei Open Source Lösungen bleiben wollen.

Dorico leistete sich außerdem trotz mächtiger Ressouren (Ex-Entwicklerteam von Avid/Sibelius, Yamaha/Steinberg) und über 3 Jahren Entwicklungszeit eine Markteinführung mit groben Mängeln und scheint bis heute nicht all das zu bieten, was zumindest für mich bei der Arbeit mit Finale dazugehört.
https://www.amazona.de/test-steinberg-dorico-2/2/

Sibelius hatte ich mal angestestet und es gefiel mir in der Benutzerführung und Stringenz ganz gut.

Letztlich wurden bei Finale mit den Versionen der letzten 10 Jahre deutliche Verbesserungen vorgenommen und über die (noch) aktuelle Version 25 kann ich nicht meckern.


Papier & Bleistift kenne ich aus den 80 und bis Mitte der 90er, meiner musikalischen Frühzeit (als Erwachsener). Recht selten benutze ich das auch heute noch für eine kurze Notations-Skizze.

Aber die Ergebnisse sind lange nicht so schön im Layout, nicht gut veränderbar - keine Arrangementänderungen, keine Transposition, keine "unsichtbaren" Korrekturen in der Notation usw. - und viel schneller als mit der Computertastatur in Finale geht handschriftliche Notation bei mir auch nicht, wenn es gut lesbar bleiben soll.

An Tablet & Stift habe ich noch gar nicht gedacht, weil ich das nicht benutze - nur Notebooks seit 20 Jahren (früher plus Desktop-Computer).
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich da noch etwas entwickeln kann (wenn auch nicht bei mir) und dann "inuitive Eingabe" eine Rolle spielen wird.

Gruß Claus
 
womit man die Balken beliebig anders setzen kann, auch über Taktstriche hinweg.
Dann muss ich wohl mal updaten. Mit Version 2.0.2 geht das nicht.
Nur habe ich beim letzten Update die schlechte Erfahrung gemacht, dass die Stilvorlagen der vorhergehenden Version nicht kompatibel sind. Da ich davon sehr viele erarbeitet habe, scheue ich vor ein Update zurück. :gruebel:

@Claus Danke! :love:

Lisa
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bezüglich der Verbalkung nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! !!!!!!! :-D

Nachdem sich vorhin absolut nichts tat, habe ich das noch einmal probiert. ...
Und plötzlich funktioniert es.
Wer weiß, wo es da geklemmt hat. :eek: :confused: :gruebel: :nix:

Lisa
 
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum es so störend sein soll, wenn das Notensatzprogramm "mitdenkt" (außer vielleicht bei unkonventioneller Notation/Neue Musik).
Warum sollte man 5 Viertel denn in einen 4/4 Takt schreiben? Oder warum sollten Pausen in einem Takt nicht automatisch hinzugefügt werden, um den Takt zu füllen? Wenn solche grundlegende Dinge automatisch beachtet werden, spart mir das doch eigentlich immer Zeit, oder? :rolleyes:
Oft denkt das Programm halt anders als ich, und dann habe ich hinterher einen Haufen Arbeit beim Layout, um alles mögliche zu korrigieren. Ich habe z.B. mal Stunden investiert, um Fingersätze in Musescore in einem Klavierstück dahin zu schieben, wo ich sie haben wollte: Jede einzelne Zahl mit der Maus angefaßt und an die richtige Stelle geschoben. Dann gab es ein Programmupdate, und alles war wieder wie vorher ... :weep: Das Problem mit den ganzen Pausen am Taktanfang hatten wir auch schon mal. Wenn so eine ganze Pause einfach in der Mitte bleibt, wo ich sie hingeschrieben habe, dann kann ich mir die ganze Arbeit sparen, hinterher seitenweise zu überprüfen, ob es irgendwo falsch gesetze Pausen gibt. :nix:

Und da fallen mir noch viele solcher Beispiele ein. Neue Musik wäre ja tatsächlich auch so eins.

Papier & Bleistift kenne ich aus den 80 und bis Mitte der 90er, meiner musikalischen Frühzeit (als Erwachsener). Recht selten benutze ich das auch heute noch für eine kurze Notations-Skizze.
Ich benutze das täglich im Unterricht. Das geht schneller, als im Computer eine fertige Datei suchen und ausdrucken. Ich kann beim Schreiben erklären und der Schüler erlebt die Entstehung live mit. Ist eigentlich 'ne coole Sache. :) Noten oder Text von Hand schreiben ist bei mir von der Geschwindigkeit kein großer Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe z.B. mal Stunden investiert, um Fingersätze in Musescore in einem Klavierstück dahin zu schieben, wo ich sie haben wollte:
Wo sollten die denn hin?
Wurden die immer wieder anders positioniert, so dass man das nicht mit einem Formatierungsbefehl machen konnte?
 
Schlecht (Voreinstellung in musescore):
upload_2018-10-7_2-50-2.png


Gut (nach der Nachbearbeitung):
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Fazit: Keine Fingersätze zwischen die Notenlinen. In Ausnahmefällen kann das aber trotzdem erforderlich sein.
 

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Über das Menü Stil > Text kannst Du die Voreinstellungen ändern oder ein eigenes Textformat unter einem neuen Namen ablegen.
Wie bist Du bei der Eingabe der Fingersatz-Ziffern vorgegangen?
 
Ja, das habe ich auch herausbekommen. Aber damit kann ich nur alle Fingersätze nach oben oder unten verschieben, und nicht nur die, die zwischen den Notenlinien liegen. Vielleicht kann man auch irgendetwas programmieren, ein Plugin oder so. Aber dazu habe ich keine Lust, ich will Musik schreiben und nicht programmieren lernen.

Aber das ist ja wieder nur herumdoktoren an den Symptomen. Das Problem liegt eben darin, daß ich schon weiß, wohin die Fingersätze sollen, das Programm macht es aber nicht so wie ich das will, sondern macht solche Dinge selbständig. Das hat zur Folge, daß man viel Zeit in Nachbearbeitung investieren muß, die nicht nötig wäre, wenn ich die Sachen von vorneherein einfach dahin schreiben könnte, wo ich sie haben will.
 
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Oder ganz anders?
Naja, wenn man so etwas ernsthaft machen will, dann geht es ja um Dinge wie künstlerische Freiheit, Regelbruch, ein Paradoxon erschaffen o.ä. Wie man das dann spielt, muß sich der Interpret überlegen, und das hängt dann davon ab, in welcher musikalischen Umgebung das auftaucht.

Wichtig ist erstmal nur, daß es geht, weil es mit einem Bleistift auch geht, und zwar möglichst, ohne das Programm zu vergewaltigen. Wenn es nicht geht, ist es halt eine - mMn unnötige - Einschränkung.

Erik Satie hat ganze Bilder mit Noten gemalt und Moondog hat Walzer im 5/4-Takt komponiert :nix: :)
 
Haha, es geht: :rofl:
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Aber es ist ein totaler Krampf: Ich habe das 5/4-Zeichen nach oben geschoben und aus der Zeile untendrunter einen 4/4 ebenfalls nach oben in die erste Zeile geschoben. :ugly:

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Noch einfacher und vor allem sauberer geht es so: Rechtsklick auf den Takt -> Eigenschaften Takt -> Effektive Taktlänge auf 5/4 ändern
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@ Tyros4 und alle Anderen in diesem Threat. Genannter hat bei seiner Eröffnung dieses Threats mit dem letzten Absatz einen Wunsch oder gar eine Forderung. Ich kann sie erfüllen. Ich habe so schon für mich viele Notenblätter geschrieben. Man kann sich damit gar eine angemeldete Verdienstmöglichkeit schaffen.

Seht nach:..............über 50. Ich bin ein gut gelaunter zufriedener alter Knacker. Also seht dort nach Seite 54 Beitrag 1079 und Seite 55 Beiträge 1085 und 1091. Das sind Ausschnitte von von mir gezeichneten Seiten.

Ich war hier an meinem Rechner Zeichner von farbigen Orientierungslaufspezialkarten. Vorher jeweils viele Tage Geländeaufnahmen gemacht.

Also googelt mal nach OCAD. Wie ich jetzt gemerkt habe, gibt es da verschiedene Richtungen. Also OCAD für Orientierungslauf. Da wird sogar Freeware und freier Download angeboten. Ich habe es nicht versucht, um nicht eventuell mit meiner Vollversion in Konflickt zu kommen.

Wenn man dann die Zeichnenfläche hat, ist oben eine Werkzeugleiste. Oben eine Werkzeugleiste mit vielen Werkzeugen. Davon sind etwa 6 für Euch wichtig. Wenn man auf solch eines klickt, werd angegeben, um was es sich handelt. Rechts eine Fläche von oben bis unten mit dem ganzen Material. Das könnt Ihr kaum verwenden.

Ich habe zwei Vorlageblätter eben für dieses Notenschreiben zurechtgemacht. Nennen sich Urentwurf 8 und Urentwurf 10. Also 8-zeilig und 10-zeilig. Die Zeilen sind darauf eingerichtet und alle benötigten Kleinzeichen sind darauf. Dann wird nur flott viel vervielfältigt, einzeln markiert, genommen und an den gewünschten Ort gezogen und zusammengesetzt. Einfacher kann es nicht funktionieren.

Solch einen Urentwurf werdet ihr aber nicht fertig bekommen. Ich muß Euch dann diese im ocd-Format zusenden. Hoffentlicht klappt das dann. Ich bin kein einnehmendes Wesen. Ich werde solch einen Urentwurf mal hinterhersenden. Hoffentlich flippt die Aufsicht wegen der Größe nicht aus.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Urentwurf8.jpg
Ich versuche es mal:
 

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