Das ist ein sehr dünnes Eis zwischen "Geschmack" und "geschmacksfreier Beurteilung von Qualität" - besonders in einem Forum, wo so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen.
In dem Punkt bekenne ich mich aber ganz klar zum "Missionar". Mit der schönen Perspektive, dass das hier keine berufliche Existenzfrage ist, ob mir das möglichst viele Leute abkaufen. Mir ist das lieber, wenn 1 von 10 wirklich was mitnimmt als wenn ich 10 von 10 mit dem bediene, was sie ohnehin schon glauben..
Für mich macht sich musikalische Qualität nicht an bestimmten Stilen oder Sounds fest. Ich kann innerhalb von 10 Minuten modernsten Jazz, Klassik über Tschaikowski und Goretzki, Rock über AC/DC, HEndrix, Metallica oder Bluesiges und Westcoast-Pop hören.
Gemeinsame Schnittmenge ist dabei nicht der Stil, sondern WIE etwas getan wird. Für mich zählt die musikalische Idee und deren Umsetzung, völlig unabhängig davon, in welchem musikalischem Genre das passiert.
An diesem Punkt käme es dann natürlich einer Selbstverleugnung gleich, wenn ich abnicke: "Der X ist gut, weil er schnell spielen kann". Oder "Der Z ist gut, weil seine 8-fach gedoppelten Gitarren so schön fett klingen". Ist er für mich eben nicht, wenn keine wegweisenden Dinge darin erkennbar sind.