Ich komme vom ganz anderen Ende (nämlich von dem, von dem ich auch gekommen bin). Achtung, ich verallgemeinere und vereinfache ganz bewusst;
Natürlich könnte/sollte/müsste man sich viel theoretische Grundlagen aneignen, damit man es richtig versteht. Das ist der deutsche Ingenieurs-Ansatz. Da könnte man hinterher die besten Amps der Welt bauen, macht es aber nicht, weil man ja noch mehr lernen könnte... ;D
Man kann aber auch den amerikanischen "learn as you move along" Ansatz wählen und erstmal mit ganz simplen Schaltungen praktisch starten.
Ein grandioses Buch ist Jack Darr's "Electric Guitar Amplifier Handbook", es geht hier NUR um Gitarrenverstärker und viele Basics. Wissenschaftlich abgekürzt, aber es steht halt "alles" irgendwie drin. Eine tolle online-Ressource ist auch Rob Robinette (
https://robrobinette.com/Amp_Stuff.htm), hier mal reinlesen in sein "How Tube Amps Work" am Beispiel des legendären Fender Champ:
https://robrobinette.com/How_Amps_Work.htm
Und ganz viel lernt man, wenn man entweder versucht, einen kaputten alten Amp wieder zum Laufen zu bringen ... oder wenn man "from scratch" ohne Kit selbst was aufbaut. Da macht man ganz viel falsch, Dinge können kaputt gehen, man zahlt Lehrgeld und muss das als solches sehen. Aber man lernt halt selbst, am konkreten Objekt. Natürlich kann man auch parallel immer in YT-Videos reinschauen als virtueller Schulterblick bei Experten, allen voran
https://www.youtube.com/@psionicaudio
Wird man damit zum Elektrotechniker oder gar -ingenieur? Mitnichten!
Lernt man viel über Gitarren-Amps wenn man das eine Weile als Hobby betreibt? Absolut!
Macht es Spaß? Jede Menge?
Wird jetzt ein deutscher Ingenieur kommen, und sagen, dass das (1) gefährlich und (2) nicht fundiert und (3) aus anderen Gründen Kappes ist? Wahrscheinlich
Mein Credo ist: Es gibt keinen Grund, die Hürden für einen Einstieg unangemessen hoch zu legen. Man kann auch erstmal sanft reinstarten und dann sehen, wohin die Reise einen trägt. Sicherheitshinweise, dass das potenziell tödlich ist, stehen überall (übrigens im Gegensatz zu anderen Hobbys wie Fahrrad, Ski, Wandern, ...), und als erwachsener Mensch sollte man damit entsprechend umgehen.