martinmoritz
Produktmanager Casio Musikinstrumente
Glückwunsch .
Da muß trotzdem die Gegenfrage erlaubt sein:
Welche Mitbewerberprodukte haben sich denn um diesen eher branchenfremden Award beworben ?
Es ist ja nicht so, daß das Produkt (so wie in der Aussage suggeriert) zufällig "die Aufmerksamkeit der Jury erregt", die ihr Glück kaum fassen kann, mal was anderes als Tablets, Kameras & co zu sehen - und dann mit werbewirksamen Awards um sich schmeißt.
- man bewirbt sich um den Award, indem man sein Produkt einreicht und gemäß den Wettbewerbsregeln präsentiert. In der Regel ist das Kostenpflichtig.
- der Wettbewerb ist kein "Vergleichstest", in dem unter allen Alternativen das beste Produkt ermittelt wird - er vergleicht nur eingereichte und auf der Messe ausgestellte Produkte.
- die CES ist nicht die Namm oder Musikmesse mit entsprechenden Ausstellern, unter denen ein Award vergeben wird.
- die Jury ist in diesem Fall mit Tech-Journalisten, Designern, Werbeleuten und sonstigen Kennern der Consumer-Electronic-Branche besetzt. Nicht mit Pianisten, Musikern und Klavierbauern. Ich kenne z.B. 'ne Menge guter Produktdesigner; das wären trotzdem nicht die Leute, denen ich eine Bewertung eines Pianos (Klang, Tastatur oder Innovationsgrad der Tonerzeugung) anvertrauen würde.
Falls sich Yamaha, Kawai, Roland und Korg gar nicht dem Vergleich gestellt haben,
wäre das ein bißchen... naja, so wie ein Wettrennen mit nur einem Läufer und ohne Stoppuhr.
Danke Stimmt, ich gebe Dir recht, Mitwettbewerber gab es nicht, das wäre natürlich noch aussagekräftiger gewesen. Allerdings halte ich es generell für schwierig eine solche Jury überhaupt mit einem Nischenprodukt zu überzeugen. Im Reigen der "Consumer Products" haben elektronische Musikinstrumente nicht unbedingt viel Aufmerksamkeit. Eher im Gegenteil. Wenn man also trotzdem einen Preis bekommt, selbst wenn nur die technologische Innovation bewertet wird, ist das schon ein Statement.
Naja, ansonsten stehen wir auch nicht wirklich sooo schlecht da
Letztes Jahr "Best in Show" auf der NAMM mit den XW Synthesizern. Und, um in der Region zu bleiben:
Viele Grüße,
Martin
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interessantes Video
die Unterschiede sind wirklich nicht mehr besonders groß; aber dieses besondere etwas, wenn man einen echten Konzertflügel spielt, wird man glaub ich nie hin bekommen
Wäre ja auch schlimm, wenn ein Konzertflügel zum Preis einer Luxuslimousine das gleiche wäre wie ein Digitalpiano um die €1000. Man sollte die Frage aus meiner Sicht anders stellen, was kann man all denen bieten, die sich einen Konzertflügel nicht leisten können?
Wäre es nicht toll, wenn nicht nur wir Insider in diesem Forum, sondern auch noch viel mehr Menschen "da draußen" wüssten, das es Heutzutage diese wirklich leistungsfähige und ernst zunehmende Option gibt, die zudem nicht das Budget sprengt?
In der Allgemeinheit, zumindest ist das meine Erfahrung, wird Klavierspielen immer noch als ein teures, exklusives Hobby, verstanden. Unnötig und zu unrecht, wie ich finde.